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Täter oder Opfer? Ärztebiografien im Nationalsozialismus

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betrieblicher Suchtkrankenhilfe ist dieses Element der Rehabilitation

„zurück an den Arbeitsplatz“ wesent- liches Ziel.

Da Suchterkrankungen bekannter- maßen um keine Berufsgruppe einen Bogen machen, besteht auch für die Ärzteschaft die Notwendigkeit, Ver- fahrensweisen und Behandlungs- möglichkeiten für betroffene Kolle- gen vorzuhalten. Den aktuellen Stand der Gegebenheiten für Mit- glieder der Sächsischen Landesärzte- kammer wollen wir hier nochmals kurz darstellen. Zunächst gibt es für Anfragen von Betroffenen und Kolle- gen oder Angehörigen Ansprech- partner bei der Sächsischen Landes- ärztekammer. Diese sind Herr Prof.

Dr. med. habil. Otto Bach, Tel.-Nr.:

0351 82 67 320, Herr Dr. med. Frank Härtel, Tel.-Nr.: 037603 54-250. Über diese Kontakte sind erste Abspra- chen möglich, Rückfragen zu klären, Auskünfte über Behandlungswege zu geben. In allen drei Regierungsbe- zirken ist jeweils eine psychiatrische Einrichtung für Behandlungskon- takte betroffener Kollegen zuständig.

Diese Einrichtungen können entwe- der nach Vermittlung durch die zwei Genannten oder auch selbständig

Täter oder Opfer?

Ärztebiografien im Nationalsozialismus

Am 27. Januar 2009, dem Gedenk- tag für die Opfer des Nationalsozia- lismus, folgten 90 Gäste der Einla- dung der Stiftung Sächsische Ge - denkstätten, der Sächsischen Lan- deszentrale für politische Bildung sowie der Sächsischen Landesärzte- kammer und gedachten in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein ge - meinsam der während der NS-

„Euthanasie“ ermordeten Menschen.

Nach der Begrüßung durch Dr. Klaus- Dieter Müller, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, führte Dr. Clemens Vollnhals, stell- vertretender Direktor des Hannah- Arendt-Instituts für Totalitarismusfor- schung an der TU Dresden, in das

kontaktiert werden. Alle Einrichtun- gen verfügen über psychiatrische Ins- titutsambulanzen für ambulante Kontakte, aber auch über teilstatio- näre und vollstationäre Be hand lungs- möglichkeiten. Vermittlungen zur Reha bilitation können auch von dort oder mit Hilfe dieser Einrichtungen vorgenommen werden. Im Bereich der Landesdirektion Dresden steht im SKH für Psychiatrie/Psychothe- rapie und Neurologie Arnsdorf, Frau Dr. med. Christine Neuberg, Tel.-Nr.:

035200 263161 als An sprech partner zur Verfügung. Im Leip ziger Regie- rungsbezirk ist im SKH Altscherbitz, in der dortigen Suchtabteilung, Frau Dr. med. Jutta Inglik, Tel.-Nr.: 034204 87-186, für diese Fragen ansprech- bar. Für Chemnitz sind im Asklepios Fachklinikum Wiesen in der Institut- sambulanz, Herr Hendrik Moritz, Tel.- Nr.: 037603 54-170, oder Herr Frie- der Möckel, Tel.-Nr.: 037603 54-188, erreichbar. Sollten betroffene Kolle- gen den Wunsch nach einer Behand- lung ihrer Suchterkrankung außer- halb Sachsens haben, empfehlen wir, sich an Herrn Prof. Dr. Mundle, Ober- berg-Klinik Schwarzwald, Oberberg 01, 78132 Hornberg, Tel.-Nr.: 07833 7920, E-Mail: götzmundle@oberberg

kliniken.de, zu wenden.

Thema Entnazifizierung in Nachkriegs- deutschland mit dem besonderen Schwerpunkt der Sowjetischen Besat- zungszone ein.

Anschließend stellte Frau Dr. Marina Lienert vom Institut für Geschichte der Medizin der TU Dresden die Bio- grafie des Psychiaters Prof. Dr. Johan- nes Suckow vor. Frau Dr. Lienert ver-

Selbstverständlich setzen diese Emp- fehlungen die freie Arztwahl und die freie Wahl der Behandlungsstelle nicht außer Kraft, sie sollen aber den Zugang zur Behandlung erleichtern.

Die Sächsische Ärzteversorgung wird in den entsprechenden Fällen, zum Beispiel bei einer rehabilitativen Ent- wöhnungsbehandlung, eine Einzel- prüfung über die Höhe der Beteili- gung an den Behandlungsmaßnah- men auf Antrag durchführen.

Wir haben uns im Ergebnis unserer Diskussionen entschlossen, ein sol- ches Verfahren zu wählen, das den Kollegen eigene Handlungsmöglich- keiten belässt und eine primär aufsu- chende Vorgehensweise durch die Sächsische Landesärztekammer nicht vorsieht. Das ist aber in anderen Bun- desländern Praxis. Allerdings werden auch in Sachsen berufsrechtliche Schritte bei fehlender Behandlungs- bereitschaft nicht auszuschließen sein. Auf der Homepage der Sächsi- schen Landesärztekammer finden Interessenten demnächst zu diesem Themenkreis weitere Informationen, auf deren Erscheinen im „Ärzteblatt Sachsen“ hingewiesen werden wird.

Dr. med. Frank Härtel Vorsitzender Kommission „Sucht und Drogen“

bei der Sächsischen Landesärztekammer

deutlichte anhand seines Lebenswe- ges eindrucksvoll, wie schnell ein Arzt während der NS-Zeit trotz hohem ärztlichen und menschlichen Anspruch und trotz aller Bemühun- gen, unbelastet zu bleiben, in ernste Bedrängnis geraten konnte.

Dr. Boris Böhm, Leiter der Gedenk- stätte Pirna-Sonnenstein, erörterte danach einen wichtigen Teilaspekt des Dresdner „Euthanasie“-Prozes- ses: die Zeugenschaft von Angehöri- gen der Opfer. Er zeigte auf, dass sich die Justiz im Rahmen des Prozes- ses am Dresdner Landgericht, anhand vieler von Angehörigen eingereichter Dokumente, sehr intensiv mit persön- lichen Einzelschicksalen auseinander setzte. Zum Abschluss beantwor- teten die drei Referenten die Fragen der Gäste.

Anja Miesner Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Berufspolitik

114 Ärzteblatt Sachsen 3 / 2009

Dr. phil. Marina Lienert

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