• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "TITEL: Änderung ist möglich und nötig!" (21.03.1991)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "TITEL: Änderung ist möglich und nötig!" (21.03.1991)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

ner Erfahrung mitreden, das ist das „Formular'un'wesen".

Jedes zweite Wort in bundes- deutschen kassenärztlichen Verlautbarungen ist „Wirt- schaftlichkeit". Aber ist den Westdeutschen überhaupt noch bewußt, welche wahn- witzige Papierverschwendung sie betreiben und inzwischen auch uns im Osten aufnöti- gen? Vermutlich sind die Formulare computergerecht und bei den Abrechnungs- und Verwaltungsstellen ratio-

nell zu bearbeiten. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es sich in den ärztlichen Pra- xen „rechnet" ... Hinzu kom- men noch die Papiermassen der Pharmawerbung.

Auch Papier gehört zu den

„knappen Gütern", die etwas kosten. All das hat letztlich der Patient zu bezahlen, und alle zahlen wir dafür den Preis, daß unsere Wälder da- hinschwinden.

OMR Dr. Hans Brock, Südring 21, 0-7290 Torgau

Kirche im Dorf lassen

Der Artikel des Kollegen Dr. Fischer sollte nicht unwi- dersprochen bleiben, denn das Lamento dürfte in dieser Form wohl nicht gerechtfer- tigt sein. Wenn schon Durch- schnittswerte für den Kassen- arzt angegeben werden, dann sollten sie in korrekter Bezie- hung zueinander stehen.

Es mag ja sein, daß der durchschnittliche Jahresum- satz des durchschnittlichen Allgemeinarztes 300 000 DM beträgt. Richtig ist aber auch, daß der Scheindurchschnitt pro Quartal mit gut 60 DM anzugeben wäre. Das ergibt eine Scheinzahl von 5000 pro Jahr oder 1250 pro Quartal.

Wenn man von diesen Zahlen ausgeht, kann ein Kassenarzt unmöglich eine Wochenar- beitszeit von 60 bis 70 Stun- den damit zubringen, diese Patienten gut zu versorgen, das ist auch mit 40 Stunden gut und reichlich zu schaffen.

Wenn Herr Kollege Fi- scher 60-70 Stunden in der Woche für seine Patienten ar- beitet, wird er wohl eine Pra- xis mit 2000 Scheinen und mehr betreiben, dann aller- dings ist der Umsatz - wieder 60 DM/Schein zugrunde ge- legt - entsprechend höher und bei mindestens 480 000 DM pro Jahr anzusetzen. Da- mit ist der Rest, der für das Privatleben bleibt, entspre- chend höher. Auch in der freien Arztpraxis gilt der wirt- schaftliche Grundsatz „time is money" - oder besser aus- gedrückt: Wer viel und lange gute Arbeit leistet oder lei-

sten muß, verdient auch mehr!

Es ist gewiß zu begrüßen, wenn das DÄ dazu beiträgt, daß die im Publikum weit ver- breitete Ansicht, Ärzte (und Rechtsanwälte!) verdienen ungebührlich viel, so daß sie sich schier alles leisten könn- ten, zurechtgerückt wird. Wir tragen wie alle anderen Be- rufsgruppen auch jede Mark einzeln zusammen, mal mehr, mal weniger mühsam. Aber man sollte auch die statisti- sche „Kirche im Dorf" lassen.

Dr. Georg Schüler, Ahorn- straße 3-5, W-3014 Laatzen TITEL

Zur Diskussion um den Dipl.- med. der fünf neuen Bundesländer in Heft 6/1991:

Änderung ist möglich und nötig!

Die Anmerkung der Kol- legin Jung aus Geesthacht zum Thema Dipl.-med. ver- anlaßt mich nun doch, zum Problem Stellung zu nehmen.

Aus den Zeilen der Frau Doktor spricht eine Ignoranz und Arroganz, die ich leider bei vielen altbundesrepubli- kanischen Kollegen erleben mußte, wenn es um die ehe- malige DDR geht.

Einen Dipl.-med., der gleichzeitig Dr. med. ist, gibt es ebensowenig, wie ein Hauptmann gleichzeitig Ma- jor sein kann. Die Kollegin meint sicher die Diplommedi- ziner, die später promovier- ten. In aller Regel war es aber A-932 (8) Dt. Ärztebl. 88, Heft 12, 21. März 1991

Baymycard®/Baymycard® 10. Zusammen- setzung: Eine Filmtablette enthält 5 mg bzw. 10 mg Nisoldipin. Anwendungsgebiet:

Koronare Herzkrankheit. Gegenanzeigen:

Baymycard® nicht anwenden bei Nisoldipin- Überempfindlichkeit, im Schock, während der Schwangerschaft, in der Stillzeit. Aus Tier- experimenten mit sehr hoher Dosierung lie- gen Hinweise auf Mißbildungen vor. Baymy- card" nicht einsetzen bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen, da die Wirkung verstärkt und verlängert werden kann. Bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (systolisch unter 90 mm Hg) ist Vorsicht geboten. Wegen fehlender Erfahrungen sol- len Kinder nicht mit Baymycard® behandelt werden. Nebenwirkungen treten vorzugs- weise zu Behandlungsbeginn oder bei hoher Dosierung auf und sind meist leichter und vorübergehender Natur. Es kann zu Gesichts- rötung, Wärmegefühl und Kopfschmerzen kommen. In Einzelfällen wurden Schwindel, Müdigkeit, Herzklopfen, Hautreaktionen, Kribbeln in Armen und Beinen, Magen-Darm- Beschwerden, Blutdrucksenkung unter die Norm, beschleunigter Puls, Knöchelödeme, Atembeschwerden und Leberfunktionsstö- rungen beobachtet. Äußerst selten kön- nen unter Baymycard ® nach der Einnahme Schmerzen im Bereich der Brust (unter Umständen Angina-pectoris-artige Beschwer- den) auftreten. In diesem Fall sollte Baymy- card® abgesetzt werden. Nach plötzlichem Absetzen von Baymycard ® bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit kann in Einzel- fällen eine myokardiale Ischämie ausgelöst werden. Äußerst selten wurden bei struktur- ähnlichen Calciumantagonisten Fälle von Gingiva-Hyperplasie und Gynäkomastie sowie bei Hypertoniepatienten nach plötz- lichem Absetzen in Einzelfällen eine hyper- tensive Krise beschrieben, die möglicher- weise unter der Behandlung mit B aymycard®

auch auftreten können, bisher aber unter Bay- mycard® nicht beobachtet wurden. Hinweis:

Die Behandlung mit Baymycard® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wer- den. Dies gilt insbesondere bei Behandlungs- beginn, bei Präparatewechsel und im Zusam- menwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Der blutdrucksenkende Effekt von Baymycard ® kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel sowie durch trizyklische Antidepressiva verstärkt wer- den. Dies gilt insbesondere für die gleichzei- tige Anwendung mit Betarezeptorenblockern, auch können in diesem Fall gelegentlich Zeichen einer Herzinsuffizienz auftreten. Die Wirkung von Nisoldipin kann durch eine gleichzeitige Cimetidin-Behandlung erhöht werden. Bei gleichzeitiger Digoxin-Behand- lung kann eine Erhöhung des Digoxin-Plas- maspiegels um ca. 10% auftreten, die jedoch klinisch nicht bedeutsam sein muß. Bayer/

Bayropharm GmbH, Leverkusen.

Dosierungsanleitung: Möglichst individuell nach dem Schweregrad der Erkrankung wird als Richtdosis 2 x täglich 5 -10 mg Ntsoldi- pin, entsprechend 2 Filmtabletten Bay- mycard® bzw. Baymycard 10 ®, empfohlen.

Handelsformen und Preise: Baymycard®, Baymycard 10 ® : (N 1) DM 22,25; DM 39,30;

(N2) DM 49,10; DM 89,75; (N3) DM 92,50;

DM 167,50. Stand 10/1990.

Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- bzw.

Gebrauchsinformationen, deren aufmerk- same Durchsicht wir empfehlen.

Bayer + Bayropharm

(2)

3M starke Partner Z wei

VlEDICA bieten Vorteile

Formularverlag und Praxis-Organisationsdienst Deutscher Ärrte•Verlog

SONDER AKTION

JTTMANNTM Stethoskope

ITTMANN- MASTER ::':ARDIOLOGIE Stethoskop 5as neue Top Modell mit der innovati-

en Stethoskoptechnik:

Iöchste akustische Qualität und einfa- :he Handhabung verbinden sich zum itethoskop der absoluten Spitzenklas- e. Hohe und niedrige Frequenzen er- assen Sie über das einseitige, patentier- e Bruststück. Die Umschaltung erfolgt Lurch Ihren entweder starken oder chwachen Fingerdruck auf das Ste- hoskop.

,ITTMANN"'

CARDIOLOGIE II Stethoskop,

nenn Sie ein Stethoskop mit excellenter Akustik in traditionel )esign besitzen möchten.

ATTMANN"' CLASSIC II Stethoskop )er "Classiker" unter den Stethoskopen.

CLASSIC II (schwarz) DM 128,66 * CLASSIC II (marineblau) DM 128,66 * CLASSIC II (burgund) DM 128,66 * CARDIOLOGIE II (schwarz) DM 296,00 CARDIOLOGIE II (burgund) DM 296,00 MASTER CARDIOLOGIE (schwarz)

DM 39 '2201 LITTMANN"'

'2205 LITTMANN- 2211 LITTMANN"

'3127 LITTMANN'' '2129 LITTMANN- '2160 LITTMANN"'

'ragen zu LITTMANN Stethoskopen beantworten wir Ihnen iervice-Telefon 01 30 - 38 30.

Stethoskop mit Ihren i nitialen

(ostenlos gravieren wir Ihr neues Stethoskop mit Ihren Initialen

In: Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Formularverlag und Praxis-Organisationsdienst, Dieselstr. 2, 5000 Köln 40

)iese Initialen sollen eingraviert werden:

iravierte Stethoskope sind vom Umtausch ausgeschlossen. Maximal 2 Stellen.

Stück, Artikel-Nr ch bestelle

Absender/Praxis-Stempel

Unterschrift

so, daß das Diplom für eine Zwischenstufe der Promoti- onsarbeit erteilt wurde, wie zum Beispiel die Fertigstel- lung des experimentellen Tei- les einer Arbeit, mit der voll- ständigen Arbeit wurde dann das Promotionsverfahren er- öffnet. Damit wurde der Form genügt, daß Promoti- onsarbeiten nur nach erfolg- reich absolvierten Diplomver- fahren angefangen werden durften.

Solche sogenannten „For- schungsarbeiten", die von vornherein als Promotionsar- beiten „angelegt" waren, wur- den an ausgewählte Studen- ten vergeben. Während mei- ner Studienzeit waren das meist, wenn auch nicht im- mer, „Genossen-Studenten"

(also SED-Mitglieder) oder Kinder von Professoren oder Chefärzten. Seit etwa 1984 gab es die „Bestenförde- rung", die es wieder erlaubte, ohne Umwege zu promovie- ren.

Theoretisch bestand für uns Diplommediziner wäh- rend der Facharztausbildung beziehungsweise später als Fachärzte die Möglichkeit der Promotion. Die Realisier- barkeit bei voller Einbindung in die medizinische Versor- gung in einer Provinzpolikli- nik beziehungsweise einem Krankenhaus möge jeder Kollege für sich beantworten.

Abschließend stellt sich die Frage, wovor die Kollegin Jung und die ähnlich denken- den Kollegen Angst haben.

Sollten sie etwa auf diese künstlich erzwungene Diffe- renzierung angewiesen sein?

Eine Regelung, wie sie die Kollegen Nawka, Götz, Du- halde und Steinbach . . . vor- schlagen, ist sicher möglich und unbedingt nötig!

Dipl.-med. E.-Christian Schleußner, F.-Nagler-Straße 4, 0-7320 Leisnig

Ich bin dagegen!

Am 22. Oktober 1968 wur- de mir gemeinsam mit mei- nen Kommilitonen des Stu- dienjahres Zahnmedizin an der Humboldt-Universität zu

Berlin während der feierli- chen Exmatrikulation nicht nur die Approbationsurkun- de ausgestellt, sondern erst- malig erhielt ein Studienjahr ein „Diplom". Geschenkt. So- zusagen h. c. Zur Ausschmük- kung gab es ein Doppelblatt DIN A 4 mit allen „Zensu- ren" vom Vorphysikum.

Den Medizinern, die ein knappes Jahr später das Stu- dium beendeten, ging es nicht besser. Trotzdem haben es viele Kollegen nicht bei dem Geschenkten belassen. Mit Anstrengung konnte immer der Dr. med. erworben wer- den. Übrigens auch ohne ML- Aufsatz. Mit einem mutigen Gespräch über den Marxis- mus usw., einer sogenannten mündlichen „Prüfung", konn- te man auch diese Hürde überwinden. Deshalb also — Dipl.-med. gleich Dr. med. — ich bin dagegen.

Der SED ging es vor mehr als 20 Jahren schon darum, unser Ansehen zu mindern, was ihr auch in vielen Fällen geglückt ist. Man konnte aber auch etwas dagegen tun, sie- he oben.

Dr. med. Gisela Berens, Ahornallee 1, 0-1409 Mühlen- beck

Elitäre Stellung?

Ich bin zwar keine Dipl.- Med., sondern eine Dipl.- Med.-Päd. (was ist das nun wieder?), dennoch treibt es mich, den Griffel zu ergrei- fen, um meiner Verwun- derung über den Tenor der Dipl.-Med.-Debatte Aus- druck zu verleihen.

Durch die Hochschulre- form in der ehemaligen DDR Anfang der siebziger Jahre wurde das Diplom als erster wissenschaftlicher Grad und als Voraussetzung für die Erlangung des zweiten wis- senschaftlichen Grades, des Doktors einer Wissenschaft, für alle Akademiker festge- legt. Dazu mag man stehen, wie man will. Aus welchem akzeptablen Grund hätten aber die Ärzte von dieser Re- gelung ausgenommen werden sollen? Um die Patienten A-934 (10) Dt. Ärztebl. 88, Heft 12, 21. März 1991

zuzüglich Mehrwertsteuer

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.. Dies

War dieses Ministeri- um etwa nur zur Seelenmassage für die (damals so genannten) „Ewig-Gestrigen" gedacht? Wenn es doch mehr gewesen sein sollte, dann müßten die

Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass durch regelmäßige Kontrollen und durch die frühzeitige Behandlung der an Moderhinke erkrankten Schafe mit Tilmicosin, die

In Deutschland ist die stationäre Aufnahme postpartal psychisch er- krankter Frauen zusammen mit ihren Kleinkindern die Ausnahme und wird nur in wenigen psychiatrischen Klini-

mit Hinweisen auf Magen- Darmblutungen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren oder Darmentzündungen in der Vorgeschichte, Herzinsuffizienz sowie anderen zur ödembildung

Nicht einmal die angeführten Vorteile der neuen Methode können die Autoren aus ihrer Untersuchung belegen: Daß die endoskopisch ope- rierte Hand früher wieder gebraucht werden

Bedeutsame Punkte der Novellierung sind die Schaffung einer eigenständi- gen Abrechnungsziffer für die vorläu- fige Leichenschau sowie die Anhebung des Honorars für die vorläufige

Die vertragliche Beziehung zwischen den Teilnehmern und der Sächsi- schen Landesärztekammer (SLÄK) als Veranstalterin werden für diese Ver- anstaltungen durch die Allgemeinen