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Wald und Raumordnung

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Academic year: 2021

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(1)©Naturschutzbund W oche des W aldes vom 28. A pril bisÖsterreich, 4. Maidownload 1969:unter www.biologiezentrum.at. W ald und R aum ordnung W ald, eine U rfo rm der L andschaft, und R aum ordnung, ein m oderner, in seinem ganzen U m fang noch n ic h t e rfa ß te r Begriff, sind die T hem en der W oche des W aldes 1969. W arum ? W ald und R aum ordnung stehen von altersh e r m itein a n d er in V erbindung. Das ist schon deshalb verständlich, w eil fast die H älfte der G esam tfläche Ö sterreichs, näm lich 431°/o, von W ald b ed eck t ist. E ine der ersten rau m o rd n en d en M aßnahm en w ar das Z u rü ck d rän g en des W aldes, um A cker- und W eideland zu gew innen. O rtsnam en wie O ttenschlag oder A lberschw ende erin n e rn noch daran. D ann gab d er W ald den Rohstoff fü r die ersten In d u strien , Salz- und E rzb erg w erk e, und W aldordnungen sich erten die N achhaltigkeit d ieser unerläßlichen R ohstoffquelle. U nd 1852, als das h eu te noch gültige R eichsforstgesetz in K ra ft tra t, w urde die erste R aum ordnungsV orschrift m it jenem § 2 geschaffen, der die E rh a ltu n g des b esteh en d en W aldes vor­ sch reib t und R odungen n u r ausnahm sw eise zuläßt. R au m ordnende M aßnahm en im W ald, in der F o rstw irtsch aft, sind ab er n ich t n u r alt, sie sind ih r auch gew isserm aßen auf den Leib geschrieben. E in W irtschaftszw eig, der 100 und m ehr Ja h re b rau ch t, um sein P ro d u k t Holz zu erzeugen, k an n ohne O rdnung, ohne w eit vorausschauende P lanung nich t bestehen. Noch w eniger dann, w enn die H o lzp ro duktion zw ar E xistenzgrundlage der F o rstw irtsch aft und Rohstoffbasis der H o lzw irtschaft ist, aber vom W ald noch m ehr, näm lich die v ielfältigen Schutz- und W o h lfah rtsfu n k tio n en , e rw a rte t w erden. E rin n e rn w ir uns doch: • ® ®. ®. ®. ®. ®. 10°/o, 14,2 M rd. S, des B ru tto p ro d u k tio n sw e rtes u n serer G esam tw irtsch aft entfallen auf die F orst- und H olzw irtschaft einschließlich der P ap ierin d u strie. 1 4 % des E x porterlöses u n serer W irtsch aft kom m en von Holz und P ap ier, und Holz ist das einzige E x p o rtg u t m it einer aktiven A ußenhandelsbilanz. D ie W irtsch a ftsk ra ft, die vom W ald u n d seinem H olz d u rch die F o rstb etrie b e, Säge­ w erke, P a p ie rfa b rik e n in schw ach b esiedelten G ebieten ausgeht, trä g t w esentlich dazu bei, den lä n d lich en R aum besiedelt, funk tio n sfäh ig zu erh alten . D er W ald bestim m t das L andschaftsbild u n serer H eim at, und viel von der A nzie­ h u n g sk raft Ö sterreichs auf den F rem den h a t d arin seine W urzel: V on den 261 E r­ ho lu n g sd ö rfern in Ö sterreich haben 7 5 % m ehr als 3 0 % W ald, und n u r zwei E rh o lu n g sd ö rfer besitzen keinen W ald — d o rt zieht das W asser, d er See die F re m ­ den an! D ie em pfindlicher gew ordene W irtsch aft, die V erflechtung d er in te rn atio n a le n H an ­ delsström e u n d des F re m d en v erk eh rs w ären viel an fällig er gegen S törungen, w ürde nich t der W ald die V erkehrsw ege vor N a tu rk a ta stro p h e n schützen, die Siedlungen abschirm en und Schutz und S icherheit geben. Das W asser, ü b er das w ir in Ö sterreich (noch) ausreichend und in g u ter Q u alität verfügen, sp eichert und filte rt der W ald und gibt d am it G ew ähr fü r etwas, das h eu te w ichtig, m orgen entscheidend fü r die E ntw icklung d e r W irtsch aft und fü r das W ohlbefinden des M enschen ist. Das gleiche gilt fü r G üte u n d R e in h e it der L uft. A uch die E rholung, die d er M ensch u n se re r Indu strieg esellsch aft, d er M ensch der B allungsräum e dringender denn je b rau ch t, findet er in ein er N atu r, die d e r W ald b estim m t: im G ebirge u n d im N aherholungsraum d er G ro ß städ te.. So sind es n ic h t n u r die 250.000 W aldbesitzer, die 150.000 E rw erb stätig en in der F orst- und H olzw irtschaft, die 20.000 F re m d en v erk eh rsb etrieb e, die an d er E inordnung des W aldes in den R aum existentiell in te re ssie rt sind: W ir alle sind es, weil w ir den. 47.

(2) Österreich,W download unter www.biologiezentrum.at Schutz des W aldes, den ©Naturschutzbund E rholungsraum ald und das reine W asser und die reine L u ft b rau ch en, die uns der W ald sichert. R aum ordnende M aßnahm en ohne den W ald blieben halb e Lösungen, S tückw erk; ein gleichgestim m tes, gleichberechtigtes V orgehen ist n o t­ wendig. Ö sterreich h a t m it seinem W aldreichtum , es ist der w ald reich ste S taat M itteleuropas m it dem d rittg rö ß te n B ew aldungsprozent nach F in n lan d u n d Schw eden in E uropa, noch eine Basis, um die uns andere S taaten beneiden können. A llerdings ist die W aldverteilung auch in Ö sterreich keine ganz gleichm äßige. W ir haben w aldarm e G ebiete in den N ah­ erholungsräum en der G ro ß städ te und im H ochgebirge, wo die W ald au sstattu n g noch zu heben ist, w ir können Zonen der W aldausbreitung, wie im W ald- und M ühlviertel, und d er W aldverdrängung in den B allungsräum en feststellen. A ber unsere Berge tragen ein grünes K leid, und w er in Ö sterreich von V erk arstu n g sp rich t, tre ib t billige E ffek t­ hascherei. U nser T rinkw asser kom m t nicht „aus 2. H and“ und h a t n ich t schon einm al oder m ehrm als den m enschlichen O rganism us d u rchlau fen wie in B allungsgebieten d er USA. W ir haben auch n ic h t so w enig W ald, daß w ir jede W aldfläche als P ark b etra ch te n m üssen, fü r dessen Besuch E in trittsg eld zu zahlen ist wie d o rt und da in W esteuropa. A ber w ir dü rfen auch nicht verkennen, daß das, was w ir vom W ald verlangen, viel ist, näm lich außer Holz auch Schutz, E rholung, reine L u ft und gutes W asser. W ir d ü rfe n nich t übersehen, daß der W ald A rbeits- und P ro d u k tio n sstä tte d er F o rstw irt­ sch aft ist, die vom vielfältigen N utzen des W aldes n u r das Holz v erk au fen k ann und b ezah lt bekom m t: das Holz, das zw ischen E rsatzstoffen und ein g efü h rtem Holz um seinen P latz als einer d er ältesten und zugleich m odernsten und vielseitigsten W erk ­ stoffe d er M enschheit käm pfen m uß. D aß also die L eistungen, die d er W ald fü r den R aum und das G em einw esen erb rin g t, ursächlich und u n tre n n b a r v erb u n d en sind m it d er H olzverw endung und dem W ohlbestehen d e r F o rstw irtsch aft. D er W ald in d er R aum ordnung b ra u c h t dah er auch V erständnis fü r seine Anliegen, dam it er sich erh alten kann. D enn er ist fü r die R aum ordnung, f ü r die G estaltung unseres Lebens unerläß lich . G äbe es ihn n ic h t, w ir m üß ten ih n schaffen! B undesm inisterium fü r Land- und F o rstw irtsch aft. U ber den W an d el im w aldbaulichen D enken Von U niv.-Prof. D r. H ans L e i b u n d g u t , R e k to r der Eidgenössischen T echnischen H ochschule Z ürich (Auszüge aus einer R ede am ETH -Tag am 16. N ovem ber 1968) „D e r W aldbau b efa ß t sich m it den V orgängen des W aldlebens und im R ahm en der fo rstlich en T echnik m it d en ratio n ellen M aßnahm en zur Schaffung, E rn eu eru n g , Pflege und N utzung d er W älder. Aus zahlreichen G ründen ist er noch w esentlich stä rk e r biologisch gebunden als die m eisten anderen Zweige d er B o d en k u ltu r. Die w aldbauliche T ech n ik b esteh t daher in erste r L inie in der L enkung von N aturvorgängen u n d w eniger in der V erw endung von W erkzeugen und M aschinen. D ieser U m stand b e s tä rk t den T rugschluß, F o rts c h ritt sei n u r m it H ilfe technischer M ittel und d ah er im W aldbau w enig möglich. E in solches F e h lu rte il h a t leicht zur Folge, daß o ft selbst F o rstleu ten n u r noch zeitgem äß erscheint, was rasch Geld einbringt, K osten sp a rt oder L ärm , A b­ gase u n d A bfallstoffe erzeugt. Es w ird deshalb die F rage aufgew orfen, ob d er ü b er­ lie fe rte W aldbau das D enken d er F o rstin g en ieu re w eiterh in p rägen soll o d er ob n ich t die W ahl einer vollständig neuen R ichtung längst b eg rü n d et w äre. M it dem Ergebnis dieser A ntw o rt stehen grundsätzliche, also fü r den W ald w eittrag en d e E n tscheide in engem Zusam m enhang.. 48.

(3) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Natur und Land (vormals Blätter für Naturkunde und Naturschutz) Jahr/Year: 1969 Band/Volume: 1969_2 Autor(en)/Author(s): Bundesministerium für Forst- und Landwirtschaft Artikel/Article: Wald und Raumordnung. 47-48.

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