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Isolierte Singularitäten komplexer Funktionen

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Academic year: 2021

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Vorlesung 23

Isolierte Singularitäten komplexer Funktionen

Seien eine offene Menge U C, ein Punkt z0 2 C sowie Radien r0, r1 2 R mit 0 < r0 < r1gegeben, so daß derabgeschlossene Kreisring˚

z 2Cjr0 jz z0j r1

um den Mittelpunktz0 2 Cmit dem inneren Radiusr0 und dem äußeren Radiusr1

inU liegt. Ferner definiert man die beiden Kreislinien0,1 WŒ0; 2!CinU durch 0.t / Dz0Cr0Exp.it /und1.t / Dz0Cr1Exp.it /fürt 2Œ0; 2.

Integralformel von Cauchy für Kreisringe. Istf WU !Ceine analytische Funk- tion, so ist die für einen beliebig gegebenen Punktz 2Cmitr0<jz z0j< r1durch

g./D 8

<

:

f . / f .z/

z für2 U mit¤z;

Df .z/ für2 U mitDz;

definierte FunktiongWU !Canalytisch. Man erhält vermöge

'.t; /Dz0C.1 /r0Exp.it /C r1Exp.it / fürt 2Œ0; 2, 2 Œ0; 1;

einegeschlossene Deformation' W Œ0; 2Œ0; 1 !Cvon0in1innerhalb vonU. Nach dem Integralsatz von Cauchy gilt somitR

1g./ d D R

0g./ d . Da sowohl ind.1; z/D1als auch ind.0; z/D0gilt, liefert die Darstellung

g./D f ./

z

f .z/

z für 2Cmitj z0j Dr0 oderj z0j Dr1

dieIntegralformel von Cauchy f .z/D 1

2i Z

1

f ./ d

z

1 2i

Z

0

f ./ d

z für jedesz 2Cmitr0 <jz z0j< r1: Nebenteil der Laurent-Entwicklung. Ist f W U ! C eine analytische Funktion, so erhält man wegen der gleichmäßigen Konvergenz der geometrischen Reihe

1

z D 1

z0 1

X

kD0

z z0

z0

k

für,z 2Cmitjz z0j<j z0j Dr1

durch Integration längs1 die Konvergenz desNebenteils Pn

kD0ak.z z0/k gegen 1

2i Z

1

f ./ d

z D 1

2i Z

1

f ./

z0 1

X

kD0

z z0

z0

k d D

1

X

kD0

ak.z z0/k

fürjz z0j< r1, wobei die Koeffizienten.ak/durch ak D 1

2i Z

1

f ./. z0/ k 1d 2 C fürk2 N[ f0ggegeben sind:

(2)

2

Hauptteil der Laurent-Entwicklung. Istf W U ! C eine analytische Funktion, so ergibt sich wegen der gleichmäßigen Konvergenz der geometrischen Reihe

1

z D 1

z z0 1

X

kD1

z0

z z0

k 1

für alle,z 2Cmitr0 D j z0j<jz z0j

durch Integration längs0die Konvergenz desHauptteils Pn

kD1a k.z z0/ k gegen 1

2i Z

0

f ./ d

z D 1

2i Z

0

f ./

z z0 1

X

kD1

z0

z z0

k 1 d D

1

X

kD1

a k.z z0/ k

fürjz z0j> r0, wobei die Koeffizienten.a k/durch a k D 1

2i Z

0

f ./. z0/k 1d 2 C fürk 2N gegeben sind:

Laurent-Entwicklung in Kreisringen. Seif WU !Ceine analytische Funktion.

1. Dann konvergiert die aus Neben- und Hauptteil zusammengesetzte Laurent- Reihe Pn

kDmak.z z0/k

von f aufgrund der Integralformel von Cauchy für jedes z 2Cmitr0 <jz z0j< r1im Grenzprozeßn! 1,m! 1gegen den Wert

f .z/ D

1

X

kD 1

ak.z z0/k D

1

X

kD0

ak.z z0/k C

1

X

kD1

a k.z z0/ k 2C:

2. Sind außerdem Koeffizienten bk 2 C für k 2 Z gegeben, so daß die Laurent- Reihe Pn

kDmbk.z z0/k

für jedesz 2 C mitr0 < jz z0j < r1 im Grenzprozeß n! 1,m! 1ebenfalls gegen den Wertf .z/2 Ckonvergiert, dann giltak Dbk

für jedesk2Z.

3. Seien Grenzena,b 2Rdes IntervallsX D Œa; bRmita < bgegeben. Dann gilt für jeden geschlossenen Weg WX !Cin˚

z 2 Cjr0 jz z0j r1 stets ind.; z0/ak D 1

2i Z

f ./. z0/ k 1d für jedesk 2Z:

Laurent-Entwicklung in der Umgebung isolierter Punkte. Seien eine offene Teil- menge U C sowie eine analytische Funktion f W U ! C, ferner ein isolierter Punktz0vonCnU, ein Radiusr > 0mit˚

z 2C j 0 <jz z0j r U sowie die Kreislinie WŒ0; 2!Cdurch.t /Dz0CrExp.it /fürt 2Œ0; 2gegeben.

1. Dann konvergiert dieLaurent-Reihe Pn

kDmak.z z0/k

vonf umz0mit ak D 1

2i Z

f ./. z0/ k 1d 2C fürk2 Z

für jedesz 2C,0 <jz z0j< r im Grenzprozeßn! 1,m! 1gegen den Wert f .z/ D

1

X

kD 1

ak.z z0/k D

1

X

kD0

ak.z z0/k C

1

X

kD1

a k.z z0/ k 2C:

(3)

3

2. Das Infimum!f.z0/D inf˚

k 2 Zj ak ¤0 2 Z[ f 1;1gwird alsOrdnung der Singularität des isolierten Punktesz0 2CnU vonf bezeichnet.

2.1. Im Falle!f.z0/D 1besitztf inz0 2CnU einewesentliche Singularität.

2.2. Im Falle 1 < !f.z0/ < 0 hat f in z0 2 CnU eine Polstelle der Ordnung kD j!f.z0/j 2N. Dabei gilt limz!z0.z z0/kf .z/Da k ¤0.

2.3. Im Falle !f.z0/ 0besitztf inz0 2 CnU einehebbare Singularität. Wegen limz!z0f .z/Da0tritt gar keine Singularität auf: Der Nebenteil Pn

kD0ak.z z0/k konvergiert im ganzen Kreis˚

z 2Cj jz z0j< r gegen die Fortsetzung vonf. 2.4. Im Falle 0 < !f.z0/ < 1 istz0 2 CnU eine Nullstelle vonf der Ordnung kD!f.z0/2 N. Dabei gilt limz!z0.z z0/ kf .z/Dak ¤0.

2.5. Im Falle!f.z0/D 1istf D0die Nullfunktion.

Residuensatz. Seien U C einfach zusammenhängend und offen,a,b 2 RInter- vallgrenzen vonX D Œa; b Rmita < b und W X ! Cein geschlossener Weg inU. Seien fernerz1; : : : ; zn2 Un ŒX Mittelpunkte sowier1; : : : ; rn > 0Radien der abgeschlossenen KreiseB` D ˚

z 2 C j jz z`j r` sowie` W Œ0; 2 !C jeweils die Kreislinie`.t / Dz`Cr`Exp.it /fürt 2Œ0; 2und`2 f1; : : : ; ng.

1. Sind die KreiseB`zueinanderpaarweise disjunktund giltB`U n ŒX für alle

`2 f1; : : : ; ng, dann ergibt sich für jede analytische Funktionf WUnfz1; : : : zng !C die Integralformel

1 2i

Z

f .z/ dzD

n

X

`D1

ind.; z`/ 2i

Z

`

f .z/ dz:

2. Da für` 2 f1; : : : ; ngdie Laurent-Reihe Pn

kDmak`.z z0/k

vonf umz`mit ak` D 1

2i Z

`

f ./. z`/ k 1d 2 C fürk 2Z

für jedesz 2 C,0 < jz z`j< r`im Grenzprozeßn! 1,m ! 1gegen den Wert f .z/D

1

X

kD 1

ak`.z z0/k D

1

X

kD0

ak`.z z0/kC

1

X

kD1

a k`.z z0/ k 2C

konvergiert, liefert die obige Integralformel die alternative Darstellung 1

2i Z

f .z/ dzD

n

X

`D1

ind.; z`/a 1`:

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