• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Praktika: Lösungsvorschlag erwartet" (18.01.2008)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Praktika: Lösungsvorschlag erwartet" (18.01.2008)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A96 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 318. Januar 2008

B R I E F E M E D I E N

nischen Erfahrung. Im Prozess hin zu mehr Freiheit und Gesundheit bedarf es einer Stärkung des Subjekts . . .

Dr. med. Klaus Niehoff,Marbodstraße 14, 65719 Hofheim am Taunus

PRAKTIKA

Bei originär ärztli- chen Aufgaben be- steht die Aufsichts- pflicht (DÄ 40/2007:

„Praktika im Medi- zinstudium: Rechtli- che Grenzen des De- legierens“ von Dr. med. Andreas Klement et al.).

Rückzug aus der Verantwortung

So richtig die Ausführungen in der Sache auch sein mögen, so wenig hilfreich sind sie für die lehrenden Ärzte und noch viel weniger für die Studierenden im praktischen Jahr. Ei- nerseits sollen die PJler den Autoren zufolge „an keiner Stelle eine ärztli- che Tätigkeit selbstständig durch- führen“, selbst Infusionen sollen

„prinzipiell vom Arzt durchgeführt werden“. Andererseits ist es tagtäg- liche Realität in Kliniken, dass junge Assistenten schon ab dem ersten Tag selbstständig Stationen führen, Auf- nahmen und Untersuchungen vorneh- men, Therapieschemata entwickeln und auch auf Untersuchungsergebnis- se reagieren können. Ich hoffe, dass nicht nur mir die massive Diskrepanz zwischen den von Ihnen gezogenen

„Grenzen des Delegierens“ und den Anforderungen an Jungassistenten auffällt. Mit dem in meinen Augen ziemlich feigen Rückzug aus der Ver- antwortung für die praktische Ausbil- dung des Nachwuchses verschieben sich Lernprozesse in die ersten Assis- tentenjahre, wo sie keinen rechten Platz haben und dann die Jungärzte zutiefst frustrieren – und das, wo Me- dizin ohnehin zu den Fächern zählt, in denen sich die meisten Studienabgän- ger unzureichend auf das Berufsleben vorbereitet fühlen. Insofern möchte ich einen in einem vorausgegangenen DÄ gemachten Vorschlag wieder auf- greifen und PJler eher als Unterassis- tenten begreifen, die, unter enger Aufsicht und Evaluation, durchaus ei-

genständig Untersuchungen, Befun- dungen und Therapieentscheidungen durchführen. Deshalb heißt es „prak- tisches Jahr“. Ausbildende Ärzte müssen in der Lage sein, aus dem Hintergrund zu überprüfen, ohne alles selbst machen zu müssen, und brau- chen dabei auch die Courage, eher Fehler abzufangen als sie durch Nichtdelegieren zu vermeiden . . .

Markus Wedemeyer,Bahnhofstraße 32, 26180 Rastede

Lösungsvorschlag erwartet

Die in dem Artikel beschriebenen Umstände, unter denen ein Medizin- student ärztliche Tätigkeiten ausüben darf und sollte, haben mit der alltäg- lichen Praxis eines Studenten in der Famulatur, im Blockpraktikum und im praktischen Jahr nichts zu tun.

Allenfalls stellen sie eine Idealvor- stellung dar, abgeleitet aus der Ap- probationsordnung für Ärzte und an- deren rechtlichen Bestimmungen.

Studenten im praktischen Jahr, die in den Betrieb einer Krankenstation ei- nes Universitätsklinikums eingebun- den sind, führen alltäglich ärztliche Aufgaben durch, ohne dass eine Überprüfung ihrer Fähigkeiten er- folgt wäre oder ein Arzt anwesend ist. Selbst nicht delegationsfähige Aufgaben, wie das Aufklärungsge- spräch, werden, auf Geheiß der kli- nisch tätigen Ärzte vor Ort, routi- nemäßig von Studenten durchge- führt, ohne dass im Anschluss eine Kontrolle dieses rechtlich ohnehin schon unzulässigen Vorgangs erfolgt.

Eine Weigerung des PJ-Studenten, diese Tätigkeiten auszuführen, ent- spräche einer Arbeitsverweigerung.

Somit sind große Teile der prakti- schen Ausbildung von Medizinstu- denten systematisiert illegal. Die Gründe für diesen Missstand liegen sowohl in den Vorschriften des gel- tenden Rechts als auch in den Bedin- gungen, unter denen die praktische Ausbildung der Studenten im Kran- kenhaus umgesetzt wird. Von den Autoren hätte man also zumindest erwarten können, dass diese Zustän- de benannt und eine Lösung vorge- schlagen werden.

Jakob Triebel,Hermann-Rein-Straße 8/154, 37075 Göttingen

KINDERORTHOPÄDIE

Schwieriges Gebiet umfassend dargestellt

Das Buch widmet sich ausführlich und reich bebildert einem klinisch sehr relevanten Bereich der Erkran- kungen des musculoskelettalen Sys- tems. In anschaulicher Weise wer- den die typischen Erkrankungen des Bewegungsapparats bei Kindern dargestellt.

Das Buch gliedert sich in einen kürzeren allgemeinen Teil, der die Prinzipien der konservativen und operativen Therapie und sozialme- dizinische Aspekte berücksichtigt.

Ausführlich werden die verschiede- nen Stadien des Wachstums und der Entwicklung des Skelettsystems dargestellt. Anhand übersichtlicher Tabellen ist es möglich, die aktuelle Entwicklung eines kindlichen Pati- enten einzuordnen. Im speziellen Teil werden die verschiedensten Erkrankungen strukturiert und gut bebildert dargestellt. Erfreulich ist, dass auch das Gebiet der Trauma- tologie kompetent dargestellt wird.

Die wichtigsten knöchernen Verlet- zungen werden radiologisch und schematisch mit den dazugehörigen Therapieprinzipien und Komplikati- onsmöglichkeiten erläutert. Am En- de gehen die Autoren noch auf die Differenzialdiagnostik von Beschwerden des musculoskelettalen Sys- tems bei Kindern ein.

Die zusätzliche Dar- stellung der einschlä- gigen klassischen und aktuellen Literatur er- möglicht zudem ein ver- tiefendes Studium.

Das Buch wendet sich an Ärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie so- wohl in der Ausbildung als auch in der Praxis, an Kinder- ärzte und alle ärztlichen Kollegen, die kindliche Erkrankungen be- handeln. Das schwierige Gebiet der Kinderorthopädie ist umfas- send und übersichtlich dargestellt.

Peer Eysel

Peter Matzen (Hrsg.): Kinderorthopädie.

Urban & Fischer, Elsevier GmbH, München, 2007, 675 Seiten, gebunden, 136 Euro Subskriptions- preis, ab 24.1.2008: 170 Euro

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Regitz-Zagrosek V, Seeland U, Geibel-Zehender A, Gohlke-Bärwolf C, Kruck I, Schaefer C: Cardiovascular diseases in

Im Fall von Honorarrückfor- derungen durch die KV – al- so nicht bei Bescheiden in der Wirtschaftlichkeitsprü- fung oder wegen Über- schreitung der Richtgrößen- volumina – haben

So sind fast drei Viertel (73 Prozent) der Meinung, dass die Therapiefreiheit nicht mehr gewähr- leistet sei.. Nach Einschätzung der Befragten wird sich die Situation sogar

So richtig die Ausführungen in der Sache auch sein mögen, so wenig hilfreich sind sie für die lehrenden Ärzte und noch viel weniger für die Studierenden im praktischen Jahr..

Auch unsere ärztlichen Organisa- tionen sollten sich ernsthaft in al- len Gremien mit dieser Frage be- schäftigen, damit der Ärzteschaft nicht der Vorwurf erwächst, ihrer Aufgabe

Im Interesse unseres Berufsstandes und insbesondere der betroffenen Patien- ten sollte klipp und klar gesagt wer- den, dass diese Methoden nicht un- konventionell und auch

es gibt keine rechten oder lin- ken Diagnosen, und eine Therapie kann nur unwirk- sam, schädlich oder mehr oder weniger wirksam sein. Die Sicht rechts oder links, progressiv (was

Die Aussage, daß Leitlini- en nicht ausreichend „patien- tenbezogen“ sind, muß inso- fern präzisiert werden, als Pa- tienten hierzulande nur sehr selten an der Entwicklung