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Archiv "FOLTER: Verwandtes Schmerzproblem" (20.04.1989)

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DIU Venostasin ® Zusammensetzung: 1 Retard- kapsel: 300 mg eingestellter Extrakt, bestehend aus Roß- kastaniensamentrockenextrakt 240-290 mg und Dextrin 60-10 mg, entsprechend 50 mg Triterpenglykosiden, be- rechnet als Aescin. 1 Tablette: 50 mg Triamteren und 25 mg Hydrochlorothiazid. Anwendungsgebiete: Beinödeme leichten bis starken Grades bei chronischer venöser Insuffi- zienz. Gegenanzeigen: Tabletten: Nierenfunktions- störungen (Serumkreotininwerte über 1,8 mg pro 100 ml bzw. Kreatinin-Clearance unter 30 ml pro Minute), Glo- merulonephritis, Hyperkaliömie, schwere Hypokaliämie, schwere Hyponatriämie, Hyperkalziämie, Anurie, Leber- korne, Gicht, Oberempfindlichkeit gegen Sulfonamide. Keine Tabletten während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Retardkapseln: Bisher keine Gegenanzeigen bekannt geworden. Hinweis: Langfristige Anwendung: Wegen des Diuretikums regelmäßige Kontrolle von Serumelektro- lyten und Körpergewicht erforderlich. Bei Serumkreatinin- werten über 1,5 mg pro 100 ml verstärkt auf Hyperkaliärnie achten: ggf. Dosierung reduzieren/Tabletten absetzen.

Nebenwirkungen: Tabletten: Gelegentlich Schwindel-, Schwächegefühl oder Kopfschmerz, Mundtrockenheit, Durst, Oberbauchbeschwerden, Ubelkeit, Erbrechen, krampfartige Beschwerden im Bauchraum, Obstipation oder Diarrhoe, Muskelverspannung, Wadenkrämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität, Müdigkeit und Herzklopfen. Hypo- oder Hyperkaliämie, Hyponatriömie, erniedrigte Magnesium-, Chloridblutspiegel sowie Hyperurikämie möglich. In seltenen Fällen kann bei Langzeitbehandlung ein bisher latenter Diabetes mellitus manifest oder ein bestehender ver- schlechtert werden. Ebenso bei Disponierten Gichtausläung möglich. Dauertherapie: regelmäßige Kontrolle der Blut- zucker-, Harnsäure-, Kalium- sowie der Magnesium- und Chloridwerte! Bei Venenerkrankungen und hoher Dosierung Thrombose und Embolie möglich. Zu Behandlungsbeginn Anstieg harnpflichtiger Stoffe (Harnstoff, Kreatinin) mög- lich. Selten Erhöhung der Blutfette. Außerst selten: aller- gische Hautreaktionen (photoallergisches Exanthern, Urti- karia, Erythem), Blutbildveränderung (megaloblastäre Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie), akute interstitielle Nephritis, Ikterus, Vaskulitis, Harnsteine, geringgradige Sehstörungen, Verschlechterung einer bestehenden Kurz- sichtigkeit. In sehr seltenen Fällen Pankreatitis, Chole- lithiasis, Cholezystitis, Hömolyse, metabolische Azidose, Lungenödem mit Schocksymptamatik. Retardkopseln: In Ausnahmefällen leichte Magenbeschwerden. Patienten an- weisen, sich bei Auftreten von Nebenwirkungen zu melden.

Hinweis: Bei Therapie regelmäßige ärztliche Kontrolle.

Fähigkeiten im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel, insbesondere bei Alkoholgenuß, vermindert. Wechsel- wirkungen: Folgende Wechselwirkungen sind für DIU Venostasin bekannt: Tabletten: mit Kaliumsalzen, kalium- sparenden Arzneimitteln sowie ACE-Hemmern Gefahr einer Kaliumblutspiegelerhöhung. Mit Indomethocin glomeruläre Filtrationsrate eingeschränkt. Mit ACE-Hemmern initial blutdrucksenkender Effekt des ACE-Hemmers möglicher- weise verstärkt. Harnausscheidende Wirkung von DIU Venostasin mit Salicylaten oder anderen nichtsteroiden Antirheumatika (z.B. Indomethocin) vermindert. Bei hoch- dosierter Salicylateinnahme toxische Wirkung des Sali- cylates auf zentrales Nervensystem verstärkt. Die Wirkung von Antidiabetika, blutharnsöuresenkenden Medikamenten, Noradrenalin und Adrenalin abgeschwächt. Bei vorhande- nem Kalium- und/oder Magnesiummangel Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden verstärkt. Bei hoch- dosierter Lithiumtherapie herz- und nervenschädigende Wirkung des Lithiums verstärkt. Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ können verstärkte und verlängerte Wirkung aufweisen. Chinidinausscheidung vermindert. Cholestyrarnin vermindert Resorption von Dill Venostasin. Mit Glucocorti- coiden, Corbenoxolon oder Furosemid vermehrte Kalium- ausscheidung möglich. Einnahme von Abführmitteln kann zu zusätzlichen Kaliumverlusten führen. Retardkapseln: bisher keine Wechselwirkungen bekannt geworden. Dosierung und Anwendungshinweise: Morgens und abends 1 Retardkapsel, alle 3 Tage zusätzlich 1 Tablette mit aus- reichend Flüssigkeit b.z. Verschwinden der Ödeme.

Packungsgrößen und Preise: DIU Venostasin 28 (24 +4) DM 27,25; DIU Venostasin 70 (60 +10) DM 61,50.

Stand: Februar 1989

KLINGE PHARMA 8000 München 80

zum Arzt: „Nun mach mich mal schnell gesund!"

Heilpraktikerpatienten sind häufiger bereit, aktiv bei den Therapien mitzuwirken.

Ja, sie sind sogar bereit, ein Opfer zu bringen. Dies ist oh- ne Zweifel ein Grund für eine subjektive Besserung des Be- findens bei vielen chroni- schen Leiden.

Dr. med. Jürgen West- phal, Kloster-Deutz-Straße 16, 5485 Löhndorf

FOLTER

Zum Artikel „Folter, Geißel des 20. Jahrhunderts" von Norbert Jachertz in Heft 10/1989:

Verwandtes Schmerzproblem

Etwas von der Empfind- samkeit, Entrüstung und hip- pokratischen Strenge, mit der Ärztefunktionäre die Beteili- gung von Berufskollegen an Foltermaßnahmen in fernen Ländern geißeln, wünschte man sich hierzulande auch vorgeführt, wo es um ein ver- wandtes Schmerzproblem geht.

Ein Sprecher des Bundes- gesundheitsministeriums er- klärte am 18. Januar 1989 im Bundestag, die Bundesregie- rung verfüge nicht über gesi- cherte wissenschaftliche Er- kenntnisse, aufgrund deren eine Schmerzempfindlichkeit des ungeborenen Kindes in und vor der 12. Schwanger- schaftswoche ausgeschlossen werden könne.

Daraufhin die Anfrage ei- nes Abgeordneten: „Wie will die Bundesregierung der Öf- fentlichkeit verständlich ma- chen, daß gezielte Schmerz- zufügung gegen Menschen durch Folter und sogar unbe- absichtigte Schmerzzufügung gegenüber Tieren durch Ge- setz und internationale Ab- machungen verboten sind, die mögliche Schmerzzufügung gegen ungeborene Kinder durch Verätzung oder Zer- stückelung beim Schwanger- schaftsabbruch jedoch bisher nicht verboten, geschweige denn geahndet wird?"

Antwort des Staatssekre- tärs im Bundesjustizministeri- um: Die „für den Schwanger- schaftsabbruch erforder- lichen ärztlichen Handlun- gen" seien „unter Beachtung der Grundsätze der Berufs- ordnung für die deutschen Ärzte durchzuführen".

Gemeint ist wohl die ärzt- liche Verpflichtung nach § 1 (2) BO „Leiden zu lindern", die gleicherweise Folter zum Zwecke der Aussagenerpres- sung als auch zwecklose son- stige grausame ärztliche Handlungen verbieten dürfte.

Meines Wissens kümmert je- doch der bloß „stumme Schrei" weder die ärztlichen Standesorgane noch die abor- tierenden Mediziner Wer be- lehrt mich eines Besseren?

Dr. Werner Esser, Notar, Komödienstraße 56, 5000 Köln 1

EUGENIK

Zu dem Lesergedicht „In der Mitte" von Dr. med. Günter Haak- kert in Heft 9/1989, das sich auf den Beitrag „Prädiktive Medizin — EG-Programm weckt Hoffnungen und Ängste", Heft 3/1989, bezog:

Platter Biologismus

Eugenisches Gedankengut wird nicht dadurch akzepta- bel, daß es im (versuchten) Stil von Eugen Roth präsen- tiert wird. Als Ärzte, die in der humangenetischen Bera- tung tätig sind, wehren wir uns gegen die Möglichkeit fal- scher Identifikationen. Unse- re biologische Vorbildung zwingt uns, der Behauptung zu widersprechen, in der Na- tur überlebe nur „Bewährtes und Gesundes". Und selbst wenn dies seine Richtigkeit hätte, wäre es nichts als ein platter Biologismus, hieraus unmittelbare Konzepte für menschliches Handeln herzu- leiten.

Prof. Dr. med. Ulrich Langenbeck, Institut für Hu- mangenetik, Theodor-Stern- Kai 7, 6000 Frankfurt/M. 70

Prof. Dr. Jörg Schmidtke, Institut für Humangenetik, Heubnerweg 6, 1000 Berlin 19 — Charlottenburg

A-1084 (8) Dt. Ärztebl. 86, Heft 16, 20. April 1989

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