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Archiv "Asthmakranke Kinder: Schlecht beraten" (08.09.2000)

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 36½½½½8. September 2000 AA2269

Akupunktur

Kassen dürfen nicht zahlen

Bundesversicherungsamt verbietet

Kostenübernahmen.

D

as Bundesversicherungs- amt hat in einem Schreiben an alle bundesunmittelbaren Krankenkassen und deren

Verbände klargestellt, dass die gesetzlichen Krankenkassen nach derzeitiger Rechtslage Leistungen der Akupunktur nicht übernehmen dürfen. Die Akupunktur sei eine neue Be- handlungsmethode, die vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen „nicht positiv anerkannt“ sei. Die Kassen sollen, so das Amt, bei ihren Spitzenverbänden dar- auf hinwirken, dass der Bun- desausschuss möglichst bald über eine Aufnahme der Aku- punktur in den gesetzlichen Leistungskatalog entscheidet (siehe DÄ 30/2000).

Die Deutsche Akupunktur Gesellschaft hat das Schrei- ben kritisiert und die Kassen aufgefordert, sich vom Bun- desversicherungsamt nicht ein- schüchtern zu lassen. Sie soll- ten zum Wohl der Patienten die Akupunktur weiter bezu- schussen.

Pharmaverband

Beschwerde gegen Positivliste

Der BPI will, dass die EU- Kommission gegen die Arz- neimittelliste einschreitet.

D

ie geplante Positivliste für Arzneimittel widerspricht nach Auffassung des Bundes- verbandes der Pharmazeuti- schen Industrie (BPI) der eu- ropäischen Transparenzrichtli- nie. Wie BPI-Hauptgeschäfts- führer Dr. Hans Sendler sag- te, hat der Verband die EU- Kommission zum Einschrei- ten aufgefordert. Die EU- Richtlinie sehe vor, dass die Hersteller die Aufnahme ih- rer Produkte in die Liste be- antragen können. Innerhalb

einer vorgeschriebenen Frist müsse dann über den Antrag entschieden werden. Nach der deutschen Regelung stel- le das Institut für die Arznei- mittelversorgung in der Ge- setzlichen Krankenversiche- rung die Liste erstattungs- fähiger Medikamente auto- nom zusammen. Nur die Phar- maverbände seien berechtigt, Stellungnahmen abzugeben, nicht aber die einzelnen Her- steller. Klagen gegen die Arz- neimittelliste seien erst nach In-Kraft-Treten und ohne auf- schiebende Wirkung möglich.

Asthmakranke Kinder

Schlecht beraten

D

eutliche Mängel in der Versorgung asth- makranker Kinderzeigte eine Studie der Deutschen Angestellten-Krankenkasse in Zusammenarbeit mit der Deutschen Atemwegsliga auf. Das Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung wertete 1 071 Fragebögen aus, die Eltern zur The- rapie ihrer Kinder beantwortet hatten. Die Umfrage ergab viele Defizite: Asthma wird bei Kindern häufig erst spät diagnostiziert.

Dann aber zögern viele Ärzte, eine asthma- spezifische Therapie einzuleiten. Rund zwei Drittel der Eltern suchen mehrere Ärzte auf, bis ihr Kind wirksam behandelt wird. Auch nach Beginn der Therapie fan- den häufige Arztwechsel statt.

N

ach den Ergebnissen der Umfrage fühl- ten sich die Eltern am besten durch die Pneumologen über die Erkrankung ihres Kindes aufgeklärt. Demgegenüber hielten die Kinderärzte die Spitzenposition, wenn es darum ging, wie das Kind die Erkrankung am besten seelisch verarbeitet. Beide Fach- gruppen erklärten den Umgang mit Medika- menten besser als die Allgemeinärzte – sie schnitten in allen Punkten am schlechtesten ab. Viele Eltern sind unzureichend über die Auslöser von Asthma informiert. Trotz er-

folgter Allergiediagnostik konnten 20 Pro- zent nicht sagen, welche Allergene bei ihrem Kind Asthma auslösen. Unbefriedigend war nach den Ergebnissen der Studie auch die Aufklärung über den Umgang mit Medika- menten. 14 Prozent, die ein zu inhalierendes Medikament angegeben hatten, war die In- halationstechnik noch nie gezeigt worden.

71 Prozent gaben an, dass ihr Arzt noch nie überprüft hatte, ob das Kind richtig inha- liert. Je besser die Aufklärung durch den Arzt, desto höher die Compliance. Eltern, die die Beratung als mangelhaft bewerteten, gaben zu einem hohen Anteil an, Ängste wegen der Medikamente zu haben.

D

ie schlecht Beratenen neigen zu schlech- ter Compliance: 14 Prozent erklärten, sie ließen die Medikamente einfach weg, wenn ihr Kind sich gut fühlt. Nach der Studie sind die Betroffenen auch auf Notfälle nur unzu- reichend vorbereitet. Nur ein Fünftel der Befragten besaß einen Notfallplan. 29 Pro- zent der Eltern, deren Kind wegen eines akuten Asthmaanfalls Notfallhilfe in An- spruch nahm, gaben an, keine Erklärungen über das richtige Verhalten erhalten zu ha- ben. Knapp die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass spezielle Asthma-Schulungen angeboten werden. Nur 43 Prozent derjeni- gen, die von Asthma-Schulungen gehört hatten, gaben den Arzt als Informations-

quelle an. Petra Bühring

Akut

Katholische Kirche

Kein Klonen von Embryonen

Johannes Paul II. zur Transplantationsmedizin

V

or einem Kongress der

„Transplantation Society“

in Rom hat Papst Johannes Paul II. die Ablehnung der katholischen Kirche zum Klo- nen von Menschen zum Aus- druck gebracht. „Techniken, die die Manipulation und Zer- störung menschlicher Em- bryonen enthalten, sind mo- ralisch nicht zu akzeptieren“, sagte der Papst.

Transplantationen selbst bezeichnete der Papst als

„große wissenschaftliche Lei- stung“, sofern eine Einwilli- gung vorliege. Das Hirntod- kriterium sei ein angemesse- ner Weg, um den Tod eines Menschen festzustellen.

Gegner der Positivliste:

Hans Sendler Foto: BPI

Streit um Akupunktur als Kassenleistung

Foto: Archiv

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