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Archiv "AKUPUNKTUR: Erleichtert" (21.05.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT BRIEFE AN DIE REDAKTION

AUSBILDUNG

Zu dem Leserbrief von Horst Schmidt („Anthropologische Besinnung"), in Heft 14/1986, Seite 931:

Nachblüte des Mittelalters

Das hätte uns gerade noch gefehlt: Theologie, Philo- sophie und geisteswissen- schaftliche Psychologie als Pflichtfächer in der Medizi- nerausbildung! Mein alter Lehrer Walter Scheidt, der Hamburger Ordinarius für Anthropologie von 1924 bis 1964, würde sich im Grab umgedreht haben, hätte er Horst Schmidts „anthropo- logische Besinnung" ...

gelesen: „Menschen- beschwätzende Diszipli- nen" hat Scheidt diese Fä- cher genannt, „Leerwort- redner" ihre Repräsentan- ten, in einer immer noch geistergläubigen Welt und zauberhörigen Zeit.

Die von Schmidt postulier- te Regression von Teilen

AKUPUNKTUR

Zur Bekanntgabe der Kassen- ärztlichen Bundesvereini- gung: Aktuelle Stellungnah- men des Ausschusses für Un- tersuchungs- und Heilmetho- den, in Heft 14/1986, Seite 967:

Erleichtert

Mit großer Erleichterung las ich im Ärzteblatt, daß die Akupunkturtherapie auch weiterhin nicht als Kassenleistung abgerech- net werden kann. Nur so ist es mir möglich, auch in Zu- kunft eine vernünftige Auri- kulomedizin zu selbst fest- gelegten Preisen anzubie- ten. Anderenfalls hätte man damit rechnen müssen, daß auch diese Therapie zu den gleichen lächerlich niedrigen Sätzen abzu- rechnen gewesen wäre, wie sie die Gebührenord- nungen sonst vorsehen.

der Medizinerausbildung auf eine vorwissenschaft- liche, magisch-spekulative Stufe imponiert wie eine späte Nachblüte des frü- hen Mittelalters.

Das Leben wird freilich über solchen Anachronis- mus hinweggehen. Kreati- ver Erkenntnisfortschritt kommt heute nicht mehr von der Philosophie, und

„letzte Fragen" werden nicht mehr von Theologen gestellt und beantwortet, sondern von forschenden Naturwissenschaftlern, de- ren Weltbild das „klassi- sche" an Weite, Wahrheit und Wirklichkeit weit über- trifft. Und ganz nebenbei:

Auch das Krebsproblem wird nicht von moralisie- renden Metaphysikern, sondern von manipulieren- den Molekulargenetikern gelöst werden. Wir sollten sie ermutigen, nicht verun- sichern.

Dr. med. Egon Kehler Internist und Pneumologe Sülztorstraße 41

2120 Lüneburg

Unter diesen Umständen hätte ich die Aurikulomedi- zin bei Kassenpatienten wahrscheinlich einstellen müssen.

Unglaublich ist dagegen die Begründung der Ableh- nung als „naturwissen- schaftlich noch nicht be- gründet" und „Wirkungs- weise bisher nicht ausrei- chend geklärt". Da muß doch wohl irgendwann ein- mal ein Homöopath in die- sem Ausschuß gesessen haben, oder wie will man deren Zulassung begrün- den. Und die Goldthera- pie wird man den Rheu- matikern in Zukunft wohl auch vorenthalten müssen usw....

Dr. med.

Henning Fischer

Arzt für Allgemeinmedizin Scharnhorststraße 25 4900 Herford

TUBERKULOSE

Zu dem Artikel „Therapiebe- dürftig: die Schwindsucht der Pneumologie", Heft 49/1984, Seite 3693 und zu dem Beitrag von Dr. med. M. Reichelt: „Re- quiem für eine Krankheit: Die Lungentuberkulose", in Heft 36/1985, Seite 2571 ff.:

Aus Sicht

eines Antipoden

Im australischen Busch treffen DEUTSCHE ÄRZTE- BLÄTTER spät ein, werden aber sehr eingehend stu- diert und auch diskutiert.

Die Würdigung der Tätig- keit von Brehmer, die Lie- gekur für Lungentuberku- lose zu empfehlen ... bis zu Domagks anfänglicher Sulfonamid-Behandlung der Lungen-Tbc mit nach- folgender Entwicklung der Tuberkulostatika, bringt ei- nem alten Lungenfacharzt einerseits Erinnerung an fast Vergessenes, wie der Autor M. Reichelt richtig vermutet, aber mit moder- ner Lungen-Forschung liebhabermäßig und ehren- halber verbunden, insbe- sondere nach dem vorher erschienenen Interview mit den Mitgliedern der Liga zur Bekämpfung der Atem- wegskrankheiten auch ei- nen Zukunftsblick aus der Sicht eines Antipoden....

Zur Version „frommer Selbstbetrug" bezüglich der Behandlung der Lun- gen-Tbc mit Guajak und Kalk darf ich, 10 Jahre ne- ben meiner Praxis in der Schleimforschung arbei- tend, sagen, daß Calcium das bisher wirksamste Elektrolyt bei der Schleim- veränderung istundGuajak, mitsamt etwa 100 anderen botanischen Arzneien — die meist ätherische Öle ent- halten —, im Lungenstoff- wechsel zu einem beacht- lichen Desinfiziens wird.

Auf den althergebrachten Forschungsergebnissen basierend wird heute be- sonders in Holland (Agri- culture Univ. Wageningen)

und Vietnam (Hanoi) daran gearbeitet. Die 40 verschie- denartigen Zellen der Lun- ge, die nicht nur ein Gas- Stoffwechsel-Organ mit

Kreislauf-beeinflussender Wirkung ist, metabolisie- ren nicht nur aufgenomme- ne Schadstoffe und Arznei- aerosole, sondern auch oral und transcutan absor- bierte Substanzen.

So ist die Ende der 60er Jahre propagierte Inte- grierung der Pneumologie in die Innere Medizin (Bla- ha-Gauting) lehren- und forschungsmäßig zu ver- stehen gewesen, ob in der

Praxis realisierbar, entzieht sich meiner Kenntnis.

.. Von meiner jetzigen Warte als ehrenamtlicher

„Beobachter in Südost- asien" (wie mich die Medi- zin-Presse taufte) sehe ich das Fachgebiet des deut- schen Lungenarztes sehr breit gefächert, will er bei- spielsweise nicht nur — wie wir „Alten" — aus der Art der Röntgenschatten auf eine diagnostische Rich- tung schließen, sondern beurteilen können, inwie- weit für eine chronisch-ob- struktive Bronchitis aller- gologische, hereditäre (Mucoviscidose), stoff- wechselbed ingte, umwelt- bedingte (Berufskrank- heiten) Ursachen in Frage kommen oder nur von Ge- neration zu Generation zu- nehmende Bewegungsar- mut.

Geomedizin, medizinische Länderkunde, die Lungen- ärzte auch interessieren sollte, zeigt, daß dieselbe Krankheit bei anderen Ras- sen in anderem Klima an- ders verlaufen kann und die Behandlung anders an- schlagen kann.

So können wir im Zuge der Präsidentschaftswahlen auf den Philippinen — viel- leicht politisch gefärbte — Zustände in Lungen-Sana- torien und Kliniken zu se- hen bekommen, in denen sich 2 Patienten ein Bett 1492 (8) Heft 21 vom 21. Mai 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

(2)

Zusammensetzung: 1 Kautablette enthält: Natriummonofluor- phosphat 38 mg. Calciumgluconat 1 H2O 500 mg, Calciumcitrat 4 H2O 500 mg. Anwendungsgebiete: Primäre Osteoporosen und Steroid-Osteoporose. Gegenanzeigen: Wachstumsalter, Schwangerschaft und Stillzeit. Bei schweren Nierenfunktions- störungen muß die Dosierung individuell angepaßt werden.

Nebenwirkungen: Selten können Gelenkschmerzen sowie Magen- und Darmunverträglichkeiten auftreten.

Opfermann Arzneimittel GmbH, Hauptstraße 1- 9, 5060 Bergisch Gladbach 2

Dosierung: 3mal 1 bis 2 Kautabletten zu den Mahlzeiten. Darreichungsform, Packungsgrößen und Preise:

OP mit 100 Kautabletten (N 3) DM 41,05, OP mit 300 Kautabletten DM 101,10

Stand:

Sept.

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teilen müssen und 4 Kinder in einem Bettchen aufge- nommen werden, bei mo- dernster therapeutischer Abteilung. Daß anderer- seits die Papua auf Neu- Guinea die vom Zentralko- mitee zur Bekämpfung der Tbc empfohlene Kombina- tionsbehandlung meist gar nicht vertragen, sollte mit den letzten Tönen des „Re- quiems" erklingen, ehe dies zur „Eradikation" aus- klingt.

Dr. med.

Wolfgang Wilde P. 0. Box 234 North Adelaide South Australia

BUNDESTAG

Zu dem Artikel von Dr. Hans- Jürgen Maas: „Die Ärzte wur- den ausgesperrt", in Heft 10/1986, Seite 595 ff.:

Richtigstellung

Zu dem Artikel möchte ich richtigstellen, daß nicht der Vorsitzende des Ausschus- ses für Arbeit und Sozial- ordnung Eugen Glombig MdB, die Bitte der Bundes- ärztekammer, vor dem Par- lamentsausschuß gehört zu werden, abgeschlagen

hat.

Vielmehr — und dies geht auch aus dem Brief des Ausschußvorsitzenden an den Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer vom 17. Februar 1986 her- vor — hat der Ausschuß

nach entsprechender Vor- bereitung durch die Obleu- te der Fraktionen den be- anstandeten Beschluß ge- faßt, den der Ausschußvor- sitzende dem Hauptge- schäftsführer der Bundes- ärztekammer lediglich mit- geteilt hat ...

Otto Zink MdB Stellvertretender Vorsitzender

des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung

Bundeshaus 5300

Bonn 1

ABTREIBUNG

Zur Abtreibung aus sozialer In- dikation:

Anzeige erstattet

Seit vielen Monaten wird im Ärzteblatt die Diskus- sion um die Abtreibung aus sozialer Indikation kontro- vers geführt; allerdings oh- ne daß dadurch klare Richtlinien für den Alltag herbeigeführt werden könnten.

Ich habe daher — veranlaßt vor allem durch die neulich erfolgten beschämenden

„Empfehlungen" und hilf- losen Appelle des Bundes- rates — bei der Staatsan- waltschaft Ulm Anzeige ge- gen die in der Bundesrepu- blik geübte Abtreibungs- praxis bzw. wegen Ver- dacht auf Massenmord aus

„sozialer Indikation" er- stattet, mit folgender Be- gründung:

1. Nach der bindenden Entscheidung des Bundes- verfassungsgerichtes vom 25. Febr. 1975 ist ausdrück- lich festgestellt, daß auch das ungeborene mensch- liche Wesen Träger des Grundrechtes auf Leben und der Menschenwürde ist und Abtreibung durch Tötung dieses Grund- rechtsträgers geschieht.

2. Laut Urteil des Sozialge- richtes Dortmund (S 8 Kr.

172/81) ist die „soziale Indi- kation" als tatbestandlich dem Mord gleichkommen- de Tötung wehrloser und unschuldiger Menschen zu bewerten ...

Meine Anzeige vom 1. Ja- nuar 86 wurde bei der Staatsanwaltschaft Ulm an- genommen und wird unter dem Aktenzeichen: 6 U Js 36/86 geführt.

Dr. Adam Kolb

Chirurg — Unfallchirurg Chefarzt a. D.

Sachsenweg 3 7910 Neu-Ulm 4

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT BRIEFE AN DIE REDAKTION

83. Jahrgang Heft 21 vom 21. Mai 1986 (9) 1493

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