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Archiv "COX-2-Inhibitoren: Fall-Kontroll-Studie zu kardialen Risiken" (20.12.2004)

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Cannabiskonsum

Risiken werden verharmlost

Exzessives Konsummuster bei jungen Männern

D

ie bisherigen Beratungs- und Therapieangebote sind nicht auf die neuen Konsum- muster bei jungen Cannabis- Konsumenten ausgerichtet.

Dies wurde bei der Fachkon- ferenz „Jugendkult Cannabis:

Risiken und Hilfen“ in Berlin deutlich. In Deutschland stieg der Konsum bei den 18- bis 39-Jährigen zwischen 1990 und 2003 von fünf auf über zwölf Prozent. In der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen haben bereits sieben Prozent mindestens einmal Cannabis konsumiert. Mehr als ein Drittel konsumiert teilweise mehrfach täglich und häufig in Verbindung mit anderen psychoaktiven Substanzen.

„Besonders junge Männer, die sich noch in der schuli- schen oder beruflichen Ori-

entierungsphase befinden, kif- fen in exzessivem Ausmaß“, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk.

Mit Handlungsempfehlun- gen wollen die Tagungsteilneh- mer diesem Trend entgegen- wirken. Die gesundheitlichen Risiken müssten deutlicher kommuniziert werden: Häu- figer Cannabiskonsum kann von Konzentrations- und Ge- dächtnisschwierigkeiten über beeinträchtigte Reaktionsge- schwindigkeiten bis hin zu

Depressionen, Phobien und Abhängigkeit führen. Disku- tiert wird Cannabis auch als Auslöser schizophrener Stö- rungen. Präventionsangebo- te müssten das frühe Ein- stiegsalter von durchschnitt- lich 16,4 Jahren stärker be- rücksichtigen. Als vorbild- lich gelten die internetge- stützten Ausstiegsangebote

„Quit the shit“ oder das deutsch-schweizerische Pro- jekt „Realize it“. Auch fami- lientherapeutisch orientierte Maßnahmen müssten weiter entwickelt werden. PB

Bundeswehr-Kliniken

Entscheidung ist gefallen

Vier Häuser müssen in den nächsten Jahren schließen.

B

undesverteidigungsminister Peter Struck hat über die Zukunft der Bundeswehr- Krankenhäuser entschieden.

Die drei kleineren der acht Einrichtungen müssen in den nächsten Jahren schließen.

Betroffen sind die Einrichtun- gen in Amberg, Hamm und Leipzig. Das Krankenhaus in Bad Zwischenahn wird vor- aussichtlich bis Ende 2007 aufgelöst, soll aber ab 2008 mit der Ammerland-Klinik in Westerstede kooperieren.

Die vier großen Bundes- wehrkrankenhäuser in Ulm, Koblenz, Hamburg und Berlin bleiben erhalten. Ihre Betten- zahl verringert sich auf 1 800.

„Neben der Abschätzung der regionalen Auslastung der Häu- ser, bezogen auf die neue Sta- tionierung der Soldaten im Einzugsbereich, haben anste- hende Investitionsmaßnahmen und die Einbindung in den zi- vilen Bettenplan eine Rolle bei den Entscheidungen ge- spielt“, erklärt Dr. Dieter Stöl- ten, Sprecher des Bundesver- teidigungsministeriums.

Angebote für eine Über- nahme der von der Schließung betroffenen Häuser in zivile Trägerschaft liegen noch nicht vor. Das Ministerium schließt betriebsbedingte Kündigun- gen des Zivilpersonals aus. PS

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 51–5220. Dezember 2004 AA3453

Löst Cannabiskonsum schizo- phrene Störungen aus?

Foto:Caro

COX-2-Inhibitoren

Fall-Kontroll-Studie zu kardialen Risiken

D

ie Rücknahme von Rofecoxib durch den Hersteller MSD sowie das Ein- geständnis des Konkurrenten Pfizer, dass Valdecoxib bei Bypass-Patienten zu einer Zunahme kardialer Ereignisse führt, hat die Frage aufgeworfen, ob die kardialen Risiken ein Klassen-Effekt al- ler COX-2-Inhibitoren sind. Dem wi- dersprechen die Ergebnisse einer Fall- Kontroll-Studie, die auf den Online- seiten der Annals of Internal Medicine veröffentlicht wurde. Danach wäre Ce- lecoxib weitgehend frei von kardialen Risiken. Doch Editorialisten raten zur Vorsicht. Für ihre Untersuchung haben Stephen Kimmel von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia und Mitarbeiter 1 718 Herzinfarktpatienten

befragt, ob sie vor dem Ereignis Nicht- Steroidale Antiphlogistika (NSAID) eingenommen hatten und ob darunter auch die selektiven COX-2-Inhibitoren Rofecoxib oder Celecoxib waren. Es wurde auch nach den bekannten Risi- kofaktoren gefragt, um sicherzugehen, dass die 6 800 Kontrollpersonen keine Unterschiede zu den Herzinfarktpatien- ten haben. Ebenso müssen die Autoren hoffen, dass andere Verzerrungen (Bias) das Ergebnis nicht verfälschen.

H

ierzu gehört ein „Recall“-Bias. Er führt dazu, dass Patienten sich bes- ser als die Kontrollen an die Einnahme von Medikamenten erinnern. Kimmel und Mitarbeiter hatten die Infarktpa- tienten auch nach der Einnahme von rezeptpflichtigen Schmerzmitteln be- fragt, deren Verordnungsdaten be- kannt waren. Ein weiterer Unsicher- heitsfaktor ist, dass nur etwa die Hälfte der Befragten zu einem Interview be- reit war (Participation-Bias). Abgese-

hen von diesen methodischen Proble- men, waren die Ergebnisse eindeutig:

Die Einnahme von Rofecoxib war im Vergleich zu Celecoxib mit einem 2,72- fach erhöhten Herzinfarkt-Risiko as- soziiert (95-Prozent-Konfidenzintervall 1,24 bis 5,95). Im Vergleich zu den NSAID war das Risiko sogar um den Faktor 3,39 (1,37 bis 8,40) erhöht, während Celecoxib tendenziell sogar seltener zu Herzinfarkten führte als Ibuprofen oder Diclofenac (Odds Ratio 0,77; 0,40 bis 1,48).

S

ponsoren der Studie waren Searle, der von Pfizer aufgekaufte Entwick- ler von Celecoxib, der Vioxx-Hersteller MSD sowie das US-National Institute of Health. Auch wenn man an der Inte- grität der Autoren nicht zweifelt, wei- sen die Editorialisten Axel Finckh und Mark Aronson (Harvard-Universität Boston) darauf hin, dass die Frage der Sicherheit in randomisierten klinischen Studien geklärt werden muss. RM Akut

A K T U E L L

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