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Archiv "Medizingeschichte(n): Ärzte als Patienten – Gallenleiden" (22.04.2005)

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gen zwar eine bessere kosmetische Akzeptanz der Operationsnarbe beim Patienten, aber nach medizinischen Kriterien (Sterblichkeit, Komplikati- onsraten) ließen sich die guten Ergeb- nisse der konventionellen Vorgehens- weise allenfalls erreichen aber keines- wegs verbessern (15, 22, 23, 43). Bei ei- nem insgesamt deutlich höheren tech- nischen Aufwand und deutlich höhe- ren Ansprüchen an das Können des Operateurs ist das Interesse an mini- malinvasiven Aortenklappeneingrif- fen sehr gering geworden.

Minimalinvasiver Verschluss von Vorhofseptumdefekten

Über eine anterolaterale Minithora- kotomie rechts lassen sich Vorhof- septumdefekte (ASD) minimalinvasiv versorgen (Abbildung 7). Dazu ist ein modifizierter Anschluss der Herz- Lungen-Maschine (zum Beispiel Vena jugularis, Arteria und Vena femoralis) entwickelt worden. Für die jüngeren Patienten hat das kosmetische Ergeb- nis vielfach einen anderen Stellenwert als für den durchschnittlichen 60- bis 70-jährigen erwachsenen herzchirur- gischen Patienten.

Bei Frauen ist die submammäre Schnittführung in der Mammafalte später so gut wie nicht mehr zu sehen.

Bei Adoleszenten müssen die Brust- entwicklung und das Thoraxwachstum berücksichtigt werden. Über das kos- metische Ergebnis hinaus ist die frühe postoperative bessere körperliche Be- lastbarkeit im Vergleich zur Sterno- tomie ebenfalls attraktiv. Auch bei der minimalinvasiven Versorgung von Vorhofseptumdefekten lassen sich im Vergleich zu den Resultaten einer konventionellen Technik keine besse- ren medizinischen Ergebnisse erzielen (20, 28, 64).

Analysiert man die jährlich publi- zierten Eingriffszahlen der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie in den letzten fünf Jahren (Grafik) hinsichtlich der Ein- führung minimalinvasiver Techniken, so fand nach einer initialen Evaluation der verschiedenen minimalinvasiven Optionen eine Konsolidierung der Eingriffszahlen statt. Die durch Publi-

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 16⏐⏐22. April 2005 AA1141

kationen erreichte Transparenz der Ergebnisse erlaubt eine fundierte Ein- schätzung, was die einzelnen minimal- invasiven Techniken leisten können.

Die Priorisierung möglicher Vorteile liegt dabei vorwiegend beim Patienten oder zuweisenden Arzt. Nur für weni- ge Konzepte besteht eine medizini- sche Evidenz, dass für selektionierte Patienten bestimmte minimalinvasive Verfahren günstigere Behandlungser- gebnisse erlauben.

Nicht unbeachtet bleiben sollte aber auch, dass ähnlich wie in der Kinder- herzchirurgie oder der thorakalen Or- gantransplantationschirurgie minimal- invasive Operationstechniken nur von spezialisierten Zentren angeboten wer- den. Am ehesten ist von dem OPCAB- Verfahren ein flächendeckendes Ange- bot zu erwarten.

Die technische Weiterentwicklung zum Beispiel von automatisierten Ver- bindungselementen zur Bypassanasto- mose (Koronarkonnektoren), spezia- lisierten Anschlusssystemen für die Herz-Lungen-Maschinen oder indi- viduell auf den Eingriff optimierte Operationsinstrumente, lässt sicher-

lich Raum für neue Verfahrensent- wicklungen (13, 33, 54, 61, 62). Auch künftig werden jedoch die medizini- sche Evidenz der Resultate und der ökonomische Aufwand (Mehraufwand) vor einer rein kosmetischen Argumen- tation vorrangige Bewertungskriterien für die minimalinvasive Herzchirurgie sein.

Manuskript eingereicht: 3. 8. 2004, angenommen:

15. 9. 2004

Die Autoren erklären, das kein Interessenkonflikt im Sin- ne der Richtlinien des International Committee of Medi- cal Journal Editors besteht.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1137–1141 [Heft 16]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit1605 abrufbar ist.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Jochen Cremer Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel

Arnold-Heller-Straße 7 24105 Kiel

E-Mail: JCremer@kielheart.uni-kiel.de

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

MEDIZINGESCHICHTE(N))

Ärzte als Patienten Gallenleiden

Zitat: „Im Alter von 25 Jahren die erste Gallensteinkolik; danach wäh- rend der medizinischen Examens- zeit sehr häufige Koliken. 5 Monate nach dem ersten Anfall Operation:

Cholecystektomie (Verwachsungen).

Glatter Wundverlauf. Zunächst be- schwerdefrei, einige Monate nach der Operation die ersten Beschwer- den, die sich rasch verschlimmerten.

Heftige, auf den kleinsten Diätfeh- ler auftretende Durchfälle, häufige Schmerzen im Leib, Druck und Schwere in der Lebergegend nach dem Essen, viel stärker und unange- nehmer als vor der Operation, zie- hende kolikartige Schmerzen nach

dem rechten Schulterblatt, Neigung zum Erbrechen. 1 Jahr nach der Operation Zustand schlechter als jemals. [...] Vollkommen ratlos. Lek- türe von Coué „Selbstbemeiste- rung“ [1]. Anwendung der Suggesti- onsformeln bringt einen raschen und ans Wunderbare grenzenden Erfolg. Seit 2 Jahren von allen Be- schwerden und Unregelmäßigkei- ten der Verdauung, von aller Emp- findlichkeit für Speisen absolut und ohne Rückfälle geheilt.“

Alfred Brauchle: Massensuggestion als Einführung in die Kunst der Selbstbeeinflussung (1927). In: Al- fred Grotjahn: Ärzte als Patienten. Subjektive Krankengeschichten in ärztlichen Selbstschilde- rungen. Leipzig 1929, Seite 111 f. – [1] Émile Coué (1857–1926), Apotheker in Nancy, sein populä- res Buch erschien 1924 auf Deutsch. Brauchle (1898–1964) war Internist, Promotor der Natur- heilkunde und von 1934 bis 1943 Chefarzt der Kli- nik für Naturheilkunde in Dresden, 1925 besuchte er Coué in Nancy.

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