56,9 67.4
Steigende Lebenserwartung
Mittlere Lebenserwartung eines Neugeborenen in Jahren'
73.8 70.8
weiblich männlich
ZAHLENBILDE -aD
In der Bundesrepublik Deutschland werden immer weniger Kin- der geboren, aber sie haben im Durchschnitt ein viel längeres Leben vor sich als alle früheren Generationen. Legt man die Sterblichkeitsverhältnisse der Jahre 1982/84 zugrunde, ergibt sich für die Neugeborenen eine voraussichtliche mittlere Le- bensdauer von 70,8 Jahren bei den Jungen und 77,5 Jahren bei den Mädchen. Dagegen hatten die Kinder, die im Gründungs- jahrzehnt des Deutschen Reiches nach 1871 zur Welt kamen, im Gesamtdurchschnitt nicht einmal vierzig Jahre zu leben
1871/81 1901/10 1932/34 1949/51 1960/62 1970/72 1982/84
im Deutschen g ich bzw In der B ndesrepub. De Ischlancl
77.5
Qualifiziertere Ausbildung in der Altenpflege
BONN. Die Situation statio- när Pflegebedürftiger kann nach Ansicht der Bundes- regierung durch eine quali- fiziertere Ausbildung des Pflegepersonals wesent- lich verbessert werden.
Eine Rahmenvereinbarung gibt hierzu Mindeststan- dards für die Länderrege- lungen über die schulische Ausbildung von Altenpfle- gern vor. Im Gespräch mit den Ländern will die Bun- desregierung auf die Not- wendigkeit einer verbes- serten Finanzierung der Ausbildung (möglicherwei- se auch über die Pflegesät- ze) hinweisen. EB
Krankengymnastik:
Patienten-Info
HANNOVER. Der Landes- verband Niedersachsen des Zentralverbandes der Krankengymnasten hat den Kassenärzten in Nieder-
sachsen zur Information der Patienten eine Bro- schüre mit dem Titel „Mehr
Gesundheitsbewußtsein entwickeln — Kostendämp- fung durch präventive Krankengymnastik" ange- boten. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersach- sen hält eine solche Aufklä- rungsschrift (Auflage: 6000 Exemplare) mit der Darstel- lung von Krankheitsbildern und Behandlungsmöglich- keiten für einen guten Weg, die Beratungstätigkeit des Arztes in der Praxis hin- sichtlich einer indikations- bezogenen Therapie zu un- terstützen.
Der Verband der Kranken- gymnasten will künftig mit den niedergelassenen Ärz- ten verstärkt zusammenar- beiten. Ziel dieser Koope- ration ist unter anderem ei- ne verbesserte Kommuni- kation zwischen dem ver- ordnenden Arzt und dem Therapeuten. Ferner ist der Verband bemüht, mit der Benennung einschlägiger Themen und Referenten das Fortbildungsangebot für Ärzte auf diesem thera- peutischen Gebiet wesent- lich zu erweitern. DÄ-N
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Paracelsus- Kliniken
expandieren weiter
OSNABRÜCK. Die (private) Paracelsus-Kliniken-Grup- pe, Sitz: Osnabrück, im Al- leinbesitz des Osnabrücker Radiologen und Ärztlichen Direktors Dr. med. Hartmut Krukemeyer, expandiert weiter. Zu den zehn Klini- ken in sechs Bundeslän- dern kam zum 1. Juli 1986 die Klinik Dr. Streng hinzu, eine Klinik für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe in München. Die Klinik, die im bayerischen Bedarfsplan aufgenommen ist und öf- fentlich gefördert wird, ver- fügt über 82 Betten. Für 1989 sind seitens des baye- rischen Krankenhauspla- nungsausschusses Mittel zur Modernisierung (Um- bau) bewilligt worden. Die Klinikleitung plant, die Kli- nik mit der Paracelsuskli- nik Parkhospital in Mün- chen (125 Planbetten) ver- waltungsmäßig zu verbin- den.
Mitte September wird die Paracelsusklinik Helgoland eröffnet, die die Klinikgrup- pe bereits vor einem Jahr aus dem Besitz der Ge- meinde Helgoland erwarb.
Die bisherigen 18 Planbet- ten wurden auf 42 geför- derte Betten aufgestockt.
Nach dem schleswig-hol- steinischen Förderungs- plan hat die Klinik einen Versorgungsauftrag für die Inselbewohner und -besu- cher, die Passagiere der nationalen und internatio- nalen Schiffahrt, der Schif- fe für den Fischfang in der Deutschen Bucht und den Seenot-Rettungsdienst.
Die Paracelsus-Gruppe hat in Frankreich zwei weitere Kliniken erworben oder sich daran beteiligt. Zu- sammen mit den 17 Klini- ken im Westen der Verei- nigten Staaten verfügt die Klinikgruppe nunmehr über 34 Hospitäler. EB
Mithaftung
in einer Gemein- schaftspraxis
KARLSRUHE. In einer ärzt- lichen Gemeinschaftspra- xis kann unter Umständen auch ein nicht an der Be- handlung beteiligter Arzt für einen schuldhaften Fehler eines Kollegen haft- bar gemacht werden. Diese Möglichkeit besteht nach einem Grundsatzurteil des VI. Zivilsenats des Bundes- 9erichtshofes dann, wenn Ärzte gleicher Fachrich- tung eine gemeinsame Pra- xis betreiben, nach außen aber als Einheit auftreten und die Arztleistungen aus- tauschbar sind. Allerdings müsse in jeder Einzelsitua- tion entschieden werden, ob allein schon der Zusam- menschluß von Ärzten in einer Gemeinschaftspraxis zu einer gemeinsamen Haf- tung führt. Prinzipiell haf- ten in einer Gemeinschafts- praxis tätige Ärzte deshalb gesamtschuldnerisch und sind zum Ersatz des Scha- dens verpflichtet, falls ei- ner der Ärzte schuldhaft handelt, wenn sie nach au- ßen als Einheit auftreten und ihre Praxis in Form ei- ner Gesellschaft bürgerli- chen Rechts betreiben (Ak- tenzeichen: VI ZR 90/85 vom 25. März 1986). EB
Informationsheft zur Betreuung von Suchtkranken
MÜNSTER. Die Abteilung Gesundheitswesen des
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hat ein ak- tualisiertes Verzeichnis der Einrichtungen der Sucht- krankenarbeit im Landes- teil Westfalen-Lippe her- ausgegeben. Die Broschü- re kann beim Landschafts- verband Westfalen-Lippe, Koordinationsstelle für Drogenfragen und Fortbil- dung, Warendorfer Straße 24, 4400 Münster, angefor- dert werden. LWL
2586 (22) Heft 39 vom 24. September 1986 83. Jahrgang Ausgabe A