Aus Bund und Ländern
Finanzanreize für Auslandsklientel
BONN/DÜSSELDORF.
Zur Versorgung ausländi- scher Patienten in deutschen Krankenhäusern sollten stär- kere finanzielle Anreize ge- schaffen werden. Das hat die Deutsche Krankenhausge- sellschaft e.V. (DKG) zum Auftakt der neuen Legisla- turperiode gefordert. Auch der Hartmannbund (Verband der Ärzte Deutschlands e.V.) unterstützt diese Forderung.
Bereits zum 1. Januar 1998 haben die Krankenhäu- ser aufgrund der 5. Novelle zur Bundespflegesatzverord- nung die Möglichkeit, Erlöse für die Behandlung von Pati- enten aus dem Ausland außerhalb des Budgets abzu- rechnen. Dies sei ein erster Schritt, um die Kapazitäten besser auszulasten und die Krankenversorgung im In- land zu stützen, so die DKG.
Nun müsse ein zweiter Schritt folgen: die völlige Abkop- pelung der Erlöse für die Behandlung von Auslands- patienten vom geltenden Ab- rechnungssystem. HC
AOK Rheinland kooperiert mit Praxisnetz Erft
BERGHEIM. Mit der Eröffnung der zentralen Not- fallpraxis am 1. Oktober ist der Startschuß für das Praxis- netz Erft (PNE) gefallen. Das PNE habe für die Kassenärzt- liche Vereinigung Nordrhein (KVNo) Pilotfunktion, sagte der stellvertretende Vorsit- zende der KVNo, Dr. med.
Leonhard Hansen. Gemein- sam mit der AOK Rhein- land, die das Netz mit 1,75 Millionen DM unterstützt, wolle man erproben, ob und wie Versorgungsdefizite be- seitigt und Einsparungen er- zielt werden können. Durch die vertragliche Verpflich- tung, Krankenhauseinwei- sungen und das Verordnungs- volumen kontinuierlich zu analysieren, stellten sich die
Netzärzte freiwillig auf den Prüfstand.
Von den 161 niedergelas- senen Ärzten der Kreisstelle Erft der KVNo sind dem Pra- xisnetz bisher 115 beigetre- ten. Zentrale Organisations- struktur des PNE ist die Ko- ordinationsstelle, die rund um die Uhr besetzt ist. Die Ärzte streben eine enge Ko- operation mit Krankenhäu- sern und ambulanten Pflege- und Sozialdiensten an. Ein Katalog über das Leistungs- angebot der Netzärzte und ein Überweisungsbegleitbrief sollen zu einer besseren Ver- sorgung beitragen. SG
Qualitätsmanagement:
Neue Möglichkeiten der Zertifizierung
MAINZ. Neue Zertifi- zierungsmöglichkeiten zum
„Curriculum Qualitätssiche- rung“ bietet die Akademie für Ärztliche Fortbildung in Rheinland-Pfalz in Zusam- menarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V.
(DGQ) an. Ab Herbst 1998 können die europaweit an- erkannten Zertifikate der DGQ zum Qualitätsbeauf- tragten, zum Qualitätsma- nager oder zum Auditor für die Weiterbildung „Ärztli- ches Qualitätsmanagement“
erworben werden. Das teilte die Akademie für Ärztliche Fortbildung in Rheinland- Pfalz mit. Das gemeinsam ge- staltete Curriculum führe die Inhalte des Mustercurricu- lums der Bundesärztekam- mer mit den Erfordernissen aus nichtmedizinischen Wis- sensbereichen zusammen.
Das Fortbildungsangebot wendet sich an Ärzte, Pflege- personal oder Mitarbeiter der
Verwaltungen. EB
Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie hat sich konstituiert
KÖLN. Der Wissenschaft- liche Beirat Psychotherapie, der bei der Bundesärztekam- mer (BÄK) angesiedelt ist, hat am 7. Oktober seine konstitu-
ierende Sitzung abgehalten.
Die BÄK und die maßgebli- chen Psychotherapeutenver- bände haben dessen Mitglie- der benannt. Nach § 11 des Psychotherapeutengesetzes, das am 1. Januar 1999 in Kraft tritt, sollen die für den berufs- rechtlichen Gesetzesteil zu- ständigen Länderbehörden bei der wissenschaftlichen An- erkennung eines Verfahrens
„in Zweifelsfällen ihre Ent- scheidung auf der Grundlage eines Gutachtens des wissen- schaftlichen Beirats treffen“.
Unterdessen hat die Ge- sellschaft für Wissenschaftli- che Gesprächspsychothera- pie den Beschluß der Ar- beitsgemeinschaft Oberster Landesgesundheitsbehörden begrüßt, die Gesprächspsy- chotherapie neben den Richt- linienverfahren als weiteres wissenschaftliches Verfahren anzuerkennen. Damit wür- de das Verfahren nach den Übergangsbestimmun- gen des Gesetzes approbati- onsfähig. Der Bundesaus- schuß der Ärzte und Kran- kenkassen hat bisher nur die Verfahren Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhal- tenstherapie als Richtlinien- verfahren anerkannt. Nur sie können zu Lasten der Gesetz- lichen Krankenversicherung erbracht werden. SG
MTA kritisieren vergütungsrechtliche Vorschriften
LÜBECK. Der Deutsche Verband Technischer Assi- stenten in der Medizin hat die vergütungsrechtlichen Vorschriften im Bundesan- gestelltentarif (BAT) für me- dizinisch-technische Assi- stenten (MTA) kritisiert. Sie stammten aus dem Jahr 1971 und seien als Grundlage für eine angemessene Eingrup- pierung ungeeignet, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Almuth Never, anläßlich des 5. MTA- Herbst-Symposiums in Tim- mendorf.
Verantwortungsvolle und schwierige Tätigkeiten, bei- spielsweise in der Strahlenthe- rapie, Nuklearmedizin oder Histologie, führten nicht zu ei- ner Höhergruppierung nach BAT V b. Dagegen würden einfache Tätigkeiten wie die quantitative Bestimmung von Kupfer und Eisen höher eingestuft. Auch die mit er- heblichem Zeit- und Geldauf- wand verbundene Weiterbil- dung zur Fachassistentin und die Tätigkeit als Gruppenlei- terin oder stellvertretende lei- tende MTA würden im derzei- tigen BAT-Gefüge nicht berücksichtigt. SG A-2674 (22) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 43, 23. Oktober 1998
P O L I T I K NACHRICHTEN
Die Anträge von gesetzlich Versi- cherten auf die Durchführung von Maßnahmen der Rehabilitation und der Anschlußreha- bilitation in den neuen Bundeslän- dern sind von 1995 bis 1996 nur unmerklich zurückgegangen, von 1996 bis 1997 dagegen um rund 15 000. Ur- sächlich sind so- wohl die Sparge- setze der Bonner Regierungskoaliti- on als auch die an-
haltend schlechte Arbeitsmarktlage. Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin
Rehabilitation: Bewilligungen 1995 bis 1997 allgemeine Antragsverfahren – neue Bundesländer