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Archiv "Italien: Ein weiterer Schritt zum Gesundheitsdienst" (01.02.1979)

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Bericht und Meinung AUS ALLER WELT

ITALIEN

Ein weiterer Schritt zum Gesundheitsdienst

Seit dem 1. Januar 1979 hat Italien nunmehr offiziell einen „Nationa- len Gesundheitsdienst". Mit gro- ßer Mehrheit hat das Parlament kurz vor Weihnachten den seit ei- nem Jahrzehnt beratenen Gesetz- entwurf über seine Einführung be- schlossen. Der linkssozialistische Gesundheitsminister Mariotti hat- te damit angefangen; sein Entwurf entwickelte allmählich ein Eigen- leben, so daß im Lauf der Zeit alle Maßnahmen, die zur aktuellen Sa- nierung des Krankenversiche- rungssystems ergriffen werden mußten, bereits in die Richtung dieses Gesetzentwurfes liefen.

Kernpunkt der Reform von Mariot- ti, die jetzt von der christdemokra- tischen Gesundheitsministerin Ti- na Anselmi vertreten wird, ist die Einrichtung von „lokalen Gesund- heitseinheiten" (Unitä Sanitaria Locali), in denen alle Versor- gungsangebote in der Prävention, der kurativen Medizin und der Rehabilitation, stationär oder am- bulant, organisatorisch zusam- mengefaßt werden. Die Finanzie- rung erfolgt aus Steuermitteln.

Praktisch ändert sich mit dem 1. Januar so gut wie gar nichts: Die Krankenkassen waren im vergan- genen Jahr bereits vom Staat

übernommen und damit „fiskali- siert" worden; sie arbeiteten je- doch weiter und werden das auch vorerst weiter tun, lediglich die Zu- ständigkeit ist von der Zentralre- gierung auf die Regionen überge- gangen. Jetzt obliegt es den Re- gionen, im Laufe des Jahres durch eigene Gesetzgebung die Aufga- ben der Krankenkassen und ihr Personal auf die zu bildenden

„Unitä" zu überführen. Das jetzt in Kraft getretene Staatsgesetz ent- hält darüber hinaus die Einrich- tung einer Arbeitssicherheitsbe- hörde sowie die Ermächtigung an die Zentralregierung, Medikamen- tenlisten für den Gesundheits- dienst herauszugeben.

Kurz vor dem Inkrafttreten des Ge- setzes ereignete sich allerdings et- was überaus Ungewöhnliches: Der italienische Staatspräsident San- dro Pertini erkundigte sich brief- lich (und ließ diesen Brief publik werden) bei Ministerpräsident Giulio Andreotti danach, ob denn die Finanzierung des neuen Ge- sundheitsdienstes überhaupt si- chergestellt sei. Andreotti gab eine ausweichende und gewundene Antwort, in der er mit Tausend-

Milliarden-Beträgen jonglierte; im übrigen verwies er auf das Parla- ment, das über die Ausgaben noch zu beschließen habe, und er ver- sprach, „das komplizierte Problem aufmerksam zu studieren", um ei- ne Lösung zu finden, die nicht nur

vermeide, daß die Reform von ei- ner Kostenlawine begraben werde, sondern auch sicherstelle, daß die Verfassungsvorschriften eingehal- ten würden. bt

PAPUA-NEUGUINEA

Flaschen auf Rezept

Die Regierung des jungen Staates Papua-Neuguinea, der das Gebiet der früheren deutschen Kolonie auf Neuguinea umfaßt, hat ein Ge- setz erlassen, das wahrscheinlich erstmalig und einzigartig auf der Welt ist: Das Gesetz verbietet den freien Verkauf von Babyflaschen und -saugern; diese Gegenstände können nur auf Rezept eines Arz- tes, eines Gesundheitshelfers oder einer Schwester bezogen werden.

Damit will die Regierung das Stil- len fördern und eine Entwicklung verhindern, wie sie in manchen Entwicklungsländern eingetreten ist - daß nämlich in zunehmendem Maße industrielle Babynahrung eingeführt und verwendet wird.

Nahrungsmittel für entwöhnte Kleinkinder sollen, wie die Weltge- sundheitsorganisation weiter be- richtet, ebenfalls möglichst im Lande hergestellt werden; die Re- gierung erlaubt ganz allgemein Lebensmitteleinfuhren nur in Not- fällen. WHO/bt

KJP-TOL

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NOCH LAK)GE UERPL\CHTUNG!

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268 Heft 5 vom 1. Februar 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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