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Adolf Jändl

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München

INTEGRATION DES BILDSCHIRMTEXTES IN DAS BAYERISCHE EDV-KONZEPT

Das bayerische EDV-Konzept geht davon aus, daß alle notwendigen Informa- tionen für die Landwirtschaft in einem eigenen Informationspool, dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Informationssystem zusammengefaßt wer- den. Dieses System soll Daten, die im Geschäftsbereich im Rahmen der Verwaltungsaufgaben, der Beratung landwirtschaftlicher Betriebe und der Aus- und Fortbildung benötigt werden, bereitstellen. Dabei soll sich die EDV-Organisation soweit wie möglich und vertretbar in die bestehen- de Organisation eingliedern.

Das Konzept wurde 1972 entwickelt. Seit dieser Zeit werden Schritt für Schritt verschiedene Maßnahmen umgestellt, so daß in der Zwischenzeit das System über einen beträchtlichen Umfang verfügt. Derzeit besteht BALIS aus ca. 50 Datenbanken mit insgesamt mehr als 5 Millionen Segmen- ten. Ziel von BALIS ist es, die Dateneingabe am Ort des Entstehens und die Informationsabfrage und Ausgabe am Ort des Verbrauchs (Berater, landwirtschaftlicher Betrieb) zu ermöglichen. Die Computerleistung soll soweit wie möglich dezentralisiert werden nach der Regel

- dezentrale Bearbeitung der Daten beim Sachbearbeiter soweit möglich, - zentrale Verarbeitung soweit notwendig.

Dies wird über Terminal angestrebt. Die Grundausstattung, zwei Bild- schirmterminal und ein Drucker, sind über Standleitungen (HfD) mit dem zentralen Rechenzentrum der Land- und Forstwirtschaftsverwaltung 'online1

verbunden. Der zuständige Sachbearbeiter kann 'seine Daten' ändern, er- gänzen usw. Mit Hilfe von Softwareeinrichtungen ist sichergstellt, daß unberechtigter Zugriff auf Daten verhindert wird. Werden auszahlungsre- levante Daten verändert, wird automatisch ein Protokoll erstellt, in dem die Änderungen festgehalten werden. Das Konzept ist so aufgebaut, daß bei stärkerer Belastung oder geänderten Preis-Leistungsverhältnis- sen zwischen Terminal und zentralem Rechner sogenannte Subrechner einge- schoben werden können, die die Datenbearbeitung (ändern, ergänzen usw.) übernehmen und den zentralen Rechner von einfachen Arbeiten entlasten können. Dadurch entstehen im administrativen Bereich drei Ebenen, zen- traler Rechner mit Informationspool, Subrechner mit Bearbeitung der Da- ten und Terminal mit Dateneingabe, Abfrage und Ausdruck von Ergebnissen.

Der Informationspool in BALIS ist ebenfalls in drei Ebenen gegliedert, die

- Anwenderdatenbanken mit den Einzelwerten pro Betrieb, in der Verant- wortung der jeweiligen Dienststelle,

- Führungsdatenbanken, in die Werte aus den Anwenderdatenbanken zu höhe- ren Aggregationseinheiten verdichtet (Gemeinde, Landkreis, Erzeugungs- gebiet usw.) oder 'von außen', z.B. vom Statistischen Landesamt einge- speist werden können,

- Bildschirmtextinformationen.

Neben den Dienststellen des eigenen Geschäftsbereiches wird BALIS auch von Selbsthilfeorganisationen (Maschinenringe, Erzeugerringe, LKV usw.) mitbenutzt. Dabei werden die Leitungswege, um Kosten zu sparen, gemein- sam genutzt.

In der Zwischenzeit wird ein neues Medium zur Informationsverbreitung und Informationsabfrage angeboten, der Bildschirmtext. Ist nun dieses Medium ein billiger Ersatz für die bisherigen Datenbanken? Zweifellos hat das Medium einige sehr augenfällige Vorteile

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92 A. Jändl

- geringe Endgerätekosten. Bei Einführung des Bildschirmtextes, frühe- stens ab dem Jahr 1983 wird damit gerechnet, daß die Standardausrü- stung ca. 3.000 DM kostet.

- leichte Handhabung durch den Benutzer. Das System ist so ausgelegt, daß auch ein EDV-ungeübter Benutzer ohne Schwierigkeiten mit diesem System umgehen kann.

- Nutzungsvielfalt. Es ermöglicht Zugriffsmöglichkeiten auf viele Infor- mationsangebote im In- und Ausland. Die Bundespost unternimmmt derzeit erhebliche Anstrengungen, dieses System über nationale Grenzen hinaus, europaweit, evtl. bis Übersee kompatibel zu machen. Damit wird der An- wender in die Lage versetzt, von seinem Wohnzimmer aus Informationen national und international abfragen zu können.

- Nutzung bestehender Kommunikationsmittel im Haushalt. Bildschirmtext geht davon aus, daß im Haushalt ein Telefonanschluß und ein handels- übliches Fernsehgerät vorhanden sind. Diese beiden Kommunikationstech- niken werden integriert und gewährleisten den Zugriff zum Informa- tionssystem. Damit rückt der Computer in die unmittelbare Nähe von Benutzerkreisen, die bisher aus den verschiedensten Gründen keinen persönlichen Zugang zu elektronischen Informationssystemen hatten.

Die derzeit verwendeten EDV-Terminals bieten Zugangstechniken, die aber von der Aufgabenstellung und Zielgruppe her andere Anforderungen stel- len. Sie sind sozusagen die Geräte für den Profi. Sie werden vor allen Dingen zur reibungslosen und schnellen Eingabe von Daten bei gleichzei- tiger Prüfung auf Plausibilität im Dialog verwendet. Größere Datenmen- gen, große Informationsmengen werden dem Endbenutzer wieder zur Verfü- gung gestellt. Damit sind diese Geräte auf Anwendungen mit hohen Lei- stungsansprüchen und entsprechender Leistungsfähigkeit ausgelegt. Im Gegensatz dazu steht beim Bildschirmtext die Nutzungsvielfalt der Gerä- te im Vordergrund. Neben dem Anschluß des Fernsehgerätes an Telefon und Bildschirmtext soll es künftig Mittelpunkt für eine Reihe von verschie- denen Anwendungen der Unterhaltungselektronik und anderer Hausgeräte werden. Damit liegen die Schwerpunkte beider Gerätetypen auf ganz ver- schiedenen Ebenen.

Die zur Verarbeitung angebotenen Informationen können beim Bildschirm- text in einem posteigenen Computer gespeichert werden oder aber in be- nutzereigenen Computern, die über festgeschaltete Verbindungen mit der Bildschirmtextzentrale verbunden sind (Rechnerverbund). Im bayerischen EDV-Konzept geht man davon aus, daß die für den Bildschirmtext vorgese- henen Informationen von BALIS auf dem benutzereigenen Computer gespei- chert sind. Viele der für den Bildschirmtext geeigneten Informationen werden aus Daten, die im Rahmen des Verwaltungsvollzugs oder der Bera- tung erhoben werden, gewonnen. Durch entsprechende zielgerichtete Zusam- menfassung der Daten können neue Informationen dem Endbenutzer, dem

landwirtschaftlichen Betrieb direkt angeboten werden.

Die ersten Erfahrungen zeigen, daß der Umfang der Bildschirmseiten in- nerhalb kurzer Zeit erheblich ansteigt. Selbst wenn die Bildschirmseiten bei Speicherung auf dem posteigenen Computer relativ preisgünstig ange- boten werden, wird in jedem Fall die Speicherung auf dem eigenen Compu- ter kostengünstiger (keine doppelte Speicherung, keine doppelte Einga- be). Aus diesem Grund wird es zweckmäßig sein, eine Doppelspeicherung

zu vermeiden, insbesondere dann, wenn die Daten, die im eigenen Compu- ter erfaßt sind, zur Speicherung z.T. in anderer Form in den Postcompu- ter manuell eingegeben werden müssen. Darüber hinaus ist zu erwarten, daß in Zukunft nicht nur Informationen, sondern zunehmend auch Computer- leistung über den Bildschirmtext nachgefragt werden. Die Konzeption sieht deshalb vor, daß im BALIS einzelbetrieblich bezogene Daten, Daten für die Führungsebene und Informationen im Rahmen von Bildschirmtext zur Verfügung gestellt werden. Über entsprechende Zugangskontrollen wird sichergestellt, daß unberechtigter Zugriff auf Daten nicht zuge-

lassen wird.

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Bildschirmtext im bayer.EDV-Konzept 93

Der Zugang zu den Daten wird über zwei Möglichkeiten eröffnet:

- über EDV-Terminals, wie sie im wesentlichen innerhlb der eigenen Verwaltung für entsprechende Aufgaben verwendet werden,

- für landwirtschaftliche Betriebe oder Haushalte, die über Bildschirm- text Zugang zu den Informationen erhalten.

In der anliegenden Darstellung wurde versucht, dieses Konzept zu ver- deutlichen. Im Mittelpunkt steht BALIS als Informationssystem für die Landwirtschaft. Über Terminal bei den Ämtern für Landwirtschaft, die landkreisorientiert arbeiten, können Dateneingaben bzw. die Informa- tionsabfragen für die Außenstellen erfolgen. Entsprechend sind auf der zentralen Ebene bei den Landesanstalten leistungsfähige Geräte vorgese- hen, die den Zugang zum Informationssystem vorsehen. Beide Ebenen sowohl die Ämter für Landwirtschaft als auch die für bestimmte Fachbereiche zu- ständigen Landesanstalten (Zentralbehörden) können Informationen für den landwirtschaftlichen Betrieb über Bildschirmtext zur Verfügung stellen.

Damit kann das Informationsangebot an den Landwirt hierarchisch geglie- dert werden: Informationen, die regional von Bedeutung sind und Infor- mationen, die überregional und längerfristig gespeichert werden sollen.

Wir gehen davon aus, daß die Entwicklung auf dem Gebiete der EDV auch in den nächsten Jahren sehr dynamisch verlaufen wird. Es wird insbeson- dere auf dem Terminalsektor dazu führen, daß entweder zum gleichen Preis wesentlich mehr Leistung angeboten wird oder dieselbe Leistung zu we- sentlich günstigerem Preis. Die jetzigen Terminals werden in der Lei- stungsfähigkeit und in der Leistungsvielfalt wesentlich besser werden.

Im selben Umfang werden aber auch die Möglichkeiten und Qualität der Bildschirmtextgeräte zunehmen. Bereits jetzt wird über neue Anwendungen, hohen Speicherdichten bei Bildschirmtextendgeräten gesprochen. Die Bild- platte eröffnet mit Sicherheit auch in der Heimelektronik neue Möglich- keiten. Damit werden im Laufe der nächsten Jahre die Bildschirmtextend- geräte an die derzeitigen Möglichkeiten der EDV-Terminals herankommen.

Gleichzeitig wird die Entwicklung bei den EDV-Terminals weitergehen, mit Sicherheit zu größeren Bildschirmen mit mehr Zeichen pro Zeile, mehr Zeilen pro Bildschirm, mit gemischten Darstellungen, Graphik und Alphanumerik. Damit wird das Bildschirmterminal mehr und mehr zu einem

Informationsdarstellungsgerät, wie es in der Qualität derzeit nur ent- weder graphische oder alphanumerische Geräte erreichen.

Darüber hinaus wird BALIS auch den Zugang zu nationalen und internatio- nalen Datenbanken eröffnen. Im Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wird auch umfangreiche Agrar- forschung betrieben. Literatur -Recherchen, Textinformationen allgemei- ner Art werden für die Forschungsarbeit immer wichtiger. Aber auch Land- wirte mit Spezialkulturen, in Tierzucht und Pflanzenzucht werden mit stärkerer internationaler Verflechtung auch den Informationsaustausch über nationale Grenzen hinaus intensiver nutzen.

Bildschirmtext wird in diesem Zusammenhang nicht als Konkurrenz, son- dern als sinnvolle und notwendige Ergänzung gewertet. Auch der Klein- computer kann in dieser Konzeption einen wertvollen Platz einnehmen, wenn er den Bildschirmtext beim Endbenutzer um seine speziellen Möglich- keiten erweitern kann. Er kann aber keine ernsthafte Alternative in den Bereichen sein, die über zentrale EDV und Terminal besser abgedeckt wer- den können. Als 'Kapazitätsverstärker' von Bildschirmtext oder als 'Pro- zeßrechner' im landwirtschaftlichen Betrieb wird er auch vom Großcumpu- ter nicht verdrängt werden können.

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BAUS

Bayer. Landwirtschaftliches Informationssystem

Landwirt Einzelbetr.

Haushalt

Abbildung 1

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