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Archiv "Kardiovaskuläre Erkrankungen: Versorgungslage für Frauen schlechter" (08.01.1996)

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Kardiovaskuläre Erkrankungen

Versorgungslage für Frauen schlechter

ei Frauen ist die Sieben- bis Achtjahres-Überle- bensrate nach einem Myokardinfarkt signifikant niedriger als bei Männern. Diese Daten, die Frau Dr. Anne Taylor (Cleveland/Ohio) beim 68. wissenschaft- lichen Treffen der American Heart Association in Ana- heim vorstellte, beruhen auf der Nachbeobachtung von mehr als 500 000 Patienten in den Vereinigten Staaten.

Daß diesem Ergebnis eher Probleme der medizinischen Versorgung als geschlechtsspezifische Faktoren zugrunde liegen, zeigt die Aufschlüsselung der Patienten nach eth- nischer Zugehörigkeit. Afroamerikanische Bürger wie- sen dabei eine signifikant schlechtere Prognose auf als weiße Amerikaner – das bestätigen die Ergebnisse ande- rer Erhebungen. Dagegen bestand kein Unterschied hin- sichtlich der Letalität zwischen weißen Frauen und schwarzen Patienten beiderlei Geschlechts.

rauen sind sich oft nicht bewußt, daß sie kardio- vaskulär gefährdet sind, gab Frau Dr. Nanette Wenger aus Atlanta/Georgia zu bedenken. Sie er- hielten zum Teil auch deswegen keine oder zu spät eine adäquate Therapie wie Lyse beziehungsweise Ballondila- tation (PTCA), weil die Symptome eines Myokardin- farkts untypisch abliefen oder falsch gedeutet würden, so daß die stationäre Behandlung nicht rechtzeitig erfolge.

Darüber hinaus würden frühe Risikofaktoren nicht selten übersehen oder verschleppt, weil bei mehr als 60 Prozent der Frauen Gynäkologen und Hausärzte die einzigen Ärzte sind, die regelmäßig konsultiert würden. Es sei da- her eine wichtige Aufgabe der primärversorgenden Kol- legen, so Frau Dr. Wenger, auf kardiovaskuläre Erkran- kungen zu achten und eine adäquate Behandlung durch- zuführen.

enn daß Frauen von den pharmakologischen Möglichkeiten ebenso profitieren wie Männer, zeigen die Daten einer ebenfalls beim Kongreß in Anaheim präsentierten Meta-Analyse von 165 klini- schen Studien. Zwischen den mehr als 46 000 weiblichen und rund 160 000 männlichen Patienten gab es keine Un- terschiede hinsichtlich des Nutzens einer Therapie oder Prophylaxe mit Azetylsalizylsäure, Fibrinolytika wie t-PA oder Streptokinase, ACE-Hemmern, Beta- Blockern oder Kalzium-Antagonisten. Bisher war man mit speziellen Arzneimittel-Empfehlungen vorsichtig ge- wesen, weil in den Einzelstudien zu wenige Frauen einge- schlossen waren, um eine eindeutige Nutzenaussage ma- chen zu können, sagte Dr. Leslee Shaw von der Univer- sität Durham in North Carolina. „Doch unsere Untersu- chung hat die Botschaft, daß wir Frauen keine Therapie vorenthalten sollten, nur weil sie nicht eigens bei ihnen erprobt wurde.“ Gabriele Blaeser-Kiel

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S P E K T R U M AKUT

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(4) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 1–2, 8. Januar 1996

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