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Archiv "Herzmasse als Prognosefaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen" (25.04.1991)

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hen worden. Auf Grund dieser Er- gebnisse wird es jedoch in Zukunft Probleme geben, ähnliche Studien durchzuführen. Zukünfige Untersu- chungen bei Hochrisikopatienten werden sich daher vor allem auf sol- che mit bereits implantiertem Kar- dioverter-Defibrillator konzentrie- ren müssen, bei denen eine antiar- rhythmische Therapie ohne Gefahr möglich sein dürfte.

Die Ergebnisse von CAST bezie- hen sich nicht auf die Behandlung von Patienten mit anhaltenden ven- trikulären Tachykardien, Zustand nach Kammerflimmern oder sympto- matischen, nicht anhaltenden Kam- mertachykardien. Bei der Behand- lung von Patienten mit supraventri- kulären Tachykardien mit Flecainid oder Encainid erscheint es ratsam, zwischen Patienten mit und ohne kardiale Grunderkrankung und mit und ohne begleitende ventrikuläre Arrhythmien zu unterscheiden. Sym- ptomatische Arrhythmien, insbeson- dere supraventrikulärer Genese, sprechen gut auf diese Substanzen an. Wenn die durch die Arrhythmien hervorgerufenen Symptome beseitigt wurden, sollte die Therapie fortge- führt werden. Eine bereits erfolgte lange Behandlung ohne Komplika- tionen könnte als Zeichen der siche- ren Therapie eingestuft werden, wo- bei jedoch nicht vergessen werden sollte, daß die erhöhte Sterblichkeit in der CAST-Studie während der ge- samten Nachbeobachtungszeit von fast einem Jahr zu beobachten war.

Die Patienten sollten in Abhängig- keit von der zu Grunde liegenden Erkrankung über die Ergebnisse der CAST-Studie, sofern im Einzelfall von Bedeutung, in verständlicher Weise informiert werden. Struktu- relle Störungen der Ventrikelfunk- tion außer durch Myokardinfarkte (zum Beispiel Kardiomyopathien) könnten ebenfalls mit einem erhöh- ten Risiko unter antiarrhythmischer Therapie einhergehen, ohne daß dies bisher entsprechend belegt ist.

Das Risiko-Nutzen-Verhältnis der antiarrhythmischen Therapie bei ventrikulären Salven oder nicht an- haltenden Kammertachykardien bei anderen Erkrankungen als in der CAST-Studie ist bisher nicht be- kannt Die Daten der CAST-Studie

erlauben nicht einmal eine Beurtei- lung des Nutzen/Risiko-Verhältnis- ses bei der Behandlung dieser Ar- rhythmien nach Infarkt. Solange dies nicht für jede dieser spezifischen Si- tuationen untersucht worden ist, muß die Anwendung dieser Substan- zen mit dem Ziel, lediglich ventriku- läre Extrasystolen zu unterdrücken, als nicht gesichert angesehen wer- den. bea

M. Akhtar, Milwaukee; G. Breithardt, Münster; A. J. Camm, London, P. Coumel, Paris; M. J. Janse, Amsterdam; R. Lazzara, Oklahoma City; R. J. Myerburg, Miami; P.

J. Schwartz, Mailand; A. L. Waldo, Cleve- land; H. J. J. Wellens, Maastricht; D. P. Zi- pes, Indianapolis: CAST and beyond. Im- plications of the Cardiac Arrhythmia Sup- pression Trial. Simultan erschienen in Eu- ropean Heart Journal 1990: 11: 194-199 und Circulation 1990; 81: 1123-1127.

Prof. Dr. Günter Breithardt, Universität Münster, Medizinische Klinik und Polikli- nik — Innere Medizin C — Albert-Schweit- zer-Str. 33, 4400 Münster

Herzmasse als

Prognosefaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen

Eine im EKG erkennbare links- ventrikuläre Hypertrophie ist ein Vorbote für Morbidität und Letalität der kardiovaskulären Erkrankung.

Die Echokardiographie ermöglicht die nichtinvasive Bestimmung der linksventrikulären Masse und die Prüfung ihrer Rolle als ein Vorläufer von Morbidität und Letalität.

Die Autoren prüften das Ver- hältnis der linksventrikulären Masse zur Inzidenz kardiovaskulärer Er- krankungen, ihrer Letalität sowie sämtliche Todesursachen bei 3220 Teilnehmern der „Framingham Heart Study" ab 40 Jahren, die frei von offensichtlichen klinischen kar- diovaskulären Erkrankungen waren und bei denen die linksventrikulä- re Masse echokardiographisch be- stimmt wurde.

Während einer vierjährigen Be- obachtungsperiode gab es 208 kar- diovaskuläre Neuerkrankungen, 37 Todesfälle durch kardiovaskuläre

Erkrankung — bei 124 Todesfällen insgesamt.

Eine Relation zwischen diesen Ereignissen und der Masse des lin- ken Ventrikels bestand nach Berei- nigung von Faktoren wie Alter, dia- stolischem Blutdruck, Pulsdruck, Hypertoniebehandlung, Zigaretten- konsum, Diabetes, Adipositas und dem Verhältnis von Gesamtchole- sterin zu HDL-Cholesterin sowie EKG-Befunden.

Bei Männern betrug das risiko- bereinigte relative Risiko einer kar- diovaskulären Erkrankung 1,49 für jede Zunahme von 50 g linksventri- kulärer Masse pro Meter Körper- größe des Probanden (95-Prozent- Vertrauensintervall: 1,20 bis 1,85);

bei Frauen lag dieses Risiko bei 1,57 (95-Prozent-Vertrauensintervall:

1,20 bis 2,04).

Die linksventrikuläre Masse (be- richtigt nach Körpergröße) stand ebenfalls in Zusammenhang mit dem Auftreten von Todesfällen durch kardiovaskuläre Erkrankung (relati- ves Risiko 1,73 [95-Prozent-Vertrau- ensintervall: 1,19 bis 2,52] bei Männern und 2,12 [95-Prozent-Ver- trauensintervall: 1,28 bis 3,39] bei Frauen).

Die linksventrikuläre Masse (korrigiert nach Körpergrößen) wur- de auch mit allen 124 Todesfällen in Beziehung gesetzt. Das relative Risi- ko betrug 1,49 (95-Prozent-Vertrau- ensintervall: 1,14 bis 1,94) bei Männern und 2,01 (95-Prozent-Ver- trauensintervall: 1,44 bis 2,81) bei Frauen.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß die Bestimmung der linksventrikulären Masse durch das Echokardiogramm Informationen liefert, die über die Auswertung tra- ditioneller kardiovaskulärer Risiko- faktoren hinausgehen. jhn

Levy, D. et al: Prognostic Implications of Echocardiographycally Determined Left Ventricular Mass in the Framingham Heart Study. N. Engl. J. Med. 322 (1990) 1561-1566.

Dr. D. Levy, Framingham Heart Study, 5, Thurber Street, Framingham, MA 01701, USA.

A-1498 (72) Dt. Ärztebl. 88, Heft 17, 25. April 1991

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