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Interpellation Franziska Roth: Dieselkleinbusse statt Elektro-busse

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Sitzung des Einwohnerrats vom 23. November 2016

www.riehen.ch

Reg. Nr. 1.3.1.11 Nr. 14-18.695.02

Interpellation Franziska Roth: Dieselkleinbusse statt Elektro- busse

Der Gemeinderat beantwortet die Interpellation wie folgt:

Auch der Gemeinderat bedauert, dass noch keine ökologischen Elektrokleinbusse für die Riehener Quartiere angeschafft werden können. Zum Entscheid für den Abbruch des Ausschreibungsverfahrens haben die massive Verteuerung bei der Anschaffung und beim Betrieb von Elektrokleinbussen und die im Bereich Fahrkomfort und Bus- grösse noch nicht überzeugenden Angebote geführt. Der Entscheid wendet sich nicht grundsätzlich gegen die Elektromobilität, sondern gegen ein noch zu wenig ausgereif- tes Angebot für den öffentlichen Verkehr in diesem Bussegment.

Die einzelnen Fragen können wie folgt beantwortet werden:

1. Gibt es tatsächlich nur die beiden Modelle, die in Riehen getestet wurde oder gä- be es noch andere?

Es gibt selbstverständlich noch andere Elektrobus-Hersteller auf dem Markt. Bereits bei früheren Beschaffungen hat sich aber gezeigt, dass der Markt für kleine Busse (mit ca. 7 - 9 Metern Länge) unabhängig von der Antriebstechnologie ein Nischenmarkt ist.

Muss dieser Kleinbus dann noch elektrisch angetrieben werden, wird die Auswahl noch kleiner und schwieriger. Namhafte Hersteller wie zum Beispiel Mercedes, MAN oder Volvo findet man gar nicht auf dem Elektrokleinbus-Markt. Bei der Marktevaluati- on hat sich gezeigt, dass es eine Handvoll kleinere Hersteller gibt, welche einen E-Bus der gewünschten Grösse herstellen. Nach genauer Prüfung sind die meisten Fahrzeu- ge aufgrund der gesetzlichen Anforderungen ausgeschieden. Viele Fahrzeuge sind zum Beispiel als Schulbusse oder Flughafenbusse gebaut worden und erfüllen die minimalen Anforderungen des Bundesamts für Verkehr für den öffentlichen Verkehr nicht. Die vergleichsweise hohen Anforderungen eines Verkehrsbetriebs waren dann auch der Grund, warum bei der ersten Ausschreibung nur ein Hersteller ein Angebot abgab. Bei einer zweiten Ausschreibungsrunde mit leicht gelockerten Anforderungen haben die BVB zwei Angebote erhalten.

2. Kennt der GR die Elektrobusmodelle, die in Genf und auch in Utrecht genutzt werden?

Den für das technische Knowhow zuständigen BVB sind die Betriebsmöglichkeiten von grossen Elektrobussen in verschiedenen Städten Europas und insbesondere auch

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Seite 2 in den grossen Städten Chinas bekannt. Allerdings handelt es sich dabei durchweg um 12 und 18 Meter lange Busse. Bei diesen etablierten Standardgrössen sieht die Marktsituation anders aus.

3. Könnte sich der GR vorstellen, beim Kanton anzufragen, ob Mehrkosten für die Anschaffung von Elektrobussen aus der Förderabgabe mitfinanziert werden könn- ten?

Die Präqualifikation der Elektrokleinbusse für Riehen wurde gemeinsam mit dem kan- tonalen Amt für Mobilität, dem Amt für Umwelt und Energie (AUE) sowie den BVB lan- ciert und von der Gemeinde Riehen und vom Amt für Umwelt und Energie mitfinan- ziert.

Für die eigentliche Beschaffung der Fahrzeuge und für die Kosten der Ladeinfrastruk- tur wurde die Finanzierung der Mehrkosten durch Fördergelder ebenfalls geprüft. Lei- der war es aber dem AUE nicht möglich, zu diesem Zweck Fördergelder einzusetzen.

4. Welche Buslinien würden sich für ein Pilotprojekt gut eignen?

Es würden sich die Kleinbuslinien 35/45 aufgrund der Gefässgrösse und der Anzahl Fahrzeuge sowie der Linienführung durch die Wohngebiete sehr gut dazu eignen, Elektrofahrzeuge einzusetzen. Grundsätzlich wäre aber auch der Betrieb der Linie 32 für den Betrieb mit Elektrobussen denkbar.

5. Gab es noch andere Argumente als die hohen Kosten und die Benutzerunfreund- lichkeit um auf die Elektrobusse zu verzichten?

Der Gemeinderat möchte, wie oben erwähnt, nicht grundsätzlich auf Elektrobusse ver- zichten. Es besteht gegenwärtig aber das Problem, dass es für die Riehener Kleinbus- se noch kein befriedigendes Angebot gibt. Neben den hohen Kosten und dem Prob- lem der Benutzerunfreundlichkeit für Gehbehinderte war auch die Breite der Busse ein Argument. Die angebotenen E-Busse waren breiter als die gegenwärtig im Einsatz stehenden Modelle, was für den Betrieb in Quartierstrassen nicht ideal ist.

6. Wie lange werden die neuen Dieselbusse in Betrieb sein können?

Die Abschreibung der Kleinbusse ist über acht Betriebsjahre geplant.

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Seite 3 7. Gibt es die Möglichkeit, dass Dieselbusse geleast werden, bis dass der Markt at- traktivere Elektrokleinbusse bereitstellt?

Diese Möglichkeit gibt es, sie ist aber unüblich und finanziell nicht attraktiv.

Es ist nun vorgesehen, eine Ausschreibung für Kleinbusse im Jahr 2017 durchzufüh- ren, damit die neuen Busse 2018 den Betrieb übernehmen können. Mit hoher Wahr- scheinlichkeit wird es sich dabei infolge der beschränkten Angebote um Dieselbusse handeln.

Riehen, 22. November 2016

Gemeinderat Riehen

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