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Archiv "Jungärzte: Hoffnung auf neue Ärztegeneration" (14.06.2002)

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In meinem eigenen unmittel- baren Umfeld ist meine Schwägerin mit 40 Jahren ei- nen der qualvollsten Tode ge- storben, die man sich vorstel- len kann, alldieweil sie an ei- ner ALS gelitten hat. Ich fra- ge mich allen Ernstes, ob, nur weil 90 % angeblich „fried- lich sterben“, den restlichen 10 % dieses qualvolle, über Wochen dauernde Siechtum zumutbar ist.

Dr. med. R. Schottmann, Wetzendorfer Straße 22, 91207 Lauf

Beinprothesen

Zu dem Technik-Beitrag „Computer im Knie steuert das Gehen“ in Heft 15/2002:

Kostenübernahme nicht gesichert

Der Bericht über die compu- tergesteuerte Beinprothese C- Leg stellt ein System vor, das Beinamputierten eine nahezu normale Fortbewegung er- möglichen soll. Schön! Nur ist zu hoffen, dass möglichst we- nige Betroffene von dieser prothetischen Möglichkeit er- fahren, damit ihnen spätestens bei der Frage der Kostenüber- nahme durch ihre Kranken- kasse eine herbe Enttäu- schung erspart bleibt. So ge- schehen bei meiner 37-jähri- gen Patientin, sonst topgesun- den Mutter von vier Kindern, der nach einer misslungenen Varizen-OP ein Bein ampu-

tiert werden musste. Eine C- Leg-Prothese wurde abge- lehnt mit der Begründung, die Patientin könnte mit einer üb- lichen Prothese medizinisch sinnvoll und zweckmäßig ver- sorgt werden. Das mag sogar stimmen, denn bei der Moti- vation und Energie der Pati- entin käme diese vermutlich sogar mit einer Holzprothese à la Captain Hook zurecht.

Nur für wen, bitte schön, ist dann ein C-Leg gedacht?

Nach Aussage des MDK ist ein C-Leg keine Leistung der GKV und somit bei einem Preis von circa 20 000 Euro höchstens von gutbetuchten Beinamputierten zu finanzie- ren. Für den Normalversi- cherten „Nichtmillionär oder Lottogewinner“ wird wohl die nahezu natürliche Fortbe- wegung nach Beinamputati- on lediglich ein Wunsch- traum bleiben!

Bernhard Schikora,Lindenstraße 6, 96337 Ludwigsstadt

Rat erbeten

Man kann nur hoffen, dass dieses Wunderwerk der Tech- nik möglichst vielen Patien- ten zu mehr Lebensqualität verhelfen kann. Leider habe ich gehört, dass die gesetzli- chen Krankenkassen Zu- schüsse zu diesen Prothesen verweigern. Gibt es eventuell für die Betroffenen eine an- dere Möglichkeit der Finan- zierung, vielleicht eine Stif-

tung oder einen e.V.? Ich denke da insbesondere an ei- ne 34-jährige Krankenschwe- ster, der nach zahlreichen, zum Teil missglückten Knie- operationen ein Bein ampu- tiert werden musste. Für sie wäre das „C-leg“ die Chance ihres Lebens, auch die einzi- ge Chance, jemals wieder in ihrem geliebten Beruf arbei- ten zu können.

Für einen guten Rat wäre ich sehr dankbar.

Dr. med. Mechthild Hennecke, Laubachstraße 17, 40625 Düsseldorf

Jungärzte

Zu dem Beitrag „Gesetzesverstöße sind die Regel“ von Jens Flintrop in Heft 18/2002:

Hoffnung auf neue Ärztegeneration

. . . Was wir jetzt sehen, ist die logische Konsequenz aus Jahren der Leibeigenschaft.

Seit den Zeiten, als noch pro Woche im Minimum drei bis fünf unaufgeforderte Bewer- bungen auf die Chefarzt- schreibtische flatterten, wer- den die tatsächlichen Ar- beitszeiten ignoriert. Weiter- hin werden Verträge zu einer Weiterbildung befristet, die dann gar nicht stattfindet.

Man muss aber trotzdem nach Vertragsablauf gehen.

Ärztekammern, Berufsver- bände und andere Standes- vertretungen haben hier über

Jahre für den Einzelnen nach- weislich nichts unternom- men. Wenn es einem nicht passte, konnte man ja gehen.

Trotz nahezu nicht enden wollender Motivation wer- den jüngere Ärzte nicht wirk- lich wie Kollegen behandelt, man bedient sich ihrer.

Immer, wenn es darum geht, umsonst zu arbeiten, kommt auch heute noch als Argu- ment die ärztliche Ethik ins Spiel. Über den hippokrati- schen Eid sind dank des Han- ges zur Nestbeschmutzung in der eingesessenen Ärzte- schaft inzwischen auch die Patienten sehr gut infor- miert, die uns dann ebenfalls den Respekt im Umgang und den Titel in der Anrede kon- sequent verweigern. Es sei denn, sie sind wirklich krank.

Wirklich beklagenswert sind aber die Krokodilstränen, die jetzt von Standesorganisatio- nen, Berufsverbänden und Chefärzten vergossen werden.

Hatte man doch jahrelang die Vorteile billiger Arbeitskräfte genossen beziehungsweise sich ungestört seinem Funk- tionärsdasein hingegeben.

Bleibt zu hoffen, dass sich aus dieser Misere eine neue Ärz- tegeneration erhebt, die das nicht mehr mit sich machen lässt und dafür sorgt, dass ein Stand wieder die Achtung er- hält, die er verdient und die gezielt über Jahre zugrunde gerichtet wurde.

Dr. med. Bernd Bauer,Kreiskranken- haus, Karlstraße 45, 89129 Langenau

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 24½½½½14. Juni 2002 AA1663

B R I E F E

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