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Archiv "Teure Kassen" (20.03.1975)

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Die Information:

Bericht

und

Meinung

DAMIT BEFASSTEN SICH DIE ZEITUNGEN Badgastein und Davos

festgestellt sind. Präventive Maß- nahmen kommen zwangsläufig im Alter zu spät. Daraus ergibt sich, daß die Früherkennung wirksam in den frühen Lebensphasen, nämlich bei Jugendlichen beginnen muß".

An die Ärzteschaft appellierte Schettler, alle Möglichkeiten der Diagnose und Therapie auszu- schöpfen. Rationell zu diagnosti- zieren bedeute nicht in erster Li- nie und ausschließlich, sich des Computers zu bedienen, sondern erfordere vielfach gezielte und ein- fachere Maßnahmen. An der Spitze stehe dabei die sorgfältige Ana- mnese. Sie führe in mindestens der Hälfte aller Fälle auf den richtigen Weg und erspare viele sogenannte Suchtests, sagte Schettler. Im Hin- blick auf die Kosteninflation, insbe- sondere in den Krankenhäusern und auf dem Medikamentensektor, forderte Schettler alle Verantwortli- chen dazu auf, die Mißbräuche der Arzneimitteltherapie abzustellen.

Eine mehr pragmatisch bestimmte Ausbildung der Ärzte, insbesonde- re auf dem Gebiet der Pharmako- therapie unter Beachtung der klini- schen Pharmakologie, könne dazu einen entscheidenden Beitrag lei- sten. Insbesondere müsse eine ge- zieltere Therapie auf dem Gebiet der Antibiotika angestrebt werden.

Denn nicht immer sei das teuerste Medikament auch das beste.

Wenn die Kostenexplosion im Ge- sundheitswesen heute allenorts be- schworen werde, so kämen in die- sem Entwicklungstrend nicht zu- letzt auch die übersteigerten For- derungen an die Leistungs- und Konsumgesellschaft zum Aus- druck. Herabsetzung des Rentenal- ters, spürbare Verkürzung der wö- chentlichen Arbeitszeit, Einführung des Schichtdienstes in Kranken- häusern, Bürokratisierung und Re- glementierung der Verwaltung u. a.

sind, so Prof. Schettler, sichtbare Anzeichen dafür, daß sich auch in Zukunft der Kostentrend fortsetzen wird. Um so mehr sei es notwendig, die Verantwortung auf den einzelnen zurückzuverlagern und den Sozialisierungsabsichten entschieden entgegenzutreten. HC

Teure Kassen

„ . . . Der Sozialaufwand wächst schneller als die Arbeitsentgelte.

Würden die Gewerkschaften tat- sächlich Tariferhöhungen von sechs Prozent, wie Bundeswirt- schaftsminister Friderichs zunächst mutig empfahl, abschließen, kämen die Sozialkassen nicht mehr zu- recht. Daß die Sozialpolitik die In- flation gerade in dem Augenblick antreibt, in dem sich viele um mehr

RHEINISCHE POST

Stabilität bemühen, ist ganz und gar unsinnig. Anders kann es nur werden, wenn sich alle zusammen gegen Vermassung und Nivellie- rung stemmen, die die Kassen in die Habgier treibt. Aber diese kön- nen auch ihren eigenen Beitrag lei- sten, indem sie ihre leitenden Be- amten nicht wie Staatssekretäre bezahlen, nicht Sitzungsgelder ohne Einzelnachweis bis zu 100 Mark gewähren und nicht Ferien- und Kurbetrieb großzügig mitein- ander vermengen." Kurt Naujek

Im Gesundheitswesen explodieren die Kosten

„So umstritten, wie in der Einla- dung des Veranstalters, der Pres- sestelle der deutschen Ärzteschaft, verdeutlicht, war das Thema nun auch wieder nicht. Diskutiert wurde zwischen Fachleuten aus der Ärz- teschaft, den Krankenkassen, der Krankenhausgesellschaft sowie Ar-

beitgeber- und Arbeitnehmer-Ver- tretern über die ,Kostenexpansion im Gesundheitswesen — Analysen, Lösungen'. Der Analysen gab es mehrere, die angebotenen Lösun- gen waren schon rarer und gipfel- ten in der an sich bequemsten, da- für auch nahezu einmütigen Fest- stellung, daß der Bürger für die

ihm angebotenen Gesundheitslei- stungen entweder tiefer in die Ta- sche greifen oder aber, daß das Anspruchsdenken der Bevölkerung in bezug auf die Gesundheits-Lei- stungen zurückgeschraubt werden müsse. Professor Dr. W. Kreien- berg (Kaiserslautern), Präsident der Landesärztekammer Rhein- land-Pfalz: ,Der medizinisch-techni- sche Fortschritt hat einfach mehr Kosten ausgelöst. Wenn Gesund- heitssysteme in anderen Ländern billiger sind, muß man aber auch sehen, was dort angeboten wird...' Reichen ... solch psychologisch-er- zieherische Maßnahmen zum Wohle des nach Gesundheit strebenden Bürgers aus, oder muß den Kosten nicht vielmehr durch organisatori- sche Maßnahmen Einhalt geboten werden? Nach Ansicht von Dr.

Schmitz-Formes ist die Kostenent- wicklung abzubremsen, wenn der Gesetzgeber zu einer Konsolidie- rung des Leistungsvolumens kommt und alle weiteren Reform- pläne zurückstellt ..."

— ECHO

Zu: „Kosteninflation im Kranken- haus" von Rudolf Lehming in Heft 4/1975, Seite 221 f.

Krankenhauskosten

„Die Pflegesätze der Kran- kenhäuser in der Bundesre- publik sind 1974 sprunghaft angestiegen und in der Spit- ze bis über 70 Prozent ange- hoben worden. In einem Be- richt in der jüngsten Ausgabe des DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATTES wurde der ,alarmie- rende Anstieg' der Sätze mit der ,Kosteninflation', aber auch mit den Änderungen im Krankenhaus- und Pflege- satzrecht begründet. Aller- dings werde sich der ,steile Anstieg der Pflegesätze' vom vergangenen Jahr ,in glei-

cher Form kaum wiederho- len' ..."

(Stuttgarter Nachrichten und andere Tageszeitungen)

804 Heft 12 vom 20. März 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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