• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Finanzierung: Konditionen auf Talfahrt" (22.10.1993)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Finanzierung: Konditionen auf Talfahrt" (22.10.1993)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zinsbindung Zinsspanne

(anfänglicher effektiver Jahreszins) variabel

3 Jahre 5 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 10 Jahre 12 Jahre 15 Jahre

7,57 Prozent — 8,84 Prozent 7,07 Prozent — 7,87 Prozent 6,71 Prozent — 7,77 Prozent 7,18 Prozent — 7,39 Prozent 7,09 Prozent — 7,50 Prozent 6,85 Prozent — 7,65 Prozent 7,41 Prozent — 7,70 Prozent 7,45 Prozent — 7,80 Prozent Soviel kostet derzeit eine Immobilien-Finanzierung

(Darlehen bis 60 Prozent des Beleihungswertes):

Stand: Anfang Oktober 1993

Darlehenskonditionen im Überblick

GEL1r

Anlagen

S

eit einem Jahr sind die Konditionen für Bau- darlehen und Praxisfi- nanzierungen auf Talfahrt.

Kostete Mitte 1992 eine 500 000 DM-Finanzierung durchschnittlich noch 4 100 DM pro Monat, so verlangen Banken und Sparkassen heu"- te gerade eben noch 3 300 DM für das geliehene Geld.

Verändert hat sich auch die inverse Zinsstruktur, nach der kurzfristige Zinsbin- dungsfristen höhere Zinszah- lungen erforderten als lang- fristige Festschreibungszei- ten: Sieht man von der varia- blen Kondition ab, die immer noch vergleichsweise teuer ist, ergibt sich zwischen den einzelnen Festschreibungs- zeiten ein leichter Anstieg.

Gegenüber der fünfjährigen Zinsbindung kostet die zehn- jährige Festlegung ein knap- pes halbes Prozent mehr.

Genaues Planen ist jetzt jedoch erforderlich, wenn man die Konditionen optimal nutzen will. Kaum noch sinn- voll erscheint zum gegenwär- tigen Zeitpunkt das Abwar-

ten: Bedingt durch die Inflati- on, klettern die Preise für die meisten Wirtschaftsgüter mindestens um drei bis vier Prozent pro Jahr. Auch gute Immobilien werden trotz der sich abzeichnenden ruhigeren Entwicklung immer noch teu- rer. Bei den Zinsen besteht zwar durchaus noch Sen- kungspotential. Doch dürfte

Finanzierung

der Rückgang nur noch sehr gering ausfallen. Der mögli- che Vorteil günstiger Kondi- tionen im Fall einer späteren Finanzierung wird mithin durch die inflationsbedingte Kostenerhöhung aufgezehrt.

Geboten ist indes ein Ver- gleich der Konditionen:

Nachdem verschiedene über- regionale Institute derzeit at- traktive Zinssätze anbieten, besteht sowohl bei der Haus- bank wie auch bei anderen Instituten vor Ort Verhand- lungsspielraum. Berech- nungsgrundlage ist dabei re- gelmäßig der „anfängliche ef- fektive Jahreszins", aber auch die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindungsdauer sollte verglichen werden.

Wichtige Grundregel: Je höher das Disagio und je

niedriger damit der Nominal- zins des Darlehens, um so hö- her sollte aus Gründen der Kostenersparnis die Tilgungs- rate festgelegt werden. Wird lediglich die Standardtilgung von einem Prozent zuzüglich ersparter Zinsen vereinbart, kostet das Darlehen letztlich deutlich mehr als bei einem Tilgungssatz von beispielswei-

se drei Prozent. Achten sollte jeder auch auf Nebenkosten, die eventuell für eine obliga- torische Restschuldversiche- rung, als Schätzungsgebühren oder für die Führung des Darlehenskontos verlangt werden.

Die in den Publikationen genannten, besonders preis- günstigen Konditionen gelten im übrigen selten für die ge- samte Darlehenssumme. Die meisten Institute sehen diese erstrangigen Konditionen le- diglich dann vor, wenn be- stimmte Beleihungsgrenzen nicht überschritten werden.

Abschlag

Zur Berechnung dieser Grenzen wird bei Immobilien zunächst vom Kaufpreis be- ziehungsweise von den Bau- kosten ein Sicherungsab- schlag von 10 bis 20 Prozent vorgenommen. Von dem so ermittelten Beleihungswert werden beispielsweise 60 Pro- zent zu den niedrigen, erst- rangigen Konditionen finan- ziert, der Rest jedoch zu ei- nem deutlich ungünstigeren Zinssatz. Noch krasser fällt die Differenz bei den von Le- bensversicherungsgesellschaf- ten veröffentlichten Zinssät- zen aus. Diese gelten in der Regel nur für eine Belei- hungsgrenze von 45 Prozent, so daß die Gesamtfinanzie- rung vergleichsweise teuer werden kann.

Bei jeder Finanzierung stellt sich schließlich die Fra- ge nach der Dauer der Zins- festschreibung. Nachdem die variable Verzinsung heute immer noch vergleichsweise teuer ist, andererseits jedoch für eine fünfjährige Zinsfest- schreibung meist nur rund sieben Prozent verlangt wer- de, entschließen sich die mei- sten Darlehenskunden heute

für eine fünfjährige Zinsver- einbarung. Meist unberück- sichtigt bleiben dabei die per- sönlichen Verhältnisse.

Kosten aber in fünf Jah- ren Darlehen nicht mehr sie- ben, sondern zehn Prozent oder noch mehr, klettert die monatliche Belastung deut- lich. Oftmals wird die Neuan- schaffung damit untragbar, das finanzielle Aus ist vorpro- grammiert. Dies bedeutet:

Erlaubt das Einkommen im Zweifelsfall eine wesentlich höhere Belastung oder ist das Darlehen so niedrig, daß sich Zinssteigerungen nur mini- mal auswirken, erscheint die Wahl einer fünfjährigen Zins- festschreibung durchaus sinn- voll. Wurde jedoch der finan- zielle Spielraum bereits weit- gehend ausgereizt, bietet eine längerfristige Zinsfestschrei- bung eine sicherere Basis. Im übrigen können Darlehen je- derzeit in verschiedene Tran- chen aufgesplittet werden, so daß ein Teil nur einer kurzen, der andere Teil jedoch einer langfristigen Festschreibung unterliegt.

Bereits bei den Verhand- lungen um die Konditionen sollte schließlich die Möglich- keit zur Sondertilgung ange- sprochen werden. Die mei- sten Institute sehen standard- mäßig vor, daß während der Zinsfestschreibung keine Sondertilgungen zulässig sind. Zumindest müssen dann oftmals hohe Abstandszah- lungen geleistet werden. Wer- den jedoch bereits bei Ver- tragsabschluß entsprechende Möglichkeiten — zum Bei- spiel bis zu 20 000 DM pro Jahr oder über einen zugeteil- ten, aber nicht in die Finan- zierung einbezogenen Bau- sparvertrag — vorgesehen, bietet dies dem Darlehens- kunden ein hohes Maß an Flexibilität. Zu achten ist hier lediglich darauf, daß das Dar- lehen kein übermäßig hohes Disagio hatte: Da die meisten Institute im Fall einer außer- ordentlichen Sondertilgung eine Rückzahlung des anteili- gen Disagios verweigern, kann eine vorzeitige Rück- zahlung letztlich teuer wer- den. Peter Jobst

Konditionen auf Talfahrt

A1 -2798 (78) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 42, 22. Oktober 1993

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Reußen (davon gibt es näm- lich drei, und zwar in den Kreisen Allenstein, Angerburg und Mohrungen) oder Plehnen (im Kreis Preußisch Holland oder im Kreis Rasten- burg) liegen.

Dies reicht bei weitem nicht aus, um die Pendler aus dem Berner Jura, aus Biel und aus Bern, die täglich in überfüllten Zügen zwischen Biel und Bern oder zwischen Freiburg und Bern

Kreativ: Wie wär‘s denn mal mit selber nähen? Nähworkshop am Abend, vom 10. September bis 10. Dieser Kurs ist für An- fänger und Teilnehmermit Näh- kenntnissen gleichermaßen

Zusammen mit Berichten über eine Reversibilität einer linksven- trikulären Hypertrophie nach Parathy- reoidektomie bei einem pHPT (97) und einer erhöhten Mortalität bei Patienten

gerechneten Fälle stieg bei ihnen um 3,3 Prozent; dabei wuchs die Primär-Inan- spruche um 1,4 Prozent, die Zahl der Überweisungen nahm um fünf Prozent zu.. Die Zahl der

Das wird allge- mein auch darauf zurückge- führt, daß die Verdienstmög- lichkeiten bei Sozialgerichts- verfahren nicht attraktiv sind. — trotz der zum Jahresanfang 1987

in oberen und unteren Atemwegen Die Infektion kann sich aber auch auf die Bronchien ausweiten und zu einer Bronchitis führen, da die oberen und unteren Atemwege anatomisch

Eine Analyse der Aufnahmen lässt genauere Aufschlüsse über die Art und Weise dieser Textauslegung zu, zeigt aber auch, dass Interpretation zu dieser Zeit nicht nur aus dem