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Archiv "Die ersten Krankenhäuser der Welt: Falsche Annahme" (05.03.2004)

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Deutschland (Zentren: Berlin, Essen, Hamburg, München, Tübingen) Patien- ten mit kostenfreiem Medikament inner- halb der Studie behandelt werden, da ei- ne Zulassung von Imatinib für diese Indi- kationsstellung nicht besteht.

Für das Dermatofibrosarcoma protu- berans (DFSP) wurde belegt, dass nicht resektable Fälle auf eine Therapie mit Imatinib ansprechen. Der Mechanismus beruht auf einer Blockade des PDGF- Rezeptors beta (6). Hierzu sollen weitere Studien durchgeführt werden (EORTC 62027). Patienten mit einem histologisch gesicherten (Rezidiv-) DFSP, das durch Vorstellung bei einem versierten chirur- gischen Onkologen als nichtresektabel eingeschätzt wurde, können über unsere Klinik oder über den Studienleiter (Prof.

van Oosterom, Leuven, Belgien) in diese Studie eingebracht werden. Vorausset- zung ist, dass das für DFSP charakteristi- sche COL1A1/PDGF-beta-Fusionspro- tein nachgewiesen wird, das der Translo- kation t(17;22)(q22:q13) entstammt.

M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 105. März 2004 AA657

Informationen über aktuelle Studien können über die Internetseiten www.sarkome.de und www.gist- register.de abgerufen werden.

Literatur

1. Demetri GD, von Mehren M, Blanke CD et al.: Efficacy and safety of imatinib mesylate in advanced gastrointestinal stromal tumors. N Engl J Med 2002: 347: 472–480.

2. Fletcher C, Bermann JJ, Corless C, Gorstein F, Lasota J, Longley BJ et al.: Diagnosis of gastrointestinal stromal tumors: a consensus approach. Human Pathology 2002;

33: 459–462.

3. Frolov A, Chahwan S, Ochs M et al.: Response markers and the molecular mechanisms of action of glivec in ga- strointestinal stromal tumors. Mol Cancer Ther 2003; 2:

699–709.

4. Hirota S, Nishida T, Isozaki K et al.: Familial gastrointesti- nal stromal tumors associated with dysphagia and novel type germline mutation of KIT gene. Gastroenterology 2002; 122: 1493–1499.

5. Hohenberger P.: Neue Konzepte der Chirurgischen Thera- pie Gastrointestinaler Stromatumoren. Viszeralchirurgie 2003; 38: 379–386.

6. Sjöblom T, Shimizu A, O’Brien KP et al.: Growth inhibition of dermatofibrosarcoma protuberans tumors by platelet- derived growth factor receptor antagonist STI571 through induction of apoptosis. Cancer Res 2001; 61:

5778–5783.

Prof. Dr. med. Peter Hohenberger Dr. med. Peter Reichardt

Klinik für Chirurgie und Chirurgische Onkologie Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie Charité Campus Buch

Lindenberger Weg 80 13125 Berlin

E-Mail: hohenberger@rrk-berlin.de

Falsche Annahme

Die ersten Krankenhäuser der Welt stan- den nicht im Bereich des römischen Rei- ches, sondern in Indien im dritten vor- christlichen Jahrhundert. Der historisch belegte König A´soka lebte von 273 bis 236 vor Christi. Er war ein strenger und grausamer Herrscher, wurde aber von ei- nem durch seine Geheimpolizei gefolter- ten buddhistischen Mönch bekehrt und führte dann große Reformen durch. Er war es, der in ganz Indien und Ceylon Krankenhäuser und ärztliche Stationen errichten ließ.

Dr. med. Paul Reinhardt Rieslingweg 23, 70329 Stuttgart

Schlusswort

Für die Zuschrift von Herrn Reinhardt zu meinem Aufsatz bin ich dankbar, gibt sie mir doch die Gelegenheit, eine durch- aus verbreitete falsche Aussage zur so ge- nannten Wohlfahrtspolitik des indischen Herrschers Aschoka (regierte etwa 273 bis 232 v. Chr.) richtig stellen zu können (Für den Namen gibt es verschiedene Schreibweisen, auch schwanken die Jah- reszahlen der Regierungszeit Ascho- kas). Aschoka hat keineswegs die Insti- tution Krankenhaus geschaffen. Dieser Ort, an dem per definitionem eine pro- fessionelle medizinische Versorgung mit einer heilungsorientierten stationären Therapie umgesetzt wird, ist vielmehr ei- ne inschriftlich und archäologisch beleg-

te römische Erfindung unter Kaiser Au- gustus (regierte von 27 v. Chr. bis 14 n.

Chr.). Aschoka war nach seiner Bekeh- rung zum Buddhismus dessen großer Förderer und hat über seine Taten, die dann von humanitärer und religiöser Ge- sinnung getragen waren, authentische Berichte in Form von Inschriften auf Fel- sen, Pfeilern und in Höhlen hinterlassen.

Die irrige Meinung,Aschoka habe Kran- kenhäuser gegründet, für die es zudem keinerlei archäologische Zeugnisse gibt, beruht vor allem auf einem Überset- zungsfehler des Sanskrit-Wortes chikitsã (auch chikitsha transliteriert), das im Fel- sen-Edikt II von Aschoka steht. Dies wurde in den 30er-Jahren des 19. Jahr- hunderts entziffert; vergleiche Eugen Hultzsch: Inscriptions of Asoka. Cor- pus Inscriptionum Indicarum I, Oxford 1925, Seite 2). Der Indologe Georg Bühler (1837–1898) hat chikitsã fälschli- cherweise mit „hospital“ übersetzt, was neben anderen Gelehrten selbst der be- deutende Medizinhistoriker Karl Sud- hoff übernommen hat (2). Seitdem ist diese Übersetzung aus der Sekundärlite- ratur nicht mehr verschwunden, obwohl bereits der anerkannte Indologe Emile Sénart (1847–1928) den Fehler aufge- deckt hat (3). Die Semantik des Wortes chikitsã umfasst ein Spektrum, das von

„medizinischer Behandlung“ bis „Heil- mittel“ reicht; für letztere Bedeutung hat sich auch Sénart entschieden. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind damit Heil- mitteldepots gemeint, die Aschoka in großem Umfang für Menschen und Tiere (!) anlegen ließ (1). Diese Depots, die von Kundigen der ayurvedischen Medizin be- treut wurden, sind auch in der Zeit nach Aschoka eine ständige indische Einrich- tung geblieben.

Literatur

1. Philipsborn A: Die sog. Krankenhäuser Asoka’s. Annuaire de l’Institut de Philologie et d’Histoire Orientales et Sla- ves XII (1952) Seite 373–379, bes. Seite 378.

2. Sudhoff K: Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medi- zin 1929, Seite 164.

3. Indien Antiquary IX (1880) p. 287, XX (1891) p. 240, note 32.

Anschrift der Verfasserin:

Prof. Dr. phil. Dr. med. habil.

Juliane C. Wilmanns Institut für Geschichte der Medizin und Medizinische Soziologie Technische Universität München Klinikum rechts der Isar 81664 München

zu dem Beitrag

Die ersten

Krankenhäuser der Welt

Sanitätsdienst des Römischen Reiches schuf erstmals professionelle medizinische Versorgung

von

Prof. Dr. phil. Dr. med. habil.

Juliane C. Wilmanns in Heft 40/2003

DISKUSSION

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