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Archiv "Kognitionsleistung im Alter anhand von Knochendichte bei Frauen prognostizierbar?" (11.10.2002)

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in etwa jedem sechsten Fall von einem schweren Verlauf sprechen, bedeutet dies bei circa 760 000 Fällen im Jahr 1999 mehr als 125 000 Erkrankte, die durch Varizellen erheblich beeinträch- tigt wurden. Hinzu kommen mehr als 40 000 Komplikationen, die in der überwiegenden Mehrzahl bei Kindern und nicht, wie häufig behauptet, bei Jugendlichen und Erwachsenen auf- treten. Dass in Deutschland auch Kin- der an Varizellen sterben, beweist die Todesursachenstatistik des Statisti- schen Bundesamtes, nach der knapp 40 Prozent der Varizellentodesfälle auf die 1- bis unter 5-Jährigen und wei- tere knapp 7 Prozent auf die 5- bis un- ter 10-Jährigen entfallen. In den USA traten 79 Prozent der Varizellentodes- fälle im Kindesalter bei ansonsten ge- sunden Kindern und nicht etwa bei den Kindern aus Risikogruppen auf (3). Für jedes Kind besteht also die Gefahr schwer zu erkranken oder gar zu versterben. Deshalb sollten alle, nicht nur Risikokinder, durch eine Impfung geschützt werden. Eine gene-

relle Varizellenimpfung würde auch Risikokinder, die selbst nicht geimpft werden können, am besten schützen.

Die Erfahrungen in den USA haben auch gezeigt, dass in relativ kurzer Zeit hohe Impfraten zu erreichen sind, durch die es schon in einem kurzen Zeitraum zu einem drastischen Rück- gang der Erkrankung in allen Alters- gruppen, insbesondere auch in den Al- tersgruppen, die nicht geimpft wur- den, gekommen ist (6).

Literatur

1. Wagenpfeil S, Neiss A, Bisanz H, Wutzler P, Vollmar J, Goertz A: Epidemiology of varicella infection to assess the burden of disease in Germany. Clinical Microbiology and Infection 8 (Suppl. 1); 2002: 43.

2. Banz K, Neiss A, Goertz A, Klose T, Wutzler P: Routine varicella vaccination of children is effective and cost- beneficial in Germany. In: Verein zur Förderung der Technologiebewertung im Gesundheitswesen e.V.

(eds.). The challenge of collaboration: 18th annual meeting of the International Society of Technology Assessment in Health Care – ISTAHC 2002; abstracts.

München, Jena: Urban und Fischer 2002: 28.

3. Meyer PA, Seward JF, Jumaan AO: Varicella Mortality:

Trends before Licensure in the United States, 1970–1994. J Infect Dis 182; 2000: 383–390.

4. Rawson H, Crampin A, Noah N: Deaths from chickenpox in England and Wales 1995–7: analysis of routine mortality data. BMJ 2001; 323: 1091–

1093.

5. Arbeter AM, Starr SE, Plotkin SA: Varicella vaccine studies in healthy children and adults. Pediatrics 1996; 78: 748–756.

6. Seward JF, Watson BM, Peterson CL, Mascola L et al.:

Varicella disease after introduction of varicella vacci- ne in the United States, 1995–2000. JAMA 2002;

287: 606–611.

Prof. Dr. med. Peter Wutzler Institut für Antivirale Chemotherapie Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena Winzerlaer Straße 10

07745 Jena

Prof. Dr. rer. nat. Albrecht Neiß

Institut für Medizinische Statistik und Epidemiologie Klinikum rechts der Isar der TU München

Ismaninger Straße 22 81675 München Dipl.-Phil. Kurt Banz Outcomes International Malzgasse 9 4052 Basel/Schweiz

Dr. rer. nat. Annedore Tischer Robert-Koch-Institut

Nordufer 20 1353 Berlin M E D I Z I N

A

A2722 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4111. Oktober 2002

Bei 362 Seniorinnen aus Altenhei- men der Ulmer Region wurde die Knochendichte sonographisch abge- schätzt und die Kognitionsleistung wur- de mit einem standardisierten Kurz- test erfasst. Die Seniorinnen wurden anhand dieser Testergebnisse in etwa drei gleich große Gruppen aufgeteilt.

Die Einstufung erfolgte nach mäßi- ger, mittlerer und guter Kognitionslei- stung.

Das Fünftel der Frauen, die eine ho- he Knochendichte aufwies (> 40 dB/

MHz), hatte mehr als dreimal so häu- fig eine gute Kognitionsleistung im Vergleich zu dem Fünftel der Frauen, bei denen eine schlechte Knochen-

dichte (~ 20 dB/MHz) nachgewiesen worden war: 52 Prozent zu 15 Prozent.

Umgekehrt kam bei schlechter Knochendichte eine mäßige Kognition doppelt so oft vor wie bei guter Kno- chendichte: 41 Prozent zu 20 Prozent.

Dieser signifikante Bezug zeigte sich für alle Altersgruppen, auch bei den über 85-Jährigen, die mehr als ein Drittel des Gesamtkollektives aus- machten. Dort hatten jene mit hoher Knochendichte sogar viermal häufiger gute kognitive Leistungen als jene mit schlechter Knochendichte (47 Prozent zu 11 Prozent).

Darüber hinaus wurden bei einem Eintritt der Menopause bis zum 45. Le-

bensjahr doppelt so oft wie bei einer Menopause nach dem 50. Lebensjahr (37 Prozent zu 16 Prozent) mäßige ko- gnitive Leistungen verzeichnet.

Der Autor folgert, dass ein langes Östrogen-Defizit postmenopausal nicht nur für das Knochensystem ungünstig ist, sondern auch zur Gehirnleistungs- minderung bis zum Alzheimerrisiko

führen kann. wne

Wenderlein JM, Hengstler S: Knochendichte mit Bezug zur kognitiven Leistung im Alter. Ztsch Geburtshilfe und Frauenheilkunde 2002; 62: 30–36.

Prof. Dr. med. Matthias Wenderlein, Universitätsfrau- enklinik und Poliklinik, Prittwitzstraße 43, 89075 Ulm

Kognitionsleistung

im Alter anhand von Knochendichte bei Frauen prognostizierbar?

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