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m im Oberklassen-Wett- bewerb mit BMW, Mer- cedes und Audi beste- hen zu können, müssen sich die Konkurrenten kräftig ins Zeug legen. Der Lexus, die Edelmarke von Toyota, hat deshalb den LS 430 in vielen Details, wenn auch nicht spektakulär, verbessert.So verfügt das größte Le- xusmodell jetzt über Xenon- Licht, das über eine dynami- sche Regelung die Straße bei Kurvenfahrten besser aus- leuchtet. Auch an der Rück- seite des Fahrzeugs sind die
Änderungen eher unauffällig.
Statt herkömmlicher Birnen sind hier jetzt Leuchtdioden als Bremslichter am Werk.
Der Vorteil: Dioden leuchten schneller auf als konven- tionelle Lichter, was dem nachfolgenden Verkehr mehr Reaktionszeit lässt. Optisch schon eher auffällig sind die beiden Auspuffrohre, die
wieder sichtbar unter den Stoßfängern herausgeführt worden sind.
Ansonsten gibt sich auch das jüngste Modell des LS 430 äußerlich eher bieder-zurück- haltend. Dennoch ist der Lexus extrem windschnittig – ein cW-Wert von 0,26 ist in der Oberklasse sehr günstig.
Windgeräusche, auch bei flot- ter Fahrt, sind den Passagieren im Lexus deshalb fremd. Das 4,3-Liter-V8-Triebwerk arbei- tet so leise, dass man vor der roten Ampel zweifeln kann, ob der Motor überhaupt läuft.
Leise heißt indes nicht lahm. Das merkt der Fahrer, wenn er die 207 kW (282 PS) des Lexus fordert: Die fünf Meter lange und knapp zwei Tonnen wiegende Limousine ist in 6,3 Sekunden auf Tempo 100. Bei einer Höchstge- schwindigkeit von 250 Stun- denkilometer regelt der Mo- tor elektronisch ab. Der Ver- brauch des nach Euro-4- Norm schadstoffarmen Mo- tors liegt nach Werksangaben bei 11,4 Liter Superbenzin.
Für ausgezeichneten Fede- rungskomfort sorgt die seri- enmäßige Luftfederung. Der Fahrer schwebt fast dahin, unterstützt von einer auf- wendigen Elektronik, die für die optimale Abstimmung in allen Fahrsituationen ver- antwortlich ist. So senkt sich
das Fahrzeug bei hohen Ge- schwindigkeiten automatisch ab. Einziger Kritikpunkt:
Die Lenkung könnte etwas mehr Gefühl zur Fahrbahn vermitteln.
Die neue sechsstufige Auto- matik „Tip-Matic“ lässt ein völlig ruckfreies „Schalten“
zu. Das Ambiente innen wirkt hochwertig und luxuriös. Im Cockpit erfreut sich der Fah- rer vor allem am gelungenen Design der leuchtenden Rund- instrumente. Doch auch ande- re Details machen das Fahren zum Vergnügen: So können Gespräche mit dem Mobilte- lefon mithilfe der drahtlosen
„Bluetooth-Technik“ und der Freisprecheinrichtung äußerst komfortabel geführt werden.
Die gibt es im Paket mit dem Navigationssystem der ein- drucksvollen Mark-Levinson- Stereoanlage – allerdings nur gegen Aufpreis (4 700 Euro).
In diesem Paket ist dann aber auch eine Heckkamera, die beim Einparken der Limousine gute Dienste leistet, eingeschlossen.
Neben der in dieser Klasse üblichen Sicherheitsausstat- tung bietet der LS 430 zusätz- liche Knieairbags für Fahrer und Beifahrer.
Luxus ist teuer. Der Ein- stiegspreis für den LS 430 ist mit 72 000 Euro angegeben.
Die Konkurrenz verlangt für das vergleichbare Produkt, beispiels- weise den Mercedes S 430, rund 3 000 Euro mehr. Für eine vergleichbare Aus- stattung muss dort aber noch einiges draufgelegt werden.
Trotz des relativ gu- ten Preis-Leistungs- Verhältnisses sind die Absatzerwartungen von Lexus eher bescheiden. Die werden aber womöglich ge- speist aus den Erfahrungen der letzten Jahre, in denen der LS 430 nicht viele Käufer fand. Anders ist dies in den USA. Dort kann Lexus auf sehr gute Verkaufszahlen ver- weisen. In Deutschland gibt man sich mit einem angepeil- ten Verkauf von rund 250 Stück zufrieden. Marc Seidel V A R I A
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A2834 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 4215. Oktober 2004
Lexus LS 430
Besser in vielen Details
Toyotas Edelmarke setzt im harten Wettbewerb der Oberklassenfahrzeuge auf ein gutes Verhältnis von Preis und Leistung.
Von „außen betrachtet“ eher be- scheiden, ist der Lexus LS 430 doch ein ernst zu nehmender Konkurrent in der automobilen Oberklasse.
Sein Plus: viel Auto fürs Geld
Fotos:Marc Seidel