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er Lexus LS 430 flüstert nicht. Er schweigt. Die 282 PS des Lexus-V8 sind beim Starten nicht zu hören und erst ein beherztes Durchdrücken des Gaspedals bringt die Luxuslimousine zum Grummeln. Die dritte Auflage von Toyotas Nobel- karosse lädt ein zum Ge- nießen. Seidenweich beschleu- nigt der V8-Motor, der durch Aufbohren der Zylinder um 3,5 Millimeter im Hubraum von vier auf 4,3 Liter ver- größert wurde, den Zweiton- ner auf Reisegeschwindigkeit.Der Durst des Superbenzi- ners hält sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 12,0 l/100 km in Grenzen.
Auch während der Fahrt ist der Geräuschpegel äußerst dezent. So gleitet man mit dem Lexus fast wie auf Wol- ken über die Autobahn und nimmt den Verkehr nur noch am Rande wahr. Das liegt un- ter anderem an einem cw- Wert von 0,25 – der dem Le- xus auf den ersten Blick nicht wirklich anzusehen ist. Mög- lich wird dieser niedrige Wert durch den glattflächigen Un- terboden. Weniger in seinem Element ist der Lexus auf kur- vigen, engen Straßen. Hier
lässt sich der Zweitonner nicht mehr ganz so leicht fah- ren und erscheint zu weich ab- gestimmt, auch wenn mithil- fe einer der zahlreichen Schal- ter eine sportlichere Abstim- mung gewählt werden kann.
„Wellness“ möchte Toyota denn auch mit seinem Flagg- schiff transportieren. Und in der Tat bietet der Lexus LS 430 eine Fülle an Details, die
einem das Leben leichter ma- chen. Zum guten Fahrklima tragen die komfortablen Le- dersitze bei, die stufenlos kühl- oder beheizbar sind. Ei- ne ausgefeilte Klimaautoma-
tik mit oszillierenden Luftdü- sen sorgt für allzeit angeneh- me Innentemperaturen.
Hilfreich ist auch die digita- lisierte Karte des Navigations-
systems, die sich auf einer DVD-Scheibe befindet. Sie kann im Gegensatz zur her- kömmlichen CD-ROM das komplette Straßennetz Euro- pas aufnehmen. Das Navigati-
onssystem mit einer Touch- screen-Bedienung weist ei- nem so – länderübergreifend – zuverlässig den Weg.
Das so genannte Präsiden- tenpaket – für einen Aufpreis von 16 624 Mark erhältlich – bietet im Fond Sitze mit inte- grierter Massagefunktion und eine Design-Audioanlage vom Feinsten. Insgesamt be- herbergt der Lexus mehr als 100 kleine Elektromotoren.
Den Überblick über seine ge- sammelten Funktionen zu be- halten fällt dabei nicht ganz leicht. So sind die Instrumen- te des Armaturenbretts zwar sehr informativ und auch schön anzuschauen, doch teil- weise unübersichtlich.
Der Lexus LS 430 bietet ein Höchstmaß an Komfort.
Er braucht deshalb den Ver- gleich mit etablierten Marken in der Luxusklasse nicht zu scheuen. Bei einem Einstiegs- preis von knapp 140 000 DM fällt die Wahl allerdings schwer. Dr. med. Jan Andresen V A R I A
Lexus LS 430
Fahrendes Wohnzimmer
Toyota stellt sein überarbeitetes Flaggschiff in der automobilen Oberklasse vor.
Ähnlichkeit: Nicht nur die Frontpartie des teuersten Toyotas erinnert an
die Stuttgarter Konkurrenz. Werkfoto
Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 4½½26. Januar 2001 AA189