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Archiv "Chipkarte: e-card startet in Österreich" (03.12.2004)

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A3318 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 493. Dezember 2004

sierung der Krankheit erreicht, und nur 13 Prozent der Patienten zeigten einen primären Progress. Nach dieser Phase- II-Studie (8) sollte bald eine Phase-III- als Vergleichsstudie zur derzeitigen Standardtherapie folgen. Außerdem sollte die Strategie, zielgerichtete The- rapieformen („targeted therapies“) zu kombinieren, weiterverfolgt werden, und das ganz besonders bei schwer zu behandelnden Karzinomen.

BAY 43-9006 (Sorafenib) ist ein Raf- Kinase-Inhibitor. Er führte bei 106 Patienten mit Nierenzellkarzinom zu einer Verkleinerung des Tumors um mindestens 25 Prozent, bei 13 sogar zu einer Verkleinerung um mehr als 50 Prozent (9). Für 88 Prozent dieser 37 Pa- tienten betrug die Zeit bis zur Pro- gression 48 Wochen. Die Therapie wur- de gut vertragen, an schweren Neben- wirkungen kam es zur Hypertension und zum Hand-/Fußsyndrom. Diese außer- gewöhnliche Wirkung beim Nieren- krebs lässt vermuten, dass es – abgese- hen von der Raf-Kinase-Hemmung – ein weiteres direktes Angriffsziel für BAY 43-9006 gibt.

SU11248 ist ein oraler Tyrosinkinase- inhibitor, der die Tumorproliferation und Gefäßbildung durch Angriff an den PDGFR-, VEGFR-, KIT- und FLT3- Systemen hemmt. Durch den Angriff an mehreren Enzymsystemen sind vielfäl- tige Einsatzmöglichkeiten denkbar.

In einer einarmigen Studie (10) wur- den 63 Patienten mit Nierenkarzinom, die auf die Zytokinstandardtherapie nicht mehr ansprachen, mit 50 mg SU11248 täglich in wiederholten sechs- wöchigen Zyklen behandelt. Bei 21 Pa- tienten (33 Prozent) kam es zu einer partiellen Remission, bei 23 (37 Pro- zent) zu einer stable disease für mehr als drei Monate und nur bei 19 Patien- ten (30 Prozent) zu einer Krankheits- progression. SU11248 war generell gut bekömmlich; Nebenwirkungen, beson- ders Fatigue und gastrointestinale Pro- bleme, waren meist mild bis moderat.

Annette Junker

Apothekerin für klinische und onkologische Pharmazie Sana Klinikum Remscheid GmbH

42859 Remscheid

T H E M E N D E R Z E I T

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit4904 abrufbar ist.

W

egen der vielen Verzögerungen wurde sie schon als „nie-card“ verspottet, doch mit dem Abschluss der Verhandlungen zur „e-card“

beginnt in Österreich der Ein- stieg in ein neues Informati- onszeitalter im Gesundheits-

wesen: Nachdem die Österreichische Ärztekammer und der Hauptverband der Österreichischen Sozialversiche- rungsträger den e-card-Vertrag unter- zeichnet haben, ist ein erster Testlauf der Chipkarte noch im Dezember 2004 vorgesehen.

Nur Personendaten

Mit dem e-card-System sollen die Ver- waltungsabläufe im Gesundheitswesen Österreichs modernisiert werden. In der ersten Ausbaustufe wird die Karte nur den Papier-Krankenschein erset- zen und in Echtzeit die Anspruchs- berechtigung des Patienten auf ver- tragsärztliche Leistungen überprüfen.

In einem zweiten Schritt soll sie zum zentralen Zugangsschlüssel zu Lei- stungen der Sozialversicherung und des Gesundheitswesens werden. Auf ihrer Rückseite befindet sich zusätz- lich die Europäische Krankenversiche- rungskarte, die zur Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen bei vorüberge- henden Aufenthalten im europäischen Ausland berechtigt. Anders als beim Konzept der deutschen Gesundheits- karte werden auf der Karte selbst je- doch nur Personendaten, keine medizi- nischen Daten gespeichert. Außerdem ist die Karte für die elektronische Si- gnatur vorbereitet.

Gleichzeitig mit der Einführung der e-card wird flächendeckend ein ge- schlossenes breitbandiges Intranet für

die niedergelassenen Ärzte aufgebaut.

Das ADSL-Gesundheitsinformations- netz können die Ärzte künftig als hoch sicheren Übertragungsweg für die schnelle Übermittlung medizinischer Daten nutzen. Dazu richten die Ärzte- kammer und der Hauptverband über eine gemeinsame Betreibergesellschaft einen elektronischen Verteiler im Inter- net („Peering Point“) ein, über den das e-card-System und das ärztliche Datennetz verwaltet werden. Für den Schutz und die Sicherheit der sensi- blen Daten sorgen Tunnel- verbindungen und Fire- walls. Eine zentrale Spei- cherung von Gesundheits- daten ist im Ärzte-Netz nicht vorgesehen.

Rund acht Millionen Versicherte werden mit Chipkarten und 12 000 Ver- tragspartner mit geeigneter Software und Chipkarten-Lesegeräten ausgestat- tet. Das Projekt wird voraussichtlich 116 Millionen Euro kosten. Geplant ist, im ersten Quartal 2005 den Probebe- trieb mit 80 Arztpraxen und 200 000 Kar- ten im Burgenland aufzunehmen und diesen im zweiten Quartal auf acht weitere Landesteile zu erweitern. 2005 sollen e-card und herkömmliche Kran- kenscheine noch nebeneinander und ab 2006 nur noch das elektronische Verfahren genutzt werden.

Als technische Voraussetzung für die Nutzung der e-card sind in der Arzt- praxis drei Geräte erforderlich: die Ge- sundheitsinformationsnetzadapterbox, Lesegerät und Router. Die Kosten für die Erstausstattung der Praxen ein- schließlich der Installations- und War- tungskosten von 9,6 Millionen Euro (rund 800 Euro je Arzt) übernimmt der Hauptverband befristet bis 2009. Darüber hinaus bezuschusst der Hauptverband auch die Aufwendungen für die Be- triebskosten in den ersten drei Jahren mit drei Millionen Euro. Die Ärzte müs- sen lediglich für die ADSL-Verbindung (rund 33 Euro monatlich) und die Inte- gration des e-card-Systems in ihre Praxis- EDV aufkommen. Heike E. Krüger-Brand

Chipkarte

e-card startet in Österreich

Ärztekammer und Hauptverband schließen e-card-Vertrag ab.

Mehr Informationen zur e-card im Internet: www.sozial versichung.at; www.chipkarte.at; www.aekwien.at/uplo ads/ecard_041027.pdf

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