AUT.- D Ni 1-1ENSG-IEN DIESER TIERUERS(Ac-H-
DART PuT VEMEN) Die Information:
Bericht und Meinung PRESSESTIMMEN
Sozial-Grenzen
„Durch die Kassen der öffentli- chen Hand fließt in der Bundesre- publik derzeit fast die Hälfte des deutschen Sozialproduktes und jede dritte Mark wird für staatliche Sozialleistungen verwendet. Kein Wunder also, daß in den letzten Jahren über Steuersenkungen, überhöhte Staatsquoten und die Grenzen des Sozialstaates heftig debattiert wird. Doch diese Dis- kussion spiegelt offenbar die Ge-
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fühle der meisten Bundesbürger überhaupt nicht wider. Eine Re- präsentativerhebung der Konrad- Adenauer-Stiftung zeigt, daß die Erwartungen an den Staat trotz steigenden Lebensstandards und höherer Sicherheit nicht sinken, sondern wachsen. Mehr als ein Viertel aller Befragten schieben dem Staat ganz ohne Einschrän- kung die totale Verantwortung für die soziale Sicherheit aller Bürger zu. Froh stimmt diese Entwicklung nicht. Wenn der oft gelobte mün- dige Bürger einen bestimmten Le- bensstandard und ein hohes Ni- veau an sozialer Sicherheit er- reicht hat, scheint es vernünftiger, den einzelnen selbst entscheiden zu lassen, ob und wie er seine so- ziale Sicherung verbessern will, statt zwangsweise immer höhere
Teile des Sozialprodukts umzuver- teilen, wobei am Ende der Staat
nur in dieselben Taschen das Geld steckt, das er vorher aus ihnen herauszog."
Kein Wundermittel
„Verwunderlich wäre es schon, wenn nicht über kurz oder lang auch die Patienten in der Bundes- republik Deutschland mit ihren Wehwehchen und tatsächlichen Krankheiten im Computer gespei- chert würden. Datenschutzgesetz hin, Datenschutzgesetz her, die Elektronik, im Gesundheitswesen zweifelsohne schon in weiten Be- reichen zur Gewohnheit gewor- den, wird auch hier nicht haltma- chen. Das bringt nun einmal der Fortschritt, bringt die Rationalisie- rung bei der ,Verarztung` mit sich.
Also her mit der computerver- wendbaren Scheckkarte anstelle
SAARBRÜCKER ZEITUNG des guten alten Krankenscheins, der bei Bedarf alle drei Monate auf dem Tisch des Arztes landet und dann seinen Weg zur Zahlstelle, der Krankenkasse, nimmt. Indes, was beispielsweise bereits für den Bereich Innere Sicherheit gilt, wird erst recht auch für den Gesund- heitsbereich gelten: Die Gefahr des Mißbrauchs gespeicherter Da- ten ..." Bo
Kritik an der Kostendämpfung
„Eine Kostendämpfung im Ge- sundheitswesen durch staatliche Interventionen führt zu einer Ze- mentierung der einzelnen Aufga- benblöcke und behindert den me- dizinischen Fortschritt. Zu diesem Ergebnis kommt der schwedische Professor Ingmar Stahl von der Universität Lund in einer Studie, die jetzt von der Medizinisch-
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Pharmazeutischen Studiengesell- schaft in Mainz vorgestellt worden ist. Da sich die Gesamtausgaben für Arzneimittel aus Preisen und Mengen zusammensetzten, meint Stahl, sei der Staat auch bald zu einer Mengenkontrolle gezwun- gen. Damit werde die Entschei- dungsfreiheit des Arztes einge- engt. Für das kommende Jahr- zehnt erwartet Stahl eine Ver- schärfung des Verteilungskamp- fes um die Mittel, die für das Gesundheitswesen zur Verfügung stehen. Auf der einen Seite wüchsen wegen der niedrigeren wirtschaftlichen Wachstumsraten auch die für das Gesundheits- wesen vorhandenen Mittel nicht mehr so schnell wie bisher . . ." mh
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2950 Heft 45 vom 8. November 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT