Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 20|
21. Mai 2010 A 1027 In dieser Legislaturperiode hat esgeklappt: Der Deutsche Bundestag hat einen Unterausschuss „Gesund- heit in Entwicklungsländern“ ein- gerichtet, der dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zugeordnet ist.
Den Vorsitz hat Uwe Kekeritz (56) aus der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen übernommen. Für den Volkswirt aus Fürth ist es nach 14 Jahren Kommunalpolitik das erste Bundestagsmandat und damit der erste Ausschussposten. Mit Ent- wicklungspolitik habe er sich aber bereits während des Studiums aus- einandergesetzt, erzählt er.
Von 1988 bis 1990 arbeitete Ke- keritz in Kamerun. Er wäre gern länger geblieben, aber seine Frau wollte mit den Kindern lieber zu- rück. Das Interesse an Entwick- lungshilfe hielt an, sagt der Grüne:
„Es gibt eine Affinität zum Thema des Ausschusses.“
UWE KEKERITZ
Kamerun wirkt seit langem nach
Dessen neun Mitglieder treffen sich einmal im Monat und wollen sich als Nächstes beispielsweise mit dem Aufbau sozialer Sicherungssys- teme in Entwicklungsländern oder der Förderung der dortigen Pharma- industrie befassen. „Ich
sehe schon Möglichkei- ten, zu gemeinsamen An- trägen und Initiativen zu kommen“, ist Kekeritz optimistisch.
Er wirkt aufgeschlos- sen, engagiert, aber nicht über die Maßen karriereorientiert. Ob er gern schon früher im Bundestag gearbeitet hät- te? „Nein“, sagt Kekeritz,
„ich brauchte meine
Entwicklung.“ Mittlerweile bringt ihn so leicht keiner mehr aus dem Konzept. Und allzu großen „Res- pekt vor dem Expertentum“ hat er verloren. Sabine Rieser
Uwe Kekeritz
Foto: Deutscher Bundestag/H.J. Müller
Prof. Dr. med. Stefan Zeuzem (51), Direktor der Medizinischen Klinik I am Klinikum der Johann-Wolfgang- Goethe-Universität in Frankfurt am
Main ist in die Wissen- schaftliche Kommission des Wissenschaftsrates (WR) berufen worden.
Die Aufgabe sei vielfäl- tig und spannend, meint Zeuzem. „Mein beson- ders Interesse gilt natür- lich der Hochschulmedi- zin sowie den Fragen der klinischen For- schung in Deutschland.“
Ein wichtiges Projekt für den WR wird in den kommenden Monaten die Fortfüh- rung der Exzellenzinitiative sein, die der Rat gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verantwortet. Eine Entschei- dung über Graduiertenschulen, Ex- zellenzcluster und Zukunftskonzepte steht Mitte 2012 an.
STEFAN ZEUZEM
Neu im Wissenschaftsrat
Zeuzem leitet seit 2007 die Medizinische Klinik I in Frankfurt (Schwerpunkte Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie, Endo- krinologie und Ernährungsmedi- zin). Zuvor war er geschäftsführen- der Direktor der Medizinischen Kli- niken und Polikliniken am Univer- sitätsklinikum des Saarlandes. Er forschte am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt und am Howard Hughes Medical Institute der Yale University in New Haven, USA. In der DFG ist er bereits aktiv – etwa als Mitglied mit Senatsaus- schuss „Klinische Forschung“.
Die Aufgabe des WR ist es, die Bundesregierung und die Landes - regierungen zu beraten. Der Rat gibt Empfehlungen zur Entwicklung von Hochschulen und Forschung.
Der WR besteht aus zwei Gremien:
der Wissenschaftlichen Kommissi- on und der Verwaltungskommissi- on. Sie treten in der Vollversamm- lung zusammen. Birgit Hibbeler Stefan Zeuzem
Foto: Wissenschaftsrat
NAMEN UND NACHRICHTEN
Walter Schlenkenbrock, Diplom-Volks- wirt und langjähriger Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, Träger des Ehrenzeichens der deutschen Ärzteschaft, ist am 7. Mai 85 Jahre alt geworden.
Prof. Dr. med. Heinz Kölbl (53), Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Frauen- krankheiten der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, wurde die Ehrendoktorwürde der Univer- sität Athen verliehen. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Dr. med. Holger Baum (56), Neu- münster, ist zum 1. Vorsitzenden des Berufsverbandes Deutscher Neurochir - urgen gewählt worden. 2. Vorsitzender ist Prof. Dr. med. Rudolf Laumer (59), Essen.
Priv.-Doz. Dr. med. Thomas R. Blat- tert (44), Leitender Oberarzt und Stell- vertreter des Klinikdirektors der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Plastische Chirurgie am Universitätskli- nikum Leipzig, ist zum außerplanmäßi- gen Professor der Universität Leipzig ernannt worden.
Priv.-Doz. Dr. med. René Mantke (43), Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Städtischen Klinikum Brandenburg, ist zum außer - plan mäßigen Professor der Medizini- schen Fakultät der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg ernannt worden.
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas M. Ses- terhenn (38), Leitender Oberarzt der Kli- nik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklini- kum Gießen/Marburg, Standort Marburg, ist zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden.
Dr. med. Bernhard Strittmatter (56), Facharzt für Chirurgie aus Freiburg, ist erneut zum Vorsitzenden des Be - rufsverbandes der Koloproktologen Deutschlands gewählt worden. Zwei ter Vorsitzender ist Dr. med. Gerd Pommer (69), Gastroenterologe aus
Ol denburg. EB