NORDRHEIN
Weiterer hausärztlicher Weiterbildungsverbund
Gemeinsam mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Kran- kenhäusern im Rheinisch-Bergi- schen Kreis hat die Ärztekammer Nordrhein einen weiteren hausärzt- lichen Weiterbildungsverbund ge- gründet. Ziel der Initiative ist es, über eine strukturierte Weiterbil- dung die Anzahl der Allgemein - mediziner im Rheinisch-Bergischen Kreis zu erhöhen. Damit arbeiten in Nordrhein nun 18 Weiterbildungs- verbünde für die nachhaltige Förde- rung der Allgemeinmedizin.
Von den 110 Allgemeinmedizi- nern und 40 hausärztlich tätigen In- ternisten, die derzeit im Rheinisch- Bergischen Kreis niedergelassen sind, gehen viele bald in den Ruhe- stand. „Im Kammerbezirk Nord- rhein müssten bei 6 000 hausärzt- lich tätigen Kollegen jährlich 200 neue Ärzte nachrücken, um diese Lücke zu schließen“, sagte Dr. med.
Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, bei der Übergabe der Urkunden für den Weiterbildungsverbund. Derzeit lie-
ge die Zahl bei 100 Kollegen pro Jahr. Umso wichtiger seien nach- haltige Programme wie die haus- ärztlichen Weiterbildungsverbünde.
Die Partner im hausärztlichen Weiterbildungsverbund verpflich- ten sich zu einem gemeinsamen, verbindlichen Curriculum über die fünf Jahre der Weiterbildung. Feste Ansprechpartner und eine über al- le Abschnitte gesicherte Vergütung sind weitere Pluspunkte der Weiter- bildung zum Hausarzt im Rhei- nisch-Bergischen Kreis. hil
MITTELHESSEN
Neues Konzept für den Bereitschaftsdienst
Um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen Mittelhessens zu verbessern, haben niedergelasse- ne Ärztinnen und Ärzte sowie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen zusammen mit der Johanni- ter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Gießen, ein neues Konzept entwi- ckelt. Ziel ist es, die Dienstbelas- tung im ärztlichen Bereitschafts- dienst zu reduzieren und damit die Niederlassung in freier Praxis attrak-
tiver zu machen. „Dazu wollen wir bereits vorhandene Strukturen und Ressourcen konsequent nutzen und die Organisationsabläufe parallel verbessern“, erklärte der stellvertre- tende Vorsitzende der KV Hessen, Dr. med. Gerd Zimmermann.
So werden sämtliche Anrufe aus dem Bereich des ärztlichen Bereit- schaftsdienstes durch eigens hierfür geschultes Personal entgegenge- nommen. Anschließend stellt die
Johanniter-Unfall-Hilfe dem dienst- habenden Arzt einen ausgebildeten Assistenten mit Fahrzeug zur Seite.
Dieser fahre den Arzt, übernehme alle organisatorischen Arbeiten und unterstütze diagnostische und the- rapeutische Maßnahmen beim Pa- tienten, so dass sich der Arzt auf die medizinische Versorgung konzen- trieren könne, erläuterte Zimmer- mann. Die neue Versorgungskoope- ration startete am 1. Februar. hil
SACHSEN-ANHALT
Der Nachwuchs macht sich rar
In der Ärztekammer Sachsen-An- halt waren zum 31. Dezember 2010 10 940 Ärztinnen und Ärzte gemel- det. „Damit hat sich die Zahl der Kammermitglieder um 202 gegen- über dem Vorjahr erhöht. Die Zahl der berufstätigen Ärzte ist ebenfalls gestiegen – um 118 Ärzte auf nun- mehr 8 251. Drei Viertel der Medi- ziner im Land sind berufstätig“, er- klärte Kammerpräsident Dr. med.
Henning Friebel. In der ambulanten Versorgung waren zum Stichtag
3 259 Ärzte tätig, 16 weniger als im Jahr zuvor. Im stationären Bereich arbeiteten 4 544 Mediziner (plus 130). In Körperschaften und Behör- den waren 309 und in sonstigen Be- reichen 139 Ärzte beschäftigt.
Die Ärzte im Land werden im- mer älter. Lag der Anteil der über 50-Jährigen landesweit 2001 noch bei 39,42 Prozent, ist er im Jahr 2005 auf 44 Prozent angewachsen und Ende 2010 auf 50,67 Prozent.
Demgegenüber sank der Anteil der
unter 39-jährigen Ärzte von 34,34 Prozent im Jahr 2001 auf 27,64 Prozent im Jahr 2005 und auf 24,05 Prozent im Jahr 2010. Im vergange- nen Jahr haben sich 91 Mediziner in den Ruhestand verabschiedet, so dass nun 2 274 Ärzte als Rentner geführt werden.
Auf den ersten Blick ergebe sich aus dieser Statistik kein besonderer Handlungsbedarf, analysierte Kam- merpräsident Friebel: „Wenn wir aber genauer hinschauen, müssen wir erkennen, dass der Anteil der jungen Ärzte kontinuierlich sinkt.
Diese Ärzte fehlen, um die Lücken in der Alterspyramide der Ärzte- schaft auszugleichen.“ WZ
B E R U F
[98] Deutsches Ärzteblatt