Wirtschaftsmathematik
Vorkurs
Sabine H¨olscher, M.Sc.
27. Februar 2021
Organisatorisches
Ansprechpartner f¨ur die Veranstaltung:
Sabine H¨olscher, M.Sc.
s.hoelscher@uni-hohenheim.de
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 2 / 109
Organisatorisches
Literaturempfehlung:
Purkert, Walter (2014): Br¨uckenkurs Mathematik f¨ur Wirtschaftswissenschaftler, 8. Auflage, 978-3-8348-1932-1
Gliederung der Veranstaltung (1/2)
Kapitel 1 und 2 sollen im Vorkurs behandelt werden:
1 Das Rechnen mit reellen Zahlen Grundregeln des Rechnens
Rechnen mit Ungleichungen und Betr¨agen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen Potenzen
Wurzeln Logarithmen
Weitere Typen von Gleichungen
3 Funktionen Grundbegriffe
Elementare Funktionen Eigenschaften von Funktionen Beispiele ¨okonomischer Funktionen
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Gliederung der Veranstaltung (2/2)
4 Differentialrechnung
Begriff und Bedeutung der Ableitung
Differentationsregeln und h¨ohere Ableitungen
Untersuchung des Verhaltens von Funktionen mittels ihrer Ableitungen
Anwendungen in den Wirtschaftswissenschaften
5 Finanzmathematik
Zahlenfolgen und Reihen
Proportionen und Prozentrechnung Zins- und Zinseszinsrechnung Renten- und Tilgungsrechnung Kurs- und Renditenrechnung
1 Das Rechnen mit reellen Zahlen Grundregeln des Rechnens
Rechnen mit Ungleichungen und Betr¨agen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen
3 Funktionen
4 Differentialrechnung
5 Finanzmathematik
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Der Bereich der reellen Zahlen
Zahlen k¨onnen je nach Art einem oder mehreren Zahlenbereichen zugeordnet werden
Zahlenbereiche sind Mengen, die Zahlen einer Sorte enthalten Wir unterscheiden zwischen nat¨urlichen, ganzen, rationalen und reellen Zahlen
Der Bereich der reellen Zahlen
Nat¨urliche Zahlen N
I Alle positiven Zahlen sowie die Null
I N={0,1,2,3, ...}
Ganze Zahlen Z
I Nat¨urliche Zahlen sowie negative Zahlen
I Z={...,−3,−2,−1,0,1,2,3, ...}
Rationale ZahlenQ
I Ganze Zahlen sowie alle Br¨uche aus ganzen Zahlen
I Q={ab |a sei eine ganze Zahl, b sei eine nat¨urliche Zahl undb6= 0}
Reelle Zahlen R
I Rationale Zahlen sowie irrationale Zahlen
I Irrationale Zahlen:
F K¨onnen nicht als Bruch zweier ganzer Zahlen dargestellt werden
F Unendlich lange Dezimalzahlen, z.B.√
2 = 1,4142...
I Reelle Zahlen umfassen somit alle positiven und negativen Bruchzahlen sowie alle Wurzeln
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Rechenregeln
Mit den reelen Zahlen Rsind die vier Grundrechenarten (mit Ausnahme der Division durch Null) uneingeschr¨ankt durchf¨uhrbar Es existieren einige Gesetzm¨aßigkeiten, die f¨ur das sichere Rechnen bekannt sein m¨ussen, dazu z¨ahlen insbesondere folgende Gesetze:
I Kommutativgesetz
I Assoziativgesetz
I Distributivgesetz
Kommutativgesetz
Auch Vertauschungsgesetz genannt Kommutativgesetz der Addition:
a+b=b+a (1)
Kommutativgesetz der Multiplikation:
a·b=b·a (2)
Es ist gleichg¨ultig, in welcher Reihenfolge man eine Addition oder Multiplikation vornimmt
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Kommutativgesetz
1 x+y+a+ 5 = 5 +x+a+y =...
2 Das Kommutativgesetz wird h¨aufig zum Zusammenfassen
gleichnamiger Terme verwendet: 2 +x+a+ 5 +a+ 3x= 4x+ 2a+ 7
3 cde =dec =ecd
Assoziativgesetz
Assoziativgesetz der Addition:
(a+b) +c =a+ (b+c) (3)
Assoziativgesetz der Multiplikation:
(a·b)·c =a·(b·c) (4) Bei drei reellen Zahlen ist gleichg¨ultig, ob man zuerst die ersten beiden addiert und dann die dritte hinzuf¨ugt oder ob man die erste zur vorher bestimmten Summe der beiden letzten addiert (das gleiche gilt f¨ur die Multiplikation)
Bei Addition und Multiplikation k¨onnen Klammern somit beliebig gesetzt werden
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Distributivgesetz
Distributivgesetz:
a·(b+c) =a·b+a·c (5) Verbindung zwischen den Operationen Addition und Multiplikation Regel f¨ur das Multiplizieren eines Faktors mit einer Summe
Der Faktor muss mit jedem Glied der Summe multipliziert werden und die entstehenden Produkte m¨ussen addiert werden
Ausmultiplizieren
Das Ausmultiplizieren erfolgt auf der Basis des Distributivgesetzes Beim Ausmultiplizieren zweier in Klammern stehender Summen muss man jedes Glied der einen Klammer mit jedem Glied der anderen Klammer multiplizieren und alle so entstehenden Produkte addieren
(a+b)·(c+d) =ac +ad+bc+bd (6)
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Ausklammern
Wenn ein Faktor in jedem Glied einer Summe auftritt, so kann dieser Faktor ausgeklammert werden.
ab+ac =a(b+c) (7)
Vorzeichenregeln
Zu jeder Zahl a kann man die zugeh¨orige entgegengesetzte Zahl -a finden
Die Summe einer Zahl und ihrer entgegengesetzten Zahl ergibt gerade Null
a+ (−a) = 0 (8)
Es gelten folgende Vorzeichenregeln:
−(−a) =a (9)
−a= (−1)·a=a·(−1) (10)
(−a)·b=a·(−b) =−(ab) =−ab (11)
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Ubungsaufgaben zu den Rechengesetzen ¨
Siehe ¨Ubungsskript
Binomische Formeln
Erste binomische Formel:
(a+b)2 = (a+b)(a+b) =a2+ab+ab+b2
(a+b)2 =a2+ 2ab+b2 (12)
Zweite binomische Formel:
(a−b)2=a2−2ab+b2 (13) Dritte binomische Formel:
(a+b)(a−b) =a2−b2 (14)
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Vorzeichenregeln bei Klammerausdr¨ ucken
Wird eine geklammerte Summe subtrahiert, so kann man die
Klammer weglassen, muss aber bei jedem Summanden das Vorzeichen umkehren
−(a+b) =−a−b (15)
−(a−b) =−a+b (16)
−(−a+b) =a−b (17)
Ubungsaufgaben zu Binomischen Formeln, ¨ Klammerausdr¨ ucken und Vorzeichenregeln
Siehe ¨Ubungsskript
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Bruchrechnung: Multiplikation und Division von Br¨ uchen
Man multipliziert Br¨uche, indem man die Z¨ahler und Nenner jeweils multipliziert:
a b ·c
d = ac
bd (18)
Man dividiert einen Bruch durch einen zweiten Bruch, indem man den ersten Bruch mit dem Kehrwert des zweiten Bruches multipliziert:
a b c d
= a b ·d
c = ad
bc (19)
Bruchrechnung: Multiplikation von Br¨ uchen mit einer Zahl
Man multipliziert einen Bruch mit einer Zahl, indem man den Z¨ahler mit dieser Zahl multipliziert und den Nenner unver¨andert l¨asst:
a· c d = ac
d (20)
Die Regel kann auch von rechts nach links gelesen werden: man kann einen Faktor aus dem Z¨ahler eines Bruches vor den Bruch schreiben (benutzt man z.B. zum Ausklammern)
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Division von Br¨ uchen durch eine Zahl
Man dividiert einen Bruch durch eine Zahl, indem man den Nenner mit dieser Zahl multipliziert und den Z¨ahler unver¨andert l¨asst:
a b :c =
a b
c = a
bc (21)
Man dividiert eine Zahl durch einen Bruch, indem man die Zahl mit dem Kehrwert des Bruches multipliziert:
a: c d = a
c d
=a·d c = ad
c (22)
Br¨ uche k¨ urzen
Hat ein Bruch im Z¨ahler und Nenner einen gemeinsamen Faktor, so kann dieser Faktor weggelassen werden:
ac bc = a
b (23)
Das heißt: in einem Bruch kann man Z¨ahler und Nenner mit demselben Faktor multiplizieren, ohne den Wert des Bruches zu ver¨andern
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Vorzeichenregeln f¨ ur Br¨ uche und Erweitern mit -1
Die erste Vorzeichenregel ergibt sich aus den Regeln zur Multiplikation von Br¨uchen mit einer Zahl:
−a
b = (−1)·a
b = (−1)a b = −a
b (24)
Durch die Erweiterung mit (-1) erh¨alt man weitere Vorzeichenregeln:
−a
b = (−1)(−a) (−1)b = a
−b (25)
a
b = (−1)(a) (−1)b = −a
−b (26)
Addition und Subtraktion gleichnamiger Br¨ uche
Gleichnamige Br¨uche sind Br¨uche, die den gleichen Nenner haben Gleichnamige Br¨uche werden addiert oder subtrahiert, indem man ihre Z¨ahler addiert bzw. subtrahiert und den gleichnamigen Nenner
unver¨andert l¨asst.
a c + b
c = a+b
c (27)
a c − b
c = a−b
c (28)
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Addition und Subtraktion ungleichnamiger Br¨ uche
Ungleichnamige Br¨uche sind Br¨uche, die nicht den gleichen Nenner haben
Addition und Subtraktion ungleichnamiger Br¨uche, indem die Br¨uche gleichnamig gemacht werden
Br¨uche k¨onnen durch passendes Erweitern gleichnamig gemacht werden
a b + c
d = ad bd + bc
bd = ad+bc
bd (29)
(30)
Analog wird bei mehr als zwei Br¨uchen verfahren:
a x −b
y −c
z = ayz−bxz−cxy
xyz (31)
Addition und Subtraktion ungleichnamiger Br¨ uche
Oft ist es nicht g¨unstig, als Hauptnenner das Produkt aller
vorkommenden Nenner zu w¨ahlen, weil dadurch der Rechenaufwand unn¨otig vergr¨oßert wird
F¨ur die Bildung des Hauptnenners merken wir uns:
I Man sucht einen Ausdruck, in dem alle beteiligten Nenner als Faktoren vorkommen
I Erweitert wird ein bestimmter Bruch der zu berechnenden Summe oder Differenz dann gerade mit dem Teil des Hauptnenners, der den Nenner des zu behandelnden Bruchs zum Hauptnenner erg¨anzt
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Ubungsaufgaben zur Bruchrechnung ¨
Siehe ¨Ubungsskript
Umformen von Gleichungen: Lineare Gleichungen
Terme
Einen Ausdruck in allgemeinen Zahlen bzw. in Variablen nennt man einen Term
Beispiele f¨ur Terme:
I Konkrete Zahlen: 16,−5,3
I a+b,y−7,(a−b)2
Mit Termen, die nicht f¨ur alle Werte der vorkommenden Variablen sinnvoll sind, darf man nur operieren, wenn man die Werte oder Wertekombinationen, f¨ur die der Ausdruck sinnlos wird, ausschließt
I Beispielsweise macht der folgende Term nur Sinn, wenn die Zahl 2 ausgeschlossen wird:
x−y
x2−4 (32)
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Umformen von Gleichungen: Lineare Gleichungen
Gleichungen
Eine Gleichheit von zwei Termen T1 und T2 nennt man Gleichung:
T1 =T2 (33)
H¨aufig m¨ussen solche Terme umgeformt werden, bspw. um sie nach einer darin vorkommenden Variablen aufzul¨osen
Es gibt erlaubte Umformungen von Gleichungen: Erlaubt bedeutet, dass von der durch Umformen entstandenen Gleichung wieder auf die urspr¨ungliche Gleichung geschlossen werden kann
Notation:
I Diese ¨Ubergangsm¨oglichkeit wird durch einen Doppelpfeil ausgedr¨uckt:⇔
I Man sagt, die alte und die neue Gleichung sind ¨aquivalent
Umformen von Gleichungen: Lineare Gleichungen
Erlaubte Umformungen: Addition und Subtraktion
Auf beiden Seiten einer Gleichung darf derselbe Term addiert oder subtrahiert werden:
T1 =T2 ⇔T1+T3 =T2+T3 (34) T1 =T2 ⇔T1−T3 =T2−T3 (35) Dabei gilt insbesondere:
T1=T2⇔T1−T2 = 0 (36)
I Man kann umgangssprachlich formuliert einen Term somit durch Minus auf die andere Seite schaffen
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Umformen von Gleichungen: Lineare Gleichungen
Erlaubte Umformungen: Multiplikation
Beide Seiten einer Gleichung d¨urfen mit demselben Term multipliziert werden, aber nur, wenn der Multiplikator nicht verschwindet:
T1 =T2 ⇔T1·T3 =T2·T3,wennT36= 0 (37) Die Einschr¨ankung bedeutet, dass die Operation f¨ur alle Werte bzw.
Wertkombinationen der inT3 vorkommenden Variablen erlaubt ist, f¨ur die T36= 0 gilt.
Umformen von Gleichungen: Lineare Gleichungen
Erlaubte Umformungen: Division
Beide Seiten einer Gleichung d¨urfen mit demselben Term dividiert werden, aber nur, wenn der Divisor nicht verschwindet:
T1=T2 ⇔ T1 T3 = T2
T3,wennT3 6= 0 (38) Die Einschr¨ankung bedeutet, dass die Operation f¨ur alle Werte bzw.
Wertkombinationen der inT3 vorkommenden Variablen erlaubt ist, f¨ur die T36= 0 gilt.
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Umformen von Gleichungen: Lineare Gleichungen
Aufbau linearer Gleichungen
Eine Gleichung mit einer unbekannten Gr¨oße x wird als linear bezeichnet, wenn man sie durch erlaubte Umformungen auf die folgende Gestalt bringen kann:
a·x =b,mita6= 0 (39)
I a und b fasst man dabei regelm¨aßig als gegebene Gr¨oßen auf, x die gesuchte (dies kann jedoch auch variieren)
I Die gesuchte Gr¨oße x kann durch folgende Umformung ermittelt werden:
x= b
a (40)
Ubungsaufgaben zu linearen Gleichungen ¨
Siehe ¨Ubungsskript
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 36 / 109
1 Das Rechnen mit reellen Zahlen Grundregeln des Rechnens
Rechnen mit Ungleichungen und Betr¨agen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen
3 Funktionen
4 Differentialrechnung
5 Finanzmathematik
Ungleichungen
Eine Ungleichung liegt vor, wenn der Term auf der Linken Seite gr¨oßer oder kleiner der Term auf der rechten Seite ist
Es gilt:
I Eine Zahl heißt positiv, wenna>0 gilt
I Eine Zahl heißt negativ, wenna<0 gilt
I a≤b(gelesen: a kleiner-gleich b) bedeutet:a<boder a=b
I a≥b(gelesen: a gr¨oßer-gleich b) bedeutet:a>bodera=b
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Ungleichungen
Es gilt:
I Ausa≤b unda≥bfolgt a=b
I a≤x≤bbedeutet, dass x zwischen a und b liegt, einschließlich der Grenzen
I a<x<bbedeutet, dass x zwischen a und b liegt, ausschließlich der Grenzen
I Die Kleiner-Beziehung (und die Gr¨oßer-Beziehung) sind transitiv, d.h.
ausa<bundb<c folgta<c
Ungleichungen - Rechengesetze
Addition und Subtraktion
Eine Ungleichung bleibt bestehen, wenn man auf beiden Seiten dieselbe Zahl addiert oder subtrahiert:
a<b ⇔a+c <b+c (41) a<b ⇔a−c <b−c (42)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 40 / 109
Ungleichungen - Rechengesetze
Multiplikation
Eine Ungleichung darf mit einer positiven Zahl multipliziert werden:
a<b ⇔ac <bc,wennc >0 (43) Wird eine Ungleichung mit einer negativen Zahl multipliziert, so muss das Ungleichheitszeichen umgekehrt werden:
a<b ⇔ac >bc,wennc <0 (44)
Ungleichungen - Rechengesetze
Division
Die Regeln zur Multiplikation k¨onnen auf die Division ¨ubertragen werden, denn Division durchd 6= 0 ist gleichbedeutend mit Multiplikation mit 1/d
Eine Ungleichung darf durch eine positive Zahl dividiert werden a<b ⇔a:c <b:c,wenn c >0 (45) Wird eine Ungleichung durch eine negative Zahl dividiert, so muss das Ungleichheitszeichen umgekehrt werden
a<b ⇔a:c >b:c,wenn c <0 (46)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 42 / 109
Ungleichungen - Rechengesetze
Kehrwerte
Sind die Seiten einer Ungleichung beide positiv oder beide negativ, so kann man auf beiden Seiten zum Kehrwert ¨ubergehen, wenn man das Ungleichheitszeichen umkehrt:
d.h. sind a, b beide positiv oder beide negativ, so gilt: aus a<b folgt
1 a > 1b
Ungleichungen - Rechengesetze
Alle Rechenregeln gelten auch f¨ur Ungleichungen vom Typ a≤b, a>b oder a≥b und f¨ur Terme mit mehreren Variablen
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Betr¨ age
Unter dem Betrag einer Zahl a (bezeichnet|a|, gelesen Betrag von a) versteht man den Abstand des Punktes a auf der Zahlengerade zum Punkt 0.
Der Abstand kann niemals negativ sein, d.h. |a| ≥0
|a|=
(a, wenna≥0
−a,wenna<0 (47)
Betr¨ age
Beim Verst¨andnis der Formel hilft es, sich zu verinnerlichen, dass bei negativem ader Ausdruck −apositiv wird (z.B. gilt−(−9) = 9) Also:−a ist positiv f¨ur a<0
Es gilt:
|a|=| −a| (48)
I Denn der Abstand vonazur Null ist aus Symmetriegr¨unden derselbe wie der Abstand von−azur Null, unabh¨angig davon, welche Zahlaist
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 46 / 109
Betr¨ age
Somit gilt auch:
|a−b|=|b−a| (49)
I Dennb−a=−(a−b)
|a−b|ist der Abstand vona und b auf der Zahlengerade
Ubungsaufgaben zu Ungleichungen und Betr¨ ¨ agen
Siehe ¨Ubungsskript
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 48 / 109
1 Das Rechnen mit reellen Zahlen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen Potenzen
Wurzeln Logarithmen
Weitere Typen von Gleichungen
3 Funktionen
4 Differentialrechnung
5 Finanzmathematik
Potenzen mit ganzzahligen Exponenten
Eine Potenz ist ein Produkta·a·...·aausngleichen Faktoren (n>1) Abk¨urzend schreibt man:
a·a·...·a
| {z }
nFaktoren
=an (50)
gelesen: a hoch n Bestandteile der Potenz:
I aheißt die Basis
I nheißt der Exponent a1 ista selbst
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 50 / 109
Rechenregeln
Addieren und Subtrahieren von Potenzen
Addieren und subtrahieren kann man Potenzen nur, wenn sie sowohl in der Basis als auch im Exponenten ¨ubereinstimmen
Ausdr¨ucke, in denen nur die Basis oder nur der Exponent
¨ubereinstimmen, alsoam±anoder an±bn, lassen sich nicht vereinfachen
Rechenregeln
Multiplikation von Potenzen mit gleichen Exponenten
Potenzen mit gleichen Exponenten werden multipliziert, indem man die Basen multipliziert und den Exponenten unver¨andert l¨asst
an·bn = (a·b)n (51) Denn:
an·bn=a·a·...·a
| {z }
nFaktoren
·b·b·...·b
| {z }
nFaktoren
= (ab)(ab)(ab)
| {z }
nFaktoren
= (ab)n
Somit gilt auch: Ein Produkt wird potenziert, indem man jeden Faktor potenziert und die entstehenden Potenzen miteinander multipliziert
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 52 / 109
Rechenregeln
Division von Potenzen mit gleichen Exponenten
Potenzen mit gleichen Exponenten werden dividiert, indem man die Basen dividiert und den Exponenten unver¨andert l¨asst
F¨ur b6= 0 gilt:
an
bn = a·a·...·a b·b·...·b = a
b ·a
b ·....· a b
| {z }
nFaktoren
= a
b
!n
(52)
Somit gilt auch: Ein Bruch wird potenziert, indem man Z¨ahler und Nenner potenziert und die entsprechenden Potenzen dividiert
Rechenregeln
Multiplikation von Potenzen mit gleicher Basis
Potenzen mit gleicher Basis werden multipliziert, indem man die Exponenten addiert
an·am=an+m (53)
Denn:
an·am =a·a·...·a
| {z }
nFaktoren
·a·a·...·a
| {z }
mFaktoren
= a·a·...·a
| {z }
n+mFaktoren
=an+m Die Regel kann auch anders herum verwendet werden, also z.B.
a12=a7·a5
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 54 / 109
Rechenregeln
Division von Potenzen mit gleicher Basis Die Basisa sei 6= 0. Dann gilt:
an am =
nFaktoren
z }| { a·a·...·a a·a·...·a
| {z }
mFaktoren
(54)
Abh¨angig davon, ob n<m,n >m odern=mgilt, kann der Ausdruck durch K¨urzen vereinfacht werden
Rechenregeln
Potenzieren einer Potenz
Eine Potenz wird potenziert, indem die Exponenten multipliziert werden
Denn:
(an)m=an·an·...·an
| {z }
mFaktoren
=an+n+...+n (55)
Im Exponenten stehenm Summandenn, der Exponent entspricht also n·m
(an)m =an·m (56)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 56 / 109
Erweiterung auf ganzzahlige Exponenten
Bisher nur Exponenten mit nat¨urlichem Exponenten (gr¨oßer 0) Soll die Regel aamn =an−m ganz allgemein gelten (also auch f¨ur n≤m) m¨ussen Potenzen mit den Exponenten 0 und negativen Zahlen erkl¨art werden
Potenzen mit Exponent Null
F¨ur jede nichtverschwindende Basis hat die Potenz mit dem Exponenten 0 den Wert 1
F¨ur a6= 0 gilt:
a0= 1 (57)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 58 / 109
Potenzen mit negativen Exponenten
F¨ur a6= 0 gilt:
a−n= 1
an (58)
Somit gelten die Rechenregeln f¨ur Potenzen unver¨andert f¨ur ganzzahlige Exponenten
Ubungsaufgaben zu Potenzen ¨
Siehe ¨Ubungsskript
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 60 / 109
1 Das Rechnen mit reellen Zahlen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen Potenzen
Wurzeln Logarithmen
Weitere Typen von Gleichungen
3 Funktionen
4 Differentialrechnung
5 Finanzmathematik
Potenzen mit gebrochenem Exponenten
Begriff der Wurzel
Die n-te Wurzel aus b≥0 (geschrieben √n
b) ist diejenige nichtnegative Zahl a, deren n-te Potenz b ergibt
Die Aufl¨osung vonan=b (b 6= 0 vorausgesetzt) nach a liefert also a=√n
b
F¨ur b≥0 gilt somit:
an=b ⇔a= n
√
b (59)
I bheißt der Radiant
I nheißt der Wurzelexponent
I aheißt der Wurzelwert
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 62 / 109
Potenzen mit gebrochenem Exponenten
Beispiel zum Begriff der Wurzel: Zinseszinsrechnung
Jemand hat 13.000 Euro bei einem ¨uber die gesamte Laufzeit unver¨anderten Zinssatz angelegt
Der Betrag ist in 6 Jahren auf 16.929,38 Euro angewachsen Wie hoch war der Zinssatz p?
I Nach der Zinseszinsformel gilt:
16.929,38 =13.000·q6 (60)
q6=16.929,38
13.000 = 1,30226 (61)
I Gesucht istq
p6
1,30226 = 1,045 (62)
I Der Zinssatz p betr¨agt 4,5%
Potenzen mit gebrochenem Exponenten
Weiteres zu Wurzeln
Das Wurzelziehen wird auch Aufl¨osung nach der Basis genannt und ist die Umkehrung des Potenzierens
Es gilt:
I (√n
b)n=b, f¨urb≥0
I n
√1 = 1, da 1n= 1, f¨ur jedesn
I n
√0 = 0, da 0n= 0, f¨urn6= 0
I 1
√
b=b, dab1=b, f¨urb≥1 Bei der Quadratwurzel, also √2
a, l¨asst man gew¨ohnlich den Exponenten weg und schreibt √
a
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Potenzen mit gebrochenem Exponenten
Potenzen mit gebrochenem Exponenten sind eine andere Schreibweise f¨ur Wurzeln
F¨ur a≥0 gilt:
amn =√n
am (63)
an1 =√n
a (64)
Wurzelgesetze
Die Wurzelgesetze ergeben sich direkt aus den Potenzgesetzen Wurzeln d¨urfen nur addiert oder subtrahiert werden, wenn Radikand und Wurzelexponent ¨ubereinstimmen
Multiplikation und Division von Wurzeln mit gleichem Exponenten:
√n
a·√n b= n
√
ab (65)
√n
a
√n
b = n ra
b (66)
Wurzel ziehen unter einer Wurzel:
m
q
√n
a= mn√ a= n
q
√m
a (67)
Die weiteren Potenzgesetze werden bei Wurzeln angewendet, indem die Wurzeln in Potenzen umgeschrieben werden
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 66 / 109
Ubungsaufgaben zu Wurzelgesetzen ¨
Siehe ¨Ubungsskript
1 Das Rechnen mit reellen Zahlen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen Potenzen
Wurzeln Logarithmen
Weitere Typen von Gleichungen
3 Funktionen
4 Differentialrechnung
5 Finanzmathematik
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 68 / 109
Logarithmen
Wozu ben¨otigt man Logarithmen?
Beispiel aus der Zinseszinsrechnung: Wie lange muss man 10.000 Euro zu 5,1% anlegen, um 16.000 Euro zu erhalten?
16.000 = 10.000·1,051n (68) Um zur gesuchten Gr¨oße n zu gelangen, muss die Gleichung nach n aufgel¨ost werden
Allgemein gesprochen werden Logarithmen ben¨otigt, um Gleichungen der Form an=b nach n aufzul¨osen
Logarithmen
Denjenigen Exponenten n, mit dem man die Basis a potenzieren muss, um b zu erhalten, nennt man Logarithmus von b zur Basis a man schreibtn =logab, gesprochen Logarithmus von b zur Basis a Dabei sind a und b positiv und es gilta6= 0
Folgende Gleichungen sind somit ¨aquivalent:
an=b⇔n=logab (69) Die Definition des Logarithmus kann auch folgendermaßen
beschrieben werden:
alogab=b (70)
loga(an) =n (71)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 70 / 109
Ubungsaufgaben zu Logarithmen ¨
Siehe ¨Ubungsskript
Nat¨ urliche Logarithmen
Von besonderer Bedeutung in der angewandten Mathematik ist der nat¨urliche Logarithmus zur Basis e
e ist eine irrationale Zahl, e=2,7182818 es gilt:
elnb =b (72)
lnen=n (73)
Auf dem Taschenrechner findet sich f¨ur die nat¨urlichen Logarithmen die Taste LN
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 72 / 109
Zehnerlogarithmen
Auch die Logarithmen zur Basis 10 werden h¨aufig verwendet Dabei l¨asst man die Angabe der 10 h¨aufig weg, d.h.
log10b=logb=lgb es gilt:
10logb =b (74)
log10n=n (75)
Auf dem Taschenrechner findet sich f¨ur die Zehnerlogarithmen die Taste LOG
Ermittlung von Logarithmen mit Hilfe der Zehnerlogarithmen
Um logab mit Zehnerlogarithmen zu l¨osen, muss der Ausdruck umgeformt werden
Es gelten:
alogab =b (76)
10loga =a (77)
Setzt man 77 in 76 f¨ur a ein, so ergibt sich folgender Ausdruck:
b= (10loga)logab (78) Gem¨aß den Potenzgesetzen kann dies umgeschrieben werden zu:
b= 10loga·logab (79)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 74 / 109
Ermittlung von Logarithmen mit Hilfe der Zehnerlogarithmen
Außerdem gilt:b = 10logb
Die Exponenten k¨onnen gleichgesetzt werden:
loga·logab =logb (80)
⇔logab= logb
loga (81)
Mit Hilfe dieser Gleichung kannan=b nach n aufgel¨ost werden:
an=b =⇒n= logb
loga (82)
Ermittlung von Logarithmen mit Hilfe der Zehnerlogarithmen
Unser Ausgangsbeispiel kann nun gel¨ost werden: Wie lange muss man 10.000 Euro zu 5,1% anlegen, um 16.000 Euro zu erhalten?
16.000 = 10.000·1,051n (83)
1,051n= 1,6 =⇒n= log1,6
log1,051 = 9,45 Jahre (84)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 76 / 109
Ubungsaufgaben zu Logarithmen ¨
Siehe ¨Ubungsskript
Logarithmusgesetze
Der Logarithmus eines Produktes ist gleich der Summe der Logarithmen der einzelnen Faktoren
loga(uv) =logau+logav (85) Dies gilt allgemein auch f¨ur mehr als zwei Faktoren:
loga(u1u2...un) =
n
X
k=1
logauk (86)
Entsprechend gilt:
loga(u:v) =logau−logav (87) Außerdem gilt f¨ur jede beliebige reelle Zahl:
logaux =x·logau (88)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 78 / 109
1 Das Rechnen mit reellen Zahlen
2 Potenzen, Wurzeln, Logarithmen Potenzen
Wurzeln Logarithmen
Weitere Typen von Gleichungen
3 Funktionen
4 Differentialrechnung
5 Finanzmathematik
Weitere ¨ aquivalente Umformungen
Potenzieren einer Gleichung bei Potenzen mit gleicher Basis
Beide Seiten einer Gleichung d¨urfen zur selben positiven Basis a (a6= 1) potenziert werden
Sind zwei Potenzen mit gleicher positiver Basisa (a6= 1) gleich, so sind auch die Exponenten gleich
F¨ur a>0,a6= 1gilt:
T1 =T2 ⇐⇒aT1 =aT2 (89)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 80 / 109
Weitere ¨ aquivalente Umformungen
Logarithmieren einer Gleichung
Beide Seiten einer Gleichung d¨urfen, sofern beide Seiten positiv sind, zur selben positiven Basis (6= 1) logarithmiert werden.
F¨ur a>0,a6= 1gilt:
T1=T2⇐⇒logaT1 =logaT2 (90)
Weitere ¨ aquivalente Umformungen
Potenzieren und Wurzel ziehen einer Gleichung mit Potenzen/Wurzeln mit ungleicher Basis
Die n-te Potenz bilden oder die n-te Wurzel ziehen ist bei ungeradem n erlaubt
T1 =T2⇐⇒T1n=T2n (91) T1 =T2 ⇐⇒pn
T1 =pn
T2 (92)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 82 / 109
Weitere ¨ aquivalente Umformungen
Warum ist potenzieren und radizieren nicht uneingeschr¨ankt m¨oglich?
Gegenbeispiel:
x−1 = 7 (93)
⇔x = 8 (94)
(x−1)2 = 72 (95)
x1 = 8 (96)
x2=−6 (97)
Die potenzierte Gleichung weist zwei L¨osungen auf und ist somit nicht mehr eindeutig l¨osbar
Weitere ¨ aquivalente Umformungen
F¨ur das potenzieren und radizieren mit geradem Exponenten gilt:
Soll bei ungleicher Basis eine Gleichung potenziert oder radiziert werden, so muss beachtet werden, dass beim Potenzieren mit geradem Exponenten Vorzeichen verloren gehen k¨onnen
Außerdem entstehen beim Radizieren mit geradem Wurzelexponenten ausT1n =T2n zwei Gleichungen
T1n=T2n⇐⇒T1=T2 oder T1 =−T2 (98)
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 84 / 109
Weitere ¨ aquivalente Umformungen
Produkt verschiedener Terme = 0
Ein Produkt von reellen Zahlen ist genau dann gleich Null, wenn mindestens einer der Faktoren gleich Null ist
T1·T2·...·Tn= 0⇐⇒T1= 0 oder T2= 0 oder ...oderTn= 0 (99) Hat eine Gleichung die Gestalt Produkt verschiedener Terme = 0, so erh¨alt man die L¨osung, indem man die Terme einzeln gleich Null setzt und diese Gleichung l¨ost
Ubungsaufgaben zu weiteren ¨ ¨ aquivalenten Umformungen
Siehe ¨Ubungsskript
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 86 / 109
Quadratische Gleichungen
Quadratische Gleichungen sind Gleichungen, in denen die Unbekannte in der zweiten Potenz, aber in keiner h¨oheren Potenz vorkommt Jede quadratische Gleichung kann man durch ¨aquivalentes Umformen auf folgende Form bringen:
x2+px+q= 0 (100)
Um quadratische Gleichungen zu l¨osen, muss folgende L¨osungsformel angewendet werden:
x1,2=−p 2 ±
r p
2 2
−q (101)
Quadratische Gleichungen
Gilt (p2)2−q>0, so existieren zwei verschiedene reelle L¨osungen Gilt (p2)2−q= 0, so fallen die beiden reellen L¨osungen zusammen und es giltx1=x2 =−p2
Gilt (p2)2−q<0, so hat die Gleichung keine reelle L¨osung
Um eine quadratische Gleichung zu l¨osen, muss diese also erst in die Grundform gebracht werden, um die L¨osungsformel anzuwenden
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 88 / 109
Wurzelgleichungen
Wurzelgleichungen sind Gleichungen, in denen die gesuchte Gr¨oße im Radianden von Wurzeln vorkommt
Um die Gleichung zu l¨osen, muss die Wurzel isoliert und durch Potenzieren aufgel¨ost werden
Falls man die Gleichung durch potenzieren mit geradem Exponenten gel¨ost hat, muss man anschließend ¨uberpr¨ufen, ob die gefundene L¨osung tats¨achlich die Ursprungsgleichung l¨ost
Exponential- und Logarithmengleichungen
Exponentialgleichungen sind Gleichungen, bei denen sich die Unbekannte im Exponenten einer Potenz befindet
Die einfachste Form der Exponentialgleichung ax =b haben wir bereits durch Logarithmieren gel¨ost: x= logbloga
Auch kompliziertere Exponentialgleichungen werden durch Logarithmieren gel¨ost
Bei Logarithmengleichungen kommt die Unbekannte unter dem Logarithmus vor
Man versucht Logarithmengleichungen durch Potenzieren mit der Basis des vorkommenden Logarithmus zu l¨osen
Sabine H¨olscher, M.Sc. Wirtschaftsmathematik 27. Februar 2021 90 / 109
Ubungsaufgaben zu weiteren Gleichungstypen ¨
Siehe ¨Ubungsskript