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14 Betriebswirtschaftliche Informationstagung

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Betriebswirtschaftliche Informationstagung 1980

14

Schriftenreihe der Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik FAT CH-8355 Tänikon TG Comptes-rendus de la station fädärale de recherches d'äconomie d'entreprise et de gänie rural

CH-8355 Tänikon TG Reports of the Swiss Federal Research Station for Farm Management and Agricultural Engineering CH-8355 Tänikon TG

1981

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Betriebswirtschaftliche Informationstagung 1980

Mit Beiträgen von:

K. Hostettler Dr..R. DüttWeiler R. Steinmann ft Matasci-Brüngger Dr. E. Dettwiler Dr. J. Hilfiker

A. Schönenberger / E. Näf

F. Spielmann IM. Schaerer / H. Ammann, Dr. P. Faessler

Gesamtredaktion: Dr. E. Dettwiler

Herausgegeben von der

Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik, CH-8355 Tänikon TG

1981

(3)

Vbrwort

Wie an früheren betriebswirtschaftlichen Informationstagungen der FAT wurde auch mit der Tagung vom 28./29. August 1980 versucht, einem grös- igeren Kreis betriebswirtschaftlich interessierter Vertreter aus Lehre, Beratung und Praxis einen Ueberblick über die Arbeiten unserer Sektion Betriebswirtschaft zu vermitteln. Dabei ging es nicht in erster Linie um die Abhandlung und Vertiefung eines mehr oder weniger einheitlichen Ge- neralthemas. Vielmehr lag uns daran, die Tagungsteilnehmer über das brei- te Spektrum von Arbeiten zu orientieren, denen im Rahmen unserer betriebs- wirtschaftlichen Forschung eine sjezifische Aktualität zukommt. Zum Teil sind unsere Forschungsprojekte von agrarpolitischen Entwicklungen indu- ziert, zum Teil basieren sie auf konkreten Aufträgen, und' schliesslich handelt es sich zum Teil um vertiefte Studien zur Beantwortung aktuel- ler Einzelfragen. Ganz besonderen Wert legen wir aber auch auf Bekannt- gabe' von Ergebnissen aus dem praktischen Anwendungsbereich. Unsere Sek- tion Betriebswirtschaft pflegt einen intensiven und direkten Kontakt mit der landwirtschaftlichen Praxis aus der Ubberzeugung, dass dadurch unse- re Arbeiten befruchtet, lebendig gestaltet und sogar - mindestens par- tiell - messbar werden.

Neben rein betriebswirtschaftlichen Beiträgen standen auch arbeitswirt- schaftliche und landtechnische Themen zur Diskussion. Dabei versuchten wir darauf hinzuweisen, wie sehr durch technische Gegebenheiten und Lö- sungen betriebswirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst werden können.

Landtechnische Massnahmen und Vorgänge müssen aber auch in sich wirt- schaftlich überprüft werden, wenn sie im Sinne einer brauchbaren-Verfah- renstechnik in den landwirtschaftlichen Betrieb eingegliedert werden sol- len.

Mit der Vielfalt der Themen, die an der Tagung 1980 zur Darstellung ge- bracht wurden, hoffen wir, den. Tagungsteilnehmern und den Lesern unserer Schriftenreihe Denkanstösse in verschiedener RiChtung geben zu können.

Dabei versuchten wir, auf der Ebene der Mikroökonomie zu bleiben und ag- rarpolitische Schlussfolgerungen den dafür Berufenen zu überlassen.

Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik

Der Direktor:

Dr. P. Faessler

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-3

Tnhpitsverzeichnis Seite

Der Einfluss des Standortes auf das Betriebsergebnis 5 K. Hosettler

Der Betriebskataster - ein Diskussionsbeitrag 25

Dr. R. Duttweiler

Wirtschaftlichkeit des biologischen Landbaus - erste provi-

sorische Ergebnisse eines Betriebspartnervergleiches 57

R. Steinmann

Richtzahlen für die Berechnung des Arbeitszeitbedarfes im

bäuerlichen Haushalt 105

R. Mätasci-Brüngger

Der bäuerliche Familienbetrieb der Gegenwart 123

Dr. E. Dettwiler

Rindviehmast auf betriebseigener Futterbasis 155

Dr. J. Hilfiker

Global-Arbeitsvoranschlag 185

A. Schönenberger/E. Näf

Erfolgreiche Anpassungsmassnahmen eines Anstaltsbetriebes

am Beispiel des Gutsbetriebes Realta, Kanton Graubünden 191

F. Spielmann/M. Schaerer/H. Ammann

Ein Schweizerisches Entwicklungsprojekt zur Abklärung und Lösung struktureller, technischer und sozio-ökonomischer

Probleme in der Landwirtschaft von Honduras 221 Dr. P. Faessler

Zusammenfassung 249

R6sume 255

6.81 600 12521

(5)

Der Einfluss des Standortes' auf das Betriebsergebnis

Erste Resuliate einer Untersuchung von Buchhaltungsdaten mit Hilfe von Boden- und Klimaeignungskarten

K. *ostettler

1. Grundlagen, 1.1 Uebersicht

Ziel dieser Untersuchung iste0,, anhand von Angaben 'über Klima und Boden Schlüsse über den Einfluss: des' Standortes auf das wirtschaftliche Ergeb—

nis von Iandwirtschaf.tSbetrieben zu ziehen. Als drundiagen stehen uns die 'Date:lime Ergebnisseyon.Uber 3000 Buchhaltungsbetrieben zur Verfügung,

die für die .zentrale Auswertung an die FAT geliefert'wurden. Die Angäben über das Klima stammen aus den "Klimapignungskarten für die Landwirtschaft in der Schweiz" im Massstab 1:200'000, herausgegeben im Jahre 1977., Daten übdr den Boden wurden der "Bodeneignungskarte der Schweiz", Massstab eben- falls 1:200.'000, entnommen. Die Bodeneignungskerte ist erst Mitte 1980 er- schienen. Sie stand uns aber in der Form durchsichtiger Folien Seit Mitte

1979, zur Verfügung.

Mit Hilfe der Boden- und klimaeignungskarten ermittelten die landwirt- schaftliehen BuchStellen für jeden Betrieb die zugehörige Boden- 'und Kli- mazone.

1.2 Die Elimaeignungskarte

Dieklimaeignungekarte unterteilt die landwirtschaftlich nutzbaren Flä- chen der Schweiz in 20 Eignungszonen. Einteilungskriterien sind die Tempe- ratur- und Niederschlagsverhältnisse. Es werden sieben Wärmestufen unter- schieden. Sie werden mit Buchstaben bezeichnet. Der Buchstabe A steht für 'die wärmste Stufe, der Buchstabe G für die kälteste. Die Wärmestufen sind in sechs Feuchtigkeitsstufen unterteilt. Diese werden durch,Zahlen,ausge- drückt. Eine 1 bedeutet ein sehr trockenes Klima, eine 5 ein sehr fpuch7

(6)

— 6 —

tea. lie.6 steht Tür das typisch südschweizerische Klima Mit starken Nie- derschlägen, aber auch ausgeprägten Trockenperioden. Von der Wärmestufe ö an sind jeweils verschiedene Feuchtigkeitsstufen zusammengefasst. Zone 01-4 umfasst zum Beispiel die Feuchtigkeitsstufen 1-4. Für die kältesten Wärmestufen F und G werden keine Feuchtigkeitsstufen mehr unterschieden. , Abbildunil gibt eine Uebersicht über die verschiedenen Klimazonen.

deutsche und welsche Schweiz Südschweiz

trocken feucht feucht mit

Trockenperio'den

Al AZ A3 A4 .A5 A6 B1 ,32 B3 34, B5 ' 36

" C1-4 C5,6

»1-4 _P51, 6

E4-3 E4 -1- e.

F , ,

G i

Abnehmende Tempelehg

Abbildung 1: Uebersicht über die der Klimaeignungskarte zugrunde liegen- .den Klimazonen nach Temperatur- Und Niederschlagsverhält-

nissen

Die Unterteilung däs Klimas in 20 versöhiedene Zonen nach Wärme- und Feuchtigkeitsverhältnissen erfolgte nicht willkürlich, sondern soll' Zo- nen gleichartiger Eignung für Getreide-, Kartoffel- und Futterbau gegen- einander abgrenzen. Die Zone A2 ist zum Beispiel für Ackerbau, vor allem Getreidebau, besonders geeignet, die Zone A5 vor allem für Naturfutter- bau. Bei den Niederschlagsverhältnissen wird nicht die absolute Regenmen- ge berücksichtigt, sondern die Anzahl von Perioden, welche im Durchschnitt der Jahre durch übergrosse Trockenheit oder Feuchtigkeit die Entwicklung der Kulturen beeinträchtigen. Erfahrungsgemäss sind zum Beispiel in ei- nem für Getreidebau zu feuchten Klima in günstigen Ja4ren gute Ernten durchaus mögliCh, nur sind günstige Getreidejahre selten. Wir können 'des- halb bei der Prüfung des' Klimaeinflusses auf die Naturalerträge nicht auf die Ergebnisse. eines einzigen Jahres abstellen, sondern sollten eine mög- lichst länge Zeitdauer untersuchen.

(7)

1.3 Die Bodeneignungskarte

Die Bodeneignungskarte unterscheidet in 25 Gruppen insgesamt 141 verschie- dene' Bodenzonen. Diese Zonen sind nicht etwa nach Bodentypen wie "Braun- erde" oder üPodsol" gegliedert, sondern nach Faktoren, welche die Boden- bildung beeinflussten, vor allem nach Müttergestein und Formelement der Landschaft. Die 25 Gruppen umfassen im wesentlichen. Böden auf bestimmten geologischen Formationen. Sie sind mit Buchstaben von A bis Z bezeichnet.

Der Buchstabe A bedeutet zum•Beispiel ,"Tafeljura", der Buchstabe G

"leicht gewelltes leränenhügelland". Innerhalb der Gruppen werden je nach Untergrund oder Geländeform zwei bis neun Zonen unterschieden. Die- se Zonen sind mit Zählen numeriert. Die Bodenzone A2 umfasst zum Beispiel die Böden südexponierter Hänge im Tafeljura, die Zone G2 Böden auf flu- vioglazialen Schotterebenen. In jeder Bodenzone kommen in der Hegel meh- rere Bodentypen vor. Anderseits sind die einzelnen Bodentypen über viele .verschiedene BodenzOnen verteilt*.

Es ist klar, dass eine solche Art der Boderikartierung uns nur beschränk- te Angaben über die Bodenverhältnisse eines bestimmten Standortes liefert.

,\

Da in unserem Lande die. Bodenverhältnisse auf kleinstem Räum wechseln, ist es nicht möglich, in einer so kleinmassstäblichen Karte die Bodenverhält- nisse genau zu erfassen. Trotz der grossen Zähl von 141 verschiedenen Zo- nen sind auch die für die Erstellung der Harte zuständigen Personen der Ansicht, die wirklichen Bodenverhältnisse würden nur sehr ungenau wieder- gegeben. Deshalb ist es von vorneherein fraglich, ob es gelingt, anhand der Bodeneignungekarte gesicherte Einflüsse des Bodens auf das Ergebnis von Landwirtschaftsbetrieben nachzuweisen.

Die Angaben über die zu den Betrieben gehörigen Boden- und Hlimazonen lie- ferten uns, wie erwähnt, die verschiedenen Buchstellen. Unzulänglichkeiten ergaben sich namentlich bei der Bestimmung der Bodenzone. Da die Bodenzonen jeweils nur sehr kleine Flächen umfassen, ist es oft schwierig, das Land

* In der Legende zur Bodeneignungskarte sind äie 141 Bodenzonen in 18 Eig- nungszonen zusammengefasst. Da die Bodeneignungskarte erst nach Abschluss dieser Arbeit erschienenist, konnten diese Eignungszonen nicht mehr in die Untersüchureemit einbezogen werden.

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- 8 -

eines Landwirtschaftsbetriebes einer Zone zuzuordnen. Unvermeidliche Un- genauigkeiten verkleinern zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Untersuchung des Betriebseinflusses positive Ergebnisse liefert.

1.4 Probleme bei der Untersuchung

Bisher liegen die Resultate einer ersten Untersuchung vor. Darin wurde der Frage nachgegangen, ob sich unter Ausschluss des Klimaeinflusses ei- ne gesicherte Einwirkung der Bodenzonen auf eine Reihe von Ergebnissen von Landwirtschaftsbetrieben feststellen lasse.

Zwischen Klima und Boden bestehen Beziehungen. Sowohl Niederschläge als auch Temperatur beeinflussen die Bodenbildung massgeblich. Aus diesen Gründen finden wir in verschiedenen Klimazonen auch bis zu einem gewis- sen Grade verschiedene Böden. Ausser dem Klima hat auch die Topographie eines Standortes einen Einfluss auf die Bodenbildung..lieBöden in Hang- lagen sind zum Beispiel wegen de± Eroäion im allgeMeinen weniger tief- gründig als Böden in der Ebene. Für die Bodenbildung ungünstiges Geiände treffen wir aber vermehrt in den höheren Lagen an, also im kühleren Eli- ma..Abbildung 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Bodeneignungekarte. Es handelt sichumeas Gebiet zwischen Bodensee und Säntis. Die Böden sind nach ihrer Qualität, in •diesem Falle gemessen an ihrer Gründigkeit, in, drei Gruppen eingeteilt. Wie die IfPrte zeigt, sind die Böden im,Mittel- land vorwiegend tiefgründig, also von guter Qualität. im Hügelland und in den Voralpen sind vor allem mitteltiefgründige Böden anzutreffen, im Berg- gebiet schliesslich vermehrt flachgründige, also qualitativ schlechte Bö- den. Eine Einteilung der Böden nach anderen Qualitätsmerkaialen ergäbe ein ähnliches Bild.

Was bedeutet dies für unsere Untersuchung? Einflüsse von Boden und Klima können nur zum Teil voneinander getrennt werden. Die Unterschiede betriebs- wirtschaftlich interessanter Grössen zwischen verschiedenen Klimazonen ge- hen.nicht nur auf klimatische Ursachen zurück, auch Unterschiede in der Qualität-der.Böden der verschiedenen Zonen üben eine Wirkung aus.Ander- seits erfaseen.wir:nur einen Teil der tatsächlichen Bodeneinflüsse, wenn wir die Unterschiede zwischen verschiedenen Bodenzonen innerhalb bestimm- ter Klimazonen untersuchen.

(9)

1:3

tiefgründig

ESSI

mittelgründig flechgrünelig

mg

nicht genutzt unproduktiv

.Übildung 2: Gliederung der Böden vom Bodensee zum Säntis nach ihrer Grün- digkeit

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-10-

Einen starken Einfluss auf die Unterschiede zwischen verschiedenen zonen haben auch die topographischen Verhältnisse. Denn je kühler das Klima, desto höher befinden wir uns in den Bergen, desto grösser ist der:

Anteil steiler lagen an der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Ein Verglefäht verschiedener Klimazonen schliesst also ausser klimatischen Faktoren undr' Bodeneinflüssen auch Hangneigungmeinflüsse ein.

Die Untersuchung wird durch die grosse Anzahl möglicher Kombinationen xmnr- Baden- und Klimazonen erschwert. Bei 20 Klima- und 141 Bodenzönen beste-;

hen theoretisch 2'820 ve4chiedene Klima-Bodenkombinationen. Diese Zahl reduziert sich-glücklicherweise wesentlich, da, wie bereits erwient, die verschiedenen Bodenzonen meist nur über wenige Klimazonen verteilt sind;

in manchen Bodenzonen fehlen such 'Bu4hp1tungebetriebe.

Die .hier dargestellten 'Ergebnisse betreffen das Jahr 1978. Zur Untersu-.

chung beigezogen würden die Resultate von 11782 Buchhaltungsbetrieben.

Ausgeschieden wurden alle Betriebe mit mehr als einer Angabe zurBoden- zone sowie alle Spezialbetriebe. Die 1'1782 Betriebe verteilen sich auf 304 Boden-Klima-Kombinationen. 60 von diesen Kombinationen enthalten die.

Resultate von, fünf undmehr.Betrieben - eine ist mit 57. Betrieben vertrei ten - 110 tembinatiönen nur, einen einzigen Betrieb.

2. Der Einfluss des Standortes auf die Naturalerträge 2.1 Klima und Getreideerträge

Gute Betriebsleiter passen die Bewirtschaftung des Bodens den Standort-

,bedinamngen- an. Wir können daher erwarten, dass in den für Ackerbau be- sonders günstigen.Rlimazönen vor allem Ackörbau betrieben wird, in den vorwiegend' für FUtterbau geeigneten in erster Linie Futterbau. Abbildung 3 Zeigt, welcher .prozentuale Anteil der Betriebe' in äen verschiedenen Zo- nen Weizen und Gerste anbaut. Die entsprechenden Zahlen sind in Tabelie A4 im Anhang aufgeführt.

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82.

BS AS

400%

‚'D4-4 .// r

— B4 /

(// A4 //

0

C5-6

50 // D5-6 (‚'B5 / A5 /

---- Weizen

- GereLe Abbildung 3: Prozentualer -Anteil an Betrieben, welche in den verschiede-

nen Klimazonen Weizen und Gerste anbauen

Die in Abbildung 3 dargestellten Werte sind aufschlussreich. Während in der Zone A2, deren Klima den Ackerbau begünstigt,

95 %

de e Betriäbe Wei- zen anpflanzen, ist es in der Zone A5 mit ihrem vorwiegend für Futterbau günstigen Klima nur noch rein einziger von 25 Be:trieben, also

4 %.

Diesel- be Gesetzmässigkeit lässt sich auch in den kühleren Klimastufen beobach- ten. Sie war zu erwarten. Erstaunlich ist, wie deutlich die Unterschiede hervortreten. Interessant ist auch, dass in den trockenen Gebieten 'viele Betriebe auf den Anbau von Gerste verzichten, während in den feuchten Ge- bieten weit mehr Betriebe Gerste anbauen -äls Weizen. Am stärksten über- rascht aber eine andere Tatsache. Bis in die höheren Lagen hinauf Ist der Anteil an Betrieben, welche Weizen oder Gerste anbauen, innerhalb derselben Feuchtigkeitsstufe weitgehend gleich. In der Zone Dl-4, welche wahrscheinlich den Feuchtigkeitsverhältnissen nach weitgehend den Zonen 'A4 oder B4 entspricht, pflanzt ungefähr derselbe Anteil an Betrieben Wei-

zen und Gerste wie in den tieferen Lagenehnlicher Feuchtigkeit Offen- sichtlich begrenzt das kühlere Klima den Ackerbau weit weniger als die Feuchtigkeit. Wenn wir uns allerdings vor Augen haiten, dass in den nor- dischen Staaten mit ihren kühlen Sommern ebenfalls hohe Getreideerträge erzielt werden, erstaunt uns dies weiter nicht.

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-12 7

Bisher haben wir lediglich betrachtet, welcher Anteil an Betrieben in den verschiedenen Klimaeignungezonen Getreide anbaut. Wie verhalten sich die Erträge in den einzelnen Klimazonen? Die Klimaeignungskarte geht, wie er- wähnt, von der Ueberlegung aus, dass in einem günstigen Getreidebaugebiet nicht die Erträge an sich höher sind als in ungünstigen Gebieten, sondern dass häufiger Jähre mit günstigen Bedingungen auftreten. Die Resultate ei- nes einzigen Jahres sagen deshalb wenig aus. Abbildung 4 gibt einen Ueberblick über die Weizen- und Gerstenerträge in den verschiedenen Kli- maeignungszonen (Ertrags zahlen siehe Tabelle A im Anhang). Die Ertrags- verhältnisse erklären die Anbauverhältnisse recht gut. Während die Erträ- ge mit abnehmender Temperatur relativ wenig zurückgehen, übt die Feuchtig- keit einen überraschend starken Einfluss aus.

Abbildung 4: Weizen- und Gerstenerträge in den verschiederien Klimazonen

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2.2 KliMa und Futtererträge

In den höheren Lagen sind nicht nur die Getreideerträge kleiner, es kAnn auch weniger.Fütter geerntet werden. Abbildüng 5 gibt einen Deberblick 'über die je GroAsvieheinheit (GVE) nötige Hauptfutterfläche.

9046VE

600/611 30aIGVE-

90cV6VE 60o/GVE 300/GVE

Abbildung 5: Durchschnittliche Hhuptfutterflächen je eirE in den verschie- denen Klimazonen

Die in Abbildung 5 dergestellten Ergebnisse sind in verschiedener Hinsicht interessant. Dass in der wärmsten Klimastufe die kleinste Hauptfutterflä- che je GVE 'nötig ist, leuchtet ein. Silomais und Zwiachenfutterbau dürften neben Zusatzfutter wie Rübenblätter dazu führen, dass in der bevorzugten Ackerbauzone A2 sogar geringere auptfutterflächen je GVE nötig sind als in den feuchteren Gebieten derselben Klimastufe. Ein anderes Ergebnis war

dagegen nicht zu erwarten. Mit Ausnahme der wärmsten Klimastufe benötigen Betriebe in den feuchtesten Lagen wesentlich höhere Futterflächen je GVE als in den trockeneren Zonen gleicher Wärmestufen. Ob hier die topogra- phischen Verhältnisse eine Rolle spielen, bleibt abzuklären. Es ist mög- lich, dass in den feuchten Gebieten der Anteil an topographisch ungünsti- gem land grösser ist, und solche Flächen werden oft weniger intensiv ge- nutzt. Diese Frage wird weiter untersucht.

Wir können die relative Höhe der Getreide,. und Futtererträge miteinander vergleichen, indem wir das Produkt aus Getreideerträgen und Hauptfutter- fläche je GVE bilden. Tabelle 1 gibt eine Debersicht über solche Werte.

Für jede Klimazone wurde der mittlere Gerstenertrag mit der mittleren

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-14-

Hauptfutterfläche je GVE multipliziert, das Resultat durch 100 geteilt und auf ganzzahlige Werte gerundet. Geringe Werte bedeuten geringe Ge- treideerträge in Vergleich zu den Futtererträgen, hohe Werte hohe Getrei- deerträge gegenüber den Futtererträgen.

Tabelle 1: Vergleichszahlen (VZ) über das Verhältnis von Gerstenerträgen zu Futtererträgen in den verschiedenen Klimazonen (KZ)

KZ VZ KZ VZ KZ VZ KZ . VZ

A2 16 B2 25

A3 18 B3 21

A4 17 B4 18 01-4 19 D1-4 21

A5 16 B5. 21 05-6. 21 ' D5-6 22

Wie Tabelle 1 zeigt, wurden 1978 in den höheren Lagen im Vergleich zu den Futtererträgen höhere Getreideerträge erzielt als in den tieferen Lägen.

Der Schluss, in den höheren Lagen lohne sich vermehrtär Ackerbau, ist vor- eilig, denn die relativ guten Getreideerträge wurden im Mittel wohl an to- pographisch günstigeren Standorten erzielt als,dieFuttererträge. Immerhin erklären diese Zahlen die Beliebtheit des Ackerbaus in den höheren Lagen.

2.3 Der Einfluss des Bodens auf die Naturalerträge

Lässt sich in bezug auf die Naturalerträge ein gesicherter Einfluss des Bodens feststellen? Wie wir gesehen haben, sind Boden- und Klimaeinfluss bis zu einem gewissen Grade nicht zu trennen. Doch kommen in jeder Klima- zone mehrere Bodenzonen vor. Es stellt sich die Frage, ob ein gesicherter Einfluss der Bodenzonen innerhalb der Klimazonen festzustellen sei. Wegen der grossen Anzahl möglicher Kombinationen zwischen Boden- und Klimazonen sowie der sehr unregelmässigen Verteilung der Betriebe auf die verschie- denen KombinatiOnen bereitet die statistische Abklärung dieser Frage ge- wisse Schwierigkeiten. Folgendes Verfahren kam zur Anwendung: Es wurden die 59 Boden-Klima-Kombinationen mit den meisten Betrieben ausgelesen.

Diese 59 Gruppen verteilen sich auf 9 Klimazonen. Sie enthalten 5 bis 57 ' Betriebe. Mittels' Streuungszerlegung ist es möglich, den Einfluss "Boden-

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zone vomSinfiusa "Klimazone" zu trennten und' auf seine Signifikanz zu prüfen. Das Ergebnis erstaunt: Der Einfluss der Bodenzonen auf Weizener- träge und Rauptfutterflächen je GVE ist stark gesichert. Nun möchten Wir vor allem wissen, in welchen Bodenzonen unter Ausschluss des Klimaein- flusses Betriebe allgemein gute oder schlechte Erträge erzielen. Diese Frage lässt sich in dieser Art nicht beantworten, -da sich die Bodenzonen in der Regel nicht 'über dieselben Klimazonen verteilen. Geprüft wurde,

welche Bodenzonen sich innerhalb der einzelnen Klimazonen gesichert von .den übrigen Bodenzonen derselben Klimazonen unterschieden. Die Signifi-

kanz dieser Unterschiede bildet ein Nass für die Wahrscheinlichkeit ei- ner Abweichung des Bodehzonendurchschnittes vom Klimazonendurchschnitt.

Die Ergebnisse dieser Prüfung Sind in Tabelle .B im Anhang aufgeführt. Die Interpretation erweist sich als schwierig, es lassen sich keine Gesetz- mässigkeiten ableiten. Ein Beispiel: Die Weizenerträge in der Bodenzone 115 innerhalb der Klimazone D1-4 fielen 1978 sehr Stark gesichert höher

aus als in den anderen Bodenzonen derselben Klimazone. Die Weizenerträge in solchen Böden sind in den anderen Klimazonen aber nicht überdurch—

schnittlich.

Auf die Darstellung weiterer Ergebnisse wird verzichtet.

3.

Der Standorteinfluss auf das Betriebsergebnis 3.1 Der Einfluss des Klimas

Als Nass für das Betriebsergebnis wird hier das Betriebseinkommen je Ar- beitskrafteinheit und Tag verwendet. Abbildung 6 gibt einen Ueberblick über die Betriebseinkommen, wie sie 1978 im :Mittel der einzelnen KliMa- zonen erzielt worden sind. Die entsprechenden Zählen sind in Tabelle 2 im Anhang aufgeführt. Da zu dieser Untersuchung Betriebe mit mehr als ei- ner Angabe mix Bodenzone keine Verwendung fanden, haben die Ergebnisse nur provisorisähen Charakter. Zusammenhänge zwischen Betriebsergebnis und Betriebsgrösse oder anderen Einflussfaktoren wurden in die Untersuchung noch nicht einbezogen.

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-16-

440.

100:—

Abbildung 6: Setriebseinkommen je Arbeitskrafteinheit in den einzelnen Klimazonen, Fr. pro Tag, 1978

Wie Abbildung 6 zeigt, unterscheidet sich das durchschnittliche Betriebs- einkommen zwischen den verschiedenen Klimazonen deutlich. Beträgt es in der trocken-warmen Ackerbauzone A2 Fr. 135.-- pro Arbeitskrafteinheit und Tag, so sind es in den feuchten Höhenlagen ab ungefähr 800 m (Zonen D5-6, E5-6, F) nurmehr um Fr. 70.--, also fast nur die Hälfte. Dass Bergbetriebe schlechtere wirtschaftliche Ergebnisse abwerfen als Talbetriebe, ist be- kannt. Unerwartet hoch ist aber die Grösse des Unterschiedes. Erstaunlich ist der deütIiche Abfall des Betriebsergebnisses von den trockeneren ge- gen die feuchten Standorte, ebenso die recht grossen Einkommensunterschie- de zwischen den verschiedenen Klimazonen der tieferen Lagen bis etwa 600 m (A- und B-Zonen). Allerdings geht. aus der Untersuchung vorläufig nicht hervor, auf welche Ursachen diese Unterschiede zurückgehen. Sicher haben ausser dem Klima auch die Topographie, die Betriebsgrösse und die Produk- tionsstruktur einen Einfluss. Weitere Untersuchungen sollen hier Klarheit schaffen. Die dargestellten ersten provisorischen Ergebnisse zeigen aber, dass der Standorteinfluss auf die Betriebiergebnippe sehr gross ist laud weiterhin interessante Resultate erwartet werden können. ,

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5.2 Der*Einfinse des Bodens'

Abbildung 7 zeigt für die 'einzelnen BodenZonen:dae durchechnittliche Be- triebeeinkommen'als .Fünktion einer .Klimazahl. Bei dieser Klimazahl han- delt es sich um den" Code, der jeder Zone für die Auswertung der Daten. mit dem- Computer zugeteilt wurde. 'Der Zehner des zweistelligen-Codes steht:

,für den Buchstaben, welcher .die-WärmestufeZer Klimaione angibt (A = 1, G =-7). Als Einer wird die Zähl für die Feuchtigkeitsstufe direkt übärnom- men., Der Klimazone A2 ist also zum Beispiel der Code 1.2'zugeordnet, der Zone' D5-6 .der Code 45. In. der' graphischen Darstellung. ipt:die -Zählder Betriebe, welche einem Durohschhitt zugrunde liegen, berücksichtigt, Icön- nen-wir doch 'erwarten, dass Durchschnitte aus vielen:Einielwerten:'weniger stark vorn EittelWert der: Grundgesamtheit abweichen ale Durchschnitte we.r zligerEinzelwerte.

'B/AK-Tag, Fr:

440

420

o04 001

oes

01120 H5

9A7

934 0146

° 8'49 Belxiebe.

1020-BOUtriebe

• 30-5b6etriebe

• 50- 46o Betriebe 41100- 450eetriete

• Ober

159 Betriebe

400 0 04 .H2 oE6

082

glki 002 *54 "ON-

80 • 116

6.112

ete ostüi ou48s6

60

40 Klimazahl

Abbildung 7: Betriebseinkommen als Funktion einirSlimazahl für 36 Boden- zonen

Abbildung 7 zeigt sehr schön den engen Zusammenhang zwischen ,Klilia und Betriebsergebnis. Die Bodenzone scheint keinen wesentlicheuEinfluge aus- zuüben. .Es sind vor allem aus einer kleinen Zahl von Betrieben gebildete Durchschnitte, also: wenig zuverlässige Werte-, welche wie am Rande der

(18)

- 18 -

Wolke finden. Eine Ailsnähme Macht vielleicht die Bodenzone K3. Im allge- meinen sind die Unterschiede Zwischen verschiedenen Bodenzonen gering.

Auf eine statistische Auswertung des Zusammenhanges Klimazahl - Boden- zone - Betriebsergebnis wurde verzichtet.

Dagegen wurde untersucht, ob die Bodenzonen innerhalb der Klimazonen ei- newgesicherten Einfluss auf das Betriebseinkommen ausüben. Die Streuungs- analyse zeigt, dass dies der Fall ist, der Einfluss der Bodenzone ist stark gesichert. Wie bei der Untersuchung der Naturalerträge wurde nun geprüft, welche Bodenzone sich von den übrigen Bodenzonen derselben Kli- mazone gesichert unterscheidet. Die entsprechenden Werte sind in Tabelle B im Anhang aufgeführt.

Die Resultate sind nur zum Teil verständlich. Stark gesichert unterschei- det sich zum Beispiel die Bodenzone H1 von den übrigen Bodenzonen der Klimazone A2. Die 13 Betriebe dieser Gruppe erzielen ein Betriebseinkom- men jelrbeitäkrafteinheit und Tag von Fr. 164.--, die übrigen 65 Betrie- be lediglich eines von Fr. 121.--. Die Bodenzone H1 tritt in dieser Un- tersuchung noch in vier weiteren Klimazonen auf. Die in ihr erwirtschaf- teten Betriebseinkommen sind zwar in jeder Klimazone überdurchschnitt- lich, allerdings nur in geringem Mässe (Fr. 1.-- bis Fr. 12.--), die .Un- terschiede sind nicht gesichert. Wohdi also die grossen Unterschiede in der Klimazone A2? Eine nähere Abklärung ergibt, dass sich alle 13 frag- lichen Betriebe am Genfersee befinden. Sind es wirklich did Eigenschaf- ten der Böden, welche derart klar überdurchschnittliche Betriebsergebnis- se erlauben? Oder sind zum Beispiel in jener Gegend die:Betriebe beson- ders gross? Die bisherigen Untersuchungen lasen keine Schlüsse über die Ursachen der Einkommensunterschiede zu.

Stark gesichert positiv weicht auch das Betriebseinkommen pro Arbeits- krafteinheit in der Bodenzone H5 innerhalb der Klimazone 01-4 vom Rest ab. Dieses Resultat ist vorläufig nicht erklärbar. Die Betriebsergebnis- se in der Bodenzone H5 sind in den anderen Klimazonen eher unterdurch- schnittlich.

In zwei weiteren Fällen ist dagegen ein gesicherter Unterschied leicht erklärbar. In den Klimazonen B4 und C1-14 sind die Betriebseinkommen je Arbeitstag der Bodenzone K3 gesichert kleiner als jene der anderen Boden-

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zonen. Die Bodenzone K3 zeigte auch in der Abbildung 7 ein im Vergleich 'zur Klimazähl eher unterdurchschnittliches Betriebsergebnis. Die Legende

der Bodeneignungskarte schreibt zu dieser Bodenzone; "Steilhänge, lein- körnige Molasse, Hangneigungtler 25 e. Ursache der schlechten Betriebs- ergebnisse dürfte daher die ungünstige Topographie sein.

In einer weiteren Untersuchung wurde deshalb der Hangneigungseinfluss nä- her geprüft. Unter Ausschluss des Klimazoneneinflusses wurden die Be- triebsergebnisse in Zonen mit stark geneigten Böden mit jenen in Zonen mit schwach geneigten und flachen Böden verglichen. Das Ergebnis lautet wie folgt: An den stark geneigten Standorten wird im Mittel ein um Fr. 17.42 geringeres Betriebseinkommen je Arbeitskrafteinheit und Tag erzielt als in anderen Betrieben derselben Klimazone. Dieser Unterschied ist sehr stark gesichert. In Anbetracht der unvermeidlichen Ungenauig- keit der Bodeneignungskarte und der Schwierigkeiten bei der Zuteilung der Betriebe zu den einzelnen Bodenzohen ist diese Differenz sehr gross'.

Die Untersuchung des Einflusties der Bodenzone auf das Betriebsergebnis ergibt also statistisch gesicherte Resultate. Doch bleibt unklar, ob die festgestellten Abweichungen wirklich durch äen Boden verursacht sind.

Zusammenfassung

In dieser Arbeit werden die Standorteinflüsse "Klima" und "Boden" auf das Wirtschaftliche Ergebnis von LandwirtSchaftsbetrieben untersucht. Grundla- gen bilden die Klimaeignungskarten und die Bodeneignungskarten im Massstab 1:200'000 einerseits, die zentral gespeicherten Angaben von über 3000 Buchhaltungsbetrieben anderseits. Erste Untersuchungen zeigen einen star- ken Einfluss der Klimazone. Je feuchter und je kühler ein Gebiet, desto geringer sind die- dort im Durchschnitt erzielten Betriebserfolge und Na- turalerträge. Eine Wirkung der Bodenzone konnte ebenfalls festgestellt werden. Die Streliung des Betriebserfolges und der Naturalerträge zwischen verschiedenen Bodenzonen innerhalb bestimmter Klimazonen ist mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht Zufällig. Die Interpretation der Resultate be-

(20)

-20‘-

reitet aber SUhwörigkeiten. Einen eindeutig sehr starken Einfluss auf das Betriebsergebnis übt die, Nangneigung aus.

Die üntersuchungen werden mit Einfluss betrieblicher Faktoren fortgesetzt.

Sie nehmen voraussichtlich mehrere Jähre in Anspruch.

Seitherige Untersuchungen

Die Bodeneignungskarte fasst die 141 Bodenzonen in .18 Eignungszonen zu- sammen. Diese Zusammenfaesungwürde uns erst mit dem Erscheinen der Bo- deneignungskarte bekannt und konnte deshalb in der ersten Arbeit nicht meh± berückeichtigt werden.

In einer seither durchgeführten eingehenderenUWmrsuchungüber den Bo- deneinfluss auf die Naturalerträge von Weizen, Gerste, Kartoffeln, ZUk- kerrübenünd Raps Während der Jähre 1975 bis 1977 wurde diese Einteilung dagegen mit einbezogen. Als Ergebnis dieser Albeit zeigten sich Tenden- zen zu kleineren Naturalerträgen bie Weizeh und Gerste auf den als unge- eignet taxierten Böden. Bei den Hackfrüchten konnten keine Ertragsunter- schiede festgestellt werden. Eindeutige Mindererträge gegenüber den an- deren Böden zeigten sich regelmässig auf nordexpönierten Juraböden mit Mergel als Müttergestein. Dies ist die einzige klare Auseage, welche die- se Untersuchung erlaubt. Sie deütet darauf hin, dass der Boden wahr- scheinlich einen bedeutenden Einflüss auf die Naturalerträge ausübt, dass aber die angewandte Methodik zur Abklärung des Bodeneinflusses nicht be- friedigt. Auf weitere Untersuchungen des, Bodeneinflusses mit' Hilfe der Bodeneiguungskarte 1:200'000 wird daher verzichtet.

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Anhang

Tabelle A: Retriebseinkommen je Arbeitskraft und Tag (BE/AK-Tag), Weizen- und Gerstenertrag sowie Hauptfutteieläche je Grossvibheinheit .(Hffl je RGVE) in den verschiedenen Klimazonen, 1978

Klima- zone

Anzahl Betriebe

BE/AK-Tag Fr.

Weizenertrag , Gerstenertrag Hffl ' RGVE Aren Anzahl

Betriebe

dt/ha Anzahl Betriebe

dt/ha

A2 145 135 138 50 80 48 34

A3 323 124 282 48 252 50 36

A4. 108 111 58 41 74 46 37

A5 25 114 1 32 8 42 39

B2 14 126 . 14 52 14 56 44

B3 232 115 201 46 197 49 42

B4 202 107 124 44 160 46 39

)5 32 , 92 6 37 9 36 57

01-4 281 95 174 40 189 43 45

05-6 107 89 . 18 36 41 37 56

D1-4 94 87 63 40 68 38 54

D5-6, 154 70 22 30 38 29 75

E1-3 1 70 1 44 1 39 48

E4-6 41 68 7 33 11 -32 82

F 82 70 2 35 17 36 96

G 4 42 1 23 1 . 33 106

(22)

-22-

Tabelle B: Einfluss Bodenzonen innerhalb Klimazonen

In dieser Tabelle sind die Bodenzonen aufgeführt, die sich, gemessen am Einfluss auf bestimmte betriebswirtschaftliche Merkmale, innerhalb einer bestimmten Klimazone gesichert von der. Gesamtheit der übrigen Bodenzonen unterscheiden.

Es bedeutet: * = gesichert

** = stark gesichert

*** = sehr stark gesichert 1. Weizenertrag, dt/ha

Einfluss Bodenzonen innerhalb Klimazonen: F = 1,87 * Klimazone

. _

Ertrag 0 Klimazone

Bodenzone Ertrag 0 Bodenzone

A3 47,63 F2 51,38 *

,'il 43,12*

B3 45,89 A6 40,02 *

0174 40,4 K3 35,16 **

D1-4 ' 39,4 115 47,51 iexie K3 33,89 *

D5-6 28,89 K2 18,02 *

2. Hauotfutterfläche e Grossvieheinheit (Hffl/RGVE), ha/RGVE Einfluss Bodenzonen innerhalb Klimazonen: F = 2,60

Klimazone Effl/RGVE 0 Klimazone

Bodenzone gffl/RGVE 0 Bodenzone

A2 29,59 • H1 40,23 **

115 23,70 *

A3 34,64 111 38,31 *

B3 38,86 A5 50,84 *".

A6 50,52**

116 33,34 *

01-4 40,84 115 30,50 **

113 45,64 *

D5-6 59,48 D1 75,38 xxx

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3. Betriebseinkommen je Arbeitskrafteinheit und Tag (BE/AK-Tag), Fr.

Einfluss Bodenionen innerhalb Klimazonen: F.= 2;021 **

Klimazone BE/AK-Tag 0 Klimazone

Bodenzone BE/AK-Tag 0 Bodenzone

A2 128,63 H1 164,37 **

B4 108,40 K3 70,81 **

01-4 99,46 H5 132,60 **

K3 85,31 *

Charakterisierung der Bodenzonen:

A5: Tafeljura; Hanglagen, vorwiegend südexponiert, Mergel oder Hhngiehm, Habgneigungunter 35 %.

A6: Wie A5, aber vorwiegend nordexponiert.

Dl: Plateaujura; Plateau, Kalkhöhenzüge.

F2: Ebenen des tieferen Mittellandes; Schotter.

F4: Ebenen des tieferen Mittellandes; rezente Alluvionen, sandig.

Tiefe xes Molassehügelland mit teilweiser Moränenbedeckung; leicht gewellte Plateaus und Hangterrassen, Moräne, tonig. '

H5: Wie H1, aber Moräne/Molasse, sandig.

H6: Tieferes Molassehügelland mit teilweiser Möränenbedeckung; Hangiagen, Neigung unter 25,4 Westschweiz.

K2: Mittleres Molassehügelland mit teilweiser glazialer Ueberformung;

Hanglagen, feinkörnige Molasse, Hangneigung unter 25 %.

K3: Wie K2, aber Hangneigmgüler 25 %.

(24)

-24-

Verwendete Unterlagen

- rlimaeignungskaxten für die Landwirtschaft in der Schweiz, Massstab 1:200'000, Augüst 1977. Hxeg. Bundesamt für Raumplanung, EJpD; Bundes- amt für Landwirtsdhaft,

- BodeneignungskaXte der Schweiz, Massstab 1:200'000, Mä±z 1980. Hrsg.

Bundesamt für Reumplanung, EJPD; Bundesamt für Landwirtschaft, LVD1 Bundesamt für Forstwesen, EDI.

- Linder A.: Statistische Methoden, 4. Auflage, Basel und Stuttgart, 1964.

- Jeanneret F., Vautier Ph.: Kartierung der Klimaeignung für die Landwirt- schaft in der Schweiz; Beiheft. 4 zum Jahrbuch der Geographischen Ge- sellschaft Bern, 1977.

* * *

Diskussion:

Die Bodeneignungskarte im Massstab 1:200'000 ist zu grob, um die klein- flächige Vielfalt unserer Böden wiedergeben zü können. Es war daher zu erwarten, dass eine auf dieser Grundlage durchgeführte Untersuchung über die Zusammenhänge zwischen Bodeneignung und Betriebserfolg zu wenig "hand- feste" oder nicht erklärbare Ergebnisse zeitigt.. Die Absicht der For- schungsanstalt Tänikon, dieser Frage aufgrund 'eines kleinflächigeren Ra- sters nachzugehen, ist zu begrüssen.

Untersuchungen Uber den Einguss des Standortes sollen nicht zu falschen ' Hoffnungen Anlass geben, dass daraus Massnahmen abgeleitet werden könn- ten, die einen vollständigen Ausgleich der Standortbenachteiligung her- beiführen. Die Fähigkeit und Eignung des Betriebsleiters spielen auch un- ter erschwerten Produktionsbedingungen eine erhebliche Rolle. Jedenfalls dürfen die Ergebnisse nicht zu einem Fatalismus führen, wonach unter er- schwerten Produktionsbedingungen jegliches Bemühen zur Hebung des Einkom- mens sinnlos sei.

Es wird\angeregt, dass neben der Klima- und Bodeneignung such andere Ein- flussfaktoren zu berücksichtigen seien, so zum Beispiel der Mechanisie- rungsgrad, die Betriebsgrösse, der Kapitalbesatz, die Bedeutung bodenun- abhängiger Betriebszweige usw. Wenn sich die Forschungsanstalt Tänikon weiterhin mit dem Einfluss des Bodens beschäftigt, bleibt ferner eu prü- fen, inwieweit bei der Beurteilung und Klassierung des Bodens die Grund- lagen und die Methode der neuen Anleitung für die Ertragswertschätzung berücksichtigt werden sollten.

Der Referent bestätigt, dass eine Fortsetzung und Vertiefung der Unter- suchungen im Rahmen bestehender Forschungsprojekte beabsichtigt sei, wo- bei gegenwärtig die Wahl der aussagekräftigsten statistischen Methoden geprüft werde.

(25)

Der Betriebskataster - ein Diäkussionsbeitrag

Dr. R. Duttweiler

1. Einleitung: Problemumschreibung, Ziel der Arbeit und Aufbau

Der Staat lenkt durch i gesetzliche Auflagen und durch Unterstützungsmass- nahmen unsere Landwirtschaft. Auch wenn man heute noch unzweifelhaft von einer marktwirtschaftlichen Grundordnung sprechen kann, so ist im Laufe der Jahre und Jahrzehnte der Staatseinfluss ausserordentlich stark gewach- sen. Die Landwirte und alle die irgend etwas mit der Landwirtschaft zu tunlleben, spüren diesen Sachverhalt täglich. Je bedeutender nun aber die, staatliche Lenkung wird, umso mehr stellt sich die Frage nach der Gerech- tigkeit gegenüber den einzelnen Landwirten und nach der Effizienz der Ver- waltungsmassnahmen. Stimmt die Vollzugspraxis mit den agrarpolitischen Ab- eichen überein? Werden bei den Lenkungsmassnahmen die Richtigen begünstigt und die Richtigen eingeschränkt? Kann man ohne Berücksichtigung der be- triebsindividuellen Situation die angestrebten Ziele überhaupt erreichen?

Fragen dieser Art treten insbesondere im Zusammenhang mit den Standortbe- nachteiligungsproblemen im Berggebiet und im Zusammenhang mit gewissen Prodüktionslenkungsmassnahmen auf.

Durch eine Verbesserung der Datengrundlage möchte man diesem Anliegen ent- gegenkommen. Bisher nicht erfasste Daten jibe/. die Produktionsbedingungen

jedes einzelnen Betriebes sollen - festgehalten in einem Kataster - den Staat befähigen, eine differenziertere und damit wirkungsvoller Agrarpo- litik zu betreiben. Das ist das zentrale Anliegen:

Die damit verbundene Problemstellung soll mit der vorliegenden Abhandlung vertieft werden. Insgesamt geht es Um einen Beitrag zur grundsätzlichen Frage, ob ein Betriebskataster aufgebaut werden soll oder nicht.

Als erstes wird der Wunsch nach einem Betriebskataster nochmals aufgegrif- feniand vertieft (Kapitel 2). Danach soll gezeigt werden (Kapitel 3), wie ein Betriebskataster möglicherweise aufgebaut werden könnte und wie der Kataster nachzuführen wäre. Grundsätzliche Probleme kommen im Kapitel 4

(26)

-26-

zur Sprache. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit eines Betriebskata- sters ist zu stellen. Aber auch die Problematik der Quantifizierung der Benachteiligung mit Hilfe von Standortmerkmalen muss erörtert werden.

Sehr wichtig im,Zusammenhangmit der Einführung eines Betriebskatasters sind ordnungspolitische Fragen, und auch Gedanken über die mutmasslichen Reaktionen der Geffentlichkeit verdienen Beachtung.

Die Schlussfolgerungen (Kapitel 5) sind darauf ausgerichtet, feststehen- de Fakten hervorzuheben und den Entscheidungsspielraum darzulegen. Auf ein Gesamturteil zugunsten oder zuungunsten des Betriebskatasters wird hingegen veXzichtet, da ohne eine subjektive Gewichtung der verschiede- nen Gesichtspunkte keine Aussage möglich ist.

2. Der Wunsch nach einem Betriebskataster - eine Folge der heutigen Pro- blemlage

Die Betriebskatasterproblematik kann nicht losgelöst von der heutigen Pre-_

xis beurteilt werden. Bereits in der Einleitung ist der Wunsch nach einem Betriebskataster bit den besonderen Problemen beim Ausgleich der Standort- nachteile und bei der Produktionslenkung begründet worden. Dieser Gedan- kengang kann noch vertieft werden.

Stellt man den Ausgleich der Standortbenachteiligung in den Vordergrund der Ueberlegungen, so kann man festhalten, dass die Zoneneinteilungen, insbesondere nach dem Inehwirtschaftskataster, in grossen Zügen zu brauch- baren Ergebnissen geführt hat. Diese Aussage stützt sich auf Buchhaltungs- ergebnisse. Die wichtigsten Erfolgszahlen des Jahres 1978, gegliedert nach Zonen, sind in Tabelle 1 enthalten. Die Bedeutung der Betriebs-: und Kosten- beiträge für das Berggebiet werden in Abbildung 1 besonders hervorgehoben.

Die Darstellung der Quartilsgrenzen in Abbildung 2 für das Betriebseinkom- men je Arbeitstag Vermittelt einen Eindruck über die Streuungsverhältnisse.

Trotz dieser insgesamt positiven Wertung gibt es in zahlreichen einzelnen Fällen Unzufriedenheit über das allzü summarische Vorgehen.

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Tabelle 1: Hauptergebnisse der Buchhaltungabetriebe je Zone., 1978, Normal- betriebe

Merkmal Talzone HügelZone Zone 1. Zone 2 Zone 3

Anzahl Betriebe 1'140 324 244 188 162

Betriebseinkommen •

je Tag Fr. 115.56 95.96 82.02 67.66 . 58.91 Betriebseinkomken ohne

Kosten- und Betriebs-

beiträge je Tag Fr. 115.54 94.18 77e95 59.21 45.65 Axbeitsverdienst je Tag Fr. 107.03 84.43 66.49 50.35 38.90 Untere Quartilgrenze

Betriebseinkommen

je Tag Fr. 974 76.24 60.38 53.-- 44.88

Obere Quartilgrenze .

Betriebseinkommen ' •

je Tag Fr. 138.22 114.86 103.85 85.06 82.15 Rychen (7), ein sehr engagierter Kämpfer für een:Betriebäkataster - er nennt ihn allerdings Höfekataster und meint damit dasselbe - schreibt be- reits schon im Jahre 1977: "Bei der Schaffung der Standardgrenze und der Grenzen des Viehwirtschaftskatasters I./pate man nicht, wozu sie einmal verwendet würden. Haute sind immer mehr öffentliche Massnahmen an diese Grenzen gebunden. Die finanziellen Sprünge, die sich aus den nach Zonen abgestuften Beiträgen ergeben, sind schon heute gross. Würden gleich viel öffentliche Mittel kontinuierlich differenziert, wären die Unterschiede von einem Nachbarbetrieb zum anderen viel kleiner als zwischen Betrieben an den Zonengrenzen. Weil der Dauer besonders stark vom Vergleich lebt, würde ein stufenloses System als gerechter anerkannt." Mittlerweile ist von Nationalrat Heinrich Schnyder im Parlament ein Vorstoss iugunsten ei- nes.Betriebskatasters unternommen worden.

Wie ist diese Kritik zu werten? Dass es entlang der Zonengrenzen Schwel- lenbildungen gibt, die nicht mit den alinhlichen Uebergängen in der Na- tur übereinstimmen, ist eine nicht wegzudiskutierende Tatsache.

Dieses Problem kann durch eine Erhöhung der Zohenzahl und durch Massnah- men, die niäht an eine Zoneneinteilung gekoppelt sind, etwas gemildert werden.

Mit der SchAffung der Zone 4 4t bereits ein Schritt in dieser Richtung unternommen worden. Mehr Zonen ermöglichea ,eine grössere Differenzierung

(28)

Talione Hügel- zone

Zone 1 Zone 2 Zone 3

= Beeinflussung des Betriebseiükbmmens je Tag durch Kosten- und Betriebsbeiträge

////

140 120 100

80 60

40 20

-28-

Betriebseinkom- Ganze Betriebseinkommen men je Tag in Fr. Säulenhöhe = je Tag insgesamt

Abbildung 1: Der Einfluss der Kosten und Betriebsbeiträge auf das Betriebs- einkommen je Tag gegliedert nach Zonen, Normalbetriebe, 1978

160- 140 120 10O;

80

6o-

Betriebseinkom- men je Tag in Fr.

V

.11. 0

0

= Untere Quartilgrenze

lur = Obere Quartilgrenze

V

40- .21

20-

0 Talzone Hügel-

zone

Zone 1 Zone 2 Zone 3

= Mittelwert

Abbildung 2: Das Betriebseinkommen je Tag unter Einbezug der Quartilgrenzen gegliedert nach Zonen, Normalbetriebe, 1978

(29)

die Verhältnisse auf sehr- engem Raum sehr stark wechseln. Der Katz für mehr Zonen muss als begrenzt betrachtet werden.

Auch die Entrichtung von Entschädigungen losgelöst von der Zoneneintei- lung für die Bewirtschaftung unter erschwerten Bedingungen ist kein neuer Weg. Man denke zum Beispiel an die Flächenbeiträge. Verschiedene Mässnah- men,basiereniauf verschiedenen ErschWerniskriterien,tragen zum Schwellen- abbau bei, wobei jedoch festzrhalten ist, dass je intensiver diese Rich- tung verfolgt wird, umso mehr sich die Frage nach einem Betriebskataster stellt.

Bei der ganzen Berggebietproblematik darf aber auch die zeitliche Dimen- sion nicht ausser Acht gelasen werden. Viele der in Tabelle2 aufgeführ- ten Massnahmen sind jüngeren Datums. Bei anderen Massnahmen sind die Bei- tragssätze in den letzten Jahren erhöht worden. Ein Rückgang der Hilfebe- dürftigkeit ist trotzdem zur Zeit nicht in Sicht. Tabelle 3 zeigt, dass die Berglandwirtschpft im Verhältnis zur Tallandwirtschaft seit der sta- tistischen Aufteilung der Buchhaltungsergebnisse Im Jahre 1963, entgegen der vermehrten Anstrengungen der Oeffentlichkeiteher noch mehr Probleme hat. Je mehr Hilfe nun aber das Berggebiet benötigt, und: je mehr Hilfe man dem Berggebiet gewährt, umso aktueller stellt sich die Frage nach der richtigen Abgrenzung.

Der Wunsch, eine betriebsindividuell differenziertere Unterstützungspo litik in der PrOnktionslenkung zu betreiben -möglicherweise unter be- sonderer Berücksichtigung der zenkturbenachteiligtenneinbetriebe -1st eine relativneue Forderung. Lange Zeit glaubte man, die landwirtschaft- liche Produktion mit Preisbeeinflussungen lenken zu können. Als besondere Schwierigkeit hat sich dabei in den letzten Jähren die stetige Steigerung der Naturalerträge je Produktionseinheit bemerkbar gemacht. ue die Schwä- cheren mit einer marktwirtschaftlichen Löthimagnicht noch schwächer zu ma- chen, versucht, daher die öffentliche Hand mit immer weiter gehenden Me- thoden das landwirtschaftliche Produktionsprogramm direkt äuf die wenigen echten Nachfragereserven hin zu beeinflussen. Dabei ist man auf möglichst betriebsindividuelle Entscheidungsgrundlagen angewiesen. Ein Beispiel für

(30)

-30-

Tabelle 2: Massnahmen des Bundes in Abhängigkeit der Zonenabgrenzung ,

Zoneneinteilung Massnahmen Getreidegrenze/800 m Höhen-

kurve

Erhöhte Mählprämien Standardgrenze

Erhöhte Kinderbeihilfen Zuschläge beim Anbau von:

- Futtergetreide - Kartoffeln

Erhöhte Beiträge bei Meliorationen Beiträge zur Wohnbausanierung Bergzonen 1, 2 und 3 nach

Viehertschaftskataster

,

Kostenbeiträge Betriebsbeiträge Exhöhte-Belträge.beir - Ausmerzaktionen

- integra1erMilchkontrolle

Freimenge bei der Milch (20'000 kg) Zuschläge bei Anbauprämien für Brotge-

treide

Milchkontingentierung:

- In Zone 1 6 % Zuschlag zum Kontingent - In Zone 2 und 3 weitgehende Befreiung

von der Kontingentierung Angrenzendes Zuchtgebiet Erhöhte Beiträge bei:

- Ausmerzaktionen

- integraler Milchkontrolle Vbralpine Hügelzone Kostenbeiträge

Freimenge bei der Milch (20'000 kg) Zuschläge bei Anbauprämien für Brotge-

treide

Bei Milchkontingentierung3 % Zuschlag zum Kontingent

Uebergangszone für Brot- getreide

Ausrichtung einer Anbaupxämie ,

Hanglagen Hangzuschläge für:

- Brotgetreide - Futtergetreide - Kartoffeln

Quelle: Uebersicht über die Zonenabgrenzung von E. Neuenschwander, Bun- desamt für Landwirtschaft im EVD, Bern, Ausgabe vom 20.02.1979.

(31)

Tabälle 3: Arbeitsverdienst je Tag im Mittel der Jahre 1963 bis 1965 und der Jahre 1976 bis 1978 (Vergleich Berg/Tal)

Jähre 1963 - 1965

Jahre 1976 - 1978' Axbeitsverdienät je Tag:

Bärggebiet Fr./Tag 24.88 53.35

Talgebiet Fr./Tag 32.24 93.85

Verhältnis: Arbeitsverdienst je Tag

Berggebiet zu Arbeitsverdienst je 0,77 0,57

Tag Talgebiet .

diese Bedürfnisse stammt von Kurath (5). Er äussexesich zum Mgchkon- tingentierungsproblem wie folgt: "Nun zeigen aber die bisherigen Erfah- rungen, dass die Schwierigkeiten bei der Milchkontingentierung in der Verteilung auf die einzelnen Betriebe liegen. Immer mehr tut eich auöh eine Kluft auf zwischen den Ackerbaugebieten und den Vermeintlichen oder wirklichen "absoluten" Grönlandgebieten. Aus diesem Grunde müssten vor- erst einmal alle Flächen ausgeschieden werden, die nur über die Rindvieh- haltung genutzt werden können. Die übrigen Fläähen wären anhand eines Punktsöhemas auf die möglidhe Intensität des Ackerbaues zu beurteilen und aufgrund dieser Beurteilung wären die Richtflächen für den Ackerbau zu bestimmen. Aufgrund einer solchen Ueberprüfung der Bewirtschaftungemög- lichkeiten kämen wir in die Nähe des sogenannten•rHöfekatasters" wie er' imFarlament von Nationalrat Heinrich Schnyder -angeregt wurde ,r*

Erachtet man diese Entwicklung. als zwangsläufig, so muss man auch davon ausgehen, dass it der wachsenden Anwendung betriebsindividueller Len- kungsmassnahmen das Bedürfnis für detaillierte Betriebsunterlagen in Form eines Katasters zunimmt.

* Kurath äpricht dann von einem Parzellenkataster. Da aber auch bei ihm der Gesamtbetrieb Betrachtungsgegenstand ist, wird von der Begriffs- einschränkung in dieser Arbeit kein Gebrauch gämacht.

(32)

-32-

3. Aufbau und Unterhalt eines Betriebskatasters - die organisatorische Komponente der Problemstellung dargestellt am Beispiel eines Lösungs- ansatzes

3.1 Der Aufbau des Betriebskatasters - eine Funktion der präzisen Anfor- derungen

Für cien Aufbau eines Betriebskatasters ist der Anforderungskatalog - man- chenorts auch Pflichtenheft, Zielformulierung usw. genannt - von wesent- licher Bedeutung. In Anlehnung an Daenzer (3) ist es dabei Wichtig, dass man

- lösungsneutral formuliert,

- alle wichtigen Anforderungen an die gewünschte Lösung aufnimmt, - PräZise und verständliche Forderungen stellt

und auch

- sachliche Gegebenheiten und. Wertvorstellungen berücksiChtigt.

Von dieser Basis aus können dann verschiedene Lösungsvarianten entwickelt und auf ihre Zweckmässigkeit bin beurteilt werden. Man reduziert dadurch die Gefahr, Entwicklungen in die Wege zu leiten, die wesentliche Bedürf- nisse nicht abdecken oder wichtige Voraussetzungen verletzen.

Natürlich kann es in der jetzigen Phase der Diskussion nicht darum gehen, einen fertig entwickelten Anforderungskatalog vorzulegen. Vbrgängig müsste ja auch eine gründliche Analyse des jetiigen Zustandes unter Bei- zug der beteiligten Stellen vorgenommen werden. UM jedoch die Grundlage der weiteren Ausführungen zu präzisieren, ist ausgehend von den heute erkennbaren Bedürfnissen in Form von zwei Tabellen ein Anforderungskata- log zusammengestellt worden. Tabelle 4 beinhaltet die generellen Anforde- rungen. In Tabelle 5 ist die notwendige Datengrundlage umschrieben worden.

Die weiter oben erwähnten Bedürfnisse nach einem Ausgleich der Standort- benachteiiigung und nach einer betriebsindividuellen Produktionslenkung führen weitgehend zu diesem Ergebnis. ,

Im Vordergrund der Bemühungen steht die Forderung, auf der Grundlage mess- barer Grössen agrarpolitische Massnahmen betriebsindividuell differenzie- ren zu können.

(33)

Tabelle 4: Der Betriebskataster - generelle Anforderungen .

Merktal .

Merkmalsinhalt

,Zielsetzung .

Betriebsindividuell differenzierte staatliche Len- kungsmassnahmen ermöglichen durch Bereithalten von problemadäquaten Daten und Abgabe der Daten bei Bedarf (Hauptziel).

Statistische Daten als Grundlage für die Verarbei- tung agrarpolitischer Entscheide bereithalten und bei Bedarf abgeben.

Daten für die Bedürfnisse der Kriegswirtschaft be- reithalten und bei Bedarf abgeben.

Daten für administrative Aufgaben bereithalten und im Bedarfsfall abgeben. Bisherige Verwaltungsauf- gaben ablösen. Der Verwaltungsaufwand sollte ins- gesamt trotz der Uebernahme neuer Aufgaben nicht zunehmen.

Datenspeicherung

- Die ursprünglich erhobenen Werte,wie Höhe über Meer usw. von sämtlichen Betrieben der Schweiz müssen abgespeichert werden.

Aktualität der Daten und Aus- 'kunftsbereitschaft

.

Die Daten müssen auf einen Stichtagbezogen, jähr- lich vollständig nachgeführt werden.

Wenige Wochen nach dem Stichtagmüssen diese Daten für die oben erwähntaiAufgaben verfügbar sein.

Mach der Datenaufbereitung müssen im Bedarfsfall innerhalb einer Woche, in dringenden Fällen in- nerhalb von zwei Tagen, Auswertungen vorgenommen werden können.

Datenweitergabe und Vertraulichkeit

'

Die Daten dürfen differenziert nach Datenkatego- rien nur an bezeichnete Stellen weitergegeben wer- den.

Die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen eines Betriebes ergeben sich aus der Summe der Eigenschaften aller verfügbaren Parzellen.* Es ist daher eine unerläSsliche Forderung, den Kataster von der Parzelle her aufzubauen.

Da jedoch bei vielen agrarpolitischen Massnahmen der Bewirtschaftermdt seinem Hof Ausgangspunkt und Ziel der Bemühungen ist, kann die Idee ei-

* Unter dem Begriff Parzelle wird in dieser Arbeit ein bezüglich der na- türlichen Produktionsbedingungen wie Bodenqualität, Hangneigung usw.

hinreichend homogenes Stück Land verstanden. Die mit dieser Terminolo- gie verbundene Abgrenzungsproblematik wird nochmals im Abschnitt 3.2.2 .aufgegriffen.

(34)

-34-

Tabelle

5:

Anforderungen an den Dateninhalt des. Betriebskatasters Bezugseinheit

(7= Segmente)

Datengruppeä • Mutmasslicher

Platzbedarf, , Anzähl Zeichen

Je Bewirtschafter Betriebsnummer 8

Angäben über den Bewirtschafter .

mit Adresse usw. 112

Verkehrslage mit der äusseren Hof-

entfernung und der Hoferschliessung 20 Hofbezogene klimatische Bedingungen 10

Total je Bewirtschafter 150

Je Parzelle land- wirtschaftlicher Nutzfläche

Parzellennummer Fläche

8

4

'Höhenlage

4

Innere Verkehrslage mit Feldent-

fernung und Felderschliessung 8

Parzellenform 1

Neigung 2

Kbpierung 1

Bodenqualität • 2

,Exposition 2

LokalkliMa

_4

Total je Parzelle 36

Je Spezialbetriebs- Betriebszweigbezeichnung 2 zweig

Ausdehnung des Betriebszweiges 6

— Total je Spezialbetriäbszweig 8

nes Betriebskatasters nur dann realisiert werden, wenn die notwendigen betriebsspezifischen Angaben darin enthalten sind.

Bei verschiedenen agrarpolitischenMassnähmen ist es erforderlich, die Spezialbetriebszweige wie Obstbau oder Schweinezucht mit berücksichtigen.

zu können. Folglich muss auch diese Information in äen Kataster aufgenom- men werden,

(35)

Neben betriebsindividuell differeniierten staatlichen Lenkungsmassnahmen gibt es noch andere bedeutsame Ziele. Statistische und kriegswirtschaft- liche Bedürfnisse sind in Betracht zu ziehen. Sehr viel Aufmerksamkeit sollte aber auch den administrativen Problemen geschenkt werden. Mög- licherweise könnte mit Hilfe eines Betriebskataster der heutige Verwal- tungsaufwand wirtschaftlicher gestättet.werden.

Durch die Datenspeicherungsforderung, verbunden mit der Aktualitätsfor- derung und der Auskunftsbereitschaftsforderung wird der Lösungsspielraum stark eingeengt. 1m Hinblick auf das Bedürfnis, eine gewisse Flexibili- tät für neue oder modifizierte Aufgabenstellungen zu bewahren, ist jedoch ein Verzicht auf die Speicherung der ursprünglich erhobenen Werte fast nicht denkbar.

Betont werden muss auch, dass die vielfältige Zielsetzung es geradezu er- fordert, sämtliche rund 130'000 Betriebe der Schweiz im Kataster zu er- fassen. Alle folgenden Aussagen basieren auf dieser Grundlage.

3.2 Ein Lösungsansatz

3.2.1 Skizze der Aufbauorganisation zur Lösungsübersicht

1m Rahmen des Anforderungskataloges sind verschiedene Lösungsvarianten denkbar. In dieser Arbeit stützt man sich auf eine einzige Variante in der Meinung, dass der Spielraum für grundlegende Abweichungen eher klein sein dürfte. Die Ausarbeitung eines Lösungsansatzes wird als notwendig erachtet, um den Gedankengang genügend konkret darstellen zu können. Die Ausführungen dürfen jedoch nicht als Vorschlag, sondern lediglich als Beispiel zur Anschauung interpretiert werden.

Im erarbeiteten Lösungsansatz wird von einer Aufbauorganisation ausgegan- gen, wie sie in Tabelle 6 zum Ausduck kommt. Gemässe dieser Skizze sind Träger der Organisation somit Stellen des Bundes, der Kantone und der Ge- meinden. Dabei hat jede dieser Stellen ganz spezifische Aufgaben zu über- nehmen.

(36)

-36-

Auf der Gemeindeebene muss es mit Hilfe der Ortskenntnisse und den in Ta- belle 6 erwähnten Hilfsmitteln möglich sein, nach der Ersterfassung die

"normalen" Mutationsunterlagen zu erstellen.

Die Kantone haben in diesem Lösungsbeispiel den Gemeinden durch Ausbil- dung, Ueberwachung und Rat bei schwer überschaubaren Problemen, wie zum Beispiel bei Grundstückneueinteilüngen, beizustehen. Sie müssen auch bei der Ersterfassung durch die Delegation 'von Fachkräften eine aktive Rolle übernehmen. Zudem sind sie, das Bindeglied zum Bund.

Der Bund muss bei der Erarbeitung des Konzepts und beim Erlass gesetzli- cher Grundlagen federführend'sein.labei ist die Erarbeitung einer Anlei- tung für die Datenerhebung mit der genauen Beschreibung, wie die Merkmale,. werte bestimmt werden müssen, sehr bedeutsam. Erfahrungen von Bracher (1), Kunz (4) und andern können dabei hilfreich sein. FernermusS der Infor- mationsfluss bei Mutationen möglicherweise mit einer Meldepflicht sicher- gestellt werden.

Aber auch die Datenverarbeitung - von der Uebernahme der Datenbelege von den Kantonen bis hin zu den Auswertungen für die vorgesehenen Bedürfnis- se - ist in dieser Lösungsvariante Bundessache.

3.2.2 Grundzüge des EDV-Konzepts mit Hinweisen auf wichtige prganisato- rische Voraussetzungen

Geht man von den generellen Anforderungen in Abschnitt 34 aus, so ist es naheliegend, dass man die EDV-Lösung auf eine Datenbank abstützt, die in Aufbau der Abbildung 3 entspricht, In dieser Figur kommt die bereits in Tabelle 5 vorgezeichnete Unterteilung zum Ausdruck.

Gemäss dieser Darstellung gibt es- somit drei Segmenttypen.* Für jeden Be- wirtschafter ist ein Bewirtschaftersegment vorgesehen. Die Parlellenseg- mente werden dem Bewirtschaftersegment zugeordnet, wobei die Zähl der Seg- mente mit der Zähl der genutzten Parzellenübereinstimmen muss. Die glei- che Aussage wie für die Parzellen gilt auch für die Spezialbetriebszweige.

* Ein Segment beinhaltet eine Gruppe von Daten, die alle am gleichen Ge- genstand erhoben werden. Also zum Beispiel alle Angaben über eine Par- zelle.

(37)

Tabelle 6: Aufbauorganisation mit Aufgabenzuteilung

Stelle Aufgabe Arbeitshilfsmittel

Gemeinde

• .

Unterstützung der von den Kantonen delegierten Fachkräfte bei der erst- maligen Erfassung

Nach der Ersterfassung sind dann jährlich aufainen'Stichtag hin samt- liche Mutationen bezüglich Bewirt-

schaftern, Parzellen und Spezialbe- -taster:

triebszweigen in Form von ausgefüll- ten Formularen dem Karton zu melden.

Bei Parzellenmutationen von Bewirt- schaftern,die ausserhalb der Wohnge- meinde leben, ist die Information an die betreffende Gemeinde weiterzu-

leiten. •

Grundstückskizze oder- Grundstückplan mit Parzelleneinzeichnung.

Vollstündiger Auszug aus dem letztmals er- stellten Betriebska- Arbeitsanleitungen

' Mütationsformulare

Kantone Die Ersterfassung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden durchführen.

Die Gemeindevertreter ausbilden und betreuen.

Revision der Kätasterführung in den Gemeinden.

Beläge der ordentlichen Mütationen sammeln und an den Bund weiterlei- ten.

'Ausserordentliche Mutationen in Zu- sammenarbeit mit den Gemeinden selbst vornehmen.

Vollständiger Auszug aus dem letztmals er- stellten Betriebska- taster.

. Vorschriften des Tun- des.

.

Bund Organisatorisches Konzept aufbauen und unterhalten.

, Datenverarbeitungskonzept aufbauen und verarbeiten.

Daten zur Nutzanwendung abgeben.

Kantone unterstützen.

CoMputerkapazität

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Angaben fiber die Spezial- betriebs- zweige

0 bis mehrere Segmente je Bewirtschafter

Angaben über die Parzellen 1 bis mehrere Segmente. je Bewirtschafter

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Angaben über den Bewirt- schafter und den Betrieb

1 Segment je Bewirtschafter

Abbildung 3: Betriebskatasterdatenbank

Der Inhalt der SegMente geht ebenfalls aus der Tabelle 5 hervor.

Die Lösung setzt voraus, dass man für den Bewirtschafter und die Parzel- lan eindeutige Nummern findet. Perner ist noch besonders zu beachten, dass der Begriff Parzelle einerbesondereaPräzisierung bedarf.

Wodurch ist eins Parzelle gekennzeichnet? Im allgemeinen Sprachgebrauch werden unterschiedliche Abgrenzungskriterien Verwendet. .Eigentümergrenzen, Bewirtschaftergrenzen, Wege, einheitliche Nutzung usw. können von Bedeu- tung sein. Im Sinne der übergeordneten Zielsetzung des Betriebskatasters ist es vor allem wichtig, dass die Parzellen durch eine gewisse Hbmoge- nität in den natürlichen Standortvoraussetzungen. gekennzeichnet sind. Be- sitzt also zum Beispiel ein Bewirtschafter ein zusammenhängendes Stück Land, wobei ein Teil eben bis nur mässig geneigt ist, der andere Teil aber stark geneigt ist, so muss dieses Stück Land Mindestens in zwei Par- zellen zerlegt werden. Die besondere Schwierigkeit besteht nun dariii,

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dass Katastereintragungen trotz möglicherweise verschwommenen Abgrenzungs- begriffen auch noch nach Jahren einen eindeutigen Bezug zur Wirklichkeit labenhollteni Eine zuverlässige Lösung liegt nur dann vor, wenn jede Par-

zelle der Katasterdatenbahk möglicherweise mit Hilfe eines Grundstück- planes jederzeit in der Wirklichkeit nachgewiesen werden kann.

Selbstverständlich wird man sich bei dieser Arbeit bereits vorhandenen Grumüstückplänen oder Grundstückskizzen bedienen. Dabei ist jedochhu be- achten, dass noch lange nicht alle Grundstücke in der Schweiz vermessen sind. Bei verschiedenen Vermessungen sind die Nachträge unterblieben und zudem werden mit dei Bätriebskataster bisher Unbekannte Anforderungen ge- stellt.

Dieses Problem hinreichend genau und mit vertretbaren Kosten zu lösen, ist Wohl eine der Hauptschwierigkeiten im Zusammenhang, mit dem Aufbau und Unterhalt des Betriebskatasters.

Bei einer Datenbank interessiert auch stets der Platzbedarf.

Rechnet man insgesamt mit 130'000 Bewirtschaftern, 1,5 Mio. "homogenen"

Parzellen und zwei Spezialbetriebszweigen je Bewirtschafter, sm kann man unter Berücksichtigung der Platzbedarfsangäben der Tabelle 5 die mutmass- liche Datenbankgrösse schätzen. Rund 75 Mio. Zeichen ist das Ergebnis die- ser Rechnung. Diese Datenmenge entspricht ungefähr dem dreifachen Volumen, das in einem, Jahr von den BuchhAltungsdaten der zentralen Auswertung be- ansprucht wird.

UM diese Datenbank herum sind. dann die Mutations- und Auswertungsprogram- me zu entwickeln. Da die Datenäktualitätsforderungund auch die Auskunfts- bereitschaftsforderung im Sinne der EDV sehr grosszügig bemessen sein kann und auch die Häufigkeit der Auswertungen in 'Grenzen gehalten werden kann, dürfte die Computerbelastung trotz diesem recht grossen Datenbestand nicht ausserordentlich hoch sein. Auf der Basis des unterstellten Lösungsan- satzes würde marlin eine Grössenordnung kommen, die mit den Buchhaltungs- datenauswertungen vergleichbar ist.

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4. Uebergeordnete Fragestellungen

4.1 Der mutmassliche monetäre und zeitliche Aufwand für den Aufban und Unterhalt eines Betriebskatasters

Der monetäre, und zeitliche Aufwand kann dann zuverlässig geschätzt wer- den, wenn ein vollständiger Aufgabenkatalog vorliegt und Mein aufgrunä. von Erfahrungswerten den Zeitbedarf je Aufgabe kennt

Diese Voraussetzungen sind zur Zeit nicht erfüllt. Dementsprechend kann eine Aufgabenschätzung im jetzigen Zeitpunkt nicht mehr als ein grober, Anhaltspunkt sein: Aber allein schon das Wissen um die ungefähre Grössen- ordnung Mag in der ersten Diskussion hilfreich sein.

Die folgenden Betrachtungen basieren auf dem Lösungsansatz von Kapitel 3.

Es wird unterschieden zwischen einer Ersterfassüng für den Aufbau dee Be- triebskatasters und dem jährlich zu erbringenden Aufwand für den Unter- halt und die Nutzung. Ferner wird die Aufwandgrupie Datönerhebung auf dem Niveau Gemeinde/Betrieb und die Aufwandgruppe EDV getrennt betrachtet.

Aus der Schätzung ausgeschlossen sind sämtliche anderen Verwaltungslei - stungen für die Vorbereitungund den Unterhalt des Lösungskonzeptes.

Für die Ersterfassung wird davon ausgegangen, dass je Erfassungsteam und Tag, im DurchschnittA.rei bis sechs Betriebe vollständig erhoben werden können: Diese Werte sind aus * den Erfahrungen von Bracher (1), der im Rahmen einer Untersuchung Daten von 28 Betrieben in der Gemeinde Langnau erhob und den:Aussagen. von Bernhard (2) abgeleitet worden, wobei auf- grund dieser zwei Quellen sechs Betriebe je Tag erfassen als sehr opti- mistisch bezeichnet werden muss. Die grosse Streubreite erklärt Sich da- her durch das Fehlen von hinreichend abgesicherten Erfahrungswerten und 'durch die Unsicherheiten bei der Lösungsgestaltung.

Dem Erfassungsteam sollen durchschnittlich drei Mann angehören. Stets da- bei sein muss ein Gemeindevertreter und ein Vertreter des Kantons. Der dritte Mann kann je nach Problemstellung ein zusätzlicher Gemeindever- treter, ein zusätzlicher Kantonsvertreter oder ein Beamter des Bundes sein. Unterstellt man dabei noch eine durchschnittliche Jahresbesoldung je Mann von Fr. 50'000.- (inbegriffen alle Sozialzulagen des Arbeitge- bers, 220 Arbeitstage) und nimmt an,. dass je Team und Tag Fr. 100.- Spe-.

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sen entschädigt werden müssen, eo kann die AufWandschätzung,vorgenommen werden. Pro Erhebungstag resultieren aus diesen Grundlagen Fr. 782.- pro Team. Bei drei Betrieben pro Tag sind 43'333 Teamtage nötig, bei sechs Betrieben pro Tag genügen 41'666 Tage. Multipliziert man die Kosten pro Tag nit den benötigten Teamtagen, so kommt man auf einen Erfassungeauf- wand von rund 17 Mio. bis 34 Mio. Franken.

Bei dem ErhebungsaufWand ist auch die totale Erhebungszeit von besonderer Bedeutung. Geht man davon aus, dass lediglich während der Vegetations- periode vom April bis November die Betriebe besucht werden sollten, so zählt das Erhebungsjahr 165 Tage. Bei der Bewältigung von drei Betrieben je Tag müsste somit ein Team 262 Jahre arbeiten, bei sechs. Betrieben je Tggwären es 131 Jahre. Damit innerhalb von drei Jahren die Arbeiten ab- gewickelt werden können, müssen 44 bis .87 Teams zur Verfügung stehen.

Das besondere Problem, dass dabei,sicher hervorzuheben ist, ist die Fra- ge, ob die. Kantone in der. Lage sind, insgesamt 44 bis 87 Vertreter wäh- rend drei Bewertungsperioden a 165 effektiven Arbeitstagen zu delegieren.

Im EDV-Bereich sind für den Aufbau des Betriebskatasters ungefähr zähn Datatypistinnenjahre zu bewältigen. Auf dieses Ergebnis kommt man, wenn man von den 75 Mio. Zeichen der Datenbank gemäss Abschnitt 3.2.2 ausgeht.

Zieht man davon 25 MI°. Zeichen eigentliche Leerstellen ab, so sind 50 Mio.

Zeichen Zu tippen und nochmals zu prüfen. Die Jahresleistung einer Data- typistin für tippen oder prüfen bei 220 Arbeitstagen liegt ungefähr im Be- reich von 10 Mio. Zeichen. Ferner werden die Analyse und die Programmie- rung der notwendigen Dienstleistungs- und. Auswertungsprogramme ebenfalls ein bis zwei Mannjahre beanspruchen. Zusammen mit der benötigten Rech- .nungszeit liegt der mutmassliche EDV-Aufwand somit im Bergich von unge-

fähr 1 Mio. Pranken.

Tabelle 7 enthält eine Zusammenfassung des mutmasslichen Aufwandes für die Ersterfassung.

Besonders schwierig ist es auch, den späteren jährlichen Unterhalts- und Nutzungsaufwand zu beziffern.

Der Pachtwechsel und vor allem die Bestimmung des Umfangs der Spezialbe- triebszweige erfordert eine jährliche Ueberprüfung jedes Betriebes. Mit üilfe des Katasterauszuges sollten jedoch solche Aenderungen nicht beson-

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