• Keine Ergebnisse gefunden

Betriebswirtschaftliche Informationstagung 1982

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Betriebswirtschaftliche Informationstagung 1982 "

Copied!
241
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Betriebswirtschaftliche Informationstagung 1982

16

Schriftenreihe der Eidg. Forschungsanstält für Betriebswirtschaft und Landtechnik FAT

•CH-8355 Tänikon TG Comptes-rendus de la station fädärale de recherches,d'äconomie d'entreprise et de gänie rural

CH-8355 Tänikon, TG Reports-of the Swiss Federal Aesearch Station for Farrii Management'and Agricultural Engineering CH-8355 Tänikon TG

118 78 15 2 479

1983

111111ii11111111 11111111

0 0 0

(2)

Betriebswirtschaftliche Informationstagung 1982

Mit Beiträgen von:

Dr.W. Meier Dr. J. Hilfiker H. Eggimann R. Steinmann K. Hostettler Dr. E. Dettwiler Dr. R. Duttweiler D. GmOr-Eberhard E. Näf

Dr. W. Luder R. Liechti R. Hilty

Gesamtredaktion: Dr. E. Dettwiler

Herausgegeben von der

Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik, CH-8355 Tänikon

1983

(3)

Vorwort

Obwohl, oder vielleicht' gerade weil andlekenhten Gründen. die Produktions- vielfalt und die Produk.tiOnSMengen:in de'riandwirtschäft mannigfaltigen.

Beschränkungen unterliegen'i, ist das Interesse an betriebswirtschaftlichen Untersuchungen sowohl‚ geäämtbetrieblich.konzeptioneller Art wie auch an Wirtschaftliohkeitebetrachtungen landtechnischer und konstruktiver Teils- lö'ungen sehr gross. Forschung, das gilt auch für die Betriebswirtschaft, Ist in den Seltensten Fällen spektakulär. Sie findet aber in einem wirt- schaftlich und politisch nach wie vor ausserordentlich lebhaften Umfeld statt und ihre Ergebnisse unterliegen damit dem:Wandel.der Zeit. Bekann- tes bedarf.untör sich ändernden Preis-Kosten-Verhältnissen einer, Neubeur- teilung, Unwirtschaftliches kann durch administrative Massnahmen in den Bereich denkbarer Lösungen rücken. All dies stellt hohe Anforderungen so- wohl in methodischer Hinsicht wie auch an die_praxisorientierten Sach- kenntnisse.

Die Vorträge der Informationstagung vom 19, und 20. August 1982, zusam- mengestellt in dieser Schrift, sollen erneut einen nicht thematisch aus- gewählten Ueberblick über Stand und Ergebnisse unserer betriebswirtschaft- lichen Tätigkeit vermitteln.

Die. breite Grundlage der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten stellt dabei eine kaum mehr wegzudenkende Informationsquelle dar. Wir hoffen, dass sowohl die Buchstellen wie andh der einzelne Buchhalter erkennen kön- nen, dass diese Ergebnisse unter anderem auch im Dienste der Forschung nutzbringende Anwendung im Interesse unserer Landwirtschaft finden.

Wiederum. sind auch einige Themen mehr technischer Art, dazugekommen. Sie zeigen exemplarisch, dass der wirtschaftlichen Beurteilung in der Regel ein breites Problemspektrum an tephnischen Fragen vorangeht. Praxisgbrech- te thtscheidungsgrundlagen verlangen auch vom Betriebswirtschafter ein ho- hes Mass an praktischen Kenntnissen. Dadurch, dass neben rein quantitati- ven Kriterien auch verschiedenste qualitative Gesichtspunkte die Beurtei- lung,beeinflussen, wird die Arbeit auf diesem Gebiet nicht einfacher.

(4)

Genugtuung haben Wir an der grossen Teilnehmerzahl der diespbrigem Betriebswirtschaftlichen Informationstagung das Interesse breiter Kreise

an unserer Arbeit feststellen können. Es hat auch seinen Ulederedhlag,in der ausgiebig benützten und von uns sehr aufmerksam verfolgten Diskussion gefunden. Solche GesprächebitTachlehten der Forsching,'Politik, Bera- tung und der Praxis sind für uns sehr wertvoll und. lehrreich. Sie sind uns auch Ansporn, diese Tagung weiterzuführen.

Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landteclinik

Der Direktor:

Dr. W. Meier

(5)

Inhaltsverieichnis Seite Forchungsschwerpunkte der FAT 1983. bis 1986

Dr. W. Meier 5

Ist eine Milchleistung üher 5'000 kg jeKuh betriebswirt- schaftlich intöressänt?

Dr. J. Hilfiker 13

Die finanzielle Entwicklung in 464 Buchhaltungsbetrieben während der Jahre 1974 bis 1980

H. Eggimann 43

Die Bauernfamilien der Buchhaltungsbetriebe

R. Steinmann 67

Der Einfluss des.E1imas auf die Naturalerträge von Acker- kulturen -.Resultate und Konsequenzen

, K. Hostettler 93

Das Standardbetriebseinkommen, seine statistischen Grund- lagen, sein Aussagewert und seine möglichen Anwendungsbereiche

Dr. E. Dettwiler 109

Mikrocomputer: Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Land- technik und der landwirtsähaftlichen Betriebswirtschaft

Dr. R. Duttweiler 139

Anteilmässige Beanspruöhung der weiblichen Personen im Land- wirtschaftsbetrieb nach Betriebszweigen und Jahreszeit

D. Gmür-Eberhard 155

Arbeitswirtschaftliche Sachzwänge auf den Familienbetrieben im Berggebiät

Dr. W. Luder . 169

Berechnung des Einflusses der Parzellierung und der Feld- entfernung auf den Arbeitszeitbedarf mit Hilfe von EDV- Programmen

E. Näf 183

Messergebnisse von Dürrfutterlagern und ihre Bedeutung für das Raumprogramm

R. Liechti 201

Anforderungen des Bauschaffenden an das Raum- und Funk- tionsprogramm eines Bauobjektes im Rahmen einer Betriebs- planung

R. Hilty 223

Zusammenfassung 231

R6sume 239

(6)

-5-

Forschungsschwerpunkte der FAT 1983 bis 1986

Direktor Dr. W. Meier

1. Forschung als Herausforderung

Ohne die jeweiligen Zeiterscheinungen über Gebühr zu bewerten, ist das heute soziale, wirtschaftlich p und politische Umfeld wohl derart, dass das Ueberdenken der Marschriöhtung in der Forschung eine zugleich fas- zinierende als auch ausserordentlich anforderungsreiche Aufgabe. ist. Neben der permanenten Anfgabe,für jeden in der Forschung Tätigendes ständigen Hinterfragens des eigenen Tuns, stehen wir zur Zeit an der FAT mitten in der Ausarbeitung eines neuen Arbeitsprogramms für die Jahre 1983 bis 1986, also einer anspruchsvollen - und so hoffe ich - richtungsweisenden Arbeit.

Für den Forscher ist es neben dem erfolgreichen Abschluss eigener Projekte wohl das höchste der Gefühle, mit freien Kapazitäten neue, zukunftsträch- tige Schwerpunkte zu setzen. Wenn er die ungebremste Ideenvielfalt an der umfassenden Verantwortung, welche ihm Gesellschaft und Umwelt in der heu- tigen Zeit auferlegen, misst, mag allerdings manch kühnes Projekt den läuternden Weg über die Schüttelsiebe der Konfrontation nicht zu überstehen.

In nie gekannter Schärfe hat die Atomforschung zur apodiktischen Forderung der umfassenden Forschungsverantwortung geführt. Nag das Beispiel augenfäl- lig sein, es betrifft in angepasster Weise auch unsere Tätigkeit, am nahe- liegendsten wohl die landtechnische Entwicklung. Ich weiss wohl, der Vor- wurf steht im Raum, die FAT schwiMme im Fahrwasser technologischer Lösun- gen. "Er kann allerdings anhand unserer Arbeitsprogramme leicht entkräftet werden. Demgegenüber steht aber - und das sei klar festgehalten - die deut- liche Forderung unserer Praxis, neue technologische Lösungen zu prüfen und zu beurteilen. Verantwortung in diesem Bereich kann für uns auf den einfach tönenden, aber nicht leicht zu bewerkstelligenden Nenner - klares Aufzeigen der Rahmenbedingungen und der Konsequenzen - gebracht werden.

(7)

-6 -.

Ebenso einfach klihgt die Forderung nach Transparenz der Konsequenzen wis- senschaftlicher Tätigkeit, und ebenso schwer ist sie in absoluter Form zu erreichen, weil auch solche Tätigkeit der Veränderung gesellschaftspoli- tischer Wertvorstellungen und dalirit dem Wechselspiel der Zeit unterliegt.

Alle Konsequenzen innovativer Prozesse aufzuzeigen, unterliegt zudem ne- ben der begrenzten individuellen Vorstellungskraft auch der "absoluten"

Grenze "denkbarer" Folgen.

2. Die freien Valenzen

Juhge Institutionen jedweder Art geniessen meist den Vorteil, im Sinne der mutigen Konzeption über .einen relativ .grossen Spielraum der Disposition zu verfügen. Mit dem Alter treten sklerotische Eracheinungen auf, welche sieh in unserem Sprachgebrauch als sogenannte echte - dann wohlan - oder eben vermeintliche Daueraufgaben niederschlagen. Sie müssen jedenfalls permanent kritischer Beurteilung standhalten. Für jeden initiativen Forscher sind die institutionellen Beschränkungen lästige und, bösartige Hindernisse auf sei- nem klar erkennbaren Weg zum Erfolg. Noch so utopische Vorstellungen und Wünscfie sind in jedem Fall wertvoller als allen Elan lähmende Ideenlosig- keit bzw. sich selbst beschäftigende Kritik. Dpmit Sei nicht etwa der kri- tiklosen Arbeit das Wort geredet. Ideen, welche sich allenfalls in Projek- ten niederschlagen, müssen unter Berücksichtigung knapper Mittel die Fil- ter der wissenschaftlichen Ehrlichkeit und der potentiellen Praxisrelevanz in aller Konsequenz passieren. Projekte und verfügbare Kapazitäten sind - so hoffe ich - immer im Widerspruch zueinander. Die Folgerung daraus.

heisst Prioritäten setzen, eine in Zeiten restriktiver Verfügbarkeit von Mitteln zur Permanenz gewordene ausserordentlich ansPruchsvolle Aufgabe.

(8)

7 3,

Künftige SehWerpunkte

Ich gehe wohl kaum fehl, in der Annahme, dass grundsätzliche Gedanken als Ausgangspunkte für die Marschrichtungunserer•Arbeit von besonderem.In

-

teresse sind. Wie erwähnt, liegt die Dispositionsfreiheit zwischen den ° Kapazitäten und den erforderlichen Daueraufgaben bzw., allfälligen -gesetz- lichen Aufträgen als Konsequenz unserer produktiven Gesetzesmaschinerie auf allen Stufen. Es besteht meines Erachtens eine nicht unbegründete Ge- fahr, dass unsere Forschungsanstalten sukzessive zu Prüfanstalten werden.

Es werden neue GeSetze mit neuen Aufgaben für die Forschungsanstalten ge- schaffen, aber keine neuen Stellen dafür bewilligt (siehe zum Beispiel Tierschutz). Die Folge davon ist ein Verlust an Forschungskapazität in an- deren Bereichen.DieserTendenz gilt es im Interespe unserer Landwirtschaft entgegenzutreten. Unter der Optik dieses institutionell veruräachten engen Spielraums ist die Schwerpunktbildung zu sehen.

3.1 SchWerpunkte der Anstalt

Unsere Tätigkeit darf in der generellen Marschrichtung nicht unbeeinflusst bleiben von der Entwicklung, ohne dabei sprunghaft und. zum Schaden eines wohlfundierten Aufbaukonzeptes modischen Eintagsfliegen nachzurennen.

Markant und offensichtlich sind die Einflüsse energetischer Aspekte in unsere gesamte landtechnische und betrLebswirtSchaftliche Arbeit. Diese Fragen zwingen zu einer umfässenderen Betrachtung als bisher.

Wohl mit demselben Gewicht stellen wir uns die generelle Frage: Landtech- nik wohin? Im vollen Bewusstsein, dass in Abhängigkeit der in weitestem Masse importierten Technik und unter Berücksichtigung der schweizerischen Marktstellung unsere Einflussmöglichkeiten gering sind, entlastet uns des nicht von der Mitverantwortung, die absehbaren Folgen neuer technischer Lösungen aufzuzeigen. Es gibt auch hier allerdings kaum Patentrezepte der Beurteilung. Die Landwirtschaft ist zu vielfältig für absolute Aussagen.

Mit der gemachten Einschränkung ist die Prüfung angebotener Lösungen in allen Bereichen eine wichtige Aufgabe und eine offenbar von der Praxis geschätzte Tätigkeit, die es im Sinne des "Konsumentenschutzes" weiterzu- führen

(9)

8 -

"Iandtechnik> wohin" subsummiert ebenfälls sektionsübergreifend als Teil- problem das der Mikroelektronik. Es wird im speziellen an dieser Tagung in einem Beitrag von Dr. R. Duttweiler behandelt werden. Die Mikroelek- tronik eröffnet zweifellos neue Perspektiven. Sie ist als Herausforderung an die Forschung im Anwendungsbereich ernsthaft zu prüfen. Wir werden uns sowohl in der Betriebswirtschaft als such in der Landtechnik damit befas- sen, und sie wird unsere Tätigkeit und letztlich die Praxis in manchen Aspekten beeinflussen.

Letztlich sei auch auf unser Verhältnis zur Agrarpolitik hingewiesen. Es ist ein grosses Privileg unserer Anstalt, Landtechnik und Betriebswirt- schaft im selben Haus vereint zu haben. Nahezu alles, was unsere Betriebs- wirtschafter tun, kann letztlich in irgend einer Forffi Eingang in die Agrarpolitik finden. Es bleibt aber nach wie vor dabei: unsere Anstalt macht keine Agrarpolitik. Mein absolut nüchternes Verhältnis zur sogenann- ten "wertfreien" Forschung gerät dabei insofern nicht ins Wanken, als wir uns durchaus erlauben, zu allen in die Landtechnik und Betriebswirtschaft gehörenden Fragen Stellung zu nehmen, sofern es nach unserer Meinung not- wendig ist. Wir bemühen uns dabei aber sehr sorgfältig, uns an die Fakten und belegbaren Tatbestände zu halten. Die wertende Einordnung ist Sache der Agrarpolitik.

Man kann hier die etwas sarkastische Aussage von Kühne anfügen, dass in Anbetracht der geringen Aussicht, dass eich Sachargumente in der Politik durchsetzen werden, es für die Betriebswirtschaft ohnehin zweckmässiger sei, sich auf solche Arbeiten zu konzentrieren, für die unter anderem in der Praxis dankbare Abnehmer existieren.

Es ist sicher nicht der Ort und die Zeit, um über sogenannte objektive Forschung zu eifern. Begnügen wir uns damit, uns bewusst zu sein, dass Forschung immer in einem gesellschaftspolitischen Umfeld stattfindet. De- ren Güte wird dabei an der Summe subjektiver Vorstellungen gemessen und unterliegt damit den Zeiterscheinungen:

3.2 Schwerpunkte der Sektionen

Keinesfalls umfassend sei abschliessend stichwortartig auf einzelne Schwer- punkte unserer Forschungssektionen hingewiesen.

(10)

9

Im Arbeitspeogeaem der Sektion. Landmaschinen wird zum Ausdruck kommen, daäs uns Energiefragen' und selche där Umweltbelastung durch die. Landtechnik schwerpunktmääsig beschäftigen müssen. Daneben Wird der Traktor als wich- tigste Maschine im Landwirtschaftsbetrieb nach wie vol' Forschungsobjekt sein, sei es im Sinne der permanenten Untersuchung des Marktes mit ein- geschlossen der Anbau von Geräten und die Erarbeitung von GrUnddaten für die Kostenrechnung. Punktuell haben wir uns auch mit der Landtechnik in Drittweltländern zu befassen. Diese Fragen werden in der Sektion Landma- schinen koordiniert bearbeitet.

Die Projekte der Sektion Feldtechnik belegen die grossenAnwendungsgebiete der MeChanisierung des Acker- und Futterbau, mit eingeseilossen auch hier das Berggäbiet. Ein grosser Teil der Käpazitäten dieser Sektion wird durch das Tempodiktat der technischen Entwicklungen festgelegt: Prüfungen ver- schiedenster'Irt stehen im Interesse einer breitenEraxisnachfrage im Vor- dergrund: Es .muss iander Bemühen bleiben, die Prüfung nicht beim techni- schen Bäschrieb bzw. der Beurteilung dee Funktionitüchtigkeit abzubrechen.

Arbeits- und betriebswirtschaftlichte Ueberlegungen gehören unter Berück- sichtigung unserer strukturellen Verhältnisse dazu.

Die Aufgabenbereiche der Hoftechnik sind sehr vielschichtig. Wir müssen uns zwangsläufig beschränken. Futtereinlagerungs- und Futterkonservierungs- fragen in allen denkbaren Schattierungen sind sehe gefragt. bie Fütterungs- technik zusammen mit entsprechenden Aufstallungssystemen werden uns nach wie vor beschäftigen. Zudem müssen auch in diesem Bereich energetische Ueberlegungen berücksichtigt werden, so zum Beispiel die Möglichkeiten der Sonnenenergie und der Wärmerückgewinnung. Letztlich ist die Tätigkeit im Bereich Hoftechnik in enger Koordination mit der Sektion Landwirtschaft - liches Bauwesen und dem Tierschutz zu sehen.

Steht generell über der Tätigkeit der Sektion Bauwesen der Titel "kosten- günstige, funktionale Baulösungen", liegt im speziellen ein Schwerpunkt in der Erarbeitung praxisorientierter Musterblätter konstruktiver Baulö- sungen. Wir werden auCh künftig zusammen insbesondere mit der .Sektion .Be- teiebswietschaft für interessante Einzelfälle bis zur Realisierung von Oekonomiegebä,uden vordringen, um den notwendigen Peaxisbezug nicht zu ver- lieren und um gleichzeitig zukunftsträchtige Lösungen a:Lich betriebs—uhd arbeitswirtschaftlich verfölgen zu können.

(11)

-10-

Neu im kommenden Arbeitsprogramm werdemvProjekte der Prüfstelle Tierschutz erscheinen. Im Rahmen der Tierschutzgesetzgebung ist uns die. Aufgabe über- tragen worden, zuhanden des Bundesamtes für Veterinärwesen serienmässig hergestellte Stalleinrichtungen und Aufstallungssysteme für Rindvieh, Schweine, Schafe und Ziegen auf ihre Tiergerechtheit hin zu untersuchen.

Parallel dazu können verfahrenstechnische, arbeits7 und betriebswirtschaft- liche Abklärungen durch das Personal der Prüfstelle, unterstützt von den entsprechenden Fachsektionen, durchgeführt werden. Die etholpgische Seite solcher Stallsysteme ist ein wichtiger Teil des Problems., die Wirtschaft- lichkeit letztlich ein entscheidender.

Damit schliesst sich der kurze Ubberblick über die Forschungsbereiche un- serer Anstalt bei der Betriebswirtschaft, deren Thematik wegen Sie heute hier sind. Die erwähnte lokale Verbindung zwischen Landtechbik und.le- triebswirtschaft erleichtert die von Beratung Und Praxis nachhaltig ge- wünschte Wirtschaftlichkeitsbeurteilung neuer landtechnischer Lösungen.

Wenn mir im kommenden Programm etwas ambitiös Von einem Informationssy- stem sprechen werden, so stehen für uns' selbst hier sich in der Praxis abzeichnende Entwicklungen im Zusammenhang mit potentiellen Möglichkeiten im Bereich intelligenter Kleinrechner im Vordergrund. Zentrale Auswertung von Buchhaltungsergebnissen und Datenbeschaffung generell sind Dauerauf- gaben dieser Sektion.

Sie sind-aber auch bleibende Schwerpunkte der Arbeitswirtschaft. Die schon erwähnte ungebremste Entwicklungsfreude in der Landtechnik zwingt die Ar- beitswirtschaft permanent, dem Problem der Vervollständigung und Aktuali- sierung arbeitswirtschaftlicher Normen nachzugehen.

Dies einige Gedanken zu unserem künftigen Arbeitsprogramm. Der Trend liegt irgendwo zwischen "absolut Notwendigem" und "möglicherweise Interessantem"

mit zwangsläufigem Schwergewicht auf ersterem. Forschung aus wissenschaft- licher Neugier bleibt' anderen. Institutionen vorbehalten. Gerade weil wir nur mit begrenzten Kapazitäten arbeiten können, müssen wir in allen Sek- tionpnginimalenlaum offen halten, um nicht nur dort tätig zu sein, wo- es unmittelbar nützlich erscheint. Solche utilitarigtische Denkweise wirkt lähmend auf die in unserer Zeit gehr denn je nötige Innovationsfreudig- keitc

(12)

;

bp.s gesidnt des neuen ArbeitsprograMmsvird 7 cite Sie .festate4en könnten - keine reVoluti.onären Züge tragen.. Es ist geprägt von einer ' gewissen, Kon-

stanz- Fröbleme'iindrichtungSbeStimmenden neuen Entwicklungen. Aue der Sicht der Beratung und ‚derTrsxis gilt es, dort tätig. zu Sein, esS mo- mentan'"brennt!', ohie dabei über die Tagesprobleme hinausgehende Fragen zu vernachlässigen. Wir müssen die technische Entwicklung genau verfolgen und ihren Stellenwert fie unsere, Landwirtschaft Zu belirteilen versuchen. Das schliesst ein, dort aktiv züwerden, wo Alternativen nicht bearbeitet wer- den, unSebererfolgYersprechend .scheinen, Bei. der Einordnung unserer be- triebswirtschaftlichen .ätigkeit:müssen wir den zunehmend eingeschränkten gessmtbetridblichen9rganisationsspielraum.zur Kenntnis nähmen 1i/id .gleieh7 zeitig sehen,; dass innerhalb realisierbarer Lösungen eine Vielfalt tech- nischer Möglichkeiten den .Fraktiker fast täglichbeschäftigen, Die Tro'ble- me der Beratung und Praxis müssen zusammen mit einer -umfassenden Kenntnis der Entwicklung in der, Forschung und unserer eigenen Ideenfreudigkeit zur Beurteilung, .unserer Marschrichtung im piepste der Landwirtschaft führen:

(13)

Ist eine Milchleistung über '51000 kg, je Kuh betriebswirtschaftlich inter- essant?

Tr. J. Hilfiker

1. Einleitung

In den letzten 40 Jähren ist die Milchleitung der Kühe ständigangestie- gen, während: sich' die Kuhzahl nur unwesentlich, verändert hat. _In den 50er und 60er Jahren nahm die Milchleistung laut 'Milchstatistik (siehe Tabel- le 1) jährlich 10 kg bzw. um 34 4g Zu. 1970' bis 1975 betrug der Leistungs- anstieg:52 kg jährlich, und' von1975. bis 1980 entsprach 'er 72 kg im Lan- 'desdurchschnitt:, vor allem dürch die Einkreimung mit milchbetonten.Rasseä

nahm die Milchleistung je Kuh in den letzten Jahren stark _zu.'Ein'Vergleich des Landesdurchschnittes. mit dem Elichldie,tungsdurchschnitt der Kühe in den Buchhaltungsbetrieben zeigt, dass die Aufwärtsentwicklung der Leistungskur- ve hoch keineswegs 'abgeschlossen ist.

Tabelle 1: Milchproduktion in der Schweiz

Jahre' • Kuhzahl 'Milchproduktion in Mio dt Milchleistung je Kuh in kg

1939 . 926'000 26,9 2'840

1950 858'000 25,7 . 2940

1960 940'000. 31,1 . 3'280

1970 896'000. - 32,0 3'560-

1975 8841000 34,0 . 31820

1980 , 875'000.. - 36,8 4'180

Quelle: Landwirtschaftliches- Jährbuch der Schweiz, Milchstatistik (1)

(14)

-14=

RELRT14E HREUFIGKEIT

12

FINZWIL 88032CHTUNGE6. 1751 (1817H3ETISCHE5.8111EL 4894.9 STRN0880-118WEICHU26G 731.3

^ 6

6

3

taSs,.. 25= 3= 3403 3633 S6CC 5337 3400 5603 6200 6633 7002 >7200 KG MIKCH JE KUM UND JFIHR

Abbildung 1: Häufigkeitsverteilung von 1'751 Buchhaltungsbetrieben nach der Milchleistung je Kuh (1981)

Tabelle 2: Durchschnittliche Milchleistung je Kuh und Jähr in den Buch- haltungsbetrieben

Jahre Talzone kg

Hügelzone kg

Bergzone 1 kg

Bergzonen 2-4 . . kg

1978 41658 4'529 4'488 4'008

1979 4'803 .41'696 4'686. 4'318

1980 • 4'902 4'754 4'767 4'474

1981 51032 4'866 4'871 4'572

Quelle: Kostenstellenbericht, zentrale Auswertung der FAT'(2)

Die Betriebe der Talzone haben 1981 das Ziel unserer Zuchtverbände - die 5000er Milchleistung - erreicht, und auch die übrigen Zonen nähern sich dieser Schwelle in Schritten von 80 bis 120 kg je Jähr. Wird man nun zur 6000er Milchkuh weitergehen? Wie man der Abbildung .1 entnehmen kann, ha- ben rund 6 % der Buchhaltungsbetriebe dieses Ziel bereits überschritten.

11 .a

(15)

Zweifelles wird die•Landeezncht dieses Ziel.ebenfaliä z erreichen Vei-.

suchen. Eine jährliche 1,5 ,bis 2%,/verlangt

bei den heutigen Absatzverhältnissen eine jährliehe.,:Redliktion'Aeä .Kabe- - _standee uM,12',00Q bis 1,7'000 Tiere. Dabei dürfte.derMaetrinderbestand

erheblich ansteigen. ..Wenn dieser um 12'000 Tiere zuni, ist,mit einer Erhöhung des Fleischangebotes um rund 2 % zu rechnen. gine Ueberproduk, tion. auf dem Rindfleipchmarkt rednziert auch -das Einkommen des Milchpro-.

duzenten. Der Milchverkauf entspricht rund 31 %_des EndrOhertrages der.

schweizerischen Landwirtschaft, mährend der.hindf1eischverkauf rund 21. % ausmacht, yobei mehr als' die Hälfte des Rind- und Kalbfleisches in Betrie- ben von Milchpreduzenten erzeugt wird.

In.unsererUntersuöhung können wir nicht aüf die agrarpolitischen Aspekte des Problemes eingehen. Wir möchten uns auf. eine AUssage unter .deP.heuti- gen Preis, und'Kostenrelationepin der Schweiz beschränken.

Die. Einkreuzung von milchbetönten Rassen wird auch die Qualität der Schlachttiere 'beeinflussen. Während im schweizerischen Nütztierhandel die' Milchleistingsveranlagung für den. Preis der Nutztiere ausschläggebend, ist, wird zweifellos in Zukunft der gleischleistüng eine zunehmende BedeutUng für Gebrauchskreuzungen zukommen. , Wir möChten in unserer Arbeit auch .dem.

Schlachtviehverkauf Beachtung schenken, soweit dies die BuChhaltungsauf- zeichnungen erlauben.

2. Unteriagenmaterial und Methoden

Die Untersuchung stützt sich .auf Buchhältungsdaten des Jahre ä 1981, We'L.- che der AuswertungsZentrale an der-FAT bis -anfange Jiani durch die, Buch- steilen zur Verfügung gestellt wurden.

Im ersten Teil der Untersuchung (Abschnitt 3.1) befassen wir uns mit der Beziehung zwischen der Milchleistüng und den-direktkostenfreien Ertrag der Milchviehhaltung, wobei •die Daten jegindyiehgrossvieheinheit .01-q1M ausgewertet 'wurden .(Konto Auch die •dirpkten Rauhfuttärkosten;(Kon- to 690) wurden je rauhfutterverzehrende Grossvieheinheit (RGVE) berechnet.

(16)

-16-

In die Untersuchung eingeschlossen sind.1'751 Buchhaltungsbetriebe, wel- che über mindestens

5

ha landwirtschaftliche Nutzfläche verfügen und mehr als fünf Ri-GVE sowie mindestens drei Kühe halten.

Der zweite Teil (Abschnitt 3.2) der Untersuchung konzentriert sich auf die Grünlandbetriebe mit betonter Milchviehhaltung. Hier interessiert nicht nur die Beziehung des 'Milchleistungsniveaus zum direktkostenfreien Ertrag (DfE) der Milchviehhaltung, sondern auch seine Beziehung zu den

Strukturkosten. In diese Untersuchung wurden nur Betriebe eingeschlossen, welche über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 10 bis 20 ha verfüg- ten und höchstens 30 % davon offen halten. Ausser*demMurden alle Betrid- be ausgeschieden, deren Kuhbestand kleiner als 60 % des Rindviehbestandes war und deren Rindviehbestand weniger als 85 % des Gesamttierbestandes ausmachte. Auch auf jene Betriebe wurde verzichtet, die über mehr als drei GVE an Schweinen, Geflügel, Pferden und übrigem Kleinvieh verfügten.

Schliesslich mussten jene Betriebe ausgeschieden werden, deren DfE aus Obst, Reben und Intensivkulturen die Schwelle von Fr. 8'000.- überschrit- ten.

Für die Unteräuchung wurden die üblichen statistischen Verfahren angewen-, det, wie sie bei Linder (3) definiert sind (T = Mittelwert, sx =.Standard,- abweichung, b = Regression, r = Korrelation, B = BestimmtheitemaSs),

.3.

Ergebnisee

3.1 Der direktkostenfreie Ertrag der Rindviehhaltung

Der Einfluss der Milchleistung auf das Betriebsergebnis kann recht gut an- hand des DfE je Ri-GVE beurteilt werden. Die DfE-Rechnung erlaubt die Be- urtöilung der Milchviehhaltung unter Ausschluss der übrigen Betriebszwei- ge.

(17)

-17-

Stretur und Hauptergebnisse der untersuchten Betriebe

Die folgende Tabelle 3 gibt eine Uebersicht über die wichtigsten Ergebnis- se der untersuchten Betriebe sowie die Merkmalsvariaion. Die Daten sind hach Produktionszonen gegliedert.

Tabelle 3: Struktur und Hauptergebnisse der Betriebe

Positionen Talzone Hügelzone Berg-

zone 1 Bergzo- neu 2-4

Alle Betriebe ic + sx

Anzahl Betriebe N 1'027 295 205 224 11751

Lande. Nutzfläche (IN) ha 18,1 16,5 15,8 " 18,1 17,5 7,5 dayon offenes Ackerland % 40,5 25,7 13,6 3,6 30,1 +22,5

Getreide % 20,5 15,9 8,5 2,4 . 16,0 +13,2

Kartoffeln und Zuckerrüben % 9,5 4,3 2,9 0,7 6,7 + 8,9 Hauptfutterfläche je ROVE Aren 42,4 49,8 57,5 80,9 50,3 719,3

Tierbestand GVE 308 30,0 27,6 24,0 29,4 +13,5

Rauhfutterverzehrer RGVE 26,8 25,7 24,1 21,9 25,7 +10,8

Rindvieh Ri-GVE 25,8 24,6 23,2 21,2 24,7 +10,1

davon Kuhanteil % 70,2 685 66,8 60,0 68,2 +11,0

Arbeitsaufwand Tage 691 635 576 534 648 +223

davon Angestellte Tage 231 171 129 84 190 + 197

Milchleistung je Kuh kg 5'011 4'845 4'805 4'510 4'895 +731 Ertrag je Ri-GVE Fr. 3'443 3'342 3'305 31045 31359 + 549 - davon Milch Fr. 2'621 2'481 2'380 1'921 2'480 + 619

- Zuwachs und Verkauf Fr. 600 638 688 929 659 + 350

Tierarzt je Ri-GVE Fr. 82 70 63 59 75 + 40

Kraftfutterkosten je Ri-GVE Fr. 433 501 543 494 465 + 222 DfE je Ri-GVE Fr. 2'838 2'690 2'610 2'402 2'731 + 497 OfE-Total je ha LN Fr. 7'693 6'929 6'131 4'542 6'978 +2652

davon Rindvieh % 57 62 69 71 61 + 17

Mechanisierung je ha LN . Fr. 1'378 1'224 11081 848 1'250 + 434 Gebäude-und Einrichtungskosten je ha LN Fr. 570 534 491 410 534 +408 Allgemeine Betriebskosten je ha IN Fr. 418 410 414 327 404 + 184 Betriebseinkommen je ha LN Fr. 5'327 4'761 4'145 2'957 4'790 +2105

Arbeitsaufwand je ha LN Tage 41 41 42 35 40 + 15

Aktiven je ha LN Fr. 24'623 23'256 22'072 19'041 23'380 42730 Betriebseiokommen"je Tag Fr. 135 119 105 • 88 123 + 44 Angestelltenkosten je Tag - Fr. 59 56 56 49 57 + 34

Arbeitsverdienst je Tag Fr. 130 108 90 68 114 + 65

-

Die grossen Unterschiede zwischen den Zonen in bezug auf die Produktions- intensität kommt zum Teil in der unterschiedlichen Bodennutzung (Anteil offenes Ackerland, Hackfrüchte) zur Geltung. In der Talzone beansprucht eine RGVE 42 Aren Hauptfutterfläche, in der Hügelzone 50 Aren, in der

(18)

- 18 -

Bergzone 1 schon 57 Aren und in den Bergzonen 2 bis 4 über 80 Aren. Der Tierbestand geht von 30,8 GE in der Talzone mit zunehmender Hale zurück und beträgt in den Bergzoüen 2 bis 4 noch 24 GVE. Dabei geht der Rind-- viehbestand von 25,8 Ri-GVE auf 21,2 Ri-GVE um rund 20 % zurück und der Kuhanteil von 70 auf 60 %.

Die Milchleistung erreicht im Talgebiet einen Durchschnitt von 5'011 kg je Kuh und liegt in den Bergzonen 2 bis 4 rund 10 % tiefer auf 4'510 kg.

Zwischen der Hügelzone mit 4'845 kg und der Bergzone 1 mit 4'805 kg be- steht ein überraschend geringer Unterschied. Der Ertrag je Ri-GVE beträgt in der Talzone Fr, 3'443'..-, wozu die Milch

Pr.

2'621.- und der Tierzu- wachs und Verkauf Fr. 600.- beitragen. In den Bergzonen 2 bis 4 beträgt der Ertrag je Ri-GVE -nur Fr. 3'045.-, wobei Fr. l'921. aus der Milchpro- duktion und Fr. 929.- aus der Fleisch- und-Nutzviehproduktion kommen. Der Ertrag der HUaelzone und der Bergzone 1 liegt bei Fr. 3'300.-. Die Kraft- futterkosten sind trotz hoher Leistung in der Talzone mit Fr. 410.- je. Ri-GVE geringer als in den übrigen Zonen; vor allem in den Bergzonen würde verhältnismässig viel Kraftfutter verabreicht. Die Tierarztkosten'scheinen mit zunehmender Milchleistung und erhöhtem Kuhanteil etwas anzusteigen.

Per DfE der Rindviehhaltung betrug in der Talzone Fr. 2'838.-, in der EGS, gelzone Fr. 2'690.-, in der Bergzone l'Fr. 2'610.- und in den Bergzonen 2 bis 4 noch Fr. 2'402.- je Ri-GVE.

Die Produktionsintensität konimt auch im DfE je ha LN zum Ausdruck; die Talbetriebe erreichten Fr, 7'691.- je ha, wovon 57 % aus der Rindviehhal- tung kamen. Mit zunehmender Höhe über Meer ging der DfE zurück und die Rindviehhaltung nahm dabei an Bedeutung zu. Vermindert man den DfE des Betriebes um die Kosten für die Mechanisierung, der Gebäude und Meliora- tionen sowie um die allgemeinen Betriebskosten, so gelangt man zum Be- triebseinkommen, welches bei den Talbetrieben Fr. 5'327.- (100 A je ha LN beträgt, bei den Hüge1betrieben

Pr. 4'761.- (89 %,),

in der Bergzone 1 noch Fr. 4'145.- .(78. %) und in den Bergzonen 2 bis 4 nur noch Fr. 2'957.- (55 A je ha LN. Das Betriebseinkommen muss die beiden Faktoren Arbeits-

aufwand uüd Kapitalkosten decken. Vor allem der Arbeitsaufwand, aber auch die Kapitalkosten gehen mit zunehmender Höhenlage wesentlich weniger stark zurück (15 %bzw. 23.%) als das Betriebseinkommen (45 % von der Talzone zu den Bergzonen 2 bis 4), em'dass das Betriebsergebnis der Talbauern we-

(19)

-19-

pentlich befriedigender ausfällt als jenes der Bergbauern.. Das Betriebs- einkommen, bezogen auf einen Arbeitstag aller Arbeitskräfte, also auch der Angestellten, betrug im Mittel der Betriebe der Talzone Fr. 155.-, der Hügelzone Fr. 119.- und der beiden Bergzonen Fr. 105.- bzw. Fr. 88.-. Die Angestelltenkosten allein lagen bei Fr. 50.- bis Fr. 60.- je Arbeitstag;

es ist zu berücksichtigen, dass hier auch LehrIinge sowie familieneigene Personen im Angestellteneerhältnis mit zum Teil bescheidenen Lohnansprü- chen eingeschlossen sind. Als Restgrösse bleibt der Arbeitsverdienst, be- zogen auf einen Arbeitstag der familieneigenen, nicht fest entlöhntenAr- beitskräfte, der im Mittel der hier ausgeschiedenen Betriebsgruppen zwi- schen Fr. 130.- und

Fe.

68.- liegt.

3.1.2 Beziehung zwischen der durchschnittlichen Milchleistung je Kuh und dem direktkostenfreien Ertrag der Milchviehhaltung

Das Milchviehhaltungskonto umfasst die Ergebnisse des-Milchviehbestandes mit der entsprechenden Aufzucht undden gelegentlich gemästeten Kälbern und grösseren Masttieren, nicht aber die budhhalterisch abgetrennte Käl- ber-, Binder-, Ochsen- und Munimast in grösseren Beständen.

Bei der Beurteilung der Beziehung zwischen der durchschnittlichen Milch- leistung des Kuhbestandes und dem DfE je Ri-GVE ist ein ganzes Beziehunge- gefüge im Auge zu behalten. Die Uebersicht über die Beziehung der beiden Merkmale wird bei den Budhhaltungsergebnissen dadurch erschwert, dass die Milchproduktion mit der Aufzücht und dem Nutztierverkauf zusammengefasst wird.

Wir möchten in einem ersten Abschnitt auf die Verflechtung deä DfE je Ri-GVE mit anderen Merkmalen eintreten. Im zweiten Abschnitt soll anhand der Buchhaltungsergebnisse (nach- Produktionszonen klassiert)' die Bezie- hung zwischen dem Milchleistungeniveau und dem DfE je Ri-GVE dargestellt werden. Und schliesslich möchten wir für die Betriebe ohne Büchhaltung eine Schätzungsgleichung für den DfE je Ri-GVE berechnen.

Abbildung 2 lässt erkennen, dass bei den Talbetrieben die Variation des DfE je Ri-GVE zu 30 % aus jener des Milchleistungsniveaus erklärt werden kann. Eine weitere wichtige Streuungsursache des DfE je Ri-GVE stellt die Zusammensetzung des Rindviehbestandes dar; je höher der Kuhanteil in ei-

(20)

-20-

ner Herde, desto grösser ist der DfE je Ri-GVE. Dabei ist zu berücksichti- gen, dass Betriebe mit höherer Milchleistung in der Regel einen unterdurch- schnittlichen Kuhanteil (r = -0,14) aufweisen und infolge der hohen Auf- zuchtquote auch einen hohen Tierverkauf (r = 0,24) tätigen. Die Korrela- tion zwischen dem Kuhanteil und dem Erlös aus dem Tierverkauf ist streng negativ (r = -0,72). Zwischen derAolilch1eistung und der Betriebsgrösse besteht eine positive Beziehung (r 0,13). Anderseits neigen grosse Be- triebe zu einem hohen Anteil an Aufzuchttieren, was den DfE je Ri-GVE trotz hoher Milchleistung herabsetzt (r = -0,17). Mit steigender Milch- leistung nehmen auch die Kraftfutterkosten je Ri-GVE zu (r = 0,34); der negative Einfluss der leistungsbedingten Kraftfuttergaben (r -0,15) emf den DfE je Ri-GVE ist wesentlich schwächer als der direkte positive Ein- fluss der Milchleistung, die über den Ertrag den DfE je Ri-GVE stark po- sitiv beeinflusst (r = 0,55).

Nehleistung je Kuh, Jahr

4!? r7.0.55 CY

Kraftfutterkosten je Ri-GVE

% Kuhanteil an Ri-GVE

DfE je

Ri-GVE - 1•

r2-0.34

Betriebsgrösse in ha LN

r:029

Tierverkauf Minus Ankauf je Ri-GVE Abbildung 2: Korrelation zwischen dem DfE je Ri-GVE und anderengerkma-

len des Betriebes (Betriebe der Talzone)

Dasselbe Böziehungssystem, das in der Abbildung 2 für .die Talzone erge- stein 'wurde, kann man aüfgrund der Korrelationskoeffizienten in der Ta- belle 4 auch' für die Hügelzone sowie die Bergzonen aufstellen. Vergleicht

(21)

=21-

Tabelle 4: Korrelation zwiSchen Merkmalen der Milchviehhaltung _ _ . . .

. . . Merkmal 1 ._ . ... .. ... . _ _

. . „ . Merkmal 2

'

. ... : .. . _.

.

Talzone Hügelzone Bergzone 1 .

Bergzonen 2 - 4 Milchleistung je Kuh DfE jeRi,GVE 0,55 0,61 0,65 0,61 Milchleistung je Kuh Kühe in % der Ri-GVE -0,14 , -0,30 -0,32 0,15 Milchleistung je Kuh Betriebsgrögse in ha 0 ' 0,13 0,14 0,29 ' 0,07 Milchleistung je Kuh Kraftfutterkosten je Ri-GVE 0,34 . 0,45 0,37 0,56 Milchleistung je Kuh Wertvermehrung Tiere je Ri-GVE 0,24 0,34 0,48 . 0,02 DfE je Ri-GVE Kühe in % der Ri-GVE 0,47 0,18 0,15 . 0,46 DfE je Ri-GVE Betriebsgrösse in ha LN -0,17 -0,11 0,03. -0,05

OfE je RiAVE Kraftfutterkosten je Ri-GVE -0,15 -0,03 0,06 0,22 OfE je Ri-GVE Wertvermehrung Tiere je Ri-GVE -0,08 0;25 0,36 -0;03 Kühe in % der Ri-GVE Betriebsgrösse in ha LN -0,34 4,30 -0,53 -0,19 Kühe in % der Ri-GVE Wertvermehrung Tiere je Ri-GVE ' .0,72 -0,6L -0;54 .-0,76 Kraftfutterkosten je

Ri-GVE

.... . . ... _ .._. Wertvermehrung Tiere je Ri-GVE .. _ ,.. _. ,. 0,21, 0,25 0,29 0,21 Korrelation gesichert mit p.4 5 % falls jr1.1 0,06 0,12 0,14 0,13

man die Koeffizienten, so sind zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen dän Zonen festzustellen. So nimmt in der Bergzote 1 mit der Betriebsgrös- se der Kuhanteil wesentlich stgrker ab (r = =0,53) und die Milchleistung je lee zugleich stärker zu (r = 0,29) als in den übrigen Zonen, waä'hier vermutlich zu einer positiven Beziehung zwischen der Wertvermehrung des Tierbestandes und dem DfE je Ri-GVE (r = 0,36) geführt hat. In den Berg- zonen 2 his 4 stehen die Kraftfutterkosten in enger positiver Beziehung zur Milchleistung (r =

9,56)

und diese wiederum steht in, positiver Be- ziehung zum Kuhanteil (r = 0,13). Diebe Zupammenhänge dürften verantwort- lich sein für die positive Beziehung (r = 0,22) zwischen den_graftfutter- k9pten und äem DfE je ?5.4.VE.

Aufgrund der berechneten Korrelationswerte kann man erkennen, dass der Einfluss der Milchleistung auf den DfE der Rindviehhaltung' nurdann zu- verlässig nachgewiesen werden Icahn, wenn es gelingt, die Variation des Kuhanteils am Rindviehbestand auszuschalten. Andere Strukturmerkmale (ne- ben der Betriebsgrösse wurden auch die Bodennutzung sowie die Zusammen- setzung und Grösse des Tierbestandes geprüft) nehmen nur wenigEinfluss auf den DfE je Bi-GVE.

(22)

Für die Ergebnisse in der Tabelle

5

wuraen die Buchhaltungsbetriebe in- nerhalb der Produktionszone nach der durchschnittlichen Milchleistung der Kühe klassiert. In die Untersuchung wurden nur jene Betriebe eingeschlos- sen, deren Kuhbestand 60 bis

75 %

des Rindviehbestandes ausmachte.. Dadurch ist es weitgehend gelungen, den Unterschied zwischen den Klassen in bezug auf den Kuhanteil auszuschalten.

Aufgrund der Ergebnisse in der Tabelle

5

erhöht sich in den Talbetrieben die durchschnittliche Milchleistung je Kuh von der tiefsten Leistungsklas- se mit

3'835

kg Milch (Betriebe unter 3'600 kg wurden weggelassen) zur höchsten Leistungsklaese mit

6'773

kg Milch um 2'938 kg. Dabei steigt der Ertrag je Ri-GVE von Fr. 2'766.- auf Fr.

4'177.

- oder um 48 Rappen je kg Milch. Auch die Direktkosten erhöhen sich von Fr. 469.- auf Fr.

955.•'

oder um 16,5 Rappen je kg Milch, so dass der direktkostenfreie Ertrag von Fr. 2'297.- auf Fr. 3'222.- ansteigt oder uM 31,5 Rappen je her Milch.

Zwischen dem DfE je Ri-GVE und deM Milchleistungsniveau des Rindviehbe- standes wurde eine lineare Korrelation von r = 0,55 berechnet, welche et- was schwächer ist als der von Bovet (4) gefundene Koeffizient. Unterhalb der)ME-Werte sind in der Tabelle

5

auch noch die Direktkosten des Futter- baus eingetragen. Auch diese steigen mit zunehmendem Milchleistungsni- veau der Betriebe von Fr. 278.- auf rund Fr. 400.- je RGVE an.

Vergleicht man die DfE-Ergebniese der Hügelzone und der Bergzone 1 mit jenen der Talzone, so sind keine grossen Unterschiede festzustellen. Bei den Bergzonen 2 bis

4

sind die DfE-Werte etwas kleiner als bei den ent- sprechenden Milchleistungsklassen der Talzone, was auf die realtiv hohen Kraftfuttergaben, vor allem über dem Milchleistungsniveau von 5'000 kg;

zurückzuführen ist. Subtrahiert man vom DIE je Ri-GVE die direkten-Ralih-' futterkosten je RGVE, so resultiert der Deckungsbeitrag, der in Abbil- dung

3

in Abhängigkeit vom Milchleistungsniveau der Betriebe gezeichnet wurde. Mit zunehmendem Milchleistungsniveau der Betiiebe steigt der Dek- kungebeitrag je Ri,GVE um

37

Rappen je kg Milch beiden Talbetrieben an;

bei den Betrieben der Hügelzone und der Bergzone 1 beträgt der Anstieg 40 Rappen je kg Milch. Im Bereich von 4'00p kg und 6'000 kg'Milch je Kuh

und Jähr ist die Beziehung weitgehend linear; ob die Kurve über 6'000 kg abflacht, ist aufgrund der vorliegenden Ergebnisse noch unsicher. Bei den

(23)

- 23 - .

Tabelle 5: IKE der Milchviehhaltung geordnet naäh der Milchleistung und den Zonen (nur Betriebe mit Kuhanteil 60 biä 151;)

LeistungsklaSseh in kg ' 3'661-' • 41000-

4'0(11L 4400

4,40i-' 4'800 •

4'80l-- -51200:

'5'2b1- 5'600 •

'661.:- .0000.

gel-.

6,400r.

e'er' 6,400.

Ergebnisse der Talzone . .

Anzahl Betriebe . N ' 22 -64 106' '128 . 129 ' : 75' 33 ' 15.

Milchleistung je 'Kuh: irg 3'853 41219 - 4'610 • 5'004,, _5'396. 5'790•.,61194 ,61773 . Kuhanteil '% 68,7 68,4 68,4 . 67;2 67,8 66,8 67,2 67,3 Ertrag total Fr. '2'766 21931 • 3'124 3962" 31645 3'827 ' .41109 10117 ' davon Milch. . Fr.- 2'025_ 2'144 2'332 . .2'490 2'751 , 2'832 3'048 • 3'079 - Zuwachs, Verkauf Tiere , Fr.. 501 595 597. 635 ' 685 720 827 742 Zukauf Tiere , Fr. -62 ' -46- -53 -52 : -61 : --36 . -48 -50 -Kosten total . Jr. 469 530 . 502 ' 608 ' 649 709 ' 805' ' 955'

davon Tierarzt 'Fr.. 64 72: . 75 80 87 93 99 118'

Kraftfutter -8. 342 386 .347 438 467 513 . 598 734 DfE je Ri-GVE' . Ff., 2'297 • 2'401 2'622 2J754 21996 : 3117 3'304 3222 - Kosten Futterbau je RGYE , Fr. . , 278 ' 247 . 268 315 '' 332 370 426-

. . 336 Ergebnisse der Hügelzone

Anzahl Betriebe N. 18 26 37 47- 42 : , 16, 5.

Milchleistung jn Kuh kg 3'825 4'239. 4'591 4'988,..51397 5.'809 61190 . 1Kuhanteil %. 66,4 68,9 67;5 67,d- 67,0 66,2 63;0' Ertraj totäl _ .fr. .21647 ' 21950 31169 _3'393 3'666 : 3'970 -4'119 ' davon Milch . Fr: ,1!895 2'201 2'328 2'512 21712 2'872 3'067 Zugachs, Verkauf Tiere _Fr. 507 492 626 ' 660 '731 840 ' 807 Zukatif›Tiere E -12 . ;19 -48 • -47 -27 -33 ' -14 Kosten 'total fr. 447 493' 576 705 754 836 101 davon Tierarzt Ff. 52 . 60 : 64 '78 71 78 • 69 Kraftfutteh Fr. 333 366 433 . 544 588 . 649 537 OfE je Ri-GVE E 21199 3)457 3)593 21688 2'912 3'134 '3'419' Kosten Futterbau je RGVE Fr. 202 235 258 284 , 308: • 377 386

Ergebnisse der Bergzone 1

Anzahl Betriebe N 9 22 . 37 • 34 .23 9 4

Milchleistung je 'Kuh kg 3'767 4'219 4'602 5'815 5'399 51690 6'281 'Kuhanteil % ' • 69;1 69,5 69,0 66,6 ' 68,0 66;9 64,8 Ertrag total Fr. '2 1680 3)986 -3'277 :31476 3'758 3'957. . 4'280 davon Milch Fr. :11946 21190 21392 3)468 2'130 '3)869 "21940 Zuwachs, Verkäuf Tiere Fr .., ' 528 553. 649 742 792 814 11022 :Zukauf Tiere k. , -25 - -24 -42 • -16 -53 ' -26 0

Kosten total Fr. 491 642 654 733 781 833 963

davon Tierarzt. Fr. 37 57 73 63' 81 78 85 .

Kraftfutter Fr. 393 • ' 498 493 : 582- 590 644 780 OfE je Ri-GVE Fr. 21190 • 2'344 21623 2'743 21977 3)124 3)317 Kosten Futterbau je Re Ir.. 195 240 288 299.. 355 • 423 318

Ergebnisse der Bergzonen- 2-4

Anzahl Betriebe N 10 15 '' 27 16 .11 6 . 4'

Milchleistung je Kuh kg 31835 41194 41577 51033 5'376 5'122 '6'146 Kuhanteil % 65,7 ' 65,8 - 68,1 66,4 67,8 64,2 68,7 Ertrag total E 3)756 2'887 3'249 3'449 3)731 3)680 4'167 : davon Milch Fr. 3)919 2'031 21351 2'531 2'775 2'76D , 3)087 Zuwachs, Verkauf Tiere Fr. 683 668 114 697 ' 859 713 962 Zukauf Tiere e. -46 - -36 : -59 . -42 • 44 -15 I- -88 Kosten total Fr.,-.480 568 759': 768' 1'009 , - '838 . 1'249

,davon Tierarzt fr. 55 55 59 73 99 70. . 104

.Kraffiutter 'Fr. " 344 431 613 601 • 809' 697 998 DfE je Ri-GVE Fr. 21276 • 21319. 2'490 2'681 - 21722. 2'842 , 21918 1Kosten Futterbau je RGVE h. 211 229 246. - 275 332 ' 235 ., 392

(24)

beckungsbeitrag**

Ri-GVe -in Fr

3000' • 7

4.......

?hQ0 2200 7 2600

400

- 24 -

BergZonen .2 bis 4Steigt die Deckungsbeitragekurve-iM,!ereih von 4'500, Ilia 5'000 kg nur 30 Rapjen jelcgMilchleistängenmel.im Bereich von 5'000 bis 6,000 kg noch 3.5 Rappen je 4ä. In diesen Zonen sind die hohen Kaftfuttergäben Zeeinem erheblichen Anteil verantwortlichfür4as Ab- flachen er pe9411138.Sbeitragü1thrvei 'zwischen 4'900 bis 5'900 kg nehmen die, EräftfutterkOsten je Ri4.1)E'uM 23 Rappen je kg;MilchleietungSanstieg M2 und zwischen 5'090 . bis 6'000 kg um.50.Rappen (Eühanteil 67 %). Im :gleidh dazu nehmen die, graftfutterkostenAzuden Ubrigen dräi Zonen

sphen.4'900 biS 5'000 kg Mich nur 12 RaPpen je kg, Mildbanetiegmnd,zg- sehen 5100,0, bis 6'000.4er Egensur.rnh.*um lp happen zu (Kuhanteil .68A,

I I, ' 1 i i I

4000 5000 6000

kg Avlach je 'Kiln a.lzonet b3,860 - 6'200 kg =''i:437*

--Rügelzone 13'800. - 6'200 kg = 094 '-'-- P.e#Pe 1 '13.3'800 - 6i200 4g:=..0,4

PX'87zcell 2.-4: 1D3Y8Ö0 - 5'000:k =0,3j «h51000 ...6 1.200 kg = 0‚15 ie, bxl _ x2 Rigrension de,Kurvelk Bereich der Milchleistung xi bis x2 -x- c- W'E.jel,GVE abzüglich Direktkosten Futterbau je IeVE

Abbildung 3: Dehkungsbeitrag(Tiere und eutterbali) je Ri-GVE in Abhängig- - - keit vo-h der lifilChleiStung .

(25)

-25-

Legt man diese 10 bis 12 Rappen Kraftfutterkosten auf einen Kuhanteil von 100 %; um, so resultierten 15 bis 18 Rappen Kraftfutterkosten je kg Milch- leistungsanstieg oder rund 5 kg Milch je kg Kraftfutter. Dieses Ergebnis mag überraschen. Es zeigt, dass im Talgebiet und in der Bergzone 1 der Milchleistungsanstieg nur zur Hälfte mit vermehrten Kraftfuttergaben er- kauft wird, die andere Hälfte basiert auf der Grundfutterration. In den Bergzonen. 2 bis 4 wird je 2 kg Milchleistungsanstieg 1 kg Kraftfutter ver- abreicht; es stellt sich dabei die Frage, ob die Rauhfutterqualität dem Milchleistungspotential der Betriebe zu wenig entspricht oder ob hier Rauh- futter durch teures Kraftfutter verdrängt wird.

3.1.3 Lineare Schätzung des direktkostenfreien Ertrages je Ri-GVE Richtwerte erlauben dem Betriebsleiter, seine Buchhaltungsergebnisse mit jenen enlicher Betriebe zu vergleichen. Falls eine Buchhaltung fehlt, können Schätzwerte eine erste, rasche Orientierung geben. Um Richtwerte für den DfE je Ri-GVE zu finden, haben wir mit Hilfe der Mehrfachkorre- lationsrechnung eine Schätzungsgleichung erarbeitet. Wie in Abbildung 2 erwähnt wurde, erlauben die beiden Merkmale Milchleistung je Kuh und Jahr sowie Anteil der Kühe am Rindviehbestand die Variation der Zielgrösse (Sr' = DIE je Ri-GVE) zu einem bedeutenden Anteil zu erklären (B = 0,56).

Die zusätzliche Berücksichtigung der Kraftfutterkosten sowie des Ertrages aus Tierverkauf, Tierzuwachs minus Tierzukauf hat das Bestimmtheitsmass auf B = 0,75 bis 0,79 erhöht, so dass man mit recht zuverlässigen Richt- werten rechnen kann. Die Schätzungsgleichungen sind in der Tabelle 6 zu- sammengestellt. Die Richtwerte sind in den Tabellen 7 bis 10 für die vier untersuchten Zonen enthalten.

Tabelle 6: Schätzung des DIE je Ri-GVE

Talzone

9. -

2'318 -0,84 x Xi + 0,61 x X2 + 39,5 x X3 +0,485 x X4 B . 0,79 Hügelzone 9 . - 2,008 - 0,86 x Xi + 0,58 x X2 + 33,4 x X3 + 0,517 x X4 B . 0,75 Bergzone 1 9 - 1'861 - 0,74 x Xi + 0,63 x X2 + 32,4 x X3 + 0,478 x X4 B. 0,75 Bergzonen 2 - 4 9 - 1'579 - 0,79 x X' + 0,60 x X2 +34,3 x X3 + 0,394 x X4 B • 0,75 9

.

Off je Ri-GVE

Xi Kraftfutterkosten je Ri-GVE

X2 • Tierverkauf +.Tierzuwachs - Tierzukauf je Ri-GVE

X3 . Anteil der Kühe am Rindviehbestand in % X4 . Durchschnittliche Milchleistung in kg

je Kuh und Jahr

(26)

-26-

Berechnungsbeispiel:

Ein Betrieb in der Hügelzone 1 hat eine durchschnittliche Eilchleistung von 4'500 kg je Kuh und Jähr und rechnet mit Fr. 350.- Kraftfutterkosten je Ri-GVE. Der Kuhanteil am Rindviehbestand ist 80 %;und aus dem Tierver- kauf/Zukauf wird ein Ertrag von Fr. 500.- je Ri-GVE erwartet. Der DfE je Ri-GVE wird geschätzt auf:

- 11.2'008.- - 0,86 x Fr 350.- + 0,58 x 11. 600.- + 33,4 x Fr 80.- + 095

x = Fr. 3'037.-

Tabelle 7: Richtwerte für den DfE je Ri-GVE, Talgebiet, 1981

IKRAFTF.KOST./RI-GVE 1 200 IKUEHE-RIN0ER-KAEL8ER 1 IVERK.-ANKAUF/RI-G8( 1400- FR

FR 1 400 FR 1 600 FR I 661p

1

FR. 1

1

600 FR 800 FR1400 FR 600 FR 800 FR1400 FR 600 FR 800 FR1400 FR 600 FR 8110.FR1 1 011.CH 1 98E00 60 5 1 2066 2187 2309 1 1897 2019 2140 1

1 LEIST 1 IN 8 70 % 1 2461 2583 2704 1 2292 2414 2535 1 1 14 86 1 RI-GVE80 I 1 2856 2978 3099 1 2687 2809 2930 1 1 8000 1 90 I 1 3251 3373 3%94 1 3082 3204 3325 1

1 SOLCH 1 KVEHE 60 % 1 2309 2830 2551 1 2140 2261 2382 1 1971 2092 2214 1 1 MIST 1 IN % 70 2 1 2704 2825 2946 1 2535 2656 2778 1 2366 2487 2609 1 1 10 KG 1 R1-GVE80 1 1 3099 3220 3342 1 2930 3051 3173 1 2761 2882 3004 1 1 4500 1 90 5 1 3494 3615 3737 1 3325 3446 3568 1 3156 3277 3399 1-

1 MILCH 1 511E9E 60 % 1 2551 2673 2794 1 2382 2504 2625 1 2213 2335 2456 1. 2044 2166 2287, 1 1 LEIST I. IN I 70 1 1 2946 3068 3189 1 2777 2899 3020 1 2608 2730 2851 1 2440 2561 2682 1 1 IN KG 1 81-08080 / 1 3341, 3463 3588 1 3172 3294 3415 1 3004 3125 3246 1 2835 2956 3077 1 1 5000 1 - 90 1 1 3736 3858 3979 1 3568 3689 3810 1 3399 3520 3641 1 3230 3351 3473 1 1 SOLCH 1. KUEHE 60 1 1 1 2625 2746 2868 1 2456 2577 2699 1 2287 2408. 2530 1 1 LEIST 1 10 4 70 1 1 1 3020 3141 3263 1 2851 2972 3094 1 2682 2803 2925 1 1 IN M 1 111-04E80 1 1 1 3415 3536 3658 1 3286 3367 3489 1 3077 3199 3320 1 25500 1 904 I 1 3810 3931 4053 1 3641 3763 3888 1 3472 3594 3715 1 I NILCH 1 KUEHE 60 % 1 1 2867 2989 3110 1 2698 2820 2941 1 2529 2651 2772 I I LUST 1 IN % 70 % A. 1 3262 3384 3505 1. 3093 3215 3336 1 2925 3046 3167 1 IN KG 1 RI-GROSS % I 1 3657 3779 3900 1 3489 3610 3731 1 3320 .3441 3562 1 1 6000 1 90 1 1 1 4053 4174 4295 1 3884 4005 4126 1 3715 3836 3958 ,1

Tabelle 8: Richwerte für .den DfE je Ri-GVE, Hügelzone, 1981

AKRAFTF.K550./R1-6vE 1 200 FR IKUE0E -RINDER-KAELBER 1 .

1 350 1

FR 1 500 FR

1

1 650 1

FR IvERK.-ANKAUF/RI-Ga .1400 FR 600 FR 800 FR1400 FR 600 FR 800 FR1400.FR 600 FR 830 FR1400 FR 600 FR 800 FRI 1 MILCH 1

1 MIST 1 KUEHE 60 IN 1 70

5 1 1 1

1863 2196

1978 2312

2094 2428 1 1

1733 2067

1849 2183

1965 2298 1

1 i•

1 IN KG 1 1 3500 1

51-50E80 90

1 1 5 1

2530 2863

2646 2979

2761 3095 1 1

2401 2734

2516 2850

2632 2966 1 I

1 SOLCH 1 KUEHE 60 5 1 2121 2237 2353 1 1992 2108 2223 1 1863 1978 2098 1 1 MIST 1 IN 5 70 5 1 2455 2571 2686 1 2326 2441 2557 1 2196 2312 2428 1 1 IN KG 1 91-88E40 I 1 2788 2904 3020 1 2659 2775 2891 1 2530 2646 2761 1- 1 4000 1 90 5 1 3122 3238 3354 1 2993 3109 3224 1 '2863 2979 3095 .1

1 MILCH 1 KUEHE 60 9 1 2380 2496 2611 I 2251 2366 2482 1 2121 2237 2353 1 1992 2108 2223 1 1 MIST 1 IN 1 70 8 1 2714 2829 2945 1 2584 2700 2816 1 2455 2571 2686 1 2326 '2441 2557 1 1 06 86 1 91-59E00 4 1 3047 3163 3279 1 2918 3034 3149 1 2788 2904 3020 1 2659 2775 2891 1 1 4500 1 0 1, 1 3381 3497 3612 1 3251 3367 3483 1 3122 3238 3354 I 2993 3009 3224 I I SOLCH I KUEHE 66 % I 1 MM 2625 2141 i nu 2696 2611 1 nu 0366 2962 i

Lnu I IN I To 5 I 2593 2959 3094 I 2703 nn n.s I 2566 NM UM 1

1 IN KG 1 RI-GVE80 I 1 1 nn nn nn I 3047 3063 3279 1 2918 3034 3199 1 5000 1 905 I 1 3500 3626 3362 I nu 3496 3612 I uu 3363 3963 i 1 KILCH l'KUEHE -60 % 1 2788 2884 2999 1 2638 2754 2870 1 2509 2625 2741 1 1 LEIS7 I 04 1 70 % 1 1 3101 3217 3333 1 2972 3088 3204 1 2843 2959 3074 1 1 IN KG 1

1 5500- 1 9I-09E80

90 1 1 1 1

1 1

3435 3769

3551., 3864

3667 4005 1 j

3306 3639

3421 3755

3537 3871 1 1

3176 3510

3292 3426

3408 1 3742 1

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Dies ist das große Erbe, das uns der Brandt-Report hinterlässt: die Erkenntnis, dass die Zukunft der Welt und der menschlichen Gesellschaft (endlich auch) aus einer

Nach einer rasanten Aufbauphase, in der die Tiroler Arbeiterkammer innerhalb kürzester Zeit den Schutz und die Weiterbildung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Worten: Bei ähnlichem Einkommen weisen die Pächterbetriebe vergleichs- weise geringere Ansprüche zur Abgeltung de:; Eigenkapitals und der fami- lieneigenen Arbeitsleistung auf. Auch

Denn mit diesen direktkostenfreien Erträgen sind unter- schiedlich hohe Strukturkosten (gemeint ist der Sachkostenanteil) abzu- decken. Das Betriebseinkommen als erste

auseinander, stellt aber dazu abschliessend fest, dass sowohl das Bundes, amt für Statistik für die Landwirtschaftszählungen als auch das landwirt- schaftliche Buchhaltungswesen

Die Entscheidung über den Einsatz ei- ner Selbstkletterschalung an einem Bauwerk kann grundsätzlich erst nach einem Vergleich der Mehrkosten für das Schalungsgerät und der durch

2.  Definieren Sie ein neues Array primzahlenDuplikat[] und erstellen Sie dort eine "Kopie" des Arrays primzahlen[] ( int[] primzahlenDuplikat.. =

201 nachlesen kann, die man aber besonders überzeugend in der Darstellung eines Soziologen liest (Literaturver- zeichnis Nr. 171) - ist mittlerweile noch eine wichtige Begründung