Aktuelle Medizin
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Alkoholische Schädigungen der ze- rebralen Leistung sind seit langem bekannt; eine extreme Form stellt die alkoholische Demenz nach Wer- nicke dar.
Bei 37 Alkoholikern im Alter bis zu 35 Jahren wurde eine gezielte Unter- suchung nach Alkoholschäden mit Hilfe psychometrischer Tests, des Computertomogramms und einer Leberbiopsie durchgeführt. 59 Pro- zent der Patienten wiesen eine Ein- schränkung ihrer Intelligenz auf, 49 Prozent boten im Computertomo- gramm eine Hirnatrophie, während nur 19 Prozent eine Leberzirrhose aufwiesen. Eine Korrelation zwi- schen zerebraler Schädigung und Leberschädigung bestand nicht.
Auch zwischen der durch psycho-
In den Höhenlagen der Anden, Neu- Mexikos und im Himalaya ist die Mortalitätsrate an koronarer Herz- krankheit deutlich niedriger als in anderen Regionen, welche auf Mee- reshöhe liegen. Ramos und Mitar- beiter fanden bei 300 Obduktionen von Andenbewohnern (Höhenlage zirka 4500 Meter) in keinem Fall eine Infarktnarbe oder eine nennenswer- te Koronarsklerose.
Auch im Rahmen klinisch-epidemio- logischer Studien von Andenbewoh- nern zeigten sich bei Screening-Un- tersuchungen seltener Belastungs- Angina-pectoris und ischämiebe- dingte Kammerendteilveränderun- gen im Elektrokardiogramm als bei südamerikanischen Populationen, welche auf Meereshöhe wohnen.
In Neu-Mexiko wurde diesbezüglich eine Untersuchung durchgeführt.
Bei weißen Männern nahm mit zu- nehmender Höhenlage die jeweils
metrische Tests ermittelten Ein- schränkung der zerebralen Leistung und dem Nachweis einer Hirnatro- phie im Computertomogramm be- stand keine direkte Korrelation.
Die Einschränkung der zerebralen Leistung scheint beim chronischen Alkoholiker relativ früh einzusetzen.
Möglicherweise ist diese frühe Hirn- schädigung auch dafür verantwort- lich, daß die Prognose des Alkoho- lismus nach Entziehungskuren so schwer zu stellen ist.
Lee, K.; MäIler, L.; Hardt, F.; Haubek, A.; Jen- sen, E.: Alcoholinduced brain damage and li- ver damage in young males, Lancet II (1979) 759-761, Departments of Neurology, Psycho- logy and Medicine 11, Kommunehospitalet, De- partment of Radiology, Hvidovre Hospital and Outpatient Clinic for the Treatment of Alcoho- lics, Forchammersvej Copenhagen, Denmark
altersentsprechende Mortalitätsrate an koronarer Herzkrankheit ab, bei Frauen konnte man dieses Phäno- men nicht beobachten. Selektions- probleme von verschiedenen Popu- lationsgruppen und rassische Be- sonderheiten erschweren derartige Untersuchungen.
In Europa ist eine vergleichbare Stu- die schlecht durchführbar, da es nur wenig größere Städte gibt, welche über 600 Meter Meereshöhe liegen.
Bekannt ist, daß derzeit im Kaukasus und in Pamir Studien mit gleicher Fragestellung durchgeführt werden.
Die Ursachen einer geringeren Mor- talitätsrate an koronarer Herzkrank- heit und Herzinfarkt in Höhenlagen sind augenblicklich noch Gegen- stand von Spekulationen. Dem
Cardiovascular mortality and altitude. British Medical Journal 280 (1980) 5
Drohender Herzinfarkt
Nach Stabilisierung des Patienten wird man in einem entsprechenden Zentrum möglichst umgehend eine Koronarographie zur Abklärung der Koronaranatomie vornehmen. Wie schon gesagt, findet man in der Re- gel eine oder mehrere hochgradige Stenosen.
Die Operationsmöglichkeiten sind meist gut, da eine besonders stark ausgeprägte Angina pectoris für ein großes ischämisches Muskelgebiet spricht.
Anschließend ist rasch die Opera- tion vorzunehmen, da, trotz vorüber- gehender Stabilisierung, Rezidive leider immer wieder vorkommen.
Literatur
Bussmann, W.-D.; Klug, K.; Scriba, U.; Kalten- bach, M.: Wirkung von Ergonovin auf Coronar- weite und Haemodynamik bei Patienten mit Angina pectoris in Ruhe, Z. Kardiol. 1980, im Druck — Bussmann, W.-D.: Gerade eingetrete- ner Herzinfarkt — was tun? Notfallmedizin 6 (1980) 569 — Pop, T.: Diagnose und Therapie des Herzinfarktes in der Prähospitalphase, Notfallmedizin 6 (1980) 572 — Eifert, S.; Merx, W.; Bleifeld, W.: Sofortversorgung und akute stationäre Phase beim Myokardinfarkt, Dtsch.
Ärztebl. 74 (1977) 2957 — Gilimann, H.; Neu- mann, R.; Rotenberger, W.: Prähospitalphase und Erstversorgung bei akutem Herzinfarkt, Internist 18 (1977) 329 —Wymann, M. G.; Ham- mersmith, L.: Comprehensive treatment plan for the prevention of primary ventricular fibril- lation in acute myocardial infarction, Am. J.
Cardiol. 33 (1974) 661 —Weitere Literatur beim Verfasser
Anschrift des Verfassers:
Professor Dr. med.
Wulf-Dirk Bussmann
Zentrum der Inneren Medizin, Abteilung für Kardiologie, des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe- Universität
Theodor-Stern-Kai 7 6000 Frankfurt 70
Hirn- und Leberschäden
bei jugendlichen Alkoholikern
Kardiovaskuläre Mortalität
bei Bewohnern unterschiedlicher Höhenlagen
2800 Heft 47 vom 20. November 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT