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Archiv "Tonsillen-Hyperkeratose (Tonsillen-Leukoplakie)" (16.07.1990)

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Tonsillen-Hyperkeratose (Tonsillen-Leukoplakie)

.Antonios Skevas, Nikos Papadopoulos und Konstantin Bliouras

Abbildung:

Tonsillenhyperkeratose

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

KURZBERICHT

D

as klinische Bild einer Leu- koplakie ist gekennzeich- net durch weißliche, der Schleimhaut aufsitzende, nicht ab- streifbare Partien. Histologisch las- sen sich in 80 Prozent der Mund- schleimhautleukoplakien Hyper- und Parakeratosen als einziger Be- fund nachweisen. In 20 Prozent der Fälle bestehen Zellatypien, die als Carcinoma in situ mit erhaltener Ba- silarmembran (17 Prozent) oder als beginnendes, invasiv wachsendes Karzinom zu diagnostizieren sind.

Eine maligne Entartung einer Leu- koplakie der Mundschleimhaut ist nicht umstritten. Die Angaben über die Häufigkeit schwanken in der Li- teratur allerdings zwischen 2,4 Pro- zent und 36 Prozent.

Leukoplakische Veränderungen der Gaumenmandel werden als Ton- sillenhyperkeratose oder Hyperkera- tosis pharyngis bezeichnet und sind im Gegensatz zur Mundschleimhaut- leukoplakie selten. Die Ursache der Verdickung und Verhornung des Plattenepithels der Tonsille ist unbe- kannt.

Klinisch finden sich zahlreiche weiße oder graugelbliche bis linsen- große Beläge, die die Mündungsstel- len der Tonsillenkrypten verdicken und mit dem Epithel fest verbunden sind (Abbildung). Ähnliche Verhor- nungen finden sich bei der Haarzun- ge, die allerdings mehr fadenförmig und oft schwärzlich verfärbt erschei- nen.

Die subjektiven Beschwerden sind gering oder fehlen völlig. Gele- gentlich besteht ein leichtes Bren- nen oder ein Fremdkörpergefühl.

Schlechter Mundgeruch ist häufig.

Schluckstörungen, Halslymphkno- tenschwellungen oder Temperatur- steigerungen gehören nicht zum Bild der Tonsillenhyperkeratose. Im Ab- strich finden sich zahlreiche patho- gene Keime und häufig Candida al- bicans. Der Pilz scheint bei der Ent- wicklung des Krankheitsbildes eine Rolle zu spielen.

Der Patient ist meist über den seltenen Befund, der von ihm selbst oder seinem Arzt entdeckt wird, sehr beunruhigt. Zunächst wird angenom- men, daß es sich um Tonsillenpfröp- fe handelt, die sich aber im Gegen- satz zur Keratose abstreifen und aus-

drücken lassen. Eine Angina lacuna- ris kann durch das Fehlen von Fie- ber, Halsschmerzen, Krankheits- gefühl, Lymphknotenschwellungen ausgeschlossen werden.

Eine kausale Therapie gibt es nicht, um so wichtiger ist es, daß der Arzt den Patienten über die Harmlo- sigkeit des Befundes aufklärt und be- ruhigt. Die Veränderungen bilden sich meistens innerhalb von einem oder zwei Jahren zurück. Zellatypien findet man bei der für die Diagnose hilfreichen histologischen Untersu- chung nicht, was eine Tendenz zur malignen Entartung ausschließt. Ein Zusammenhang der Erkrankung mit

einem Oropharynxmalignom ist noch nicht beschrieben worden.

Da die Erkrankung keine ernst- haften Beschwerden macht und von selbst ausheilt, ist eine Tonsillekto- mie oder eine andere operative oder konservative Behandlung — außer Mundspülungen bei Mundgeruch — nicht erforderlich.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Antonios Skevas Direktor der HNO-Klinik der Universität Ioannina

P. 0. Box 1186 GR-45110 Ioannina Griechenland

Dt. Ärztebl. 87, Heft 28/29, 16. Juli 1990 (51) A-2239

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