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Archiv "BMVZ-Jahreskongress: Stimmung ist pessimistisch" (25.09.2009)

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A 1862 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 39

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25. September 2009 Die Intensität einer Immunantwort im Tumor

und in seiner unmittelbaren Umgebung (lokale Immunzellinfiltration) ist ein unabhängiger Pa- rameter für die Prognose des Patienten und hat eine höhere prognostische Aussagekraft als die etablierten Parameter wie Ausdehnung des Primärtumors, Differenzierungsgrad und Lymphknotenstatus. Dies gilt zumindest für ko- lorektale Karzinome in Stadien ohne Fernme- tastasierung. „Die detaillierte Analyse der loka- len Immunantwort in bioptischem Material, entweder mit In-situ-Immunhistochemie oder Genexpressionsanalysen, ist ein besserer Prä- diktor für das Outcome als die bisher in der Klassifikation verwendeten Parameter. Sie soll- te in den Prozess des Stagings und die Ent- scheidung über eine Therapie einbezogen wer- den“, sagte Prof. Dr. med. Jérôme Galon, For- schungsdirektor am INSERM-Center in Paris,

beim 2. Europäischen Immunologenkongress in Berlin. Die Berücksichtigung der lokalen Im- munantwort sei vor allem bei Tumoren ohne Lymphknotenmetastasierung, also in den UICC-Stadien I und II (UICC für Union interna- tionale contre le cancer) klinisch bedeutend.

„Patienten mit diesen frühen Tumorstadien erhalten nach der erfolgreichen Operation im Allgemeinen keine Chemotherapie“, sagte Galon. Aber bei einer geringen Dichte tumor- inflitrierender Lymphozyten (TIL) im Stadium II haben Patienten ein höheres Risiko für ein Rezidiv als Patienten mit einem ungünstigeren Staging und hoher Anzahl von TIL. So lebten den Daten von 602 Patienten zufolge im Stadi- um II bei geringer Expression von T-Zell-Mar- kern nach zehn Jahren noch circa 45 Prozent krankheitsfrei, in einer vergleichbaren Gruppe mit hoher Expression von Markern für die im-

munologische Aktivität waren es 85 Prozent, und bei ebenfalls guter lokaler Immunantwort im Stadium III lag das krankheitsfreie Überle- ben vergleichbar dem in Stadium II, und zwar bei circa 80 Prozent.

Galon wertet die Ergebnisse seiner aktuel- len Untersuchungen als Beleg dafür, dass das Immunsystem das Wachstum von Tumoren kontrollieren kann. Entscheidend für die erfolg- reiche Kontrolle über das Malignom sei offen- bar die Fähigkeit des Patienten, spezifische, zytolytische T-Zellen zu generieren, die mali- gne Zellen zerstören (Effektorfunktion). Ebenso wichtig wie die Effektorfunktion der T-Lym- phoyzten ist offenbar die Ausbildung eines im- munogischen Gedächtnisses. Die verschiede- nen Subtypen von Immunzellen lassen sich an ihren Proteinexpressionsmustern charakteri- sieren. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

LOKALE IMMUNREAKTION ENTSCHEIDEND FÜR PROGNOSE DES KOLON-CA

Die Veranstaltung „Was gibt es Neu- es in der Medizin?“ der Ärztekam- mer Westfalen-Lippe ist neu termi- niert. Das zweiwöchige Seminar fin- det nun vom 26. bis 31. Oktober 2009 und vom 8. bis 12. März 2010 an der Akademie für Ärztliche Fortbildung in Münster statt. Es richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die nach einer Pause wieder in den Praxis- oder Kli- nikalltag zurückkehren wollen.

WIEDEREINSTEIGERSEMINAR

Neue Termine für 2009 und 2010

Die Teilnahmegebühren betra- gen unverändert 990 Euro für Mit- glieder der Akademie für Ärztliche Fortbildung, 1 090 Euro für Nicht- mitglieder und 890 Euro für arbeits- lose Ärzte oder Ärzte im Erzie- hungsurlaub. Weitere Informatio- nen: Akademie für Ärztliche Fort- bildung in Münster, Telefon: 02 51/

9 29 22 10, Online-Anmeldung un- ter: www.aekwl.de. mei Die Zahl der Medizinischen Versor-

gungszentren (MVZ) steigt, aber je- des dritte MVZ beurteilt die Zu- kunft negativer als im letzten Jahr.

Nur jedes Fünfte geht von einer positiven Entwicklung aus. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbandes Medizinische Versorgungszentren – Gesundheits- zentren – Integrierte Versorgung (BMVZ), die anlässlich des 3. Jah- reskongresses vorgestellt wurde.

Vier von fünf MVZ rechnen mit finanziellen Problemen infolge von Änderungen an der Honorarvertei- lung. Grund hierfür ist nach Mei- nung von Dr. med. Bernd Köppl, dem Vorstandsvorsitzenden des BMVZ, die Umstellung der Fall- zahlberechnung bei den Regelleis- tungsvolumina (RLV). Seit April können nicht mehr Arztfälle, son- dern nur noch Behandlungsfälle ab- gerechnet werden. Egal wie viele Fachärzte im MVZ einen Patienten behandeln, abgerechnet werden kann nur noch ein Behandlungsfall.

Zum Ausgleich wird das RLV von fach- und schwerpunktübergreifen- den Einrichtungen um je fünf Pro- zent pro Arztgruppe, maximal je- doch um 40 Prozent erhöht.

BMVZ-JAHRESKONGRESS

Stimmung ist pessimistisch

„Die Regelung be- nachteiligt Ärzte, die viel kooperieren, und begünstigt Gemein- schaften, die nicht zusammenarbeiten“, kritisierte Frank Welz, Geschäftsführer der Med-Concept GmbH.

Medizinische Versor- gungszentren, in de- nen die Fachgruppen intensiv zusammen-

arbeiten, verlieren seiner Ein- schätzung nach mehr Arztfälle, als die Pauschale ausgleicht. „Bei eng

kooperierenden MVZ kann es zu existenz- bedrohenden Honorar - einbußen kommen“, warnte Welz.

Marion Caspers- Merk (SPD), parla- mentarische Staats - sekretärin im Bundes- gesundheitsministeri- um, sagte, dass MVZ als Baustein der Ver- sorgung ihre volle Unterstützung hätten.

Ende September soll der Bewertungsaus- schuss darüber beraten, ob die Fall- regelung über 2009 hinaus bestehen

bleibt. mei

Vielen Medizinischen Versorgungszentren macht die Honorarreform Sorgen.

Foto: Paracelsus-Klinik Schöneck

A K T U E L L

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