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Archiv "Mit trauernden Kindern reden" (29.08.1988)

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Nina Herrmann Donnelly

Manche Kinder reagieren über- haupt nicht negativ auf eine Beerdi- gung. Kleinere haben vielleicht so- gar das Gefühl eigener Wichtigkeit.

Das ist normal. Das Gefühl wird noch verstärkt von dem Bewußtsein, mit dem Anlaß dieses Ereignisses verwandt zu sein, zu dem so viele Leute kommen, viel Aufmerksam- keit geschenkt zu bekommen, in ei- nem großen, schwarzen Auto zu fah- ren und überall die Tür aufgehalten zu bekommen.

Ein kleines Kind ist von der neuen Erfahrung einer Beerdigung so hingerissen, daß es eine Zeitlang den Anlaß dieses Ereignisses ver- gißt.

Andere Kinder wieder finden Beerdigungen gräßlich: ein Haufen fremder Erwachsener, viele von ih- nen weinen (obwohl es ja nicht ihr Vater oder ihre Mutter war, der/die gestorben ist); ein Pfarrer, den sie nie gesehen haben und der nun den Toten auf eine Weise beschreibt, wie sie ihn sich nicht vorstellen kön- nen; geflüsterte Gespräche, von de- nen sie ausgeschlossen sind. Diese Kinder wollen, daß das alles sofort aufhört, sie wollen heim und nie- manden außer der Familie sehen.

Wenn es nur mehr Pfarrer gäbe, die Kinder bei Beerdigungen auch mal direkt ansprechen. Es würde helfen, wenn auch nur ein kleines bißchen.

Dann ist das Abschiednehmen vorbei und die Beerdigung auch, und das Kind denkt, nun könne es endlich nach Hause gehen und so

normal wie möglich mit seiner Fami- lie zusammensein — und was ge- schieht? Der Pfarrer und alle Leute, manche immer noch weinend, kom- men auch ins Haus.

Sie nehmen es in den Arm und drücken es an sich und küssen es, sie erzählen ihm, wie leid es ihnen tut und wie tapfer es doch sei und daß es jetzt ganz besonders auf seine Mami oder seine Schwester oder auf sonst- wen aufpassen müsse, und all den anderen Quatsch, den wir Kindern zu sagen pflegen, wenn uns sonst nichts einfällt.

Für ein Kind ist das Kaffeetrinken nach der Beerdigung das Schlimm- ste, was ihm passieren kann

Mit anderen nach der Beerdi- gung noch zusammenzusitzen, das kann für Erwachsene ein großer Trost sein. Es kann eine Gelegen- heit sein, Tränen zu vergießen und jede Menge Arme und Schultern zur Unterstützung zu haben. Es kann ei- ne Zeit sein, um von schmerzlichen Gefühlen zu reden oder sich endlos zu wiederholen. Es kann Gelegen- heit sein, allein durch die Anzahl der mittrauernden Menschen daran er- innert zu werden, wie angesehen und beliebt der Verstorbene war.

Für ein Kind hingegen ist das Kaffeetrinken nach der Beerdigung das Schlimmste, was ihm passieren konnte. Und je mehr Leute da sind, desto schlimmer ist es.

Es gibt einiges, was man als Freund der Familie für so ein Kind tun kann, aber manches bedarf auch der Vorbereitung. Wenn es irgend- eine Chance gibt, daß der hinterblie- bene Elternteil und die Kinder den Friedhof als erste verlassen und eine ruhige Stunde miteinander verbrin- gen können, sollte das arrangiert werden. Wenn während dieser Zeit schon Gäste ins Haus kommen, kann man ihnen sagen, daß die Fa- milie noch ein bißchen allein sein will und daß sich die Gäste möglichst nur in einem bestimmten Teil des Hauses aufhalten. Sie können in der Zwischenzeit etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Hilfreich ist auch, wenn man dem Kind vorher sagt, daß nach der Beerdigung Leute kommen werden, die mit ihrem Be- such dem Verstorbenen und der Fa- milie Ehre erweisen wollen. Man sollte erklären, daß das hierzulande Brauch ist und daß es dem hinter- bliebenen Erwachsenen guttut.

Aber man sollte dem Kind auch er- lauben, an dieser Versammlung gar nicht oder nur zeitweise teilzuneh- men und sich in sein Zimmer zu- rückzuziehen.

Wenn ein Kind beschließt, nicht dabeizusein, muß es sich nicht schul- dig fühlen. Aber man sollte ihm sa- gen, daß der Erwachsene daran teil- nehmen müsse und danach wieder zu ihm komme, um mit ihm allein zu sein.

Auch wenn sie trauern, haben Kinder Hunger. Wenn sie nicht an der Kaffeetafel sitzen wollen, muß man ihnen etwas zu essen bringen.

Sie fühlen sich angenommen und nicht ausgeschlossen. Und es gibt ih- nen etwas von der Kraft wieder, die Trauern sie gekostet hat.

Man kann auch einen gleichal- trigen Freund des Kindes für die Dauer der Zusammenkunft einla- den. Genausogut kann man es zu dem Freund nach Hause schicken.

Manchmal ist das sogar besser. Aber normalerweise wollen Kinder sicher sein, daß die Familie sich nicht noch mehr verkleinert. Sie möchten in ih- rer eigenen Umgebung sein.

Wenn alles schiefgeht, wenn Sie sehen, daß das Kind von allen mög- lichen wohlmeinenden Leuten ge- knuddelt und belabert wird oder sich

Mit trauernden Kindern reden

Wie kann ich einen Menschen trösten, der mir nahesteht und nach einem Schicksalsschlag um einen Toten, das Scheitern einer Beziehung oder den Verlust des Arbeits- platzes trauert? Die amerikanische Theologin Nina Herr- mann Donnelly gibt in ihrem in diesen Tagen erscheinen- den Buch „Mit Trauernden reden" (Kreuz Verlag) ein- fühlsam-unaufdringliche Ratschläge. Im vorliegenden Abschnitt, den wir als Vorabdruck veröffentlichen, schreibt sie über den besonders schwierigen Umgang mit Kindern, deren Vater oder Mutter gestorben sind.

Dt. Ärztebl. 85, Heft 34/35, 29. August 1988 (31) A-2345

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Nina Ifeirmanti

Trauernden Mit reden

Kreuz rerlag in einer Ecke verkrochen hat, fragen

Sie, ob es mit Ihnen frische Luft schnappen oder Ihnen sein Zimmer zeigen möchte oder sonstwas, woran es Interesse haben könnte. Das ist eine Chance, wegzukommen, zu re- den oder es sein zu lassen. Wenn Sie mit dem Kind weggehen, vergewis- sern Sie sich, daß die Familie Be- scheid weiß.

Erzählen Sie nur ja nie Sachen wie „Mami kann dich jetzt vom Himmel aus sehen" oder „Papi wird alles wissen, was du tust". Und sa- gen Sie einem kleinen Jungen auch nicht, er müsse nun ein „kleiner Va- ti" werden und auf seine Mami oder seine Geschwister besonders gut aufpassen. Das sind zwar übliche und vielleicht gut gemeinte Sprüche, aber sie können dem Kind eine zu große Last aufbürden. Im Zweifel nimmt es sie nämlich wörtlich.

Im Idealfall wird ein Kind mit dem verbliebenen Elternteil trau- ern, mit ihm manchmal weinen, manchmal auch allein. Es wird wis- sen, daß das erlaubt und richtig ist.

Manchmal trauern Kinder auch zu- sammen mit den Geschwistern, aber nicht immer. Geschwister trauern manchmal ganz verschieden, je nachdem, wie alt sie sind. Ein klei- nes Kind kann dem Vater oder der Mutter auf den Schoß krabbeln, wird in den Arm genommen und mit ihm geschmust. Ein älteres Kind mag das gleiche geradezu verzwei- felt wollen, fühlt sich aber zu groß dazu. Es wird häufiger weinen, um auch in den Arm genommen und ge- tröstet zu werden. Kinder verstek- ken ihre Trauer manchmal hinter schlechter Laune, reagieren mit Tobsuchtsanfällen oder ziehen sich völlig zurück. Sie mögen erstaunt sein über solche unangemessenen Reaktionen, aber Sie sollten dabei nicht vergessen, daß Kinder wie Er- wachsene ein Anrecht auf ihre Art von Verrücktheiten haben. Auf je- den Fall sollten Erwachsene dem Kind helfen, seine Traurigkeit in den Griff zu bekommen. Wenn sie verdrängt wird, bringt das später große Probleme mit sich. Dennoch:

Wenn Kinder sehr lange zornig, tob- süchtig oder verschlossen sind, sollte man therapeutischen Rat einholen.

Manche Kinder teilen ihre Trauer

mit Altersgenossen, normalerweise mit nicht mehr als einem oder zwei- en. Andere wieder wenden sich an ein älteres Kind oder einen jungen Erwachsenen, zwischen zwei und fünf Jahren älter, an jemanden, den sie als klügeres Mitglied ihrer eige- nen Generation ansehen. Wenn ein solcher Freund gefunden wird, fühlt sich ein Kind wichtig, weil jemand so Weltgewandtes sich um es küm- mert. Das kann ein Kind so ermuti- gen, daß es über Dinge spricht, die es keinem anderen Menschen anver-

Das Buch erscheint Ende August im Kreuz Verlag (ca. 280 Seiten, 29,80 DM) trauen würde. Fassen wir zusam- men: Kinder trauern. Sie erleben Schock, Schmerz und Heilung. Aber sie tun es nur zu bestimmten Zeiten und mit bestimmten Menschen und fast nur dann, wenn man ihnen er- laubt zu trauern. Dennoch haben Kinder nicht die inneren Hilfsmittel der Erwachsenen, um mit der Tra- gödie fertig zu werden. Deshalb trauern Kinder eher sporadisch, trauern langsamer aus Angst, von den Gefühlen völlig überwältigt zu werden, und brauchen folgerichtig länger als Erwachsene, um den Trauerprozeß abzuschließen. Wir sollten nie davon ausgehen, daß ein Kind wiederhergestellt ist, nur weil

es nicht mehr von dem Verstorbe- nen spricht. Das ist besonders wich- tig, wenn sich gleichzeitig seine Per- sönlichkeit oder sein Verhalten ver- ändert. Anzeichen sind schlechtere Schulleistungen oder rüpelhaftes Benehmen. Selbst wenn solche Ver- änderungen anscheinend nichts mit dem Tod in der Familie zu tun ha- ben, sind sie doch Anzeichen dafür, daß das Kind mit seinem Kummer nicht fertig wird.

In seiner Clique versucht ein Kind verzweifelt, genauso dazu zu gehören wie vorher. Vielleicht hat außer ihm noch niemand ein Eltern- teil verloren. Klassenkameraden kommen vielleicht nicht mehr zu ihm, weil sie Angst haben, das könne ansteckend sein. Wenn ihm wider- fahren konnte, daß die Mutter stirbt, könnte es ihnen auch so gehen.

Das Schlimmste, was dem Kind jetzt passieren kann, ist, auch noch von seiner Gruppe ausgeschlossen zu werden. Kinder geben sich große Mühe, unter Gleichaltrigen aufge- nommen zu werden. Wenn ein Mit- glied der Familie stirbt, ist sein Platz bedroht. Wenn es von den Kamera- den ignoriert wird, sind bleibende seelische Schäden nicht selten die Folge.

Wenn Sie nicht gerade seine Lehrerin sind, können Sie nicht viel tun, um dem Kind zu helfen. Sie können nur Verständnis haben und es so normal wie möglich behandeln.

Wenn Sie sein Lehrer oder seine Lehrerin sind, können Sie es fragen, wie es in seiner derzeitigen Lage be- handelt werden möchte. Sie könnten vorschlagen, mit den Kameraden zu reden, die von dem Todesfall wis- sen. Wenn ihm das gefällt, könnten Sie vorschlagen, ein Gespräch mit ihm und ihnen zu organisieren, bei dem die Kinder alle Ängste und möglichen Mißverständnisse aus- sprechen können. Sie könnten dazu beitragen, zu verstehen, daß Billy nach wie vor Billy ist und daß er ganz normal behandelt werden möchte. Billy kann entscheiden, ob er bei einem solchen Gespräch da- beisein will oder nicht.

Kinder sind groß im Nachah- men. Wenn es Ihnen gelingt, zwei oder drei Schlüsselpersonen aus der Klasse einige Fakten über den Tod A-2346 (32) Dt. Ärztebl. 85, Heft 34/35, 29. August 1988

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zu vermitteln und sie zu ermutigen, sich Billy gegenüber ganz normal zu verhalten, können Sie ziemlich si- cher sein, daß der Rest der Klasse ihrem Beispiel folgt. Das Bedürfnis, normal behandelt zu werden, hat das Kind auch zu Hause. Der Ein- schnitt in sein Leben ist groß genug;

er verstärkt sein Bedürfnis danach, möglichst alles so vorzufinden, wie es immer war. Seine Welt ist ohne- hin aus den Fugen. Es wird alles noch viel schlimmer, wenn die Fami- lie nun umzieht oder die Ferien an- ders verbringt als früher oder bishe- rige Familientraditionen abrupt auf- gibt, zum Beispiel die eine Woche an der See im Sommer oder einen Skiurlaub im Winter. Für den übrig- gebliebenen Elternteil ist das ein Alptraum. Er mag nicht einmal dar- an denken, Dinge zu tun, die er mit dem Partner unternommen hat. Am besten überlebt man mit einem Kompromiß und einem klaren Kopf bei der Planung.

Die Faustregel ist, wie gesagt:

Keine größeren Veränderungen wie Umzug oder Umräumen des ganzen Hauses innerhalb des ersten Jahres.

Wenn Vater oder Mutter es schaf- fen, solchem verständlichen Bedürf- nis zu widerstehen, geben sie den Kindern Sicherheit, daß nicht die ganze Welt in Scherben fällt, daß ei- nige Wurzeln noch halten. Wenn der Erwachsene aber nicht anders kann als einschneidende Veränderungen vorzunehmen, dann sollten ein paar frühere Gepflogenheiten beibehal- ten werden.

Ein Beispiel: Die Familie ist über Weihnachten immer in die Ber- ge gefahren. Für die Kinder verbin- den sich diese Ferien mit heißer Schokolade und Liedersingen.

Wenn schon die Reise nicht mehr möglich ist, sollten wenigstens heiße Schokolade und Weihnachtslieder Bestand haben.

Oder: Wenn das Eigentum des Verstorbenen aufgelöst werden muß, sollte man den Kindern Gele- genheit geben, sich ein paar Dinge aus der persönlichen Habe des To- ten auszusuchen, die sie als Erinne- rung haben möchten. Sollten die Kinder noch klein sein, könnte der Erwachsene ihnen einiges zurückle- gen für später, die Angel vielleicht

oder den Lieblingspullover zum Hineinwachsen. Als Freund wäre hier eine Aufgabe für Sie. Sie könn- ten im richtigen Moment so etwas vorschlagen, wenn Sie den Eindruck haben, von selbst komme der Er- wachsene nicht darauf. Sollten Sie dieses Buch im Teenageralter lesen, können Sie einem trauernden Freund sehr helfen, wenn Sie ihn in Ihrer Clique oder Klasse normal be- handeln. Sie können ihm auch ein bißchen Erleichterung verschaffen, wenn Sie mit ihm allein sind. Fragen Sie ihn, wie er sich fühlt und wie es war, als sein Vater starb. Aber tun Sie nicht so, als wäre er wegen seiner vielleicht verworrenen Gefühle ein Wesen von einem anderen Stern.

Wenn Sie, Leserin oder Leser, Kinder haben, reden Sie mit ihnen über den Tod in einer Weise, die sie nicht ängstigt. Bringen Sie Ihren Kindern bei, daß man einen trauern- den Kameraden nicht hänseln, nicht links liegenlassen oder ihm das Ge- fühl geben darf, man wolle ihn nicht mehr dabeihaben.

Noch zwei Anmerkungen:

Nicht jedes Kind hat Lust, auf den Friedhof zu gehen. Für einige ist das ein kalter, häßlicher Ort, der überhaupt nichts mit dem Verstor- benen zu tun hat, dessen Andenken es pflegt. Andere besuchen das Grab gern. Sie reden mit dem Ver- storbenen, ordnen Blumen und ha- ben das Gefühl, er sei ihnen nahe.

Wut auf den Verstorbenen spielt bei der Trauer von Kindern eine bedeu- tende Rolle

Man muß einem Kind Gelegen- heit geben, das Grab der Mutter oder auch der geliebten Großmutter oder des Onkels zu besuchen. Aber wenn es nicht will, sollte man es nicht zwingen oder ihm Vorwürfe machen. Andererseits versäumen auch manche Erwachsene, die nicht gern auf den Friedhof gehen, ihre Kinder zu fragen, ob sie möchten. In diesem Fall könnten Sie anbieten, das Kind dorthin zu begleiten.

Und lassen Sie uns schließlich über Wut reden.

Wut auf den Verstorbenen spielt bei der Trauer von Kindern ei-

ne bedeutende Rolle. Man muß dar- an denken, daß das normal ist, und ihnen erlauben, diese Wut auch aus- zudrücken. Das sollte vom verblie- benen Elternteil getan werden.

Aber dem fällt das manchmal schwer; vor allem in der Phase, in dem er den toten Partner zum Heili- gen hochstilisiert. Wut auf den To- ten geht durch alle Altersklassen, ist aber für die am schwierigsten, die unter sechs sind. Sie brauchen am ehesten die Erlaubnis des verwitwe- ten Elternteils, trauern zu dürfen.

Die gleiche Person müßte auch er- lauben, daß die Wut auf den Toten ausgedrückt werden darf.

Ein kleines Kind fühlt sich von dem toten Vater verlassen. Sein Ge- fühl von Einsamkeit macht es wü- tend und führt nicht nur dazu, den Vater anzuklagen, weil er einfach gestorben ist und es zurückgelassen hat, sondern auch zu einer langen Liste von Versäumnissen: Er hat nicht oft genug mit ihm gespielt, er hat es nicht — wie versprochen — ins Kino mitgenommen, er hat über- haupt nie genug Zeit gehabt. Das Kind wird auch wütend über die Mutter, die sich während ihrer eige- nen Trauer vielleicht verändert hat.

Solche Wut ist zwar normal, aber der Mutter tut sie weh. Vor al- lem wenn sie einwilligen soll, sich diese Tiraden anzuhören. Sie wird ihrem Kind sagen wollen, daß der Vater nicht freiwillig gestorben ist, daß er die Familie nicht verlassen wollte. Aber sie muß auch zugeben, daß es wirklich traurig ist, daß Vater und Kind nicht mehr Zeit miteinan- der verbracht haben.

In Fällen, wo der Vater Selbst- mord verübt hat, ist es noch viel schlimmer. Da kommt zum Zorn noch die Angst, die Mutter könne das gleiche tun und das Kind ganz al- lein zurücklassen. Da muß die Mut- ter immer wieder versprechen, daß sie es nicht im Stich lassen wird. Die Mutter sollte allerdings nicht ver- sprechen, daß sie sich über Nacht ändern und ganz viel Zeit mit dem Kind verbringen wird. Kinder neh- men solche Versprechen ernst, und die Mutter kann sie vielleicht nicht halten. Kinder erinnern sich an posi- tive Versprechen länger, als Methu-

salem gelebt hat.

A-2348 (34) Dt. Ärztebl. 85, Heft 34/35, 29. August 1988

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