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Gynäkologische Unterleibskarzinome - Basisvortrag

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Academic year: 2022

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(1)

Vortrag des Interdisziplinären Beratungs- und Schulungsteams (IBuS) - Abteilung Gesundheitspädagogik

Gynäkologische Unterleibskarzinome

- Basisvortrag

(2)

Inhaltsübersicht

 Die weibliche Anatomie -

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau

 Zahlen und Fakten

 Was ist Krebs? TNM - Formel

 Gebärmutterhalskrebs

 Gebärmutterkörperkrebs

 Eierstockkrebs

 Nachsorge

(3)

Die weibliche Anatomie -

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau

(4)

Die weibliche Anatomie -

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau

 Muttermund / Gebärmutterhals (Cervix uteri)

Schranke zwischen Körperinnerem und Außenwelt

 Gebärmutterkörper (Corpus uteri), ausgekleidet mit der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium)

Birnenförmiges Hohlorgan, „beherbergt“ während einer Schwangerschaft das Kind

 Eileiter (Tuben)

Hohlorgane, die während des Eisprunges das befruchtungsfähige Ei auffangen und in die Gebärmutterhöhle transportieren

 Eierstöcke (Ovarien)

Weibliche Keimdrüsen mit zwei Aufgaben: Ei- und Hormonproduktion (Östrogene und Gestagene)

(5)

Zahlen und Fakten

 Anzahl Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2016 (RKI):

233.570 Frauen und 258.520 Männer

 Prozentualer Anteil der Krebsneuerkrankungen der Frau (D, 2016, RKI):

1. Brust (29,5%) 2. Darm (11,1%) 3. Lunge (9,2%) 4. Haut (4,8%)

5. Gebärmutterkörper (4,7%) 6. Bauchspeicheldrüse (3,9%) 7. Non-Hodgkin-Lymphome (3,7%) 8. Eierstöcke (3,1%)

9. Leukämie (2,6%) 10. Magen (2,5%) 11. Niere (2,3%)

12. Schilddrüse (2,3%) 13. Gebärmutterhals (1,9%) 14. Harnblase (1,8%)

15. Mund- und Rachen (1,8%)

(6)

Was ist Krebs?

Veränderung des genetischen Materials der Zelle

Störung des Zellwachstums

Veränderung der Zelle, Wachstum über Organgrenzen hinweg

„Unfall“

der Zelle

(7)

TNM Klassifikation (Tumorformel)

pT1b pN0 (0/20) cM0 G2 R0 L0 V0

T = Tumorgröße

N = Befall der Lymphknoten (Nodi = Knoten) M = Metastasen

G = Grad der Differenzierung (Grading) R = Randstatus (Tumor-Rest nach OP) L = Lymphgefäße

V = Venen, Blutgefäße

Tumorstadium

p = Pathologisches Stadium

(Nach Gewebsuntersuchung)

c = Klinisches Stadium

(8)

FIGO Klassifikation

pT1b pN0 (0/20) cM0 G2 R0 L0 V0 FIGO IB

Teil der Tumorformel / Andere Klassifikation

 Klinische, chirurgische, pathologische Beschreibung des Tumorstadiums durch FIGO - Klassifikation

(Fédération Internationale de Gynécologie et d‘Obstétrique)

Vier Stadien  Grundlage: Ausbreitung

 I A / B / C  Begrenzung auf Organ

 II A / B / C  Überschreitung der Organgrenze

 III A / B / C  Befall benachbarter Strukturen / Organe

 IV  Ausbreitung auf andere Organe und / oder Fernmetastasierung

(9)

Krebsarten

(10)

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Lokalisierung:

 20% im

Gebärmutterhals

 Adenokarzinom

 80% in

Übergangszone

Gebärmutterhals zu Scheide

 Plattenepithelkarzinom

(Myometrium)

(11)

Gebärmutterhalskrebs - Zahlen und Fakten

 1,9% der Krebserkrankungen der Frau in Deutschland

 Erkrankungszahl rückläufig  Früherkennung, Impfung

 Fast ⅔ im Frühstadium entdeckt  Besserer Therapieerfolg

 Erkrankungsalter meist zw. 40 - 59 Jahren

 Ursache: Chronische Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV 16 / 18)

 99,7% der Karzinome auf Grund von HPV Viren

 Vorübergehende Infektion ist ungefährlich

 80% aller Frauen sind von HPV Infektion betroffen

 Davon entwickeln 3% ein Karzinom

(12)

Gebärmutterhalskrebs -

HPV (Humane Papillomaviren)

 Virus

 > 150 verschiedene Typen

 „low risk“ u.a. Typ 6 und 11 (…)

 „high risk“ u.a. Typ 16, 18, 31, 33 (…)

 Übertragung

 Hautkontakt (Schleimhäute) bei ungeschütztem Sexualverkehr

 Kondom reduziert Risiko deutlich

 Mind. 7 Jahre von HPV - Infektion bis zur Krebsentstehung!

 Risikofaktoren

 Häufig wechselnde Sexualpartner

 Rauchen

 Geschwächtes Immunsystem (z.B. HIV)

(13)

Gebärmutterhalskrebs -

HPV (Humane Papillomaviren)

 Symptome

 Im Frühstadium generell selten

 Möglich: Wässrig / blutiger Ausfluss, Kontaktblutung

 Fortgeschrittenes Stadium:

 Ungewollter Gewichtsverlust

 Chronische Unterleibsschmerzen

 Unregelmäßigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang

 Störungen des Lymphabflusses und Schwellungen an einem oder beiden Beinen

 Impfung möglich gegen HPV

(14)

Gebärmutterhalskrebs - Diagnose (AGO)

Ziel: De finit ion T umor stadium

 Gynäkologische Untersuchung

Spiegeleinstellung, vaginale und rektale Tastuntersuchung, vaginaler Ultraschall

Seit 2020 modifiziertes Früherkennungsprogramm:

20-34 Jährige: Jährliche zytologische Untersuchung

Ab 35 Jahre: Kombiniertes Screening alle 3 Jahre (Abstrich und HPV-Test)

 Bei Auffälligkeiten im zytologischen Abstrich  Gezielte Kolposkopie / Biopsie

Ggf. Konisation und Ausschabung im Muttermundbereich  Histologische Diagnose (Prognosefaktoren)

 Bildgebung (je nach Stadium)

Ultraschall: Scheide, Niere

Magnetresonanztomographie (MRT): Becken und Bauchraum

Computertomographie (CT): Becken, Bauchraum, Brustkorb

Röntgen: Lunge

Blasenspiegelung

Darmspiegelung

„Operatives Staging“ (Bauchspiegelung)

(15)

Gebärmutterhalskrebs - Exkurs: Konisation

 Kegelschnitt am Gebärmutterhals

Ab PAP III D

,

PAP IV

 Entfernung des

erkrankten Gewebes

 Bei Vorstufen (CA in situ) entspricht dies oft Heilung / Therapieabschluss (Bei R0)

(16)

Gebärmutterhalskrebs -

Therapiemöglichkeiten

Auffälliger PAP- Abstrich

Biopsie / Konisation

In Abhängigkeit der Tumorausbreitung:

Operation (+/-) Radio- Chemotherapie + ggf. Antikörpertherapie

Primäre Radio-Chemotherapie + ggf. Antikörpertherapie

Bei Kinderwunsch und frühen Tumorstadien (ohne Risikofaktoren) organerhaltenes

(17)

Gebärmutterkörperkrebs /

Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom)

(Myometrium)

(18)

Gebärmutterkörperkrebs - Risikofaktoren

• Wechseljahre, hormonbildender Eierstocktumor

• Insgesamt zu hohes Östrogenangebot (z.B. durch eine lange fruchtbare Phase)

Hormonungleichgewicht

• Diabetes

• Bluthochdruck

• Übergewicht (BMI > 25)  Fettgewebe kann Östrogene bilden

Lebensstil

• Mittleres Erkrankungsalter: 68 Jahre

• 66% der Frauen erkranken in / nach den Wechseljahren

Alter

(19)

Gebärmutterkörperkrebs - Symptome

 Frühsymptome

 Blutungsstörungen (Vor allem Postmenopausenblutung)

 Unterbauchbeschwerden

 Weitere mögliche Symptome (fortgeschrittenes Stadium)

 Ungewollter Gewichtsverlust

 Chronische Unterleibsschmerzen

 Unregelmäßigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang

 Störungen des Lymphabflusses und Schwellungen an einem oder beiden Beinen

 Erbliche Krebserkrankung ist selten

 Erkrankung > 50. Lebensjahr

(20)

Gebärmutterkörperkrebs - Diagnose (AGO)

Ziel: De finit ion T umor stadium

 Gynäkologische Untersuchung

 Spiegeleinstellung, vaginale Tastuntersuchung, vaginaler Ultraschall

 Gebärmutterspiegelung + Ausschabung (Biopsie / Histologie)

 Bildgebung (je nach Stadium)

 Ultraschall: Niere

 Evtl. CT: Thorax (Brustkorb), Becken, Abdomen (Bauch)

 Evtl. MRT: Becken

(21)

Gebärmutterkörperkrebs

Typ I

80%

 Wachstum östrogenabhängig

Zu langer / zu hoher Östrogeneinfluss

 Ursache

Langer Östrogeneinfluss  Schleimhaut hoch aufgebaut

Typ II

20%

 Wachstum östrogenunabhängig

 Ursache

Genmutation (HNPCC)

Unklar

(22)

Gebärmutterkörperkrebs - Therapie

Richtet sich nach:

Karzinomtyp, Stadium (TNM - Formel)

Risikofaktoren, Allgemeinzustand, Alter

Therapie Operation

Bestrahlung +/- +/-

Chemotherapie

(23)

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

(24)

Eierstockkrebs - Zahlen & Fakten

3,1% der Krebserkrankungen (Frau) in Deutschland

90% unklare Ursache

10 - 20% genetisch

• BRCA-1- und -2-Mutationen od. HNPCC

• Genetische Untersuchung wird empfohlen

(25)

Eierstockkrebs - Risikofaktoren

Die Risikofaktoren sind bis heute noch relativ unklar.

 Es besteht der Verdacht auf Hormonveränderungen.

 Häufigkeit Eisprünge

 Keine Schwangerschaften

 Künstliche Befruchtung

 Frühe Periode

 Späte Wechseljahre

 Genmutationen

 Zyklusbedingter Gewebsumbau

 Alter

 Umwelt- und Ernährungsfaktoren

(26)

Eierstockkrebs - Symptome

 Generell sehr selten

 Keine standardisierte Vorsorge

 Frühstadium verläuft meist „stumm“

 Zufallsbefund beim Ultraschall

 Unterbauchbeschwerden, Blutungsstörungen (unspezifisch)

 Spätstadium

 Erhöhter Bauchumfang (Aszitesbildung)

 Unregelmäßiger Stuhlgang, Miktionsstörung

 Atemnot (Pleuraerguss)

(27)

Eierstockkrebs - Diagnose (AGO)

Def init ion T umors tadi um

 Gynäkologische Untersuchung

 Spiegeleinstellung, vaginale und rektale Tastuntersuchung, vaginaler Ultraschall

 Bildgebung (je nach Stadium)

 Ultraschall: Niere

 CT: Becken, Abdomen (Bauch), evtl. Thorax (Brustkorb)

 Evtl. MRT: Becken

 Laparoskopie (bei unklarerem Unterbauch- Tumor)  Histologie - Gewinnung

 Längsschnitt - Laparotomie  Ausgedehnte OP

(28)

Eierstockkrebs - Therapie

Operation

Einschätzung der Ausdehnung

Entfernung Lymphknoten, Gebärmutter,

Eierstöcke und aller sichtbaren

Tumorauflagerungen

Ab Stadium I B:

Chemotherapie

Ab Stadium II B zusätzlich

Antikörpertherapie (Avastin)

Nachsorge Rezidiv:

Tumorkonferenz entscheidet welche weitere Behandlung sinnvoll ist:

Operation /

Chemotherapie / ggf.

Antikörpertherapie

(29)

Eierstockkrebs - Operative Therapie

 Entfernung Tumor

 Pathologische Untersuchung

 Bösartig: Entfernung von Gebärmutter, Eierstöcken, Eileitern, Fettnetz, Bauchfell

 Div. Gewebeproben am verbleibendem Bauchfell

 Ggf. Entfernung der Bauch- / Beckenlymphknoten

 Häufig: Darmteil- /

Zwerchfellentfernungen

 Manchmal: Entfernung von

Teil- / Organen (Milz, Leber,

Bauchspeicheldrüse,

(30)

Prognosefaktoren (bei allen gyn. Unterleibstumoren)

Abhängig von

Tumorstadium Tumorrest

nach der

Operation

Grading

Ausdehnung

(31)

Nebenwirkungen für alle gyn. Unterleibstumore

(32)

Mögliche Nebenwirkungen der Therapien

Operation

Verdauungs- probleme, Wechseljahrs-

beschwerden,

Lymphödem, Schmerzen, Bluterguss /

Serom

Bestrahlung

Verdauungs- probleme, Fatigue, Schmerzen

Chemotherapie

Polyneuropathie, Konzentration (-), Nagelschäden, Haarausfall, Gewicht (+/-), Infektanfälligkeit, Hormonausfall

(33)

Nachsorge für alle gyn. Unterleibstumore

(34)

Nachsorge durch den Frauenarzt

Ziele:

 Nebenwirkungen erkennen / behandeln

 Frühzeitig lokale Rezidive erkennen

Nachsorge - Zeitplan

< 3 Jahre alle 3 Monate

4 - 5 Jahre alle 6 Monate

> 5 Jahre alle 12 Monate

 Jederzeit bei Auffälligkeiten, Fragen, Unsicherheit

(35)

Selbstfürsorge

Sanfte, körperliche Bewegung / Sport

• Was macht mir Spaß?

• Was tut mir gut?

Gesunde, ausgewogene Ernährung (DGE Richtlinien) Geduld mit sich haben

• Ich - Pflege, Selbstmitgefühl

• Achtsamkeit / Entspannung

Offener Umgang, über Ihre Erkrankung sprechen

• Familie, Freunde

• Stabiles, soziales Netzwerk

Psychosoziale / -onkologische Begleitung

• Sozialleistungen (GdB etc.)

• Psychologische Unterstützung

(36)

Angebote unserer Klinik

Bewegung / Entspannung

Psychologische Unterstützung

Gesundheits- / Sozialberatung,

Fachbibliothek Information,

Schulung Ärztliche

Unterstützung (Sprech- / Fragestunde)

(37)

Anmerkungen, Fragen,

Kritik sind herzlich Willkommen - Sprechen Sie uns an!

Sprechstunde Gesundheitspädagogik:

Mo, Di, Fr 11 - 12 Uhr & Mi, Do 13 - 14Uhr

Basisvortrag gynäkologische Unterleibskarzinome

- Noch Fragen?

Referenzen

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