L¨ osungen zu ¨ Ubung 1
Autoren: Albert Zhou, Markus Eichhorn
Bsp. 1: Satz von Bayes und Coronavirus 4 Punkte
(a) Prob (A∩B) = Prob (A|B) Prob (B) = Prob (B|A) Prob (A).
(b) Postives Testergebnis +, negativs Testergebnis −, mit Corona infiziert C, nicht mit Co- rona infiziert G
Falsch-Positiv: Prob (−|C) = 2,4%, Falsch-Positiv:Prob (+|G) = 17,5%
Es ergibt sich
Prob (C|+) = Prob (+|C) Prob (C)
Prob (+) (1)
Prob (+) = Prob (+|C) Prob (C) + Prob (+|G) Prob (G) = 3,6% (2) Prob (C|+) = 82,5%·1,5%
82,5%·1,5% + 2,4%·98,5% ≈34,4% (3) und ¨uber ¨aquivalente ¨Uberlegungen
Prob (G|+) = 2,4%·98,5%
3,6% ≈65,6% (4)
Prob (C|−) = 17,5%·1,5%
1−3,6% ≈0,27% (5)
Prob (G|−) = 97,6%·98,5%
1−3,6% ≈99,73% (6)
Bsp. 2: Multivariate Normal-Verteilung 8 Punkte
(a) Da die Matrix Σreell und symmetrisch ist, l¨asst sie sich ¨uber eine Orthogonale Transfor- mation Λ zu
ΛΣΛT = diag (λ1, . . . , λn) (7) ΛΣ−1ΛT = diag
1
λ1, . . . , 1 λn
(8) diagonalisieren. Dabei sind die λi die positiven Eigenwerte. Mit der Substitution uuu = Λ(xxx−µµµ)ergibt sich
Z
Rn
dnxxx f(xxx) =
n
Y
i=1
√ 1 2πλi
∞
Z
−∞
dui exp
−u2i 2λi
= 1 (9)
(b) Durch Verschiebunguuu=xxx−µµµergibt sich hxxxi=
Z
Rn
dnxxx xxxf(xxx) = Z
Rn
dnuuu uuuf(uuu+µµµ) +µµµ Z
Rn
dnuuu f(uuu+µµµ) (10) Ausgeschrieben besteht das erste Integral aus einem anti-symmetrischen Integranden ¨uber ein symmetrisches Intervall und ist somit Null. Der zweite Term ist mit der gleichen Begr¨undung wie in Teilaufgabe (a) gerade Eins, also ist hxxxi=µµµ
(c) Der zweite Teil ergibt sich mit
h(xxx−µµµ)(xxx−µµµ)Ti=hxxxxxxTi − hxxxiµµµT −µµµhxxxiT −µµµµµµT =hxxxxxxTi −µµµµµµT (11) aus dem Ergebnis aus Teilaufgabe (b). F¨ur den ersten Teil wird wieder die Substitution uuu= Λ(xxx−µµµ) betrachtet, die auf
h(xxx−µµµ)(xxx−µµµ)Ti= ΛT
hu1u1i hu1u2i · · · hu1uni hu2u1i hu2u2i · · · hu2uni
... ... . .. ... hunu1i hunu2i · · · hununi
Λ (12)
Wegen der antisymmetrischen Integranden bei ungleicheniundj gilthuiuji=δijλi, was schlussendlich auf Σ = ΛT diag (λ1, . . . , λn) Λ f¨uhrt.
Bsp. 3: Poisson-Prozess 8 Punkte
(a) k ist eine diskrete Variable und somit gilt hki=e−λ
∞
X
k=0
kλk
k! =λe−λ
∞
X
k=1
λ(k−1)
(k−1)! (13)
=λe−λ
∞
X
n=0
nλn
n! =λe−λeλ =λ (14)
und
hki2 =
∞
X
k=0
k2λk
k!e−λ =λ
∞
X
n=0
(n+ 1)λn
n!e−λ (15)
=λ(hki+ 1) =λ2+λ (16)
⇒ Var =hk2i − hki2 =λ (17)
In beiden F¨allen wird der ¨Ubergang zun durch eine Indexverschiebungn =k+ 1erreicht.
(b) F¨ur ausreichend große k ergibt sich
log Prob (λ, k) =klogλ−λ−logk!≈klogλ
k + (k−λ)−log√
2πk. (18) Durch
λ
k = 1 +λ−k
k ∼1 + O(1)
√λ (19)
wird klar, dass der zweite Term klein ist und so die Entwicklung des Logarithmuslog (1 +x)≈ x−x2/2 eingesetzt werden, um den gesuchten Ausdruck zu erhalten.
(c) Wegenk =λ(1 +O(1)/√
λ), kann k durchλ ersetzt werden, außer im Ausdruck λ−k.
Die Wahrscheinlichkeit wird dann zu
Prob (λ, k) = elog Prob(λ,k) = 1
√2πλexp
−(k−λ)2 2λ
(20) Der Erwartungswert dieser Gauß-Verteilung ist hki=k und die Varianz ist Var =λ.
Bsp. 4: Gemischte gegen¨uber reine Zust¨ande 8 Punkte Der Zustand war
|Ψi= 1
√2(|↑ziL⊗ |↓ziR+|↓ziL⊗ |↑ziR). (21) (a) Die gesuchten Erwartungswerte sind
hΨ|σz ⊗1|Ψi= 1 2
h↑z |σz| ↑ziLh↓z | ↓ziR+h↑z |σz| ↓ziLh↓z | ↑ziR +h↓z |σz| ↑ziLh↑z | ↓ziR+h↓z |σz| ↓ziLh↑z | ↑ziR
= 0 (22) und
hΨ|σz⊗σz|Ψi= 1 2
h↑z |σz| ↑ziLh↓z |σz| ↓ziR+h↑z |σz| ↓ziLh↓z |σz| ↑ziR +h↓z |σz| ↑ziLh↑z |σz| ↓ziR+h↓z |σz| ↓ziLh↑z |σz| ↑ziR
=−1 (23) Das erste Ergebnis zeigt dabei, dass bei der Betrachtung eines einzelnen Spins keine bevorzugte Ausrichtung f¨ur den Spin vorliegt. Der Durchschnittliche Spin eines einzelnen Elektrons verschwindet.
Das zweite Ergebnis zeigt, dass das Produkt der beiden Elektronenspins stets−1ergeben wird, die Spins der beiden Elektronen sind somit antikorreliert.
(b) Mit der Darstellung des Spin-Operators in beliebiger Richtungnnnˆ·σσσ in der Eigenbasis von σz
nˆ
nn·σσσ = cos (θ)|↑zi h↑z|+ sin (θ)e−iφ|↑zi h↓z|
+ sin (θ)eiφ|↓zi h↑z| −cos (θ)|↓zi h↓z| (24) Ergeben sich die Eigenvektoren
|↑nnnˆi= cos (θ/2)e−iφ/2|↑zi+ sin (θ/2)eiφ/2|↓zi (25)
|↓nnnˆi=−sin (θ/2)e−iφ/2|↑zi+ cos (θ/2)eiφ/2|↓zi (26) bzw.
|↑zi=eiφ/2 cos (θ/2)|↑nnnˆi −sin (θ/2)|↓nnˆni
(27)
|↓zi=e−iφ/2 sin (θ/2)|↑nnnˆi+ cos (θ/2)|↓nnnˆi
(28) Die gemessenen Zust¨ande ergeben sich aus der Normierung von (|↑nnˆni h↑nnnˆ| ⊗1)|Ψi und (|↓nnnˆi h↓nnnˆ| ⊗)1|Ψi zu
|v1i=|↑nnˆniL⊗ sin (θ/2)e−iφ/2|↑ziR+ cos (θ/2)eiφ/2|↓ziR
(29)
|v2i=|↓nnˆniL⊗ cos (θ/2)e−iφ/2|↑ziR+ sin (θ/2)eiφ/2|↓ziR
(30) In beiden F¨allen ergibt sich die Wahrscheinlichkeit Prob (|vii) = | hvi|Ψi |2 = 1/2.
(c) Das System befindet sich mit der Wahrscheinlichkeit Prob (|v1i) im Zustand |v1i und mit WahrscheinlichkeitProb (|v2i)im Zustand|v2i. Die Wahrscheinlichkeit am, sich nach rechts bewegenden, Elektron den SpinsRzu messen, setzt sich aus der Wahrscheinlichkeit zusammen, dass der Zustand |vii vorliegt und der Wahrscheinlichkeit im Zustand |vii den Spin sR zu messen. Als m¨ogliche Endzust¨ande m¨ussen zun¨achst noch alle m¨oglichen Spineinstellungen f¨ur das sich nach links bewegende Elektron betrachtet werden.
Prob (sR) = X
i=1,2 s=↑nnn,ˆ↑nnnˆ
Prob (|vii)| hssR|vii |2 = X
i=1,2
Prob (|vii)| hsisR|vii |2 (31)
Die Summe ¨uber s kann eliminiert werden, da s ¨uber die Form von |vii festgelegt ist.
F¨ur beide Wahrscheinlichkeiten ergibt sich nach Einsetzen Prob (sR=↑nnnˆ) = 1/2 = Prob (sR=↓nnˆn).
Der Erwartungswert des Operators l¨asst sich mit einer ¨ahnlichen ¨Uberlegung aus den Er- wartungswerten in den jeweiligen Zust¨anden|viiund der Wahrscheinlichkeit der Zust¨ande
|vii zu
h1⊗nnnˆ·σσσi= X
i=1,2
Prob (|vii)hvi|1⊗nnnˆ·σσσ|vii= 0 (32) bestimmen. Um explizite Rechnungen durchzuf¨uhren, kann es hier hilfreich sein, die
(d) F¨ur orthogonale Zust¨ande |ψiimit den Wahrscheinlichkeiten pi f¨ur jeden Zustand ist die Dichtematrix
ρ =X
i
pi|ψii hψi| (33)
Aus den ¨Uberlegungen in (c) ergibt sich so Prob (|ψi) =X
i
pi| hψi|ψi |2 =X
i
pihψ|ψii hψi|ψi (34)
=
* ψ
X
i
pi|ψii hψi| ψ
+
=hψ|ρ|ψi (35)
und mit einer vollst¨andigen Basis P
i|ξii hξi|=1 hAi=X
i
pihψi|A|ψii=X
i,j
pihψi|A|ξji hξj|ψii (36)
=X
i,j
hξj|pi|ψii hψi|A|ξji=X
j
* ξj
X
i
pi|ψii hψi|A ξj
+
(37)
= Tr (ρA) (38)
Die Dichtematrix des Zustands |Ψi ist dann ρ=|Ψi hΨ|= 1
2
|↑ziL|↓ziRh↑z|Lh↓z|R+|↑ziL|↓ziRh↓z|Lh↑z|R
|↓ziL|↑ziRh↑z|Lh↓z|R+|↓ziL|↑ziRh↓z|Lh↑z|R
(39) Durch die Betrachtung in Teilaufgabe (a) ist klar, dass jede Spineinstellung f¨ur das sich nach links bewegende Elektron die Wahrscheinlichkeit 1/2 aufweist. Damit kann eine effektive Dichtematrix f¨ur die Betrachtungen von (b)
ρL = 1 2
|↑zi h↑z|+|↓zi h↓z|
(40) eingef¨uhrt werden. Ebenso, kann f¨ur die Betrachtungen von (c) die effektive Dichtematrix
ρR= 1 2
|v1i hv1|+|v2i hv2|
(41) eingef¨uhrt werden.
Bsp. 5: Klassische ¨Uberlagerung und Verschr¨ankung 4 Punkte Der Zustand war
|ψi= 1
√2(|↑ziL⊗ |↓ziR+eiα|↓ziL⊗ |↑ziR) (42) (a) Aus der Betrachtung
hψ|A⊗1|ψi= 1 2
h↑ |A| ↑i h↓ | ↓i+h↑ |A| ↓i h↓ | ↑ieiα +h↓ |A| ↑i h↑ | ↓ie−iα+h↓ |A| ↓i h↑ | ↑i
(43)
= A↑↑+A↓↓
2 (44)
ist ersichtlich, dass α auf diese Weise nicht messbar ist.
(b) Unter Betrachtung des OperatorsA⊗B ergibt sich hA⊗Bi= A↑↑B↓↓+A↓↓B↑↑
2 +|A↑↓| · |B↑↓|cos (φA−φB+α) (45) wobeiA↑↓=|A↑↓|eiφA,B↑↓ =|B↑↓|eiφB ist. Die Phase αist messbar, f¨urA↑↓6= 0 6=B↑↓. Eine M¨oglichkeit dies zu realisieren ist ¨uber A =B = ˆnnn·σσσ. So ergibt sich
hˆnnn·σσσ⊗nnnˆ·σσσi=−cos2(θ) + sin2(θ) cosα (46) F¨ur θ =π/2ist der Effekt von α am deutlichsten.
Bsp. 6: Die Zeitentwicklung-Gleichung der Dichtematrix 8 Punkte (a) Mit i~∂t|ψi=H|ψiund −i~∂thψ|=hψ|H ergibt sich
i~∂tρ= [H, ρ] ⇒ ∂tρ=−i
~[H, ρ] (47)
(b) Durch die Multiplikation von (47) mit hppp| und|qqqi und H|qqqi=Eqqq|qqqi ergibt sich
˙
ρpq =−i
~
(hppp|Hρ|qqqi − hppp|ρH|qqqi) (48)
=−i
~
(Eppphppp|ρ|qqqi − hppp|ρ|qqqiEqqq) (49)
=−i
~
(Eppp−Eqqq)ρppp,qqq (50) (c) Die Diagonalterme bleiben unver¨andert. Die Nebendiagonalen verschwinden hingegen. Der
Zustand nimmt dann die FormP
xax|xi hx|an. Es handelt sich um ein Zustandsgemisch.
Durch das Verschwindend der Phasenbeziehungen zwischen den einzelnen Zust¨anden k¨onnen keine Interferenzen mehr auftreten und es wird deshalb von Dekoh¨arenz gespro-