thermie in bezug auf Sequenzierung und Art der Zytostatikakombination weitere experimentelle und klinische Untersuchungen notwendig sind.
Die Indikationsstellung für eine regionale Hyperthermie in Kombina- tion mit systemischer Chemotherapie bei Sarkomen im Erwachsenenalter hat sich durch die ermutigenden Er- gebnisse der oben genannten Phase- II-Studie seit November 1990 erwei- tert. Hochrisiko-Patienten mit lokal fortgeschrittenen Weichteil- oder Chondro-Sarkomen (Tumorgröße >
8 cm und kompartmentüberschrei- tend beziehungsweise Rezidivtumo- re) werden im Rahmen der RHT-91- Studie (Studienleitung: München) neoadjuvant mit fünf Zyklen RHT plus EIA (Etoposid, Ifosfamid, Adria- mycin) präoperativ behandelt und an-
schließend nach Möglichkeit organ- beziehungsweise funktionserhaltend reseziert. Je nach lokalem Anspre- chen (bildgebende Verfahren, histo- logischer Regressionsgrad) werden die Patienten postoperativ mit RHT/
Chemotherapie weiterbehandelt und nachbestrahlt. Nach Auswertung von insgesamt 25 Patienten der Pilot-Pha- se soll ab November 1991 diese Studie multizentrisch unter Beteiligung der Tumorzentren Berlin (Prof. Huhn) und Essen (Prof. Sebeer) fortgeführt werden.
Aus den zahlreichen Zuschriften zu dem Übersichtsartikel, insbeson- dere von Kollegen aus operativen Fächern wird ersichtlich, daß in der onkologisch tätigen Ärzteschaft ein starkes Interesse besteht, durch ei- nen neuartigen Therapieansatz die
Problematik der lokalen Tumorkon- trolle und der frühzeitigen Mikrome- tastasierung bei Sarkomen verbes- sern zu können. Die oft gestellte Fra- ge, ob ein derartiger Therapieansatz sich auch für andere lokal fortge- schrittene Tumorentitäten eignet (zum Beispiel Blasenkarzinome, gy- näkologische Tumoren, kolorektale Tumoren) wird in akutellen Thera- pie-Studien überprüft, wobei die Kombination mit Chemotherapie und/oder Strahlentherapie einge- setzt wird.
Für die Verfassen
Privatdozent Dr. med.
Dipl.-Biochem. Rolf D. Issels Medizinische Klinik III Klinikum Großhadern Marchioninistraße 15 W-8000 München 70
Die Rolle psychosozialer Belastung bei der Genesung von einem Schleudertrauma
Es ist weitestgehend anerkannt, daß zwischen psychosozialen Fakto- ren und dem Verhalten bei Krank- heit ein Zusammenhang besteht, und es gibt gewissen Anzeichen, daß psy- chosoziale Faktoren den posttrau- matischen Gesundungsprozeß beein- flussen können. In einer Nachsorge- untersuchung wurden die Möglich- keiten, psychosozialen Streß, somati- sche Symptome und subjektiv einge- schätzte kognitive Beeinträchtigung zur Vorhersage verzögerter Gesun- dung nach Schleudertrauma zu be- nutzen, überprüft.
78 Patienten wurden drei bis zwölf Tage nach einem Schleuder- trauma durch Autounfall befragt und durch semistrukturierte Inter- views und diverse standardisierte Tests auf psychosozialen Streß, ne- gative Affektivität, Persönlichkeits- merkmale, somatische Beschwerden und kognitive Beeinträchtigung ein- gestuft. Bei der Überprüfung sechs Monate später hatten sich 57 Patien- ten völlig erholt, bei 21 Patienten dauerten die Symptome an. Die Er- gebnisse der Erstuntersuchungen wurden mit dem Zustand bei der Nachuntersuchung verglichen. Eine schrittweise Regressionsanalyse
zeigte, daß psychosoziale Faktoren, negative Affektivität und Persönlich- keitsmerkmale für die Prognose nicht signifikant waren. Die Intensi- tät initialer Nackenschmerzen, kog- nitive Beeinträchtigung in Zusam- menhang mit der Verletzung und das Alter der Patienten waren jedoch signifikante Faktoren zur Vorhersa- ge des Krankheitsverlaufs.
Die Untersuchung, die auf einer Stichprobe basiert und die viele an-
Pseudozysten sind eine häufige Komplikation der chronischen Pan- kreatitis und gehen oft mit anhalten- den Schmerzen einher. Im allgemei- nen werden Pankreaspseudozysten drainiert, entweder operativ oder unter sonographischer oder endo- skopischer Kontrolle. Die Autoren behandelten sieben Patienten mit ei- nem Durchschnittsalter von 50 Jah- ren, die primär an einer chronischen Pankreatitis erkrankt waren und über anhaltende Schmerzen klagten, mit dem Sekretionshemmer Octre- otid (Sandostatin®). Bei drei Patien-
dere Vorhersagefaktoren ebenso wie den psychosozialen Status berück- sichtigte, unterstützt frühere Studi- energebnisse nicht, nach denen man glaubte, das Krankheitsverhalten posttraumatischer Patienten mittels psychosozialer Faktoren vorhersagen zu können. jhn
Radanov, B. P. et al.: Role of psychosocial stress in recovery from common whiplash.
Lancet 338 (1991) 712-715.
Dr. B. P. Radanov, Abteilung Psychiatrie, Murtenstraße 21, CH-3010 Bern, Schweiz.
ten erwies sich der Einsatz der Sub- stanz als wirkungslos, bei den ande- ren vier Patienten nahmen die Pseu- dozysten um durchschnittlich 42 Pro- zent (29 bis 52 Prozent) ab, und die Schmerzen verschwanden vollstän- dig. Die Autoren empfehlen einen Therapieversuch bei durch Pankre- aszysten induzierten Schmerzen. W
Gullo, L., L. Barbara: Treatment of pan- creatic pseudocysts with octreotide. Lancet II: 540-541. 1991
Unit for the Study of Pancreatic Disease, First Medical Clinic. University of Bolo- gna, Ospedale S. Orsola. 1-40 138 Bologna
Behandlung von Pankreaspseudozysten mit Somatostatin
A1-1870 (78) Dt. Ärztebl. 89, Heft 20, 15. Mai 1992