• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Rezeptor für Amyloid-beta Peptid entdeckt" (18.10.1996)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Rezeptor für Amyloid-beta Peptid entdeckt" (18.10.1996)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

verbessern. Vor diesem Hintergrund scheint die Kombination Etoposid- Ifosfamid bisherigen Phase-II-Un- tersuchungen zufolge ein günstigeres Nebenwirkungsprofil bei gleicher therapeutischer Effektivität zu ha- ben (20, 22). In einer aktuellen multi- zentrischen Phase-III-Studie wird deshalb die genannte Substanzkom- bination unter besonderer Berück- sichtigung von Nebenwirkungsrate und Lebensqualität gegen die eta- blierte Kombination mit M-VAC bei Patienten mit meßbaren Tumorpara- metern überprüft (Jocham D, Böhle A, Studienprotokoll bei den Verfas- sern anzufordern).

Zusammenfassend ist festzustel- len, daß die systemische Kombinati- ons-Chemotherapie bei Patienten mit metastasiertem Urothelkarzi- nom der Harnblase die einzige The- rapieoption mit – wenn auch geringer – Aussicht auf Heilung darstellt. Nur Patienten, bei denen eine Vollremis- sion erzielt werden kann, haben die Chance, quoad vitam von der Thera- pie zu profitieren. Diese Chance darf geeigneten Patienten nicht vorent- halten werden. Sowohl die Fragen nach dem generellen Nutzen einer adjuvanten Therapie als auch nach verbesserten Therapiemöglichkeiten mit verringerter Nebenwirkungsrate lassen sich nur in multizentrischen Studien beantworten. Aus diesem Grunde sollte eine systemische Che- motherapie beim Harnblasenkarzi- nom grundsätzlich nicht außerhalb klinischer Studien durchgeführt wer- den. Nur so kann ein Erkenntniszu- wachs bei der Behandlung des Uro- thelkarzinoms erzielt werden, der auch unseren Patienten zugute kommt.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1996; 93: A-2697–2700 [Heft 42]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser:

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Böhle Klinik für Urologie

Medizinische Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160

23538 Lübeck

A-2700

M E D I Z I N

ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT

(52) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 42, 18. Oktober 1996

Während noch vor 15 Jahren ei- ne Dauertherapie bei Morbus Crohn aufgrund einer großen amerikani- schen Studie abgelehnt wurde, lie- gen zwischenzeitlich umfangreiche Daten vor, die zeigen, daß mit 5- ASA, niedrig dosierten, schlecht re- sorbierbaren Kortikosteroiden und Immunosuppressiva Rezidive ver- hindert oder hinausgeschoben wer- den können.

Die Autoren berichten über eine plazebokontrollierte Doppel- blindstudie, bei der 78 Patienten mit Morbus Crohn neun Kapseln Fischöl (2,7 g n-3-Fettsäuren) oder Plazebo erhielten. Unter der Fettsäurethera- pie lag die Rezidivrate bei 28 Pro-

zent, in der Plazebogruppe bei 69 Prozent. Fischöl hat antiinflammato- rische Eigenschaften. Unangeneh- mer Geschmack und Nebenwirkun- gen wie Flatulenz, Sodbrennen, Mundgeruch, Aufstoßen und Diar- rhö lassen Zweifel aufkommen, ob die dünndarmlöslichen Kapseln der angebotenen Fischölpräparate vom Patienten akzeptiert werden. w Beluzzi A, Brignola C, Campieri M, Pera A, Boschi S, Mignoli M: Effect of an enteric-coated fish-oil preparation on relapses in Crohn’s Disease. N Engl J Med 1996; 334: 1557–1560

Institute of Clinical Medicine and Ga- stroenterology, Department of Clinical Pharmacology, University of Bologna, Via Vizzani, 36, 40138 Bologna, Italien

Fischöl zur Morbus-Crohn-Prophylaxe

Die Pathogenese der Alzheimer- schen Krankheit ist nicht geklärt. Es wurden mittlerweile jedoch einige Proteine identifiziert, die bei dieser Krankheit eine Schlüsselrolle zu spie- len scheinen. So wird durch spezifi- sche proteolytische Spaltung des amy- loid-precursor-Proteins (APP) das Amyloid-beta Peptid (Ab) in den Ex- trazellularraum abgegeben. Bei der Alzheimerschen Krankheit aggregiert dieses Peptid und bildet extrazelluläre Plaques, die für den neuropathologi- schen Befund charakteristisch sind.

Jetzt ist es gelungen, einen Re- zeptor für Ab zu identifizieren und somit eine physiologische Rolle des Peptides zu beschreiben. Es handelt sich hierbei um RAGE (receptor for advanced glycation end products), welcher in Zellkulturen durch Bin- dung von Ab oxidativen Streß und Zytotoxizität auslösen kann (3). RA- GE, der auch auf der Oberfläche von Neuronen vorkommt, weist in den von Degeneration betroffenen Hirn- gebieten eine erhöhte Expression auf, was die mögliche Bedeutung die- ses Rezeptors für die Pathogenese unterstreicht.

Ein anderer Zielort für Abist der class-A-scavanger-Rezeptor (SR), der auf Mikroglia lokalisiert ist und unter anderem Endozytose und Degradie- rung verschiedener zellulärer Kom- ponenten vermittelt und so in die neu-

ronalen Abbauprozesse eingreifen kann (1).

Eine weitere Arbeit, die die Schlüsselrolle von Aß bei der Patho- genese unterstützt, basiert auf epide- miologischen Daten. So wurde festge- stellt, daß die Plasmakonzentration von Abbei Genträgern, die Mutatio- nen in den Proteinen APP, Presenilin 1 oder 2 haben und somit eine Prädis- position für ein frühes Auftreten der Demenz besitzen, signifikant erhöht ist (2). Da die Mutationen auf ver- schiedenen Proteinen zu finden sind, aber alle die gleiche Wirkung, nämlich die verstärkte Sekretion von Ab,her- vorrufen, unterstreicht dies die Be- deutung dieses Peptides für die Patho- genese. Mit der Identifizierung der beiden Rezeptoren ist ein potentieller Zielort für die pharmakologische Therapie identifiziert worden. me 1. Khoury, J E, Hickman, S E, Thomas, C A, Cao L, Silverstein, S C, Loike, J D:

Scavenger receptor-mediated adhesi- on of microglia to b-amyloid fibrils.

Nature 1996; 382: 716-71

2. Scheuner, D, Eckman, C, Jensen, M et al.: Secreted amyloid b-protein similar to that in the senile plaques of Alzhei- mer´s disease is increased in vivo by the presenilin 1 and 2 and APP muta- tions linked to familial Alzheimer´s disease. Nature Medicine; 1996; 2: 864- 870

3. Yan, S D, Chen, X, Fu, J et al.: RAGE and amyloid-bpeptide neurotoxicity in Alzheimer´s disease. Nature 1996; 382:

685-690

Rezeptor für Amyloid-beta Peptid entdeckt

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zunächst ist es einmal so, dass sich die Deutsche Post als Logistikunterneh- men in einer Branche bewegt, die jetzt – und auch wohl in den kommenden Jahren – zu den

Bei allen positiven Auswirkun- gen der eigenen Erkrankung auf die Behandlung von und die Beziehung zu Patienten darf jedoch nicht verges- sen werden, dass diese in der

Hasselblatt- Diedrich sagte, es sei nicht hinzuneh- men, daß die Ärzte im Krankenhaus zwar vielfach verantwortlich seien, jedoch zum Beispiel nicht mitbestim- men könnten, wofür

Genaue Verlaufsuntersuchun- gen haben gezeigt, daß bei Patienten mit Mikroalbulminurie in diesem frühen Krankheitsstadium im Ver- lauf von fünf bis zehn Jahren eine

Studien konnten darüber hin- aus aufzeigen, daß durch in- travenöse Gabe von Gluta- min in Form von Glamin (in einer pharmakologischen Do- sierung) der Darm zu einer vermehrten

Das Curriculum vermittelt die Basics, es fängt praktisch bei null an und ist darum auch für Kolleginnen und Kollegen geeig- net, die noch nie implantiert haben.. Es gibt

Geht man davon aus, dass die 89 Prozent, die nicht geantwortet haben, völlig anderer Meinung sind, dann wäre Fakt, dass sieben Prozent der Befragten die Ge- spräche mit

Die lebhafte Diskussion um die Gruppe der potentiell mali- gnen Arrhythmien machte deutlich, daß hier neben kar- diologisch qualifizierter Dia- gnostik und Therapie zum Besten