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„Patienten profitieren vom Curriculum“

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Academic year: 2022

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Deutscher Ärzteverlag I ZZI I 2018 I 34 I 03 schlussprüfung ebenso wie die nationalen Teilnehmer im Rahmen der Jahrestagung ablegen, bekommt unsere Jahrestagung eine sehr interessante zusätzliche Facette.

Unsere Mitglieder können sich im Rahmen der Jahrestagung auch international aus- tauschen und vernetzen. Somit wird die DGI-Familie größer und ihre Idee auch über die Grenze Deutschlands hinausgetragen.

Der Nutzen für den Verein besteht vor allem im Potenzial, zusätzliche Mitglieder zu be- kommen, um der Implantologie auch inter-

national ihren Stempel aufdrücken zu kön- nen. Die Kooperation mit den japanischen Kollegen und einem gemeinsamen Open- Access-Journal ist sicher ein Signal, das nach außen hin unsere internationale Ko- operation deutlich und sichtbar macht.

Ein neues Curriculum für die Zahntech- nik wird im kommenden Jahr starten.

Was zeichnet dieses aus?

Auch bei dem neu aufgelegten Curriculum für Kolleginnen und Kollegen aus dem

zahntechnischen Labor soll die praktische Komponente eine zentrale Rolle einneh- men. Weiterhin soll das gegenseitige Ver- ständnis füreinander gestärkt werden. Es soll ein klinischer Fall von der Planung bis zur Fertigstellung von allen Teilnehmern praktisch unter Anleitung gelöst werden, und gleichzeitig werden sie bei den klini- schen Sitzungen live dabei sein. Ergänzt wird das Programm durch theoretische In- halte zu aktuellen implantatprothetischen Konzepten.

„Patienten profitieren vom Curriculum“

Nachgefragt bei Prof. Dr. Günter Dhom, Ludwigshafen

Wie war die Situation in der implanto- logischen Ausbildung Mitte der 90er- Jahre?

Die Hochschulen konnten damals wäh- rend des Studiums nur Grundlagen ver- mitteln. Dies hat sich bis heute auch nicht wesentlich geändert. Die Pflichtteile des Studiums sind so umfangreich, dass Stu- dierende wenig Zeit haben, in Elektiva die

Implantologie zu lernen. Kurz gesagt: Bis Studierende zur Implantologie kommen, ist das Studium vorüber. Vor 20 Jahren boten nur die großen Implantathersteller ein teilweise sehr umfangreiches Pro- gramm an, oft auch in eigenen Fortbil- dungszentren. Eine unabhängige und übergreifende, strukturierte oder gar zerti- fizierte Fortbildung gab es nicht.

1998 kam das DGI-Curriculum Implan- tologie. Was sollte es ändern?

Es war unser Ziel, Kolleginnen und Kolle- gen eine unabhängige, neutrale und wis- senschaftsbasierte Ausbildung im Be- reich der Implantologie anzubieten, um Wissen und Fähigkeiten der Zahnärztin- nen und Zahnärzte auf diesem Gebiet zu systematisieren und zu verbessern.

Fotos: Ritzert

I DGI NACHRICHTEN I

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Deutscher Ärzteverlag I ZZI I 2018 I 34 I 03

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Haben Sie mit diesem Erfolg gerechnet?

Ich habe es gehofft, obwohl ich damit zu Be- ginn ziemlich allein auf weiter Flur stand. Es gab viele, die fürchteten, dass es nicht funk- tioniert; etliche erwarteten, dass es nur für kurze Zeit auf Interesse stoßen würde, und nur wenige glaubten, dass es sich langfristig etablieren würde. Dass es zu einem Dauer- brenner und zum erfolgreichsten Curricu- lum in der deutschen Zahnmedizin werden würde, war damals nicht vorhersehbar.

Was hat das Curriculum vor allem ver- ändert – rückblickend?

Es hat das theoretische und praktische Wissen von über 5000 Kolleginnen und Kollegen auf dem Gebiet der Implantologie erweitert. Das bedeutet, dass wir über die Jahre hinweg insgesamt einen erfreulich hohen Anteil, zwischen acht und zehn Pro- zent, der praktizierenden Zahnärztinnen und Zahnärzte mit unserem Ausbildungs- angebot erreicht und für die Implantologie interessiert haben. Das ist für ein so schma- les Segment der Zahnmedizin ein beach - tlicher Erfolg. Von diesem Zugewinn profi- tieren auch unsere Patientinnen und Pa- tienten, denen wir heute eine sichere und vorhersagbare Therapie anbieten können.

Sie bilden selbst seit 20 Jahren Kolle- ginnen und Kollegen aus. Was hat sich geändert?

Das Alter der Teilnehmer und die Vor- kenntnisse. Die Zahl der erfahrenen Im- plantologen in den Modulen ist rückläufig.

Das merken wir etwa in den Diskussionen.

Wer schon Implantate setzt, stellt Fragen, die man nicht hat, wenn man noch nicht implantiert hat. Doch das ist kein Problem.

Das Curriculum vermittelt die Basics, es fängt praktisch bei null an und ist darum auch für Kolleginnen und Kollegen geeig- net, die noch nie implantiert haben.

Es gibt auch andere Anbieter von Curri- cula. Was sind die Folgen für den Marktführer?

Man muss den Wettbewerb immer sehr ernst nehmen, weil unser Curriculum mit ei- ner Mission verbunden war. Es galt und gilt, die Qualifizierung und Fähigkeiten der Kol- leginnen und Kollegen zu verbessern und so die Qualität der implantologischen Ver- sorgung der Patienten zu sichern. Und die-

se Ziele dürfen nicht gefährdet werden. Na- türlich wurde unser Curriculum von anderen Gesellschaften und Verbänden, von Kam- mern und auch von privaten Anbietern ko- piert. Man kann, um es überspitzt auszudrü- cken, fast in jedem Gasthaus zum hohlen Zahn heute ein Curriculum absolvieren.

Wenn die Qualität stimmt, ist es ein Kompli- ment, wenn wir kopiert werden. Und an- sonsten habe ich so manches Curriculum und manchen Masterstudiengang kommen und gehen gesehen. Die Kolleginnen und Kollegen stimmen noch immer mit den Fü- ßen ab, und das stimmt mich zuversichtlich.

Unser Curriculum hat es offensichtlich ge- schafft, dass es im Bewusstsein vieler Kolle- ginnen und Kollegen fest verankert ist. Wir profitieren davon, dass unsere Absolventen uns weiterempfehlen. Das Curriculum von DGI und APW gilt darum in bestimmten Kreisen als der Goldstandard – der die Qua- litätsmaßstäbe auch weiterhin setzen wird.

Wenn Sie heute nochmals ein Curricu- lum Implantologie konzipieren müss- ten, was würden Sie anders machen?

Ich würde nichts anders machen, sondern nur wieder ein Curriculum entwickeln, das Kolleginnen und Kollegen mit den besten verfügbaren Konzepten eine wissen- schaftsbasierte und praxisorientierte Aus- bildung im Bereich der Implantologie er- möglicht, von der Zahnärzte und Patienten gleichermaßen profitieren.

Die Fragen stellte Barbara Ritzert, Pöcking.

Prof. Dr. Günter Dhom

Foto: David Knipping

Curriculum in Herrsching mit Hands-on und Live-OP (rechts) I DGI NACHRICHTEN I

Fotos: Ritzert

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