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Archiv "Morbus Crohn: Prävalenz rückläufig" (21.12.1992)

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Laboratorien, vor allem in den USA, auf seine Gewinnchancen sondiert wird (so Wilfond und Fost 1990). In Zukunft wird es wahrscheinlich zu einer individuell motivierten weitver- breiteten Nutzung dieser diagnosti- schen Möglichkeit kommen. Diese wird losgelöst von genetischer Bera- tung erfolgen. Die intensive Diskus- sion um die Zielsetzung von Hetero- zygotentests unter Humangenetikern und das ethische Dilemma der gene- tischen Berater wird durch diese Entwicklung überholt werden!

Die Autoren berichten in ihrer Studie über Langzeit-Verläufe (im Durchschnitt 23,4 Jahre nach Auf- treten der Krankheit) von 78 Patien- ten mit Henoch-Schönlein-Nephritis in der Kindheit. Die Schwere des kli- nischen Erscheinungsbildes und die Ergebnisse einer Nieren-Biopsie zu Beginn der Erkrankung korrelierten mit dem Verlauf, sind jedoch von eingeschränkter prognostischer Be- deutung im Einzelfall.

44 Prozent der Patienten mit nephritischen oder nephritisch- nephrotischen Syndromen zu Krank- heitsbeginn litten auch als Erwachse- ne unter Hypertonie oder ver- schlechterter Nierenfunktion, wäh- rend 82 Prozent der Patienten, bei denen initial eine Hämaturie (mit oder ohne Proteinurie) diagnosti- ziert wurde, normal sind. Der Krank- heitszustand von 17 Patienten ver- schlechterte sich klinisch seit der Feststellung im Jahr 1971; sieben dieser Patienten zeigten sich 1976 of- fensichtlich komplett geheilt. Bei 16 von 44 über den vollen Zeitraum ausgetragenen Schwangerschaften von Frauen, die als Kind eine Schön- lein-Henoch-Nephritis hatten, ent- standen Komplikationen durch Pro- teinurie und/oder Hypertonie, selbst bei Fehlen einer aktiven Nierener- krankung.

Diese Ergebnisse — so die Au- toren — weisen darauf hin, daß eine Henoch-Schönlein-Nephritis in der

Dt. Ärztebl. 89 (1992) A 1 -4366-4373 [Heft 51/52]

Literaturverzeichnis beim Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Eberhard Schwinger

Institut für Humangenetik der Medi- zinischen Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160

W-2400 Lübeck

Kindheit eine Langzeitnachsorge er- forderlich macht, sowie eine beson- dere Überwachung während einer Schwangerschaft. lng

Goldstein, A. R. et al.: Long-term follow- up of childhood Henoch-Schönlein nephri- tis, Lancet 339 (1992) 280-282.

Prof. R. H. R. White, Children's Hospital, Ladywood, Birmingham B16 8ET, Groß- britannien

H.p.-Gastritis bei AIDS selten

Helicobacter pylori führt bei im- munkompetenten Personen zu einer chronischen Antrumgastritis mit ei- ner jährlichen Zunahme der Zahl der Betroffenen um ein Prozent. Of- fensichtlich ist die Situation bei im- mungeschwächten Patienten anders:

Die Autoren untersuchten bei 201 Patienten mit AIDS die Prävalenz einer durch H. pylori-induzierten chronischen Gastritis. Nur bei 12,5 Prozent der Patienten konnte histo- logisch eine Gastritis nachgewiesen werden, nur in jedem vierten Gastri- tisfall war Helicobacter pylori nach- weisbar. Insgesamt waren somit nur drei Prozent der AIDS-Patienten H.

pylori-positiv, während in einer al- terskorrelierten HIV-negativen Kon- trollgruppe 22 Prozent Helicobacter pylori aufwiesen. Möglicherweise ist die niedrige Prävalenz von H. pylori

bei AIDS-Patienten Folge der doch immer wieder erforderlichen anti- biotischen Therapie. Diskutiert wird auch ein Zusammenhang mit der AIDS-induzierten Hypochlorhydrie sowie eine inadäquate Reaktion von Entzündungszellen in der Schleim- haut auf Helicobacter pylori.

Edwards, P. D., J. Carrick, J. Turner, A.

Lee, H. Mitchell, D. A. Cooper: Helico- bacter pylori-Associated Gastritis is Rare in AIDS: Antibiotic Effect or a Conse- quence of Immunodeficiency? Am J. Ga- stroenterol 86: 1761-1764, 1991.

Bruce Hall Department of Gastroen- terology, Department of Anatomical Pa- thology and Centre for Immunology, St.

Vincent's Hospital, Sydney, Australien.

Morbus Crohn:

Prävalenz rückläufig

In den vergangenen zwanzig Jah- ren ist wiederholt darauf hingewiesen worden, daß die Prävalenz der Colitis ulcerosa mehr oder weniger konstant ist, während beim Morbus Crohn ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeich- nen war. Dies wurde weniger auf eine verbesserte Diagnostik als vielmehr auf die Eigendynamik des Krankheits- bildes zurückgeführt.

Das Kaiser Permanente Medical Care Programm legt jetzt Daten aus einer Population von 2 Millionen Mitgliedern vor, die eine Abnahme des Morbus Crohn wahrscheinlich machen. Zumindest was die Kran- kenhausaufenthalte anlangt, ließ sich eine signifikante Abnahme von 8,3/100 000 im Jahre 1982 auf 5,4 im Jahre 1988 nachweisen. Während die epidemiologischen Daten für Schwarze und Weiße identisch wa- ren, lag die jährliche Hospitalisati- onsrate bei Mitgliedern spanischer Abstammung um den Faktor 20 niedriger. Ferner fiel eine zweigipfli- ge Altersverteilung auf, mit einem Gipfel zwischen dem 20. und 29. und um das 60. Lebensjahr. Zigaretten- raucher wiesen signifikant häufiger Symptome auf als Nichtraucher. W

Kurata, J. H., S. Kanot-Fish, H. Frankl et al.: Crohn's Disease Among Ethnic Groups in a Large Health Maintenance Organization. Gastroenterology 102:

1940-1948, 1992.

Department of Family Medicine, San Ber- nardino County Medical Center, San Ber- nardino, Californien, USA.

Langzeit-Nachuntersuchung

bei Henoch-Schönlein-Nephritis in der Kindheit

Dt. Ärztebl. 89, Heft 51/52, 21. Dezember 1992 (45) Al-4373

Referenzen

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