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Archiv "Kurz informiert" (10.10.2008)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 4110. Oktober 2008 A2169

P H A R M A

E

in multinationales Forscher- team hat entdeckt, dass Pati- enten, in deren Tumor der Wildtyp eines bestimmten Gens (KRAS) vorhanden ist, besser auf eine The- rapie mit Cetuximab ansprechen als diejenigen, in deren KRAS-Gen ei- ne Mutation stattgefunden hat. Ce- tuximab (Erbitux®, Merck) ist ein Antikörper gegen den epidermalen Wachstumsfaktor (EGF). Nach der Erforschung endogener Strukturen, wie unter anderem des EGFs, die das Tumorwachstum fördern, dachte man zunächst, ein Hinzufügen von Antikörpern gegen den EGF zur Chemotherapie werde zum Standard der Therapie kolorektaler Karzinome (CRC).

Jedoch waren die Ansprechraten trotz histologischen Nachweises des EGFs immer noch nicht eindeu- tig vorhersehbar. Eine Studie*, die während des ASCO-Kongresses 2008 in Chicago/USA vorgestellt wurde, könnte jetzt aber den Durch- bruch bringen: Das Tumormaterial von 587 CRC-Patienten wurde auf den Status des KRAS-Gens hin un- tersucht. KRAS-Mutationen gab es bei 35,6 Prozent der Patiententumo- ren. Es zeigte sich weiterhin, dass von den Patienten mit normalem KRAS 59,3 Prozent auf die Be- handlung mit der Cetuximab-Kombi- nationstherapie angesprochen hatten.

Von dieser Patientenklientel hatten aber nur 43,2 Prozent auf die alleinige Chemotherapie angesprochen.

Bei den Patienten, in deren Tu- moren eine Mutation des KRAS- Gens vorlag, gab es bezüglich der Ansprechrate keinen Unterschied

zwischen alleiniger Chemotherapie und der Kombination mit Cetuxi- mab. In der Gesamtstudie mit 1 198 CRC-Patienten, von denen man teil- weise das Tumormaterial wie oben beschrieben untersucht hatte, hatte ein Hinzufügen von Cetuximab zur Folfiri-Chemotherapie zu einer 15- prozentigen Reduktion des Progres- sionsrisikos geführt. Bei der Teil- gruppe, bei der der KRAS-Status identifiziert worden war, wies die Gruppe mit KRAS-Wildtyp durch

das Hinzufügen von Cetuximab ei- ne 32-prozentige Reduktion des Progressionsrisikos auf (Hazard Ratio von 0,85 für alle Patienten versus Hazard Ratio von 0,68 in der Population mit KRAS-Wildtyp).

Die Patienten, bei denen das KRAS- Gen mutiert war, hatten keinen Vor- teil davon, dass der Chemotherapie Cetuximab zugefügt wurde. I Dr. rer. nat. Annette Junker Apothekerin für klinische und onkologische Pharmazie

KOLOREKTALES KARZINOM

Wann Patienten von Cetuximab profitieren

Molekularer Marker kann Ansprechen einer Krebstherapie vorhersagen.

KURZ INFORMIERT

Ionsys®-Chargenrückruf – Das Unternehmen Janssen-Cilag infor- miert in einem Rote-Hand-Brief über den Rückruf aller Chargen von Ionsys (Fentanyl) 40 Mikrogramm pro Dosis iontophoretisches transdermales Sys- tem. Die Chargen werden freiwillig als Vorsichtsmaßnahme zurückgeru- fen, da bei einigen Systemen einer einzelnen Charge Defekte entdeckt worden sind.

Übelkeit durch Chemotherapie – Mit Ivemend®(Fosaprepitant-Dimeg- lumin, MSD) steht eine neue intra- venöse Therapie zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen nach einer Chemotherapie zur Verfügung. Ive- mend enthält ein intravenös anzuwen- dendes Pro-Drug der oralen Darrei- chungsform von Emend®(Aprepitant), das nach parenteraler Gabe im Körper schnell in Aprepitant umgewandelt wird. Ivemend ist als Teil einer Kombi- nationstherapie zur Prävention akuter und verzögerter Übelkeit und Erbre- chen bei hochemetogener, auf Cispla- tin basierender Chemotherapie sowie bei moderat emetogener Chemothera- pie zugelassen. Das Präparat kann als

neue Option am Tag eins der Behand- lung vor der Chemotherapie alternativ zur oralen Darreichungsform (Emend 125 mg Hartkapseln) eingesetzt wer- den. Das empfohlene Therapieregime für Tag zwei und drei ist nach wie vor je eine 80-mg-Kapsel Emend, um den Patienten über den Zeitraum von fünf Tagen vor Übelkeit und Erbrechen zu schützen.

Grundlage für die Zulassung war eine Studie, die die Bioäquivalenz von 115 mg intravenös verabreichtem Ivemend im Vergleich zu 125 mg oral verabreichtem Emend gezeigt hat – bei guter Verträglichkeit.

Insulintherapie in der Pädiatrie – Für insulinpflichtige Kinder ab dem sechsten Lebensjahr ist das schnell wirksame Insulinanalogon Apidra®mit dem Wirkstoff Insulinglulisin zugelas- sen worden. Apidra wird nach Anga- ben des Herstellers Sanofi-Aventis kurz vor oder nach den Mahlzeiten verab- reicht. Die Therapie erfolgt in Kombi- nation mit einem Basalinsulin. Das Insulinanalogon kann mit dem Fertig- pen Apidra SoloStar® sehr genau und schmerzfrei dosiert werden. EB

*KRAS status and efficacy in the first-line treat- ment of patients with metastatic colorectal cancer (mCRC) treated with FOLFIRI with or without cetu- ximab: The CRYSTAL experience. Van Cutsem E, Lang I, D’haens G et al.: Proceed Am Soc Clin Oncol 2008; abst. 2.

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