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Archiv "SATIRE: Ein Vorschlag zur Verwaltungs-Rationalisierung" (26.02.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Drohungen zu stören versucht wird." Diese Ausführungen sind mir schlechthin unverständlich. Die Unrichtigkeit geht aus einer gan- zen Druckseite meiner Abhandlung in der „Sozialgerichtsbarkeit" 1975 (insbesondere Seite 123) hervor.

Keineswegs habe ich die Ratsfunk- tion der Arzneimittelkommission und des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie be- zweifelt, dagegen ausgeführt, daß die Arzneimittelkommission keine Entscheidungsfunktion hat, son- dern daß eine — Mitbürger treffen- de — Entscheidung allein dem Staat und seinen Organträgern in einem verwaltungsgerichtlich kon- trollierbaren Verwaltungsakt zu- steht. Dieser Standpunkt stimmt mit dem ebenfalls a. a. 0., Seite 123, von mir sogar im Wortlaut zi- tierten Entwurf der Bundesregie- rung zur Neuordnung des Arznei- mittelrechts vollkommen überein.

Ich versuche also nicht, die Arbeit der Arzneimittelkommission zu stö- ren, sondern sie in das richtige Verhältnis zu Staat und Staatsbür- gern (Ärzten, Kassen, Arzneimittel- herstellern) zu bringen. Hierzu wer- de ich mich noch an anderer Stelle äußern.

Prof. Dr. jur. Günther Küchenhoff Trautenauer Straße 28

8700 Würzburg

IN REIMEN

Als einen Versuch, „das seit einiger Zeit die Ärzteschaft bedrängende Pro- blem der medizinischen Systemverän- derer" von der „reimerischen" Seite aus zu betrachten, stellt der Autor des folgenden Poems sein Werk vor.

Volks-Aufklärung

Seit Jahren schon wird von den Linken mit großem Mund und scharfen

Winken, doch ohne jeden Sachverstand, geschossen auf den Ärztestand.

Das Ziel ist groß und zudem weiß, und daher gut zu treffen.

So werden die Kanonen heiß auch jener, die nur kläffen.

So meckern sie und greifen an in wohlformierter Breite.

Mit Bild und Ton und Pressemann schaffen sie der Kranken Pleite.

Doch wer von ihnen hat schon mal in mitternächtlichen Stunden, als dienstbereiter Arzt der Wahl, besucht den kranken Kunden?

Bei wem geht es so Tag und Nacht?

So Werktag, Sonntag, Feiertag?

So Ostern oder Weihenacht?

Bei wem ist ohne End' die Plag'?

Wer hat denn wohl in and'ren Ständen zu tragen eine gleiche Last?

Wer ist schon in den eignen Wänden die meiste Zeit nur Gast?

Wer wird denn nun tagaus, tagein, traktiert mit vielen faulen

Wünschen?

„Halbgott in Weiß" ist Trug und Schein:

im Kittel stecken auch nur

Menschen!

Warum muß nur der Arzt allein in seinem Tun unfehlbar sein?

Nach „Böcken" der Minister-Runde bellen hier nicht mal die sanften

Hunde.

In Bonn und auch aus and'ren Kassen verschleudert man das schöne

Geld.

Wieso sind wir, wenn and're prassen, die Kostentreiber dieser Welt?

Und dann die „klassenlosen"

Lieder der organisierten „Vettern-Schaft"!

Der alte Marx kehrt auch bald wieder als Feldscher der Genossenschaft.

So treiben sie ihr munt'res

Spielchen und kommen sich noch heldisch

vor.

Doch wer wird diesen Quatsch mal büßen? — Der kleine Mann im Eigentor!

Ob der das will? — Man fragt ihn nicht.

Man wird ihn schon verschaukeln;

und ihm ins freie Angesicht 'ne schwed'sche Welt

vorgaukeln. —

Dr. med. Werner Vith Gertrudis-Hospital 4356 Westerholt

SATIRE

Aus einem Brief an ein Versorgungs- amt; eine Kopie ging der Redaktion als Leserzuschrift zu:

Ein Vorschlag zur

Verwaltungs-Rationalisierung Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendein Antrag auf Anerkennung als Schwerbeschädigter zu beant- worten ist. Hier könnte man fast meinen, daß wir uns langsam dem Zeitpunkt nähern, wo nahezu die Hälfte aller Bundesbürger als Schwerbeschädigte anerkannt sind.

Um die ganze Angelegenheit zu vereinfachen, darf ich aus meiner Sicht als Praktiker vielleicht ei- nen Vorschlag der Vereinfachung machen: Es wird sofort die Ge- samtheit unseres Volkes als Schwerbeschädigte anerkannt. Von dieser Anerkennung kann auf An- trag jeder befreit werden unter Vorlage entsprechender Bescheini- gungen oder Begründungen. Da es nicht anzunehmen ist, daß die Zahl der Anträge auf Aberkennung des Schwerbeschädigtenstatus so groß sein wird wie die Zahl der bisher eingelaufenen Anträge auf Aner- kennung, ist zu vermuten, daß hier- durch eine ganze Menge Arbeit, Porti und kostbare Arbeitszeit so- wohl der Ärzte wie auch der Beam- ten und Angestellten des Versor- gungsamtes eingespart werden könnte. Sollte jedoch wider Erwar- ten die Zahl derer, die einen An- trag auf Aberkennung des Schwer- beschädigtenstatus stellen, sehr groß werden, so könnte man für diese Aberkennung bestimmte Er- schwernisse einsetzen, wie zum Beispiel im Falle der Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer durch Gewissensüberprüfung. Man könn- te auch einen ganzen Katalog von Krankheiten aufstellen, bei wel- chen ein Antrag auf Aberkennung des Schwerbeschädigtenstatus auf jeden Fall aussichtslos ist...

Dr. med. Wilhelm Schmitz Lilienthalstraße 25

4200 Oberhausen 12

594 Heft 9 vom 26. Februar 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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