Leserdienst
Hinweise • Anregungen BUCHBESPRECHUNGEN
Nancy Roper: Medical Dic- tionary, 13. Auflage, UTB 1025, Gustav Fischer Ver- lag, Stuttgart/New York, 1981, XII, 392 Seiten, Abbil- dungen, broschiert, 16,80 DM
Englisch ist heute das La- tein der medizinischen Wissenschaft, und mit die- sem Latein ist so manch ei- ner am Ende, wenn er da- mit beginnen will, sich aus erster Hand zu informieren oder fortzubilden. Dieses bereits bestens bewährte und mit fast 8000 Stichwor- ten sowie Maßsystem und Abkürzungen ausgestatte- te Lexikon ist nicht nur für Ärzte und Kliniker bzw. wis- senschaftlich Interessierte von großem Nutzen, son- dern vor allem auch eine wertvolle Hilfe für Studen- ten (Doktoranden!) und für das Schreiben von wissen- schaftlichen Publikationen.
Es ist aus sprachdidakti- schen Gründen völlig rich- tig und begrüßenswert, daß es als Sprachlernbuch an- gelegt ist, denn sämtliche Worterläuterungen und Er- klärungen sind ebenfalls in Englisch abgefaßt. Keine schlechte Idee.
Gerhard Uhlenbruck, Köln
Hilarion Petzold: Psycho- drama-Therapie, Theorie, Methoden, Anwendung in der Arbeit mit alten Men- schen, Integrative Thera- pie, Beiheft 3. Junfermann- Verlag, Paderborn, 1979, 553 Seiten, kartoniert, 32 DM
Das Psychodrama ist eine alte, jedoch bisher kaum ausreichend gewürdigte Therapieform, die das „Un- verfügbare - in der Kommu- nikation ins Bewußtsein bringt, Eine zusammenfas- sende und fundierte Dar- stellung der Methoden und Möglichkeiten fehlte bis- her. Das vorliegende Werk schließt diese Lücke; seine Gliederung in drei Ab- schnitte erleichtert dem Le- ser die Orientierung und
Ubersicht. Die Therapie des alten Menschen, die Bewältigung von Alter und Tod, sind ein besonderes Anliegen des Autors. — Eine ausführliche Zusammen- fassung und Diskussion der gesamten Literatur über das Psychodrama und die Psychotherapie mit al- ten Menschen für Thera- peuten, die diese Therapie- form umfassend kennen- lernen wollen und die psy- chischen Probleme des Al- ters nicht scheuen.
Ortrun Werner, Bebra
J. Francois, F. Hollwich (Hrsg.): Augenheilkunde In Klinik und Praxis in vier Bänden, Band 2: Hornhaut
—Altershornhaut — Linse — Uvea Orbita, Epibulbäre Tumoren — Haut und Auge
— Auge und Straßenver- kehr, Georg Thieme Ver- lag, Stuttgart, 1981, 18,5 x 27 cm, XLVIII, 572 Seiten, 570 Abbildungen, 40 Tabel- len, gebunden, 480 DM Auch für die Bearbeitung der Kapitel des 2. Bandes ist es den Herausgebern gelungen, anerkannte Ex- perten zu gewinnen. Es handelt sich um eine ein- drucksvolle Darstellung unseres heutigen Wissens- standes in Handbuch- form durch hervorragende Sachkenner, die sich teil- weise schon lange schwer- punktmäßig mit den ent- sprechenden Themen be- fassen. — Speziell die Kapi- tel Hornhaut mit ihren Altersveränderungen und Uvea lassen erkennen, wie die Ergebnisse immunolo- gischer Forschungen einen Wandel der Ansichten über Ursachen, Diagnose und Therapie bestimmter Er- krankungen erbracht ha- ben. In dem Beitrag über die Linse — hier hätte man sich allerdings einige Ab- bildungen instruktiver ge- wünscht — sind auch moderne Aspekte bioche- mischer Grundlagenfor- schungen berücksichtigt und die Störungen des
Stoffwechsels mit ihren Folgen für die Linse sowie den sich daraus ergeben- den therapeutischen Kon- sequenzen dargestellt. Das Kapitel über die Orbita ent- hält u. a. die neuesten dia- gnostischen Verfahren wie Echographie und Compu- ter-Tomographie, welche ihren Wert für die Beurtei- lung von Erkrankungen der Augenhöhle erwiesen ha- ben. Damit verliert, wie von den Autoren im Vorwort mit Recht hervorgehoben wird, der vielschichtige, sonst schwer zugängliche Krankheitskomplex „Orbi- ta" seinen primär etwas un- durchsichtigen Charakter.
Weitere Kapitel befassen sich mit den epibulbären Tumoren, dem weiten Feld der Beziehungen zwischen der Haut und dem Auge so- wie dem „Auge und Stra- ßenverkehr". Zahlreiche, teilweise farbige klinische und histologische Abbil- dungen sowie schemati- sche Darstellungen illu- strieren den Text und er- leichtern das Verständnis pathogenetischer Vorgän- ge und ihrer klinischen Substrate. Die einzelnen Erkrankungen sind über- sichtlich und klar darge- stellt; sie werden jeweils anhand eines didaktisch geschickten, einheitlichen Schemas besprochen. So werden bei jeder Erkran- kung Vorkommen, Ätiolo- gie, klinisches Krankheits- bild, spezielle Untersu- chungen, Verlauf, Progno- se, Differentialdiagnose, Therapie und Prophylaxe instruktiv abgehandelt. Das umfangreiche Sachregister erlaubt eine rasche Orien- tierung. Insgesamt liegt ein ausgezeichnetes Werk vor.
Es kann rückhaltlos dem in der Ausbildung befindli- chen Assistenten, dem nie- dergelassenen Augenarzt, dem in der Klinik Tätigen wie auch dem Kollegen an- derer Fachgebiete empfoh- len werden, der sich über die Thematik kompetent in- formieren will.
Wolfgang Straub, Marburg