Die Information:
Bericht und Meinung Nationale Atempause
— und doch keine Zeit
zum Verschnaufen 19
Das Interview
Muschallik: Wir Kassenärzte hoffen auf mehr Selbstverwal- tung und weniger Staat 21
Dokumentation Neue Grundsätze
der Sozialpolitik 23
Das Kapitel V der Bonner
Koalitionsvereinbarungen (Wortlaut)
Nachrichten 25
Studenten wissen zu wenig über me- dizinische Entwicklungshilfe — Ver- sorgungswerke fordern Reformen des Anrechnungsverfahrens — Selbst- hilfegruppen der Rheumatiker wollen eng mit Ärzten zusammenarbeiten — Auflagen für die Privathochschule Herdecke
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Übersichtsaufsätze Hautveränderungen
bei Diabetes mellitus 39
Prof. Dr. med. Günther W. Korting
Adrenerge Therapie
der arteriellen Hypertension . 50
Privatdozent Dr. Horst Kather, cand. med. Friedhelm Schröder
Heilung chronifizierter Insom- nien durch Langzeittherapie mit
L-Tryptophan 57
Dr. med. D. Schneider-Helmert
Für Sie gelesen
Natriumfluorid und Kalzium zur Therapie der primären Osteoporose- behandlung intrahepatischer Gallen- steine — Erkrankungshäufigkeit, So- zial- und Sexualstatus beim Zervikal- karzinom — Abwartende Haltung bei verschluckten Rasierklingen ange- bracht — RS-Viruserkrankungen bei Patienten mit angeborenen Herzfeh-
lern 45
Editorial
Betarezeptorenblocker in der Behandlung
internistischer Erkrankungen. . 48
Prof. Dr. med. Hubert Mörl
Definitionen
lonendosis 66
Prof. A. Habermehl
Fortsetzung auf Seite 3
41
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
15. Oktober 1982 79. Jahrgang
Vorschlag zur Güte Die Neufassung der Ge-
bührenordnung für Ärzte (GOÄ), noch vom „Haus Ehrenberg"
formuliert und von der ver- flossenen Bundesregierung verabschiedet, liegt im Bundesrat. Wenn die neue Bundesregierung nichts unternimmt und das Werk ihrer Vorgängerin einfach weiterlaufen läßt, wenn der Bundesrat es ebenfalls pas- sieren läßt, weil die Länder eine neue Basis für die Bei- hilfe haben wollen — dann könnte es schon Ende Ok- tober für den privaten Sek- tor eine Gebührenregelung geben, die der in der ge- setzlichen Krankenversi- cherung verdächtig ähn- lich sieht und mit der der Weg zur Einheitsversiche- rung, der Verband der Pri- vaten Krankenversiche- rung mag das noch so be- streiten, ein Stück weiter beschritten wird.
Wolfgang Vogt, Mann der CDU und der Sozialaus- schüsse, hat noch vor dem.
Regierungswechsel in ei- nem Brief an die Bundes- länder den Ehrenberg/
Westphal-Entwurf vertei- digt. Vogt ist jetzt parla- mentarischer Staatssekre- tär im Bundesarbeitsmini- sterium. Man kann nur hof- fen, daß nicht auch die neue Bundesregierung in das Loblied auf Ehrenbergs Werk einstimmt.
D
ie neue Bundesregie- rung wäre vielmehr gut beraten, solche Geset- zes- und Verordnungsvor- haben, die von den soziali- sierenden Absichten ihrer Vorgängerin zeugen, zu-nächst einmal zurückzuzie- hen und zu prüfen, damit ihr nicht unversehens ein Kuk- kucksei untergeschoben wird. Das gilt bestimmt auch für die neue ärztliche Gebührenordnung.
Der Bundesrat hat schon vor dem Regierungswech- sel gegen die Vorlage so erhebliche Bedenken ge- habt, daß er seine Beratun- gen über die GOÄ vertagte und einen Unterausschuß mit einer Prüfung beauf- tragte. Die Bundesregie- rung sollte den Bundesrat jetzt nicht auf dem Papier sitzenlassen. Es müßte ihr eigentlich um so leichter fallen, es zurückzuziehen, als sie selbst für den Inhalt nicht verantwortlich ist; sie würde es erst — gerade auch in den Augen der Ärzte —, wenn sie es bei der Vorlage beläßt.
D
ie Beihilfeinteressen der Bundesländer könnten fürs erste be- friedigt werden, indem die Beihilfeerstattungen einge- froren werden, zum Beispiel auf den vierfachen Satz der gültigen amtlichen Gebüh- renordnung, wie es soeben der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Prof. J. F. Volrad Deneke gleichsam privat vorge- schlagen hat. Würde dieser Anregung gefolgt und zöge die Bundesregierung den GOÄ-Entwurf zurück, dann gäbe es (um den neuen Aus- druck zu nehmen) eine„Atempause", in der in Ru- he eine wirklich ausgewo- gene ärztliche Gebühren- ordnung ausgearbeitet wer- den könnte. DÄ
Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 41 vom 15. Oktober 1982 1