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Archiv "Einsparpotenzial" (26.03.2004)

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Hoher Blutdruck und höheres Lebensalter sind die wichtig- sten Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Weitere Risiko- faktoren sind Geschlecht, Rau- chen, Diabetes mellitus, Vor- hofflimmern, linksventrikulä- re Hypertrophie und kardio- vaskuläre Erkrankungen. In einer großen Studie des Insti- tuts für Praxisforschung im Deutschen Hausärzteverband an rund 47 000 Hypertonikern mit Einbeziehung von mehr als 2 400 Hausarztpraxen hat sich herausgestellt, dass nur 30 Prozent der Hochdruck-Pa- tienten adäquat behandelt werden. Alle anderen würden nicht oder nur unzureichend therapiert, berichtete Prof.

Klaus Wahle (Münster-Nie- berge).

Welches Schlaganfall-Risi- ko die Personen mit Hyperto- nie tragen, kann mit einem einfachen, von MSD Sharp &

Dohme zu beziehenden Kal- kulator ausgerechnet werden, der auf dem von D’Agostino 1994 veröffentlichten Score basiert. Nach einer Gesamt- punktezahl, in der systolische arterielle Blutdruckwerte und Lebensalter neben anderen Risikofaktoren dominieren, kann damit das Schlaganfall- Risiko in Prozenten ermittelt werden. Frauen haben darin ein zu Männern leicht unter- schiedliches Risikoprofil.

Frühzeitige Behandlung senkt das Schlaganfall-Risiko Es ist erwiesen, dass eine frühzeitige und effektive Be- handlung der Hypertonie das Schlaganfall-Risiko in allen Altersgruppen deutlich senkt.

Allerdings sei Deutschland, was die Hypertonie-Behand- lung betrifft, ein Entwick- lungsland, so Prof. Martin Middeke (München). Ausrei- chend wirksame Medikamen- te sind verfügbar: Diuretika,

Betablocker, Calcium-Ant- agonisten, ACE-Hemmer und die faktisch nebenwirkungs- freien Angiotensin-Rezeptor- blocker (AT1-Antagonisten) wie Losartan (Lorzaar®).

In der großen LIFE-Studie (Losartan Intervention for Endpoint Reduction in Hy- pertension) erwies sich Losar- tan im Vergleich zu dem Beta- blocker Atenolol als über- legen bei Patienten mit Hy- pertonie und linksventriku- lärer Hypertrophie, was die Verringerung der Schlagan- fallrate betrifft: Losartan senk- te die Schlanganfall-Inzidenz um 25 Prozent. Auch in der Sekundärprävention nach ei- nem Schlaganfall kann eine ef- fektive antihypertensive The- rapie ein erneutes Ereignis verhindern.

Es mehren sich auch die Hinweise darauf, dass eine effi- ziente antihypertensive Thera- pie die Entwicklung einer vas- kulären Demenz verhindern kann. Sie ist häufig Folge ei- ner unzureichend behandelten Hypertonie. Selbst wenn schon Anzeichen einer Demenz vor- liegen, kann eine dauerhafte Blutdrucksenkung die kogni- tiven Leistungen verbessern.

Prof. Joachim Schrader (Cloppenburg) stellte das AWARE-Projekt vor (Anti- hypertensive Therapie und Wirksamkeit von Losartan bei Patienten mit zerebrovas- kulären Risikofaktoren und Hypertonie). Es werden 15 000 Patienten einbezogen, die auf- grund eines Scores ein Schlag- anfall-Risiko von höher als 20 Prozent haben. Dazu wird neben der Blutdruckdiagno- stik ein ausführliches Scree- ning-Programm durchgeführt, um das Risikoprofil zu er- fassen. Es werden Stoffwech- selparameter, hochsensitives C-reaktives Protein, Mikro- albuminurie, Fibrinogen und Kreatinin-Clearance bestimmt

und ein Test auf kognitive Lei- stungsfähigkeit durchgeführt.

Mit dieser bisher größten Studie in Deutschland werden erstmals Daten zur Häufig- keit bereits leichter kognitiver Hirnleistungsschwächen erho- ben und mit den Risikomar- kern für vaskuläre Schäden korreliert. Es wird sich zeigen, ob die anschließende Therapie mit Losartan das Demenz-Ri- siko reduziert und ob bereits vorhandene Hirnleistungsde- fizite aufgehoben werden kön- nen. Ein weiteres Ziel wird sein, die Verringerung der Zahl der Schlaganfälle zu do- kumentieren. Siegfried Hoc

Pressegespräch „Hypertonie und Apo- plex: Ein kalkulierbares Risiko?“ der Firma MSD Sharp & Dohme in München

Delix-Startset – Aventis Pharma hat sein Präparat Delix®(Ramipril) als Titrati- onspackung in den Handel gebracht. Mit dem Startset können Hypertoniker und kardiovaskuläre Risikopatien- ten schonend eingestellt be- ziehungsweise umgestellt wer- den. Das Therapiekonzept entspricht dem Schema der HOPE(Heart Outcomes Pre- vention Evaluation)-Studie und enthält sieben Tabletten Delix 2,5 mg zum Einstieg, 21 Tabletten Delix 5 mg zur Dosisanpassung und sieben Tabletten Delix protect 10 mg zur weiteren Therapie.

Rimonabant – Sanofi-Syn- thelabo hat zum Kampf gegen Rauchen und Übergewicht die Substanz Rimonabant ent- wickelt, die selektiv einen zen- tralen Rezeptor im Endocan- nabinoid-System hemmt. Dem System wird eine Funktion bei der Regulation von Nahrungs- aufnahme und Energiever- brauch, aber auch bei Nikotin- abhängigkeit zugeschrieben.

In einer Studie mit 784 Rauchern gelang es 27,6 Pro- zent der mit 20 mg Rimona- bant behandelten Probanden, ihrem Laster zu entsagen (Placebo: 16,1 Prozent). Auch auf das Körpergewicht hat der Wirkstoff einen günstigen

Einfluss: Von 1 036 überge- wichtigen oder fettleibigen Probanden verloren im Laufe eines Jahres fast 60 Prozent der mit 20 mg Rimonabant behandelten Patienten mehr als fünf Prozent ihres Körper- gewichts, ein Drittel sogar mehr als zehn Prozent (Place- bo: 20 und sieben Prozent).

Hochdosis-Zulassung – AstraZeneca erhielt eine Zu- lassungserweiterung für das Atemwegspräparat Symbi- cort®. Patienten mit persistie- rendem Asthma können nun zweimal täglich bis zu vier In- halationen Symbicort 160/4,5 (oder 80/4,5) beziehungswei- se zwei Inhalationen Symbi- cort 320/9 durchführen. Diese Hochdosis orientiert sich an dem Zulassungsstatus der Einzelkomponenten Budeso- nid und Formoterol. EB Einsparpotenzial – Mit Gene- rika ließe sich die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) sanieren, ohne die Patienten zu belasten. Diese These ver- trat Dr. jur. Claudio Albrecht, Vorsitzender der Geschäfts- führung des Generika-Her- stellers ratiopharm, bei der Vorstellung der Studie „Spart Deutschland sich krank?“ in Berlin. Zwar hätten die Ver- tragsärzte durch die Verord- nung von Nachahmerproduk- ten 2002 rund 2,7 Milliarden Euro in der GKV eingespart.

Durch den noch konsequen- teren Einsatz von Generika wären aber Einsparungen von weiteren 1,4 Milliarden Euro möglich gewesen, behauptete Albrecht.

Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid unter rund 1 100 gesetzlich Krankenversicher- ten gab etwa jeder zweite Be- fragte an, im laufenden Jahr mit Mehrausgaben von circa 150 Euro für die Gesundheit zu rechnen. Geld sparen kann man nach Einschätzung der Befragten nur, indem man Krankheiten besser vorbeugt und leichte Erkrankungen selbst behandelt. Lediglich sechs Prozent glaubten, bei Medikamenten Kosten ein- sparen zu können. tbl V A R I A

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A876 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1326. März 2004

Hypertonie und Apoplex

Das Schlaganfall-Risiko kann gesenkt werden

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