16,4
alte Bundesländer insges. 37,9 Millionen Rentneranteil 29%
12,8 Angestellten- Ersatzkasse
©imu 91 04 06
Jahresdurchschnitt Quelle: BMA
Gesetzliche Krankenver- sicherung
Mitgliederzahlen 1990Betriebsk ankenkasse
Innungskrankenkasse,;=\„.:
Bundesknappschaft
ei..
wzjm Landwirtschaftskrankenkasse Arbeiter-Ersatzkassen
1 Seekrankenkasse 0,72 0,67 10
Orts- kranken- kasse
0,94
Rentneranteil in %
Die gesetzliche Krankenversicherung zählte im vergangenen Jahr fast 38 Millionen Mitglieder. Davon entfielen 43 Prozent auf die Orts- krankenkassen und 34 Prozent auf die Angestellten-Ersatzkassen.
Den höchsten Mitgliederzuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeich- neten 1990 die Arbeiter-Ersatzkassen, während Bundesknappschaft, landwirtschaftliche Krankenkassen und Seekrankenkasse Mitglie-
der verloren ❑
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Arztekammer fordert
••mehr Planstellen für Pflegepersonal
DÜSSELDORF. Die Ärz- tekammer Nordrhein hat die Regierungen des Bundes und der Länder aufgefordert, je- weils für in ihrer Trägerschaft stehende Krankenhäuser die Arbeitssituation der Pflegen- den zu verbessern und damit Maßstäbe für alle anderen Krankenhausträger zu setzen.
Im einzelnen fordert die Ärztekammer unter anderem, die Anzahl der Planstellen für Krankenpflegepersonal in den Krankenhäusern entspre- chend dem jeweiligen Perso- nalbedarf zu erhöhen. Die Personalstruktur für die in der Krankenpflege Tätigen müsse weiter differenziert werden. Für die Führungs- kräfte in der Kranken- und Kinderkrankenpflege sollten Studiengänge an Fachhoch- schulen eingerichtet werden.
Außerdem schlägt die Ärzte- kammer Nordrhein eine bes- sere Koordination der Ar- beitsabläufe im Krankenhaus sowie eine Entlastung des Krankenpflegepersonals von berufsfremden Arbeiten vor.
Insbesondere für Kranken- schwestern und Krankenpfle- gehelferinnen sollten kosten- günstige Kindertagesstätten und Betriebskindergärten in Krankenhäusern zur Verfü- gung stehen. Außerdem sollte die Wiedereingliederung in den Beruf nach der soge- nannten Familienphase er- leichtert werden. EB
Zusatzstudiengang für Mediziner
DÜSSELDORF. Der er- ste Zusatzstudiengang „Ge- sundheitswissenschaften und Sozialmedizin" in Nordrhein- Westfalen wurde an der Uni- versität Düsseldorf eingerich- tet. Das Angebot gilt für Me- diziner mit abgeschlosse- nem Hochschulstudium und 18monatiger Berufspraxis, teilte ein Sprecher der Uni-
versität mit. In zwei Studien- jahren könnten berufsbezoge- ne Zusatzqualifikationen er- worben werden. Der Studien- gang wird mit dem Grad „Ma- gister sanitatis publicae"
(M.S.P.) abgeschlossen, was dem englischen „Master of Public Health" entspricht.
Bereits seit zwei Jahren wird an der Universität Biele- feld für Sozialwissenschaftler das Aufbaustudium „Gesund- heitswissenschaften und öf- fentliche Gesundheitsförde- rung" angeboten (dazu DÄ 44/1990). Kli
Qualitätskontrolle von privat organisierten Krankenpflegediensten
BONN. Der Bundesregie- rung ist bekannt, daß immer mehr private Anbieter auf dem Gebiet der Krankenpfle- ge tätig werden. Das sagte die Parlamentarische Staatsse- kretärin, Dr. Sabine Berg- mann-Pohl, in einer Frage- stunde des Deutschen Bun- destages. Wenn sich die Trä- ger der gesetzlichen Kranken- versicherung privater Anbie- ter von häuslicher Pflege be- dienen möchten, müßten sie
einen Vertrag mit qualitätssi- chernden Regelungen ab- schließen. Diese Art der Qua- litätskontrolle funktioniere jedoch nur, wenn Pflegelei- stungen der Krankenkassen als Sachleistung in Anspruch genommen werden. Kli
Erstes ”Arabisches Arzteblatt" ist im April erschienen
LUDWIGSBURG. Im April ist die erste Ausgabe des „Arabischen Ärzteblatts in Europa" erschienen. Nach eigenen Angaben bildet die Union Arabischer Mediziner in Europa e. V. (Arabmed) eine Brücke zwischen den deutschen Ärzten und ihren arabischen Kollegen in Deutschland und den arabi- schen Ländern. Außerdem unterstützt sie verschiedene humanitäre Aktionen.
Die Jahrestagung der Arabmed findet unter dem Motto „Die Kriegsverletzung und ihre Folgen" vom 30. Au- gust bis 1. September in Wies- baden statt. Zu dem Kongreß werden Wissenschaftler aus Deutschland und arabischen Ländern eingeladen. EB
Ausland
Kuwait: Menschen werden immer noch von Minen getötet
KUWAIT-STADT. Auch mehr als vier Wochen nach der Waffenruhe am Golf kommt es in Kuwait zu zahl- reichen Unglücken durch ex- plodierende irakische Minen.
Wie der Leiter des Hilfspro- grammes der Weltgesund- heitsorganisation (WHO) für Kuwait, Daniel Tarantola, in Kuwait-Stadt mitteilte, explo- dieren im Emirat zwei bis fünf Minen am Tag, obwohl Minenräum-Kommandos Tag und Nacht tätig sind. Zu den Unfällen komme es, weil vor allem Kinder häufig gefährli- che Gebiete betreten. Insbe- sondere an den Stränden lä- gen immer noch zahlreiche irakische Minen. afp
Informationspflicht für AIDS-infizierte Ärzte ist umstritten
ATLANTA. Die beiden größten amerikanischen Ärz- teverbände haben die Ent- scheidung einer Bundesbe- hörde kritisiert, daß AIDS-in- fizierte Ärzte und medizini- sches Personal ihre Patienten nicht über ihre Krankheit in- formieren müssen. Das Zen- trum für Krankheitskontrolle (CDC) in Atlanta schreibt le- diglich vor, daß HIV-infizier- te Ärzte und Zahnärzte von einer örtlichen Expertenkom- mission eine spezielle Erlaub- nis zum Weiterarbeiten erhal- ten müssen, berichtete die
„New York Times". Der ame- rikanische Ärzte- und der Zahnärzteverband teilten mit, daß sie jedoch weiterhin ihre Mitglieder anweisen, Pa- tienten über eine AIDS-In- fektion des Personals zu in- formieren. Andernfalls dürf- ten sie nicht mehr praktizie- ren. CDC und beide Verbän- de sind allerdings gegen ein generelles Arbeitsverbot für HIV-infizierte Ärzte und Pfleger. afp Dt. Ärztebl. 88, Heft 19, 9. Mai 1991 (55) A-1679