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Versuchsbericht 2010 Bernburg Wintergetreidearten Saattermin Sorte W-Gerste, W-Triticale, W-Roggen, W-Weizen, Saattermin, Sorte

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Academic year: 2022

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Versuchsbericht 2010 Bernburg

Wintergetreidearten Saattermin Sorte W-Gerste, W-Triticale, W-Roggen, W-Weizen, Saattermin, Sorte

ZUSAMMENFASSUNG

In einer Versuchsserie mit den vier Hauptgetreidearten und je vier Sorten wurde am Standort Bernburg (Löss-Schwarzerde im mitteldeutschen Trockengebiet) der Einfluss des Saattermins im Herbst (Anfang September bis Mitte Oktober im jeweils halbmonatigen Abstand) auf den Korner- trag geprüft. Das letzte Versuchsjahr 2010 war durch warme und trockene Witterung im April, ei- nen sehr feuchten Mai sowie durch Hitze im Juli geprägt. Im Versuchsmittel wurde ein Kornertrag von 92 dt/ha erzielt, 13 dt/ha weniger als im Vorjahr. Der Saattermin hatte bei den einzelnen Ge- treidearten einen im Wesentlichen gleichgerichteten Einfluss. Bei allen Arten (außer Weizen) brachten die beiden mittleren Termine Mitte und Ende September die höchsten Erträge. Der um zwei Wochen spätere Saattermin Mitte Oktober wie auch die extreme Frühsaat Anfang September führten zu einem (in fast allen Fällen signifikanten) Ertragsabfall. Die Ertragsminderung durch ext- reme Frühsaat ging mit einer verringerten Feldaufgangsrate, Ährenzahl und Kornzahl je m² einher.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei allen Getreidearten Saattermine in der zweiten Septemberhälfte die Chance auf hohe Erträge eröffnen. In der Praxis dürfen die Risiken früher und sehr früher Saat (ggf. stärkerer Befallsdruck mit Virosen, Pilzkrankheiten, Schädlingen) jedoch nicht außer Acht ge- lassen werden.

VERSUCHSFRAGE

Traditionell wird bei Wintergerste zu einer frühen Aussaat (ab Mitte September) geraten, während für Winterroggen, Wintertriticale und vor allem für Winterweizen spätere Saattermine als optimal angesehen werden. Neuere Versuchsergebnisse stellen diese Abfolge in Frage. Auch in der Pra- xis, vor allem in Norddeutschland, wird schon häufig Winterweizen vor Wintergerste gesät. Diese Situation gab Anlass, die älteren Saatzeitempfehlungen in einer Versuchsserie mit den vier Haupt- getreidearten am Standort Bernburg zu überprüfen. Je Getreideart wurden vier aktuelle Sorten ab Anfang September zu vier Terminen im Abstand von etwa zwei Wochen mit einer über alle Arten und Saattermine einheitlichen Saatstärke von 300 keimfähigen Körnern/m² ausgesät.

ERGEBNISSE

Das vierte und letzte Versuchsjahr dieser Serie war für das Getreide nach einem späten Frühjahr und warmen und sehr trockenen April durch einen überdurchschnittlich kühlen und feuchten Mai (Niederschlag 250 % zum langjährigen Mittel) geprägt. Vor allem das späte Frühjahr und die un- günstige Aprilwitterung führten dazu, dass mit 92 dt/ha im Mittel aller Arten, Sorten und Saattermi- ne 13 dt/ha weniger geerntet wurde als im Hochertragsjahr 2009. Die im Juli herrschende Hitze und Trockenheit verkürzte die Kornfüllungsphase der später reifenden Arten, brachte sie be- schleunigt zur Abreife und drückte ebenfalls den Ertrag. Lager konnte durch entsprechend ange- passte Behandlungsmaßnahmen verhindert werden. Der Wintergerste konnte die erst im Juli ein- setzende Hitze nichts mehr anhaben. Sie erzielte mit 100 dt/ha im Mittel aller Sorten und Saatzei- ten den höchsten Ertrag. Roggen und Triticale brachten beide 94 dt/ha, Weizen lag mit 80 dt/ha wie in den Vorjahren am Ende der Rangskala.

Der Saattermin hatte bei den einzelnen Arten einen im Wesentlichen gleichgerichteten Einfluss (Abbildung). Außer beim Weizen wurden bei allen Arten die höchsten Kornerträge bei den beiden mittleren Saatterminen Mitte bzw. Ende September erzielt. Der extreme Frühsaattermin Anfang September wie auch der späte Termin Mitte Oktober führten jeweils zu einem deutlichen und in den meisten Fällen signifikanten Ertragsabfall. Im Vergleich der beiden mittleren Saattermine war bei Gerste und Triticale der Termin Mitte September ertraglich um 2 dt/ha besser als der Termin Ende September, bei Weizen der Termin Ende September um 3 dt/ha. Beim Roggen lagen die Er- träge beider Termine etwa gleichauf. Die Ertragsdifferenzen zwischen diesen beiden Saatterminen waren in allen Fällen statistisch nicht gesichert. Die Saatzeitreaktionen der einzelnen Sorten je Art (hier nicht dargestellt) waren im Wesentlichen gleichgerichtet.

Während der Ertragsabfall beim späten Saattermin Mitte Oktober auf den natürlichen Effekt der verkürzten Vegetationsperiode zurückgeführt werden kann, lässt sich der Rückgang des Ertrages nach extremer Frühsaat Anfang September nicht eindeutig nachvollziehen. Festgestellt wurde je-

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doch bei diesem Termin im Vergleich zum folgenden Mitte September eine über alle Arten hinweg geringere Feldaufgangsrate und schließlich auch Ährenzahl/m², die nicht vollständig durch eine höhere Kornzahl/Ähre oder TKM kompensiert wurden. Letztlich war auch die Kornzahl/m² bei die- sem Termin signifikant verringert. Ein relevanter Befall mit Schadviren war nicht festzustellen. Eine Bonitur des Befalls mit Pilzkrankheiten zum Vegetationsende im Herbst konnte in diesem Jahr nicht durchgeführt werden.

Die Ergebnisse auch des letzten Versuchsjahres zeigen, dass bei allen Wintergetreidearten frühe Saattermine in der zweiten Septemberhälfte die Chance auf hohe Erträge eröffnen. In der Praxis dürfen die stärkeren Risiken früher und extrem früher Saat (ggf. stärkerer Befallsdruck mit Viro- sen, Pilzkrankheiten und Schädlingen) jedoch nicht außer Acht gelassen werden.

Abbildung: Kornertrag von Wintergerste, Wintertriticale, Winterroggen und Winterweizen (Mittel je vier Sorten) in Abhängigkeit vom Saattermin

(Saatstärke 300 keimf. Körner/m²; Bernburg 2010)

Bearbeiter Dr. Boese

LLFG Sachsen-Anhalt

Zentrum für Acker- und Pflanzenbau Bernburg

70

80 90 100

110 Kornertrag (dt/ha)

02.09. 17.09. 30.09. 15.10.

Saattermin

Triticale Roggen Weizen Gerste

Mittel

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