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Die höchsten Erträge wurden mit der zweiten Aussaat (Mitte September) erzielt

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Academic year: 2022

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Versuchsbericht

2013 Gadegast Wintergetreidearten Saattermin Sorte W-Gerste, W-Triticale, W-Roggen, W-Weizen, Saattermin, Sorte

ZUSAMMENFASSUNG

In einer Versuchsserie mit den vier Hauptgetreidearten und je vier Sorten wird am Standort Gade- gast (D4b, lehmiger Sand, Landkreis Wittenberg) der Einfluss des Saattermins im Herbst (Anfang September bis Mitte Oktober im jeweils halbmonatigen Abstand) auf den Kornertrag geprüft. Der kühle und feuchte Mai und die nachfolgende Witterung führte trotz des extrem späten Frühjahrs im dritten Versuchsjahr zu relativ hohen Kornerträgen (Gerste 72, Roggen 96, Triticale 90, Weizen 78 dt/ha im Versuchsmittel). Der Saattermin hatte bei allen Arten einen im Wesentlichen gleichgerich- teten Einfluss. Die höchsten Erträge wurden mit der zweiten Aussaat (Mitte September) erzielt.

Extrem frühe Saat (Anfang September) wie auch die späteren Termine ab Anfang Oktober führten jeweils zu mehr oder weniger deutlichem Ertragsabfall. Nur beim Roggen war der Einfluss des Saattermins gering. Die Ursache für die Ertragsdepression der extremen Frühsaat ist wahrschein- lich in dem deutlich höheren Befall mit Pilzkrankheiten (v. a. Mehltau, Braunrost) schon im Herbst zu suchen.

VERSUCHSFRAGE

Traditionell wird bei Wintergerste zu einer frühen Aussaat (ab Mitte September) geraten, während für Winterroggen, Wintertriticale und vor allem für Winterweizen spätere Saattermine als optimal angesehen werden. Neuere Versuchsergebnisse stellen diese Abfolge in Frage. Auch in der Pra- xis, vor allem in Norddeutschland, wird schon häufig Winterweizen vor Wintergerste gesät. Diese Situation gab Anlass, traditionelle Saatzeitempfehlungen nach einer Versuchsserie auf Schwarzer- de auch auf einem sandigen Standort mit den vier Hauptgetreidearten zu überprüfen. Je Getreide- art wurden vier aktuelle Sorten ab Anfang September zu vier Terminen im halbmonatigen Abstand mit einer über alle Arten und Saattermine einheitlichen Saatstärke von 300 keimfähigen Kör- nern/m² ausgesät.

ERGEBNISSE

Das dritte Versuchsjahr dieser Serie am Standort Gadegast (D4b, lehmiger Sand, Ackerzahl 33...40) im Landkreis Wittenberg war für das Getreide nach einer normalen Herbstentwicklung und einer schadfreien Überwinterung durch ein sehr spätes Frühjahr (Vegetationsbeginn erst am 10.04.), kühlen und niederschlagsreichen Mai (100 mm Regen) und wechselhaftes Sommerwetter (zeitweise auch Hitze) geprägt. Dieser Witterungsablauf führte zu für diesen Standort außeror- dentlich hohen Getreideerträgen von 84 dt/ha im Versuchsmittel. Dies bedeutet eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Die höchsten Erträge erzielte Roggen (bis knapp 99 dt/ha) gefolgt von Triticale (bis 96 dt/ha; jeweils ertragsstärkster Saattermin im Mittel von vier Sorten) (Abb. 1). Gerste und Weizen fielen gegenüber den vorgenannten Arten ab. Trotz Behandlungen mit Wachstums- reglern (Moddus, Camposan E) konnte Lager nicht ganz verhindert werden, trat aber nur bei Win- terroggen in leichtem bis mäßigem Umfang auf (Noten 3…6). Dennoch brachte der Roggen die höchsten Erträge.

Der Saattermin hatte bei allen Arten einen im Wesentlichen gleichgerichteten Einfluss auf den Kornertrag. Die höchsten Erträge wurden mit der zweiten Aussaat (Mitte September) erzielt. Ex- trem frühe Saat (Anfang September) wie auch die späteren Termine ab Anfang Oktober führten jeweils zu mehr oder weniger deutlichem Ertragsabfall (Ausnahme Roggen). Eine sehr starke, nicht erklärbare Ertragsdepression durch späte Saat erfuhr die Gerste. Die geprüften Sorten (hier nicht dargestellt) reagierten innerhalb einer Art meist sehr ähnlich.

Eine Infektion mit Viruskrankheiten im Herbst wurde serologisch nicht festgestellt. Bei der vor Win- ter durchgeführten Bonitur auf Blattkrankheiten (Mehltau bei allen Arten, Braunrost bei Roggen) zeigte sich, dass die extreme Frühsaat Anfang September mit 50 bis fast 100 % der Pflanzen sehr stark befallen war, die späteren jedoch deutlich weniger oder gar nicht (Abb. 2). Wahrscheinlich war dies der Grund für den Ertragsabfall der extremen Frühsaat, während für den Minderertrag der Oktobersaaten die Verkürzung der Vegetationsperiode als Ursache anzusehen ist.

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Abbildung 1: Kornertrag von Wintergerste, Wintertriticale, Winterroggen und Winterweizen in Abhängigkeit vom Saattermin

(Mittel je vier Sorten; Saatstärke 300 keimf. Körner/m²; Gadegast 2013)

Abbildung 2: Befall mit Pilzkrankheiten vor Winter in Abhängigkeit vom Saattermin (Mittel je vier Sorten; Gadegast 2013)

Bearbeiter:

Dr. Boese LLFG Sachsen-Anhalt

Zentrum für Acker- und Pflanzenbau Bernburg 70

75 80 85 90 95

100 Kornertrag (dt/ha)

07.09. 18.09. 01.10. 15.10.

Saattermin

Triticale Roggen

Weizen

Gerste

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

100 Krankheitsbonitur vor Winter (% befallene Pflanzen)

07.09. 18.09. 01.10. 15.10.

Saattermin

Roggen Braunrost Triticale Mehltau Gerste Mehltau

Weizen Mehltau Roggen Mehltau

Triticale Braunrost Gerste Rhyncho

Referenzen

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