FreieUniversitätBerlin-Fachbereich Physik-Arnimallee14,14195Berlin
A07 Optische Messungen am
OH-Radikal am 4. Juni 2007
1 Ziele des Versuchs
Die Messmethode ermöglicht dieBeobachtung eines Emissionsspektrums, wodurch phy-
sikalische Daten eines Moleküls gewonnen werden können, welche in der Technik bzw.
Forschung benötigtwerden.
2 Physikalische Grundlagen des Versuchs
2.1 Born-Oppenheimer-Näherung
Die Born-Oppenheimer-Näherung wird zurBeschreibung eines Mehrkörperproblemsge-
nutzt, wobei die Bewegung der Kerne und der Elektronen als unabhängig voneinander
angesehenwird.DieKernebesitzenimVerhältniszudenElektroneneinesehrgroÿeMas-
se,siebesitzenalsoeinevielgröÿereTrägheit alsdieElektronen.Diesbedeutet,dassdie
Elektronen sichvielschnellerbewegenalsdie Kerne,also auchdieElektronenverteilung
derKernbewegung instantan folgen kann.Inerster Näherung können wirdieBewegung
derKerne vernachlässigen (S.4
[2]
).Wirkönnen dieWellenfunktion ineineElektronen- und Kernwellenfunktion aufteilen, wobei einsetzen in dieSchrödingergleichung eine Lö-sungliefert,dieden Überlegungender klassischen Mechanik entsprechen. Die klassische
MechanikbenutztdasBildderHantel,welche auszweidurch eineFederkraftverbunde-
nenMassenpunkten besteht.DieBewegung derKerne setztsichalsoindieserNäherung
zusammen aus einer Schwingung der Kerne gegeneinander unter dem Einuss des Po-
tentials, wobeiderSchwerpunkt stehen bleibt,einer Rotation umden Schwerpunkt und
einer Translation des Schwerpunktes. Diese Kernbewegung wird noch durch die Elek-
tronenbewegung überlagert. Für die Gesamtenergie der Molekülbewegung erhalten wir
dann:
W = W el + W vibr + W rot + W trans .
Fürdie optischenMessungen interessieren uns nur dieinneren Bewegungen desMole-
küls,daher gilt
W trans = 0
unddieGesamtenergieergibt sich mit:W = W el + W vibr + W rot
wobei
W ei die Elektronenenergie (Energie der Elektronenhülle), W vibr die Schwin-
gungsenergie der Kerne und
W rot die Rotationsenergie der Kerne darstellen. Es gilt
für die Übergänge ∆W el ∆W vib ∆W rot, wobei die Übergänge der Elektronen-
energieim sichtbaren Bereich (eV )
,die Übergänge der Schwingungen im infraroten Be-
reich 10 −2 eV
bis10 −1 eV
(eV )
,die Übergänge der Schwingungen im infraroten Be- reich10 −2 eV
bis10 −1 eV
und die Übergänge der Rotationen im Mikrowellenbereich
10 − 4 eV
liegen.
2.2 Rotationsenergie zweiatomiger Moleküle
2.2.1 StarreHantel
Wir betrachten das Modell der starren Hantel, für diese gilt der Hamiltonian:
H =
1
2 Θ e ω 2 = 2Θ J 2 e
(ω
Winkelgeschwindigkeit der Rotation,Θ e Trägheitsmoment, J = Θ e ~ ω
Drehimpuls)FürdieEigenwerte derRotationsenergiendetmanmitHilfederSchrödin-
gergleichung:
W rot = W (J ) = ~ 2
2Θ e J (J + 1)
mit der Drehimpulsquantenzahl
J = 0, 1, 2, . . .
, die Rotationsquanten ergeben sich dann alsdieAbständeW (J + 1) − W (J ) = 2Θ ~ 2 e (J + 1)
.2.2.2 Unstarre Hantel
DieRotationsenergiezweiatomigerMolekülewirdmitdemModelleinerunstarrenHantel
beschrieben. Im Gegensatz zu einer starren Hantel wirdhierbei eine Fliehkraftdehnung
beachtet. Die Rotationsterme erhält man durch Reihenentwicklung nach Potenzen von
J (J + 1)
undDivisiondurchhc
,wobeimansichalsBildvorstellt,dassdieunstarreHan-tel eine Serie von starren Hanteln mit wachsemdem Abstand durchläuft, dann nehmen
aber deren Energien mit wachsendem
J
ab, da das mit dem Kernabstand verbundene Trägheitsmoment imNennerderEnergienderstarrenHantelstehtundmitwachsendemKernabstand dasTrägheitsmoment wächst:
W (J )
hc = F (J) = B e J (J + 1) − D e [J (J + 1)] 2
mit der Rotationskonstanten
B e = 4πcΘ ~ e = 4πcmr ~ 2 e
und einer Dehnungskonstanten
d e
hc = D e B e
.Das Rotationsspektrum ist gegeben durch die strahlenden Übergänge zwischen zwei
Rotationstermen, wobei beim ÜbergangeinLichtquant der Wellenzahl:
˜
ν = F J 0
− F J 00
⇒ ν ˜ (J ) = F (J + 1) − F (J) = 2B e (J + 1) − 4D e (J + 1) 3
emittiert oder absorbiert wird. Die Übergänge folgen den Drehimpuls-Auswahlregeln
∆J = ±1
(∆M = 0
fürπ
-Polarisation bzw.∆M = ±1
fürσ
-Polarisation).EineRotationkannnurfürMolekülemiteinemDipolmomentangeregtwerden.Hierbei
wird imelektrischen Feld derpositive Ladungsschwerpunkt zumnegativen Polund der
MolekülzurRotation zwingt. Hierfürgelten diebereitsoben erwähntenAuswahlregeln,
wobei
∆J = 0
,wennderDrehimpulsinderMolekülachseliegt.MankanndieÜbergänge weiterklassizieren:∆J = −1
P-Zweig∆J = 0
Q-Zweig∆J = +1
R-Zweig2.3 Vibrationsenergie zweiatomiger Moleküle
Die Atome innerhalbdesMoleküls besitzeneine elastische Bindung,dahersind Schwin-
gungen möglich. Das zugrunde liegende Potential wird gut durch das Morse-Potential
beschrieben:
V = D Diss 1 − e − a∆R 2
mit
D DissderDissoziationsenergieunddermolekülspezischenKonstantea = q
m 2D Diss ω e
,mit derSchwingungsfrequenz
ω e.Lösen derSchrödingergleichung mit diesem Potential
undEntwicklung desanharmonischen Oszillators nachPotenzen von v + 1 2
und teilen
durch
hc
liefert:W (v) hc = ω e
v + 1
2
− x e ω e
v + 1 2
2
+ y e ω e
v + 1 2
3
±
...mit den Anharmonizitätsfaktoren
y e x e 1
. Da die Terme höherer Ordnung ex-perimentellkaumnoch zubestimmensind, reicht meist dieBetrachtung biszurzweiten
Ordnung aus, wobei
x e = 4D ~ ω
Diss
ist.Es können Obertöne:
∆v = 0, ±1, ±2, . . .
angeregt werden, deren Intensitäten sichwie:
1 : x e : x 2 e : . . .
verhalten.
2.4 Kopplung von Rotation und Schwingung
Wie wir oben gesehen haben, ist die Bewegung des Kerns eine Überlagerung aus Ro-
tation und Schwingung. Diese sind jedoch nicht unabhängig voneinander, da während
einer Rotation mehrere Schwingungen, auf Grund der höheren Frequenz der Schwin-
gung,durchgeführt werden. D.h. dieRotation sieht einen gemittelten Kernabstand,aus
dem ein mittleres Trägheitsmoment folgt. Hieraus folgen neue Schwingungs- und Deh-
nungskonstanten:
B v = ~
4πc hΘ (v)i = B e − α
v + 1 2
D v = D e + β
v + 1 2
Die Schwingung wird auch von der Rotation beeinusst, wobei die Schwingungsfre-
quenzdurch diesichmit derFederkraftüberlagerndeFliehkraft verändert wird.Diesist
jedoch auf Grunddesgeringen Einusses zu vernachlässigen.
Wirerhaltensomit für dieRotationsschwingungsterme:
T (v, J) = G (v)+F (v, J) = ω e
v + 1
2
−x e ω e
v + 1
2 2
+B v J (J + 1)−D v [J (J + 1)] 2 .
Es wird das Rotationsschwingungsspektrum emittiert oder absorbiert, welches die
Spektrallinien:
˜
ν = T v 0 , J 0
− T v 00 , J 00
enthält. Für die elektrische Dipolstrahlung sind nur die Übergänge erlaubt, die die
Auswahlregeln
∆J 0 − J 00 = ±1
und∆v = v 0 − v 00 = 0, ±1, ±2, . . .
erfüllen. Für
∆v = 0
erhalten wir das reine Rotationsspektrum in einem Schwin- gungszustand der Quantenzahlv = v 0 = v 00. Für J 0 = J 00 = 0
würden wir die reinen
Schwingungsübergänge erhalten, da jedoch die Übergangsregel
J 0 − J 00 = ±1
hierdurchverletzt würde,sindreine rotationsfreie Schwingungsübergänge nicht beobachtbar.
2.5 Elektronenenergie zweiatomiger Moleküle
Die Zustände des zweiatomigen Moleküls werden durch verschiedene Kopplung (z.B.
Russel-Saunders-Kopplung) der verschiedenen Drehimpulse erzeugt. Wir denieren die
folgenden Quantenzahlen:
Λ = |M L | = 0, 1, 2, . . . , L
, Die Einzeldrehimpulse~l i koppeln zum Gesamt-
bahndrehimpuls
L ~
.Für dieProjektionauf diez
-Achse mit den EigenwertenL z = M L ~ = ±Λ ~
,ist dieQuantenzahlΛ
.Für
Λ > 0
erzeugt dieElektronenbewegung ein achsenparalleles Magnetfeld, welches auf den GesamtspinS
ein Drehmoment ausübt, so dassS
um diez
-Achse (Molekülachse) präzediert und die ProjektionS z einen der 2S + 1
Werte
S z = M S ~ = Σ · ~
mitΣ = M S = S, S − 1, . . . , −S
annimmt.Σ
istsomit ganz oderhalbzahlig.
Der gesamte Elektronendrehimpuls um die
z
-Achse ist also gegeben durchJ z = L z + S z = (M L + M S ) ~
,mitM L > 0
gilt auchJ z = (Λ + Σ) ~
.DieMultiplettkomponentenbeiMolekülenwerdendurchdieSymbole
2S+1 Λ Ω
gekennzeichnet, wobeifür
Λ
dieSymboleΣ, Π, ∆, . . .
benutztwerdenundfürdieIndizes dieZahlenwerte.
Dienichtnegative Quantenzahl
Ω = |Λ + Σ|
desgesamtenElektronendrehim- pulsesfolgt ausderSpin-Bahn-Kopplung (L ~ − S ~
).Der DrehimpulsderHantel ist
N ~
Mit dem Drehimpuls der Elektronenhülle und
N ~
erhalten wir den Gesamt-drehimpuls
J ~ = ~ Ω + N ~
2.6 Kopplung von Rotation und Elektronenspin (Hundsche Kopplungsfälle
a und b)
2.6.1 Hundscher Kopplungsfall a(Der symmetrischeKreisel)
In diesem Fall wird
Λ > 0
vorausgesetzt. Diese Kopplung tritt hauptsächlich bei star- ker Spin-Bahn-Kopplung auf, diese ist bei schweren Kernen am besten realisiert. Mankann wieder das Modell der Hantel heranziehen, wobei dieses nun um ein Elektronen-
schwungrad (in diesem Fall die Elektronenhülle) ergänzt werden muss. Wir erhalten
somit einen Körper mit rotationssymetrischen Trägheitsellipsoiden. Es kommt zu einer
langsamen Nutation der Molekülachse um den Gesamtdrehimpuls
J ~
. Besonders häugtrittdieserFallbeilangsamen
2 Σund2 ΠZuständen auf.
2.6.2 Hundscher Kopplungsfall b (Schwache Spin-Kopplung)
In diesem Fall wird
Λ = 0
und keine Spin-Bahn-Kopplung angenommen. Verwendung ndeter auch fürΛ > 0
,sofern dieMultiplett-Aufspaltung gering ist, dies istbeileich- ten Kernen realisiert. In diesem Fall koppeln zuerst die DrehimpulseL z und N
von
Elektronenbahn undKernrotation zueiner resultierenden K
zuder sichdann inzweiter
Näherung S
einstellt, so dass J = K + S
der Gesamtdrehimpuls ist. Dies entspricht ei-
nerlangsamen Präzession von K
undS
um J
, währenddie Molekülachse schnell umK
nutiert.
2.7 Auswahlregeln (symmetrischer Kreisel)
FürÜbergänge elektrischerDipolstrahlung gelten folgende Auswahlregeln:
Für denGesamt-Drehimpulsgilt streng dieRegel
∆J = J 0 − J 00 = 0, ±1
auÿer
J 0 = J 00 = 0
.pulsdie Bahnauswahlregel
∆Λ = ±1
und dasInterkombinationsverbot
∆Σ = 0
Es sind für Moleküle mit beliebigen Kernladungen nur Übergängezwischen positiven
und negativen Rotationsniveaus erlaubt
+ ↔ −
Bei Molekülen mit gleichen Kernladungen, deren Elektronenzustände für sich alleine
schon die
(g, u)
-Parität(−1) π besitzen, sind alle Übergänge zwischen allen Rotations-
Schwingungsniveauszweier Elektronenterme gleicherParitätverboten:
g ↔ u
2.8 Fortrat-Parablen
DieParabelnerhält man, indem mandieWellenzahlen derLinien eines Vibrationsüber-
gangesüber
J
aufträgt.2.9 Messgleichungen
Wirnutzen dieAuswahlregeln
∆J = ±1
∆v = 0, ±1
∆Λ = 0, ±1
innerhalbder HauptzweigeP,Q, R.Esergeben sich folgendeMessgleichungen:
P 1 (K) = F 1 (K − 1) − f 1 (K) P 2 (K) = F 2 (K − 1) − f 2 (K) Q 1 (K) = F 1 (K − 1) − f 1 (K) Q 2 (K) = F 2 (K − 1) − f 2 (K) R 1 (K) = F 1 (K + 1) − f 1 (K) R 2 (K) = F 2 (K + 1) − f 2 (K)
Für dieRotationsenergien des
2 Σ-Zustand nden wir aus[6]
:
F 1 (K) = B v Σ K (K + 1) − D v Σ K 2 (K + 1) 2 + R
K + 1 2
F 2 (K) = B v Σ K (K + 1) − D v Σ K 2 (K + 1) 2 − R
K + 1 2
Für dieRotationsenergien des
2 Π-Zustand nden wiraus[6]
:
f 1 (K) = B Π v
(K + 1) 2 − 1 − 1 2
q
4 (K + 1) 2 + a (a − 4)
− D v Π K 2 (K + 1) 2 , J − 1 2 = K f 2 (K) = B Π v
K 2 − 1 + 1 2
p 4K 2 + a (a − 4)
− D Π v K 2 (K + 1) 2 J + 1 2 = K
Wirbetrachtenden
Q
-Zweig(∆J = 0)
und den ÜbergangQ v 1,2 0 → v 00 mit J = K + 1 2:
Q v 1 0 → v 00 (J) = ω Σ 0
Q v 1 0 → v 00 (J) = ω Σ 0
v 0 + 1
2
− ω Π 0
v 00 + 1 2
+ ∆B J + J 2
Wirkönnen
ω 0 Σ und ω 0 Πausden Übergängenim Q
-Hauptzweig bestimmen:
Q
-Hauptzweig bestimmen:Q 0→0 1 (J) − Q 0→1 1 (J) = ω 0 Σ
2 − ω Π 0 2
− ω Σ 0
2 − 3ω Π 0 2
= ω Π 0 Q 1→0 1 (J) − Q 0→0 1 (J) =
3ω Σ 0 2 − ω 0 Π
2
− ω Σ 0
2 − ω 0 Π 2
= ω Σ 0
Aus
R 1 (K) − P 1 (K) = F 1 (K + 1) − F 1 (K − 1)
= 2B v Σ (2K + 1) − 4D Σ v 2K 3 + 3K 2 + 3K + 2
+ R (2K + 1)
folgt mit derNäherung
B V Σ D v Σ , R
mit kleinenK
:B v Σ ≈ R 1 (K) − P 1 (K) 2 (2K + 1) .
Für groÿe
K
undB Σ V R
folgt:D v Σ ≈ R 1 (K) − P 1 (K) + 2B v Σ (2K + 1) (2K + 1) 3 + 3 (2K + 1)
Man erhält
B v Π fürB v Π D Π v und kleineK
:
K
:R 2 (K − 1) − P 2 (K + 1) + R 1 (K − 2) − P 1 (K )
= 8B v Π K − 8D Π v K 2K 2 + 3
⇒ B v Π = 1
8K [R 2 (K − 1) − P 2 (K + 1) + R 1 (K − 2) − P 1 (K)]
Die Molekülkonstanten
α Σ,Π undB Σ,Π erhält manüber:
α Σ,Π = B 1 Σ,Π − B 0 Σ,Π B Σ,Π = 1
2
3B 0 Σ,Π − B 1 Σ,Π
3 Versuchsaufbau und Messprinzip
3.1 Quellen
Eine Quecksilberdampf-Lampe ermöglicht über das bekannte Quecksilberspektrum die
Eichung desMonochromators.
Der Resonator mit Wasserdampf (H
2
O) dient als Quelle für das Emissionsspektrum derOH-Radikale, wobei durcheinen HochspannungspulseineAbspaltung eines Wasser-stoatomsvomOH-Teilchen erreicht wird.
3.2 Detektor
Wirbenutzeneinen Monochromator umdie Wellenlängenskala abzufahren, wobei diese
aus einer Skala in Skalenteilen über eine Umrechnung (Eichung durch Hg) bestimmt
werden kann.
3.3 Schaltbild
WirerhaltenausdemandenMonochromatorangeschlossenenPhotomultipliereinSignal,
welchesübereinenMessverstärkerandenPCweitergeleitetwirdunddortvomMesspro-
gramm Labview aufgezeichnet wird. Dieses Signal kann über die Stärke des Hochspan-
nungsgerätvariiertwerden, wobeihierbeidieBeschleunigungsspannung derDynodenim
Photomultiplier variiert wird.
3.5 Versuchsdurchführung
Nachdem man die OH-Radikale erzeugt hat, kann man ein violettes Glühen erkennen.
Wir können nun über die Kurbel des Monochromators bzw. den elektrischen Antrieb
die Wellenlängenbereiche der P,Q,R Zweige abfahren, wobei die Peaks in Labview auf-
gezeichnet werden. Zur Zeiteichung setzen wir einige Marker wobei wir zu diesen den
Skalenteilaufschreiben,umspätereineEichungvonder ZeitskalaüberdieSkalenteilska-
la zur Wellenlängenskala zu ermöglichen, von der wir dann über die Wellenzahl unsere
Molekülkonstanten bestimmenkönnen.
4 Auswertung
a) Eichung des Monochromators
Die Eichung wirdmit Hilfe derHg-Linien undeiner graphischen Auftragung
λ
Å= (0.54596 (30) · S (
Skt) + 144.9 (1.6))
Åbestimmt.
Wir können eine Zeit-Skala-Eichung aus den Markern für die gemessenen Spektren
(lineare Regression angewendet aufdieDaten) erhalten:
0011 : S (
Skt) = (0.231600 (87) · t (s) + 5335.962 (56))
Skt10 : S (
Skt) = (0.231810 (72) · t (s) + 4881.235 (35))
Skt01 : S (
Skt) = (0.23191 (15) · t (s) + 6005.434 (79))
SktSetzen wirdiesinunsere Wellenlängen-Skala-Eichung ein, sonden wir:
0011 : λ
Å= (0.54596 (30) · [(0.231600 (87) · t (s) + 5335.962 (56))
Skt] + 144.9 (1.6))
Å10 : λ
Å= (0.54596 (30) · [(0.231810 (72) · t (s) + 4881.235 (35))
Skt] + 144.9 (1.6))
Å01 : λ
Å= (0.54596 (30) · [(0.23191 (15) · t (s) + 6005.434 (79))
Skt] + 144.9 (1.6))
ÅDiesliefert uns eineneue Eichung zwischen Wellenlängen undZeit:
0011 : λ
Å= (0.126444 (85) · t (s) + 3058.1 (2.3))
Å10 : λ
Å= (0.126559 (80) · t (s) + 2809.9 (2.2))
Å01 : λ
Å= (0.12661 (11) · t (s) + 3423.6 (2.5))
ÅDie Aufnahme wird in drei Messreihen durchgeführt, wobei
0 → 0
und1 → 1
in dergleichen Messreihe aufgenommen wird. Nachdem die Peaks zugeordnet sind werden sie
sortiertundinTabellenangeordnet,soaufbereitetlassensichleichtdieFortrat-Parabeln
inc) erstellen.
c) Fortrat Diagramme
Wirerhaltenausden Messungen dievierFortratparabeldiagramme:
Um eine nachvollziehbare Auswertung zu ermöglichen dokumentieren wir einige Zwi-
schenergebnisse, wobei wir zum einen die Wellenlänge der Übergänge betrachten und
zum anderendie Wellenzahl
k = 1 λ.Wir arbeiten hierfür die Aufgabenauf demzusätz-
lichen Aufgabenblatt (
[2]
) ab, wobei wir uns an der Nummerierung orientieren, jedoch nicht andieBezeichnungen halten.k Q 1 (0 → 0)
/ÅQ 1 (0 → 0)
/cm −1 Q 1 (0 → 1)
/ÅQ 1 (0 → 1)
/cm −1 ω Π (k)
/cm −1 1 3078.6 ± 3.2 (32483 ± 33) 3459.2 ± 4.0 (28909 ± 33) (3574 ± 6) 2 3080.1 ± 3.2 (32466 ± 33) 3460.8 ± 4.0 (28895 ± 33) (3571 ± 6) 3 3081.6 ± 3.2 (32450 ± 33) 3462.3 ± 4.0 (28883 ± 33) (3567 ± 6) 4 3083.2 ± 3.2 (32434 ± 33) 3463.7 ± 4.0 (28871 ± 33) (3563 ± 6) 5 3085.0 ± 3.2 (32415 ± 33) 3465.2 ± 4.0 (28858 ± 33) (3557 ± 6) 6 3087.0 ± 3.2 (32394 ± 33) 3466.8 ± 4.0 (28845 ± 33) (3549 ± 6)
WirbenutzenzurBerechnungderletztenSpalte
ω Π = Q 1 (k) (0 → 0)− Q 1 (k) (0 → 1)
,wobeiwirkleine
k
verwenden, dadieFormeleineNäherung für kleinek
darstellt.Die Fehler unterscheiden sich erstab derdrittenmarkantenStelle, daherbesitzendie
Werte gerundet alle denselben Fehler.
Wir beziehen die ersten 4 Werte in der Mittelwertbildung ein, da der nächste Wert
jeweilsca.imhalbenFehler desvorangegangenen liegt,erst der5.Werterfülltdiesnicht
mehr und liegt im ganzen Fehler, wobei der 6. Wert bereits nicht mehr im Fehler des
vorangegangenenWerts liegt.Somit ergibt sichein Wertvon:
ω Π (k) = (3568.8 ± 2.5) cm − 1
wobeiderFehler ausderStandardabweichung bestimmt wurde.
DenFehlerderEinzelmesswerteerhaltenwirausdemFehlerderUmrechnungvonSKT
nachWellenlängen undZeit nachSKT.
2.
k P 1 (0 → 0)
/ÅP 1 (0 → 0)
/cm −1 R 1 (0 → 0)
/ÅR 1 (0 → 0)
/cm −1 B 0 Σ (k)
/cm −1 1 3081.7 ± 3.2 (32449 ± 33) 3071.8 ± 3.2 (32554 ± 33) 17.50 ± 0.03 2 3086.1 ± 3.2 (32404 ± 33) 3070.0 ± 3.2 (32574 ± 33) 17.00 ± 0.03 3 3090.7 ± 3.2 (32355 ± 33) 3068.1 ± 3.2 (32593 ± 33) 17.00 ± 0.03 4 3095.6 ± 3.2 (32304 ± 33) 3066.6 ± 3.2 (32609 ± 33) 16.94 ± 0.03 5 3101.2 ± 3.2 (32246 ± 33) 3065.4 ± 3.2 (32622 ± 33) 17.10 ± 0.03 6 3106.7 ± 3.2 (32188 ± 33) 3064.4 ± 3.2 (32633 ± 33) 17.12 ± 0.03 7 3112.1 ± 3.2 (32133 ± 33) 3063.7 ± 3.2 (32640 ± 33) 16.90 ± 0.03 8 3117.3 ± 3.2 (32079 ± 33) 3063.2 ± 3.2 (32645 ± 33) 16.65 ± 0.03 9 3123.6 ± 3.2 (32014 ± 33) 3063.1 ± 3.2 (32646 ± 33) 16.63 ± 0.03
DieBerechnungderletztenSpalteerfolgtüber
B 0 Σ (k) = 2(2k+1) 1 (R 1 (k) (0 → 0) − P 1 (k) (0 → 0))
für kleine
k
,auf GrundderNäherung.Wir vernachlässigen die Ausreisser für die Mittelwertbildung, wobei dies
k = 1, 8, 9
sind. Hierausergibt sich:
B 0 Σ (k) = (17.01 ± 0.04) cm − 1
wobei wir den Fehler aus der Standardabweichung benutzen und die Messwertfehler
vernachlässigen.
k P 1 (1 → 1)
/ÅP 1 (1 → 1)
/cm −1 R 1 (1 → 1)
/ÅR 1 (1 → 1)
/cm −1 B 1 Σ (k)
/cm −1 1 3138.0 ± 3.2 (31868 ± 33) 3128.3 ± 3.2 (31966 ± 33) 16.33 ± 0.04
2 3142.3 ± 3.2 (31824 ± 33)
- - -3 3147.0 ± 3.2 (31776 ± 33) 3125.0 ± 3.2 (32000 ± 33) 16.00 ± 0.04 4 3152.2 ± 3.2 (31724 ± 33) 3123.6 ± 3.2 (32014 ± 33) 16.11 ± 0.04 5 3158.0 ± 3.2 (31666 ± 33) 3122.5 ± 3.2 (32025 ± 33) 16.32 ± 0.04
6 3164.0 ± 3.2 (31610 ± 33)
- - -7 3168.9 ± 3.2 (31557 ± 33) 3121.3 ± 3.2 (32038 ± 33) 16.03 ± 0.04 8 3174.8 ± 3.2 (31498 ± 33) 3121.2 ± 3.2 (32039 ± 33) 15.91 ± 0.04 9 3181.3 ± 3.2 (31434 ± 33) 3121.3 ± 3.2 (32038 ± 33) 15.89 ± 0.04
DieBerechnungderletztenSpalteerfolgtüber
B 1 Σ (k) = 2(2k+1) 1 (R 1 (k) (1 → 1) − P 1 (k) (1 → 1))
für kleine
k
,auf GrundderNäherung.Wirbetrachtenalleberechneten
B 1 Σ (k)
WertefürdieMittelwertbildung.Hierausergibt sich:B 1 Σ (k) = (16.08 ± 0.07) cm − 1
wobei wir den Fehler aus der Standardabweichung benutzen und die Messwertfehler
vernachlässigen.
4.
k P 1 (0 → 0)
/ÅP 1 (0 → 0)
/cm −1 R 1 (0 → 0)
/ÅR 1 (0 → 0)
/cm −1 D 0 Σ (k)
/cm −1 6 3106.7 ± 3.2 (32188 ± 33) 3064.4 ± 3.2 (32633 ± 33) −0.0012 7 3112.1 ± 3.2 (32133 ± 33) 3063.7 ± 3.2 (32640 ± 33) 0.00096 8 3117.3 ± 3.2 (32079 ± 33) 3063.2 ± 3.2 (32645 ± 33) 0.00249 9 3123.6 ± 3.2 (32014 ± 33) 3063.1 ± 3.2 (32646 ± 33) 0.00208 10 3130.4 ± 3.2 (31944 ± 33) 3063.2 ± 3.2 (32645 ± 33) 0.00144 13 3150.6 ± 3.2 (31740 ± 33) 3065.7 ± 3.2 (32619 ± 33) 0.00200
WirbetrachtennurdenFehlerausderStandardabweichung,dadiesesehrgroÿistund
andereFehler somit vernachlässigt werdenkönnen.
Die Molekülkonstante
D Σ 0 (k)
in Näherung für groÿek
ergibt sich mitD 0 Σ (k) =
1 (2k+1) 3 +3(2k+1)
P 1 (k) (0 → 0) − R 1 (k) (0 → 0) + (4k + 2) B 0 Σ
.
Leider haben wirnur
k = 10
undk = 13
fürP 1 mit k ≥ 10
dokumentiert, womit eine
genaue Auswertung nicht möglich ist, da die Näherung für groÿe k
Gültigkeit besitzt.
Wirbenutzen umzumindest eineMindestanzahl von Messwerten zu haben die
k
's,wel-chedirekt unter
10
liegenzurMittelwertbildung, wobei hierdurcheine Verringerung des Fehlers gegenüber der Mittelwertbildung nur ausk = 10
undk = 13
erwartet wird. IndieMittelwertbildung lassenwir
k = 8, 9, 10, 13
einiessenund erhalten:D Σ 0 (k) = (0.00200 ± 0.00022) cm −1
wobeisichderFehler ausderStandardabweichung ergibt.
Molekülkonstante berechneter Wert/
cm −1 Literaturwert/cm −1
ω Π (3568.8 ± 2.5) 3569.6
ω Σ (2989.7 ± 3.8) 2988.6
B 0 Π (18.503 ± 0.024) 18.515
B 1 Π (17.9 ± 0.1) 17.8
B 0 Σ (17.01 ± 0.04) 16.96
B 1 Σ (16.08 ± 0.07) 16.1
D 0 Σ (0.00200 ± 0.00022) 0.00204 D 1 Σ (0.00142 ± 0.00058) 0.00203
α Π (−0.603 ± 0.103) −0.714
α Σ (−0.930 ± 0.081) −0.807
B e Π (18.805 ± 0.108) 18.871
B e Σ (17.475 ± 0.087) 17.355
5 Diskussion und Zusammenfassung
DieMesswerte stimmenalle mitden Literaturwerten überein unddieFortratdiagramme
lassen über die Betrachtung der Verläufe eindeutig eine Aussage darüber treen, dass
sie parabelförmig sind. Die Fehler für die Molekülkonstanten
ω
(≈ 0.1
%) undB e(≈ 0.6
%) fallen sehr niedrig aus, während die Fehler von α
(9% und 17%) und D
(11% und
41%)einigermaÿen groÿwerden,wobeidies ausderFehlerfortpanzung folgt.Durchdie
groÿen Fehler stimmen die Konstanten auch mit den Literaturwerten überein, jedoch
müsste bei einer erneuten Versuchsdurchführung darauf geachtet werden auch groÿe
k
mit
k ≥ 10
vonP 1 (k) (0 → 0)
,P 1 (k) (1 → 1)
undR 1 (k) (1 → 1)
aufzunehmen. Ein expliziter Hinweis in der Aufgabenstellung wäre hilfreich, wobei die Auorderung nurvon
k = 1
bisk = 10
Wertezuerfassenalsverwirrendeinzustufenist.EineVerbesserung der Messwerte wäre hiermit möglich, zusätzlich besteht die Möglichkeit die Fehler derα
-Werte zu reduzieren, indem man für verschiedenek
's dieB Π,Σ 0,1 Werte verrechnet und
dann einenMittelwert ausdenErgebnissen bildet.
6 Quellen
[2]
Karl Heinz Hellwege, Einführung in die Physik der Molekeln, 2. Au.,Springer-Verlag,Berlin, Heidelbergusw.1989
7 Anhang